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Clarence) zwar einmal mit dem Herzoge von Welling⸗ ton nicht uͤbereingeſtimmt, doch werde dies niemals ſeine Meinung uͤber das, was derſelbe ſeinem Souverain und dem Staate Großes geleiſtet habe, veraͤndern. „Wenn man mich fragt“, fuhr Se. Koͤnigl. Hoheit fort, „warum ich bei den zahlreichen Discuſſionen, die bereits uͤber dieſe Frage ſtatt gefunden haben, meine jetzige Meinung nicht auch fruͤher abgegeben habe, ſo antworte ich ganz einfach, es iſt deshalb nicht geſchehen, weil die Maaßregel bis jetzt keine Regierungs⸗Maaßregel geweſen iſt. Habe ich waͤhrend meiner 40 jäͤhrigen politiſchen Laufbahn irgend ein Mal geirrt, ſo wird man mir, wie ich glaube, zugeben, mein Irrthum ſey nie von der Art geweſen, daß meiner Ehre dadurch Ab⸗ bruch geſchehen waͤre. Ich koͤnnte mich zu dieſem Be⸗ huf einer ſtrengen Unterſuchung meines öͤffentlichen Le⸗ * unterwerfen. Auf den Baͤnken der Oppoſition habe ich meine politiſche Laufbahn begonnen; ſeit dem Jahre 1807 iſt es indeſſen jetzt erſt das dritte Mal, daß ich meine Meinung uͤber eine oͤffentliche Maaßregel auf dieſe Weiſe darlege. Als der jetzige Beherrſcher dieſes Lan⸗ des zum Prinz⸗Rogenten ernannt wurde, da faßte ich den Entſchluß, daß ich, wenn ich auch manchmal Urſache hätte, mit etwas unzufrieden zu ſeyn, doch den Miniſtern Sr. Majeſtaͤt immer meine Beiſtimmung geben wolle. Dieſem Entſchluſſe bin ich bisher ſtets treu geblieben, und wiewohl ich uͤber die kathpliſche Frage immer derſelben Meinung war, habe ich doch die Maaßregel nicht bloß deshalb nicht thaͤtig unterſtützt, weil ich das Cabinet leider immer getheilter Meinung daruͤber ſah, ſondern weil ich auch bemerkte, daß die Frage ſelbſt mit jedem Jahre immer neuen Grund faßte, und daß die Zeit bald herankommen werde, in welcher die Miniſter ſelbſt gezwungen ſeyn wuͤr⸗ den, ſie vorzubringen. So zu handeln ſchien mir angemeſſe⸗ ner, als dem Gouvernement, welches immer eine ſchwierige Aufgabe vor ſich gehabt, durch meine Oppoſition noch mehr Schwierigkeiten in den Weg zu legen.“ (Hoͤrt!) Seine Koͤ⸗ nigliche Hoheit erinnerte hierauf den Herzog v. Wellington daran, daß er ihm bereits vor längerer Zeit ſeine Sorge in Bazug auf die katholiſchen Angelegenheiten zu erkennen ge⸗ 8 habe. „Gott ſey Dank“, fuhr er fort,, daß jetzt endlich er Tag gekommen iſt, dieſe große und heilſame Maaßregel der Liberalitaͤt und Gerechtigkeit ins Werk zu ſetzen. Ich bin zwar in den Geheimuiſſen des Cabinets nicht eingeweldt, 84 bege ich die Ueberzeugung, die beabſichtigte Maaß⸗ vene Penhe von der Art ſeyn, daß ſelbſt die ſehr ehrwuͤrdi⸗ ezcen hazen wechee Sareeſe, z4e geg edic eneen, ze daß die ſehr ehrwuüͤrdigen Lords, „ 1as Werkrauen, Entſcheidung vorgelegt wird, genau daruͤber nachderge ihrer es ernſtlich erwaͤgen werden, daß ſie die Diener des eee ſind, daß die Lage des Landes — und Europa’s Frisdens meinen von der Art iſt, daß gewiſſe Ereigniſſe — Allge⸗ olg Niemand vorherſehen kann, leicht und ſehr⸗ 1 88 Er⸗ 8 hervorrufen koͤnnten — daß ihr Hardnaͤchan einen derſtand gegen die Anſpruͤche der Katholike kiger Wi⸗ — ſol Kri 1 oliken nicht alle einen ſolchen Krieg, ſondern einen noch viel ein aͤmlich einen heimiſchen Buͤrgerkrie iel aͤrgeren, —— es alsdann die ſü veranlaſſen koͤnne; wie duͤrften ege die ſehr ehrwuͤrdigen Präaͤl 3 wagen, ſich Diener des Friedens aten noch
