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14 Staats⸗Zeitung Nr. 51.
1 iniſter des Herrn Canning erinnern und ſein gutes eeee Dieſer edle und kuͤhne Vertheidiger der katholiſchen Anſpruͤche erklaͤrte naͤmlich, er koͤnne niemals wuͤn, eine ſolche Maaßregel ploͤtzlich und ehe ſie voͤllig reif
en, daß 8 8 8 ſey, ns Land gebracht werde.“ — Auf die Bemerkung die⸗ ,28ᷣ Redners, daß er, wiewohl man es ihm von gewiſſer Seite
Schaͤndliches und Schmaͤhliches auslegen duͤrfte, 878 ö Geſinnung wider die Katholiken noch treu bleibe, doch nicht umhin koͤnne, ſich ſo auszuſprechen, — Sir J. Yorke, daß die eee ſchaͤnd⸗ lich tind ſchmaͤhlich“ hier durchaus unſtatthaft ſeyen, beſon⸗ ders wenn man ſie mit Bezug auf diejenigen Mitglieder ge⸗ brauchte, die ihre fruͤhere Geſinnung geändert haben, wozu er (Sir J. Yorke) ebenfalls gehoͤre. Wenn man ſehe, daß ein ſehr geehrter Herr (Herr Peel) auf den Beiſtand ſeiner eigenen Familie reſignirt habe, ſo muͤſſe man doch wohl an⸗ nehmen, daß derſelbe nur aus einem uͤbermaͤchtigen Pflicht⸗ Gefuͤhl gehandelt habe (Beifall). „Gerechter Himmel!“ rief der Redner, „kann man ein ſolches Verfahren wohl ſchaͤndlich und ſchmäͤhlich nennen? (Von vielen Seiten wurde „Nein, nein!“ gerufen.) Herr Duncombe erklaͤrte hierauf, daß er mit den beiden Worten auf Niemand im Hauſe habe anſpielen wollen.
London, 11. Febr. Die Thron⸗Rede hat in Dublin die groͤßte Freude verbreitet; ſobald die Nachricht von deren Inhalte eingelaufen war, entſtand ein lauter Jubel auf den traßen, und alle ſich auf den Straßen Begegnenden um⸗ armten einander. — Nach Privat⸗Nachrichten im Courier haben jedoch die Irlaͤndiſchen Proteſtanten beſchloſſen, ſich mit allen Mittein, die ihnen die Verfaſſung darbietet, der von den Miniſtern beabſichtigten Bill fuͤr die Katholtken zu widerſetzen, und zu dieſem Behuf mehrere Verſammlungen in Dublin oder in Ulſter zu halten, uͤberdem auch noch u⸗ ſammenkuͤnfte in allen Grafſchaften und deren Bezirke, ſo wie in den Kirchſpielen des ganzen noͤrdlichen Irlands aus⸗ zuſchreiben.
