K8 usn 11] chenden Bewiligungen und das andere ein Buͤrgerkrieg in Irland. (Hoͤrt!) Nur mit Schaudern wuͤrde man auf den letztern blicken koͤnnen, und die Miniſter, die es dazu kom⸗ men ließen, wuͤrden es verdienen, in den Anklageſtand ver⸗ ſetzt zu werden. Unter ſolchen Umſtuäͤnden ſey es nun frei⸗ lich unmoͤglich, daß ein Cabinet aus lauter Maͤnnern, die entweder allen Conceſſionen entgegen, oder ganz und gar dafuͤr ſeyen, zuſammengeſetzt werden koͤnne. In dieſem Falle waͤ⸗ ren dem Hauſe auch nur dreierlei Maaßregeln vorzuſchlagen, entweder vollſtaͤndige Emancipation ohne Sicherheiten, oder ein Unterdruͤckungs⸗Syſtem ohne Conceſſionen; oder end⸗ lich auch Conceſſionen, unter den noͤthigen Sicherheiten. Nun muͤſſe er freilich zugeben, daß das letztere fuͤr die Er⸗ haltung der proteſtantiſchen Inſtitutionen das Beſte ſey, hoͤrt!) aber er muͤſſe auch hinzufuͤgen, daß, wenn die Mi⸗ niſter ſich von ihrer Maaßregel ſo viel Gutes verſprechen, er bedauern muͤſſe, daß ſie nicht ſchon fruͤher daran gedacht haben. (Die Times macht hiezu die Bemerkung, daß der⸗ jenige Hr. Peel, der ſich neulich den Conceſſionen und der Maaßregel des Miniſters ſo heftig widerſetzt, der Oberſt Peel geweſen ſey; es giebt alſo drei Mitglieder dieſes Namens üm Unterhauſe.) Oberſt Rochfort erklaͤrte, er werde ſich mit aller Macht jeder Conceſſion widerſetzen, und bleibe den alten Grundſätzen getreu, wenn auch ſeine Parthei ihr Haupt verloren, und ſie jetzt einer Orange ohne Schale zu ver⸗ gleichen ſey. (Gelaͤchter). Hr. Sugden meinte, er wuͤrde ſich ebenfalls ſtreng gegen alle Bewilligungen ausſprechen, wenn diesmal die Maaßregel, ſo wie fruͤher, nicht von der Regierung ausginge, und muͤſſe man dieſelbe beſonders bei Unterdruͤckung der katholiſchen Aſſociation kraͤftig unterſtuͤtzen; denn man taͤuſche ſich, wenn man glaube, dieſer Verein werde ſich nach geſtatteten Conceſſionen von ſelbſt auflöͤſen. Die Miniſter ſollten vielmehr, wenn ſie ihre Maaßregeln ins Werk geſetzt, erſtlich eine Acte bewirken, wonach in Zukunft das Sammein der katholiſchen Rente ſtreng unterſagt werde; denn nur der Regierung komme es zu, eine Auflage im Lande zu er⸗ heben. Zweitens ſollten die Miniſter an eine Maaßregel denken, die aͤhnliche Verſammlungen, wie ſie bisher in Irland ſtatt ge⸗ funden, in Zukunft ganz verbiete. Hiezu rechne er auch die Ver⸗ ſammlungen, welche man in Kapellen und Bethäuſern zu po⸗ Utiſchen Zwecken veranſtaltet und wodurch dieſe heiligen Orte entweiht wuͤrden. Aber