zu nennen? ch wiederhole es, daß ich die Natur . dnaac,afalr
aaßregel nicht genau kenne; mir — Abſicht, eine ſolche dinzubrinhenüte S. die dem Himmel, daß durch eine Maaßregel der Gerrahte 1 danke theuere, edle und gekraͤnkte Land, dem ſeine Nch igkeir das entzogen worden ſind, endlich beruhigt werde,“ (Z ſo 95 ber Der Herzog von Cumberland erhoh rt, hoͤrt!) und ſagte, daß, da er bereits offen und 89 auch unzweideutig, den Weg angezeigt habe weich en er in Bezus auf dieſe Frage zu beſolgen gedenke 10 waͤre es nicht ſeine Abſicht geweſen, Ihren Hedriichetae weiter beſchwerlich zu fallen. r müſſe ſedoch, wie⸗ wohl es ihm ſchmerzlich ſey, — und er hoffe, daß 2 edler Verwandter ihm dies glauben werde — ſein J. uͤber ausdruͤcken, daß er ſo eben die Worte vA
drig und ungerecht“ (hier wurde Se. Koöcbir Heuiſch, nie⸗
’ ich? Hoheit von dem Rufe: „ſchaͤndlich“ unterbrochen, der von tionsbank her, und, wie man glaubt, vom Herzo ,
rence kam) auf das Verfahren habe anwender,
er in Gemeinſchaft mit denjenigen befolge, 2 1 r.hen ſetzt widerſetzen. „Ich feoge die edlen Lords“, in meinem Ver⸗
— Seine Koͤnigliche Hehet, 92* 8
ren irgend etwas iſ as die Anwend
Be. rechtfertigen könne? (Hoͤrt!) den Maaßrezeln gewiſſenhaft widerſetzt, weil ich von
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den ſie begleitenden Uebeln in meinem Innerſten uͤberzeugt bin; nun uͤberlaſſe ich es aber meinem edlen Verwandten
und allen uͤbrigen Lords dieſes Hauſes, zu entſcheiden, ob ich, indem ich ſo verfahre, „niedrig“ oder „ſchaͤndlich“ handle. Als Pair habe ich es bei Erwaäͤgung dieſer Maaß⸗ regeln fuͤr recht gehalten, meine Geſinnungen in einer, jedem Ehrenmanne zukommenden offenen Weiſe kund zu thun. Ich ſehe den Gegenſtand nicht aus demſelben Geſichtspunkte mit anderen edlen Lords an und wenn ſich die Dinge nicht ſehr aͤndern ſollten, ſo werde ich niemals davon ab⸗ ſtehen, allen Conceſſions⸗Maaßregeln einen entſchiedenen Widerſtand offen, aufrichtig und gewiſſenhaft zu erklaͤren.“ (Hoͤrt, hoͤrt!) Der Herzog v. Suſſex bemerkte hierauf, daß ſein erlauchter Vexwandter die Ausdruͤcke, welche ſein aͤlterer, edler Bruder gebraucht, nicht in dem Siunne ver⸗ ſtanden habe, in welchem ſie gemeint worden ſeyen: „Mei⸗ ner Meinung nach“, ſagte Se. Koͤnigl. Hoheit, „hat mein edler Bruder, der Herzog v. Clarence, ſeine Ausdruͤcke nur im Allgemeinen auf das Geſchrei anwenden wollen, welches wider die Adminiſtration uͤber die Frage erhoben worden iſt. Wenn mein erlauchter Verwandter fuͤr gut fand, jene Ausdruͤcke auf ſich ſelbſt zu beziehen, ſo muß man es Geſchmacks⸗Sache von ſeiner Seite nennen, dies zu thun; in der That aber ſollten ſie nur der Weiſe gelten, in welcher die Botſchaft des Thrones, die eine mit den Sicherheiten der Kirche und des Staates gleich uͤbereinſtimmende Maaßregel empfohlen hat, aufgenommen worden iſt. Wenn man ſich der Sprache erinnert, deren man ſich, in Bezug auf dieſe Botſchaft, bereits bedient hat, wird man meinem edlen Bruder, welcher ſie niedrig und ſchaͤndlich