Ueber die geſtern von Hrn. Peel eingebrachte Bill zu⸗ tert die Times ſich fol endermaaßen: „Sie iſt unpartheiiſch, denn ſie verlangt die Macht, alle (poliriſchen) Verſammlun⸗ gen (in Irland), nicht bloß die der Kat oltken, zu verbieten
und auseinander zu treiben; ſie verbietet den ſolchergeſtalt zu unterdruͤckenden oder zu verbietenden Verſammlungen die An⸗ nahme von Geldern, da die Erhebung von Steuern keines⸗/ weges nothwendig iſt, um Meinungen auszuſprechen. Was aber am Wichtigſten iſt: es wird nicht der zudringlichen Ein⸗ miſchung benachbarter Gerichts⸗Behörden uͤberlaſſen, na eigenem Gutduͤnken die Verſammlung oder Zuſammenkunfe von Nachbaren zu politiſchen Zwecken zu unterbrechen; der Befehl zur Unterdruͤckung oder Verbietung der Verſammlun muß vom Haupte der Regierung, vom Lord⸗Lieuten ant ſelbſt, zusgesn⸗ eeantende Chng ſaer, Oere Obrigket ſind da⸗ i bloß huͤ⸗ — ie Acte n. 2* 452 (und daruͤber, bis zum Schluſſe der nvaner Ss ve .5 zur Reviſion oder Wie⸗ deraufhebung . o billiger 8 s kann, daß dadurch ernſtliche Beunruhtgung, ſelbſe be. gfeden die am Eiftigſten fuͤr conſtitutionnelle Freiheit ſind, verhuͦ⸗ ird. 2* ⸗Wir ſind faſt uͤberzeugt“, ſagt die niele, „daß der Herzog von Wellington men haben wuͤrde, die Beendigung der genhelt von Seiten der Re besuns pfehlen, wenn er ſich nicht ſchon ſre fütung im Oberhauſe a. den Ausgang ganz ruhig. 1 als Pai Benter dhn eten ſas gerſe, Vegſed 8ee änga ſes, die Neweaſtle's, die Beaufort's von edeutung. Im Unterhauſe dagegen war lange ſchon eine 8 ajoxitat fur die Emancipation. Wir hegen mithin keinen Zweifel, daß wenn die Krone allen Einfluß in Anſpruch nimmt, ſie auf eine große Mehrzahl von Stimmen rechnen duͤrfe.
Daſſelbe Blatt meldet, daß vor einigen Tagen in Lei⸗
zeceſter eine wichtige Zuſammenkunft von mehr als 6000 Per⸗ ſonen ſtatt gehabt hat, in welcher eine Bittſchrift auf Bewil⸗ ligung buͤrgerlicher Rechte für die Katholtken beſchloſſen ward. Ue Redner fuͤr die Katholiken erhielten die lauteſten Bei⸗ fallsbezeigungen.
Morning⸗Chro⸗ Kezofcht unternom⸗ atholiſchen Angele⸗ cem Parlament anzuem⸗
er der gehoͤrigen Unter⸗ ir ſind daher uͤber
Der Standard enthaͤlt folgendes Schreiben des Grafen von Winchelſea und Nottingham an die Proteſtanten von Großbritanien, datirt London, 9. Febr.: „Im Namen unſeres Landes und unſeres Gottes fordere ich Euch, ohne einen Augenblick zu verlieren, auf, kraͤftig und kuͤhn zur Ver⸗ theidigung unſerer proreſtantiſchen Verfaſſung und eligion aufzutreten — dieſer Verfaſſung, die der Grund unſerer ſo lange hochgehaltenen Freiheiten — dieſer Religion, welche die Quelle ſo vieler Segnungen iſt, mit denen der allmaͤchtige Schoͤpfer des Weltalls die Nation uͤberſchuͤttet hat. Moͤge die Stimme des Proteſtantismus von einem Ende des Reiches zum andern hin erſchallen, und von Berg zu Betg, von Thal zu Thal wiedertoͤnen. Moͤgen die Tiſche des Hauſes ſich unter der Laſt Eurer Bittſchriften beugen, und Eure Bit⸗ ten die Stufen des Thrones erreichen; und obgleich die groͤ⸗ ßere Maſſe Eurer ausgearteten Senatoren bereit iſt, die Ver⸗ faſſung aufzuopfern, fuͤr die Eure Vorfahren ſo edel fochten und ſtarben, ſo hoffe ich dennoch, daß unſer Allergnädigſter Monarch, treu ſeinem heiligen, an den Altäͤren unſeres Vater⸗ landes abgelegten Eide, unſere Verfaſſung und unſeren Glau⸗ ben gegen die Kirche zu ſchuͤtzen, die es auf unſere Vernich⸗ tung abſieht, ſein Ohr nicht verſchließen werde vor den Ge⸗ beten und Bitten ſeiner getreuen proteſtantiſchen Unterthanen.“
Als ein merkwuͤrdiges Zeichen der Zeit wird angefuͤhrt, daß, als am Donnerſtasg Nachmittag der Herzog von Nor⸗ folk (das Haupt der Engliſchen Katholiken) in ſeinen Wa⸗ gen ſtieg, nachdem er in ſeiner Eigenſchaft als Graf⸗Mar⸗ ſchall, Lord Amherſt zu ſeinem Sitze im Oberhauſe eingefuͤhrt hatte, er von einer großen Anzahl Perſonen, die ſich aus Neugier an der aͤußern Thuͤr des Hauſes geſammelt hatten, mit Jubel begruͤßt wurde.