nicht allein auf katholiſche Verbindungen, ſondern auch anf Braunſchweiger⸗Clubs wolle er dieſe Maaßregel ausgedehnt wiſſen. Als die letzteren, ſagte er, in Irland errichtet wurden, waren ſie ein noth⸗ wendiges Gegengewicht wider die Anſtrengungen der katho⸗ liſchen Aſſociation; in England aber waren ſie immer un⸗ nuͤtz und dienten bloß dazu, die Gemuͤther aufzuregen. (Hoͤrt! Er habe ſich immer der Emancipation widerſetzt und ſey auch uͤberraſcht geweſen, als ſie in der Thron⸗Rede dem Hauſe empfohlen wurde; da er aber ſaͤhe, daß ſie noch von anderen Maaßregeln begleitet ſey und weil er ein klei⸗ neres Uebel ſtets dem groͤßern vorziehe, ſo habe er ſich ent⸗ chloſſen, fuͤr die beabſichtigte Maaßregel zu ſtimmen. (Hört, hoͤrt0) Der Graf v. Bective ſagte, er ſchätze ſich gluͤcklich, zu ſee Zeitvierzig Bittſchriften, zu Gunſtender Katholiken, berreichen zu koͤnnen; es ſey dies ein Beweis gegen die hier ver⸗ nommene Behauptung, daß fuͤr die Emancipation nur we⸗ nige Bittſchriften ſich ſehen ließen. Auch er war dafuͤr, daß man die Braunſchweiger⸗Clubs, die nicht minder 2. ahrbrin⸗ gend ſeyen, eben ſo a loͤſen muͤſſe, wie die Aſſociation. (Hoͤrt!) Hiergegen erhob ſich Hr. Moore, welcher ſagte, daß jene Clubs, nur der Qelbſtverrheidigung wegen, entſtan⸗ den ſeyen. Hr. Rice beſchwerte ſich uͤber die heftige Weiſe, mit welcher die Debatten gefuͤhrt wuͤrden, und fand ſich ver⸗ anlaßt, einigen Angaben zu widerſprechen, wonach in Irland z4 und in England †aller Proteſtanten gegen die Emanci⸗ pation geſtimmt ſeyn ſollen. Der Miniſter Peel, ſagte er, und Lord F. L. Gower, der bisherige Secretair fuͤr Ir⸗ land, wuͤrden wohl vom Gegentheile uͤberzeugt ſeyn. Ad⸗ miral Evans fand es ſehr ſeirſam, daß man die Braun⸗ ſchweiger vertheidigen muͤſſe, da doch die Familie dieſes Na⸗ mens auf dem Throne Großbritaniens ſich befinde. Er be⸗ hauptete ferner, daß Reichthum und Intelligenz nur auf der Seite der proteſtantiſchen Einwohner dieſes Landes, Un⸗ wiſſenheit aber und Rohheit dei den kacholiſchen zu ſuchen ſey. Da dieſe ſowohl an Zahl, als an anderen Eigenſchaf⸗ ten, ſo tief unter den uͤbrigen Bewohnern ſtuͤnden, ſo be⸗ reife er nicht, wie ſie ſo maͤchtige Dinge bewirken konnten, udem ſie im Cabinet eine gleichſam wunderbare Veräͤnde⸗ rung hervorgebracht. Gern gebe er zu, daß das Leben der 8 roteſtanten in Irland in großer Gefahr ſchwebe er ſeldſt ſey ſchon einmal von einem Prieſter, der vor dem Al⸗ Ftare ſtand, bedroht worden das bdeſte Mittel dagegen

