I 8 pfang einer Menge von Bittſchriften wegen Freiheit der Preſſe und des Unterrichts an, worunter ſich mehrere aus Rotterdam, Antwerpen, Termonde, Gent, Lüttich u. ſ. w. befanden. Darauf begann die Discuſſion uͤber den tranſito⸗ riſchen Geſetz⸗Entwurf. Herr Sypkens, Mitglied der Commiſſion der Geſetz⸗Buͤcher, entwickelte in einem 5 Vier⸗ telſtunden dauernden Vortrage die dem Geſetze zu Grunde liegenden Principien, deren Vortheile er darzuthun ſuchte. Herr Doncker⸗Curtius ſprach ſich im entgegengeſetzten Sinne aus, und beſtritt beſonders den im neuen Geſelz an⸗ genommenen Grundſatz der Ruͤckwirkung; auch ſchienen ihm darin die Intereſſen der Muͤndel weſentlich verletzt zu ſeyn. Herr Dyckmeeſter ſprach zu Gunſten des tranſitoriſchen Geſetzes und beſchaͤftigte ſich insbeſondere mit dem Hypothe⸗ feenweſen. Herr Angillis äußerte, er betrachte die Be⸗ kanntmachung eines Civil⸗Geſetzbuches als eins der groͤßten Erreigniſſe der Zeit; die bisher in der Geſetzgebung herr⸗ ſſchende Verwirrung ſey dadurch aufgehoben. Die Regierung verdiene großes Lob, daß ſie das Franzoͤſiſche Geſetzbuch zum MNational⸗Codex gemacht habe; dennoch ſey eine allgemeine Reerviſion der Geſetze nothwendig. Er unterſuchte darauf die 1 einzelnen Artikel des Geſetzes, und behielt ſich ſein Votum bis zum Schluſſe der Discuſſton vor. Die Herren Beelaerts unnd van Combrugghe vertheidigten das Geſetz gegen die b iffe der vorigen Redner. 1 8 veses der — vom 24. Febr. wurde die in der vori⸗ geen abgebrochenen Discuſſton uͤber das tranſitoriſche Geſetz in Gegenwart der Miniſter der Finanzen und der Juſtiz wie⸗ EL aufgenommen. Die Herren Trenteſaux, van Aſch und van Wock hielten Vorträͤge. 8 Brüſſel, 25. Febr. Die Gazette des Pays⸗Bas * enthält ſolge Bekanntmachung des Miniſters der auswaͤrti⸗ gen Angelegenheiten vom 2iſten d. M.: „Auf Veranlaſſung dder, von einigen Blaͤttern mitgetheilten Nachricht aus Ports⸗ mmouth vom 9. Febr., daß alle Barbaresken⸗Staaten Korſa⸗ ren ansgeſchickt haͤtten, um unter andern auch gegen die Nie⸗ derlaͤndiſche Flagge zu kreuzen, benachrichtigt der Miniſter der auswaͤrtigen Angelegenheiten das handelnde und Schiff⸗ fahrt treibende Publikum, daß, den neueſten Meldungen aus dem Mittellaͤndiſchen Meere zufolge, die Barbaresken⸗Staa⸗ ten im beſten Einverſtaͤndiſſe mit den Niederlanden ſtehen, 6— jene Nachricht nicht den geringſten Glauben ver⸗
— Eben di ſ Bl Sn 2 sen düsle⸗ Blatt meldet auch Nachſtehendes: „Ein