Am letzten Sonnabend fand das erſte parlamentariſche Mittagsmahl des Sprechers ſtatt, dem wie gewoͤhnlich die vorzuͤglichſten miniſteriellen Mitglieder und unter andern Hr. Peel und Hr. Dawſon beiwohnten; Hr. Bankes war nicht zugegen. Sonntags hatten ſich dagegen die vorzuͤglichſten Mitglieder der Oppoſition eingefunden, und unter ihnen Lord J. Ruſſel, Sir Mackintoſh, Sir R. Wilſon, Hert Broug⸗ ham u. ſ. w. Dieſe Mittagsmahle werden in einem großen alterthuͤmlichen gerade unter dem Hauſe der Gemeinen be⸗ findlichen Saal gegeben.
Niederlande.
Bruͤſſel, 13. Febr. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz von Oranien hat den hieſigen Armen⸗Vorſtehern aufs Nelle eine Menge Karten zugeſchickt, auf welche Brod und Feue⸗ rungs⸗Materialien unter die Armen vertheilt werden ſollen.
Den neueſten Nachrichten aus Batavia vom 14. Octo⸗ ber zufolge, hat eine Niederlaͤndiſche Truppen⸗Abtheilung unter dem Befehl des Major Buſchkens eine bedeutende Niederlage von den rebelliſchen Eingebornen erlitten. Nach dem Zeugniß des Vice⸗General⸗Gouverneurs van Kock hat ſich der Major Buſchkens in dieſem Treffen mit Muth und Ruhe benommen, und traͤgt keine Schuld an dem Verluſte.
Bruͤüͤſſel, 14. Febr. Se. Koͤnigl. Hoheit der Herzog von Cumberland ſind am 10ten in erwuͤnſchtem Wohlſeyn hier veaſchoſfen⸗ haben am 11ten geruhet, bei dem Engliſchen Botſchafter, Sir Charles Bagot, zu Mittage zu ſpeiſen, am Abend aber bei Ihrer Maj. der Koͤnigin den Thee ge⸗ nommen, und ſind am 12ten nach London abgereiſt.
Geſtern Abend war eine glaͤnzende Soirée bei dem Koͤnigl. Preußiſchen Geſandten, welche J. J. K. K. H. H. der Prinz von Oranien, der Prinz und die Prinzeſſin Frie⸗ drich mit Ihrer hoͤchſten Gegenwart beehrt haben.
Amſterdam, 14. Febr. Die Preiſe von Staats⸗Pa⸗ pieren ſind waͤhrend dieſer Woche angenehm geblieben; die geſtrige Boͤrſe beſonders fing ſehr lebhaft mit alten Spani⸗ ſchen Obligationen an, welche Tags zuvor ſchon eine bedeu⸗ tende Erhoͤhung erfahren hatten; es heißt naͤmlich, daß bei einer neuen Anleihe, woruͤber Spanien in Frankreich in Un⸗ terhandlung ſeyn ſoll, ein Theil des Fourniſſements in alten Holl. Spaniſchen Obligationen werde beſtehen duͤrfen. Man ſagt, daß fuͤr 250 Fl. baar nebſt einer alten Spaniſchen Obli⸗ gation ad 1000 Fl. eine neue Obligation uͤber 600 Piaſter ausgegeben werden wird. Der Preis dieſer letztern ſoll ſchon jetzt in Paris auf 48 à 49 pCt. notirt werden. Da fruͤher⸗ hin uͤber dieſe Effeecten ſchon manche aͤhnliche Geruͤchte in Umlau waren, ſcheint man ſich auch jetzt auf dieſes noch