abhaͤngig und frei iſt. Denn das vereinte Miniſterium

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ſey aber, daß man noch mehr Waffen hinſchicke. (Hoͤrt, hoͤrt! von vielen Seiten.) Lord John Ruſſel uͤbergab eine Bitt⸗ ſchrift zu Gunſten der Katholiken, und zwar unterzeichnet von den Geiſtlichen derjenigen Diſſidenten, die gewoͤhnlich unter den Benennungen von Presbyterianern, Independenten und Bap⸗ tiſten bekaunt ſind. Eine Bittſchrift des Erzbiſchofs und der Geiſtlichkeit von Dublin wurde von dem Kanzler der Schatzkammer überreicht; es wird darin um die Erhal⸗ tung der, der proteſtantiſchen Kirche zuſtehenden Rechte ge⸗ beten. Der Kanzler ſagte, er ſey uͤberzeugt, das Parla⸗ ment halte die Bittſteller zu ſolchem Schutze berechtigt. (Hoͤrt!) Er ſelbſt habe fruͤher der Anſicht derſelben bei⸗ geſtimmt, in ſofern er geglaubt habe, das beſte Mittel, die⸗ ſen Schutz zu bewirken, ſey der Widerſtand gegen die katho⸗ liſchen Anſpruͤche; wenn er jedoch jetzt anderer Meinun waͤre, habe er deshalb keineswegs die Gefahren, die er fruͤ⸗ her im Auge gehabt, nunmehr aus dem Geſichte verloren, aber er ſey ſeinemn ſehr ehrenwerthen Freunde (Hrn. Peel) darin beigetreten, daß es beſſer ſey, einer geringern Gefahr ſich auszu⸗ ſetzen, als die groͤßere immer naͤher kommen zu laſſen. (Beifall.) Nach einer ſorgſamen Ueberlegung haͤtten ſie ſich uͤberzeugt, daß eine uneinige Adminiſtration und ein getheiltes Parla⸗ ment den Intereſſen der proteſtahtiſchen Kirche wohl mehr ſchaden duͤrften, als die Maaßregel, welche er die Ehre haben werde, in dieſer Seſſion zu unterſtuͤtzen. (Beifall.) Er wolle ſich vorlaͤufig nicht uͤber die Gruͤnde dieſer ſeiner Ueberzeu⸗ zung auslaſſen; aber er werde das Haus bei ſchicklicher Ge⸗ legenheit mit den Urſachen genauer bekannt machen, die ihn bewogen haben, ſeine Meinung uͤber die Frage ſo zu veraäͤn⸗ dern. (Beifall.) Lord Milton meinte darauf, es habe der Hinweiſung des Kanzlers nicht bedurft, um dem Hauſe erſt, wie er es gethan, die Bittſchrift des Erzbiſchofs und der Geiſtlichkeit von Dublin zu empfehlen. Er meinte aber, wie⸗ wohl er ein beſſerer Proteſtant ſey, als irgend jemand, daß es eine Beleidigung des proteſtantiſchen Glauzens ſey, wenn man glaube, daß derſelbe dadurch gefaͤhrdet werden koͤnne, daß man den Katholiken politiſche Macht verleihe. Es könn mit dem Glauben nicht gut ſtehen, von dem man anuehme muͤſſe, es ſey nicht moͤglich, ihn ohne Beſchraͤnkungen An⸗ derer aufrecht zu erhalten. Der Proteſtantismus aber ſtuͤtze ſich auf die heilige Schrift und auf die Vernunft, daher koͤnne er durch Menſchenhaͤnde nicht untergraben werden. (Hoͤrt!) Von der katholiſchen Religion möchte er gern ſehr achtungsvoll ſprechen, weil er uͤberzeugt ſey, daß ſich ſehr rechtſchaffene Maͤnner zu ihr bekennen, aber er muͤſſe doch ge⸗ ſtehen, daß die Maſſe der Katholiken ſich keinesweges dazu eigne⸗ in einem freien und erleuchteten Lande am Beſten ommen. Hoͤrt!) Indeſſen glaube er auch, daß die ſchlechten Seiten des katholiſchen Glaubens durch die buͤrgerlichen Einet tungen des Landes, in welchem er ausgeuͤbt werde, ihre Mo⸗ dificationen erhalten. In Irland ſey der Katholicismus ein anderer, als in Frankreich; in Frankreich wiederum ein an⸗ derer als in Italien, und auch da wieder anders als in Spa⸗ nien. Davon aber halte er ſich feſt uͤberzeugt, daß ſich der proteſtantiſche Glaube auf einer ſo feſten Grundlage befinde, daß keine den Katholiken zu bewilligende politiſche Macht im Stande ſeyn koͤnne, ihr j 4 82 zu treten. folgt.

London, 13. zet⸗ 488 Laͤmn⸗ faͤhrt fort, ſich auf das Guͤnſtigſte üͤber den Herzog von Wellington und über die von ihm vorgeſchlagene Bill in Hinſicht der Katholiken zu außern. „Der Herzog“ (ſagt ſie im vorgeſtrigen Blatte) „hat bei ſeiner großen Maaßregel nur eine Klaſſe der Na⸗ tion zu fuürchten, näͤmlich verraͤtheriſche Freunde. Das Land kennt ſeinen ſchnellen Ueberblick, ſeinen charfſinn und ſeine Thaͤtigkeit; wir ſind uͤberzeugt, er werde ſelbſt im entfern⸗ teſten Theile ſeines Miniſteriums Niemanden beibehalten, der mit ihm nicht in völliger Uebereinſtimmung iſt. Gegen eine Bill, wie die ſeinige, kann keine Oppoſition ſtatt finden, und ſelbſt wenn an ihr etwas auszuſetzen waͤre, wie es nicht iſt, ſehen wir nicht ein, wo die kommen ſolle, wenn 8 nicht von Seiten einer freien P waͤre, die aber der Bill eben deswegen beiſtimmen muß, weil ſie ſelbſt un⸗

und das iſt ſeit einem halben Jahrhundert das erſte Mal⸗ daß man ein Engliſches Miniſterium ſo nennen bil⸗ ligt die vorgeſchlagene Maaßregel. Die neue und ſchlecht uſammengeſetzte Oppoſition der Ultra⸗Torys muß eine jede cte unterſtuͤtzen, welche die Unterdruͤckung der katholiſchen Aſſociation zum Zweck hat, wenn ſie nicht geradezu ſagen will, daß ſie in dieſer Angelegenheit das Baponet der Feder

vorziehe; das gebildete Publikum dagegen wird mit berade eine . Zenn entgegen nehmen, von der es weiß, —2

nur als eine Einleitung zu betrachten ſey, um