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licher Courier hat die officielle Nachricht von dem 8* Leo's XII. an den Monſignor 2‚ uͤberbracht. Der Praͤlat wird durch die das Conclaäve bildenden Cardi⸗ aazle beauftragt, — Nachricht Sr. Majeſtät dem Koͤnige mnitzutheilen. Derſelbe Courier brachte die Verlaͤngerun 8 BVollmachten des Monſignor Cappacini in Betreff g der Miſſſon bei dem hieſigen Hofe. Das traurige Ereigne nar ches der katholiſchen Welt ihr verehrtes kirchliches Sbege 2₰ raubte, wird alſo in den, zwiſchen unſerem und dem Nauge ſſchen Hofe beſtehenden Verbindungen, keine Veraͤnderung Dänem
hervorbringen.“ Kopenhagen, 21. Febr D. *8 — 54 8721 . Pert. Dieſer iſt bi . kuhmte Vice⸗Admiral, Olfert Fiſcher, a an rcis — 82ſten Jahre mit Tode abgegangen. Der Nanu dccg⸗ 8 niſchen Seehelden, 2— eine bedeutende Flotten A 2 lung gegen den beruͤhmten Nelſon geführt Kot . thei⸗ Schlacht geliefert hat, gehoͤrt, gleich dem — ihm —₰ der vaterländiſchen Geſchichte an: denn, wie — dt, Fiſcher nicht allein ſeine Flagge bei der Schlacht xwx 180i auf einem Linienſchiff gleiches Namhas 8 8 pri genannt, ſondern ſprengte es auch, wie Hesbegeide de 58₰ „ Friehechs . ĩ1— “ 1 zur Zei ie Dampfboot⸗Verbindung zwiſ⸗ Deutſchland ſowohl, als auch Ceeſcen — — dem noͤrdlichen Theile von Daͤnemark, iſt auch 8 188s ſehr lebhaft geweſen. Die Anzahl der durch Demyf⸗ poote in den ſechs Sommer⸗Monaten von und nach Kopen⸗ 2 3 1 pen⸗ 1) Mit der „Caledonia“, die woͤchentlich „ . penhagen nach Kiel und wieder 249 — geeren 2) Mit der „Prinzeſſin Wilhelmine“, woͤchentlich von Kopenhagen nach Luͤbeck und wieder zuruͤck 1985 3) Mit dem Norwegiſchen Dampſfboote „Prinz 2 Karl“, woͤchentlich von Gothenburg nach Ko⸗ penhagen und zurick 1258 4) Mit der „Dania“, woͤchentlich von Kopenha⸗ 3 gen abwechſelnd nach Aarhuus und Fridericia in Züͤtland fahrend..
war zu dieſem Zwecke in dem Deutſchen Saale eigends vor⸗
Durch eine Verordmeimg vom 14ten v. M., iſt das auch ſeit uralten Zeiten auf den Faroͤer Inſeln herrſchende Erbe; recht theils aufgehoben, theils naͤher beſtimmt worden.
Deutſchland.
Hannover, 24. Februar. Der heute einfallende Ge⸗ burtstag des, allen Hanoveranern ſo theuren General⸗Gou⸗ verneurs, giebt den. Bewohnern der Reſidenz und des Lan:-: des eine neue Veranlaſſung, fuͤr die Erhaltung Seiner Koö-⸗ niglichen Hoheit die treueſten Wuͤnſche und die Gefuͤhle der dankbarſten Anhaͤnglichkeit und innigſten Verehrung auszuu“. ſprechen. In vielen Privat⸗Cirkeln wird dieſer frohe Tag hier feſtlich begangen. Zur Feier deſſelben wird heute imn dem Palais Ihrer Koͤniglichen Hoheit, der Herzogin von Cambridge, ein Ball ſtatt haben, auf welchem die Mehr⸗ zahl der Eingeladenen in dem Coſtuͤme fruͤherer Zeiten oder entfernterer Gegenden erſcheinen wird, und verſchiedene Auf⸗ zuͤge und Quadrillen aufgefuͤhrt werden. In dem Schau⸗ ſpielhauſe wird morgen ein von dem Hofſchauſpieler Herrn Keller gedichteter Prolog geſprochen, und nachmals zumm erſtenmale die Oper Moſes, gedichtet von Elmenreich und componirt von Roſſini, gegeben.