nennt, gewiß Recht geben. Keinesweges aber ſollten dieſe Ausdruͤcke irgend einem edlen Individuum gel⸗ ten. Vergeſſe man indeſſen auch nicht, daß vor einigen Tagen in dieſem Hauſe geſagt worden, die Frage, um die es ſich handle, ſey keine andere, als die, ob das Par⸗ lament und die. Regierung proteſtantiſch bleiben katholiſch werden ſollen? Eine hoͤchſt unconſtitution⸗ nelle und unbillige Weiſe war dies aber, die Frage ſo zu ſtellen, und auf die oͤffentliche Stimmung einwirken zu wollen. Ausdruͤcke, die in dieſem und in dem andern Par⸗ lamentshauſe gebraucht werden, gehen auf das Land uͤber und ſind von großem Einfluſſe bei der Bildung des allge⸗ meinen Urtheils uͤber Fragen ſo wichtiger Art; Ihre Herr⸗ ltchkeiten moͤgen daher vorſichtig ſeyn in der Anwendung von Ausdruͤcken, welche Leidenſchaft und Vorurtheil erregen und die oͤffentliche Meinung mißleiten koͤnnen.“ Der Her⸗ og von Clarence ſagte, er habe das Wort „ſchaͤndlich“, 5 viel er ſich zu erinnern wiſſe, gebraucht, ob aber „ſchaͤnd⸗ lich”“ und „niedrig“ oder „ſchaͤndlich“ und „ungerecht“, das koͤnne er nicht mehr genau angeben; in keinem Falle wolle er indeſſen ſeine Worte laͤugnen oder zuruͤcknehmen, nur das laͤugne er, daß er ſie auf ſeinen edlen Verwandten habe anwenden wollen, oder daß man ſie uͤberhaupt auf ihn anwenden koͤnne, doch geſtehen muͤſſe er, es ſcheine ihm, als ob ſein erlauchter Verwandter dadurch, daß er ſo lange im Auslande gelebt, vergeſſen habe, worin eigentlich die Frei⸗ heit der Debatte beſtehe. (Hoͤrt, hoͤrt!) — Graf v. Eldon meinte, daß wenn der Herzog von Clarence auch nicht un⸗
oder
mittelbar auf ſeinen edlen und erlauchten Verwandten habe Pb
hauptſaͤchlich in Bezug auf diejenigen gemeint geweſen, wel mit dem edlen Herzog uͤber die Frage einſtimmig denken. lenkte hierauf die Beſchuldigung auch von dieſer Seite ab, und gab dadurch noch zu ferneren intereſſanten Debatten zwiſchen dem Grafen v. Grey, dem Herzoge v. Welling⸗ ton und andern edlen Lords die Veranlaſſung. — Der Be⸗ richt uͤber die Bill zur Unterdruͤckung gefäͤhrlicher Aſſociation in Irland wuͤrde hierauf, nachdem der Graf von Mount⸗ cacheu, der Herzog von Wellington und Lord Redes⸗ dale daruͤber debattirt hatten, abgeſtattet. Die dritte Leſung der Bill wurde auf morgen, den 24. Febr., feſtgeſetzt; das Haus vertagte ſich um 8 ¼ Uhr. — Im Unterhauſe wurden zuvoͤrderſt mehrere Aus⸗ ſchreiben zur Wahl neuer Mitglieder in erledigten Stellen in Antrag gebracht und demnaͤchſt eine Anzahl Petitionen, hauptſaͤchlich in 8 der Katholiken, und zwar theils fuͤr theils wider deren nſpruͤche, eingereicht. — Auf den An⸗ trag des Hrn. Harvey ward eine Adreſſe an den Koͤnig beſchloſſen, um Ee. Maj. zu bitten, dem Hauſe eine Ueber⸗ ſicht der im verwichenen Jahre ſtatt gehabten milden Schen⸗ kungen vorlegen zu laſſen. — Auf Hrn. Barings Antrag ward beſchloſſen dem Hauſe Abſchriften von allen Denkſchrii⸗ ten oder Berichten vorlegen zu laſſen, welche der Regierung, in Betreff des Schiffahrts⸗Almannachs und des vormaligen Laͤngen⸗Buͤreaus, zugekommen; desgleichen auch eine Nach⸗
anſpielen wollen, ſo ſeyen doch die Ausdruͤcke deſſelben 2 e Er
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