Hanover, 25. Febr. In der vorjährigen Staͤnde⸗ Verſammlung ward von dem Koͤnigl. Cabinets⸗Miniſterie auf die Einrichtung von polizeilichen Zwangs⸗, Arbeits⸗ oder Werkhaͤuſern angetragen. Die Staͤnde⸗Verſammlung hatte zwar den Nutzen ſolcher Hauſer nicht verkannt, jedoch, nach den ihr mitgetheilten Bemerkungen uͤber den Zweck, den Plan und die Koſten ſolcher Inſtitute, nicht geeignet befunden, die Koſten auf die Landes⸗Kaſſe zu uͤbernehmen. Gegenwärtig hat das Koͤnigl. Cabinets⸗Miniſterium der Stände⸗Verſamm⸗ lung zu erkennen gegeben, daß es angemeſſen ſeyn werde, die weitern desfallſigen Verhandlungen bis dahin ausgeſetzt ſeyn zu laſſen, daß den Staͤnden der Entwurf eines neuen Straf⸗ 3 Geſetzbuchs zur Berathung vorgelegt werden koͤnne. —
Die hieſige Militair⸗, Wittwen⸗ und Waiſen⸗Unterſtuz⸗ zungs⸗Geſellſchaft hat in dem abgelaufenen Kalender⸗Jahre 1828 die Summe von uͤberhaupt 9515 Rthirn. an Hanoö⸗ verſche Militairs, Militairs⸗Wittwen und Waiſen an Unter, ſtuͤtzungen ausgegeben. Ferner hat dieſelbe in Auftrag des Waterloo⸗Comité in London die Summe von 42892 Rthlrn. zu gleichem Zwecke bezahlt.
vn Oeſterreich. ZWIIII“
Prag, 24. Febr. In der Badeſtadt Teplitz wurde zur
Feier des Vorabends des Geburtstages Sr. Kaiſerl. Koͤnil.
Majeſtaͤt von einer Privat⸗Geſellſchaft ein Schauſpiel zum Beſten der dortigen Armen⸗Anſtalt gegeben. Der Schauplatz
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gerichtet, und das Schauſpiel mit einem auf die Feier des Tages und den wohlthaͤtigen Zweck Bezug nehmenden, von dem Kaiſerl. Rathe Eichler verfaßten Prologe eroͤffnet. 8* Am Tage des hohen Geburtsfeſtes ſelbſt wurde ein feier⸗ licher Gottesdienſt, zu welchem ſich alle Behoͤrden und die Bewohner von Teplitz zahlreich verſammelt hatten, in der Pfarrkirche abgehalten, um dem Allerhoͤchſten fuͤr die bishe⸗ rige Erhaltung Sr. Majeſtaͤt zu danken, und eine fernere lange Lebensdauer fuͤr den beſten Landesvater vom Himmel zu erflehen. Ein Werk der Wohlthaͤtigkeit bezeichnete dieſen feſtlichen Tag, und wird ihn den Herzen der Einwohner von Teplitz unvergeßlich machen, indem an dieſem Tage die dor⸗ tige Armen⸗Verſorgungs⸗Anſtalt ins Leben trat.
öSe Nach dem Diario di Roma vom 14. Febr. haben die Cardinaͤle Capi d'ordine in einer am Abend des 11ten gehal⸗ tenen Congregation die Prolegaten und Delegaten der ver⸗ ſchiedenen den Kirchenſtaat bildenden Provinzen, theils er⸗ nannt, theils beſtaͤtigt. Am 13ten wurden in einer allgemei⸗ nen Congregation der Cardinaͤle die noͤthigen Verfuügungen wegen des Conclave's beſchloſſen, und deren Ausfuͤhrung ei⸗ ner, aus den Cardinaͤlen Galeffi, Falzacappa und Rivarola beſtehenden Congregation uͤbertragen. Monſignor Capellettr ward als Gouverneur von Rom beſtaͤtigt, und der bekannte. gelehrte Bibliothekar Angelo Mai mit der Leichenrede auf den verſtorbenen, ſo wie Monſignor Teſta mit der Bewill⸗ kommnungsrede fuͤr den neuen Papſt beauftragt. Der beich⸗ nam des Verewigten war ſeit dem 12ten in der Sixtiniſchen Kapelle oͤffentlich ausgeſtellt, und die Gebete fuͤr deſſen Seele begannen am 14ten in allen Kirchen der Hauptſtadt. — Am 12ten hatte man in Rom 4 Grad Käͤlte nach Reaumur; ein Kaͤltegrad, der ſeit dem Jahre 1808 nicht ſtatt gefunden. — Ein, von der Allgemeinen Fesns mitgetheil⸗ tes Schreiben aus Rom vom 10. Febr. meldet unter Ande⸗