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wo ſie ſich im vorigen befanden. Das Land darf da⸗ her in keiner Art beſorgt ſeyn, denn es iſt weder von Feind⸗ ſeligkeiten, noch von Drohungen die Rede.“

In dem oben erwaͤhnten geheimen Ausſchuſſe der Depu⸗ tirten⸗Kammer ſoll der General Sebaſtiani ſich uͤber den Gegenſtand ſeiner Propoſition etwa in folgender Art ge⸗ außert haben: „Das Geſetz, welches die Militair⸗Penſionen beſtimmt, und von jeder Penſion bis zu 900 Fr. einen Ab⸗ zug von 2 pCt., von jeder hoͤhern aber einen von 5 pCt. an⸗ ordnet, ſchreibt ſich noch von dem Direktorium her, und wurde unter dem Conſulate beſtaͤtigt. Jedermann weiß, daß alle Lebensbeduͤrfniſſe damals wohlfeiler waren, als jetzt, wie

ſolches auch ſchon die geringen Gehalte beweiſen, welche die vornehmſten Staats⸗Beamten in jener Zeit bezogen. Ein Praͤfekt hatte 8000 Fr.; jetzt bezieht er deren 20, 30, 40, ⁊50,000, ja Einer erhaͤlt deren ſogar 100,000. Das Einkom⸗ men der Militairs allein iſt daſſelbe geblieben. Der Inva⸗ lide muß zum Unterhalte des Invaliden beitragen, wobei nichts deſto weniger die Geſetzes⸗Beſtimmungen ſo ſtrenge ſind, daß der Militair, dem vielleicht nur einige Tage an einer 30jährigen Dienſtzeit fehlen, mit ſeiner Penſions⸗For⸗ derung abgewieſen wird. Und was ſind dies fuͤr Penſionen? Der Gemeine bekommt nach 30jahriger Dienſtzeit 50 bis 150 Fr., der Seconde⸗Lieutenant 300 Fr., der General⸗Lieutenant zwiſchen 3000 und 6000 Fr. Derjenige alſo, der, nachdem er Schlachten gewonnen, zehn Feldzuͤge gemacht, zehn Wun⸗ den davon getragen hat, ja vielleicht verſtuͤmmelt worden iſt, erhalt fuͤr ſich und ſeine Familie weniger, als mancher Commis, der nicht ſelten mit 7000 Fr. und noch mehr in den Ruheſtand verſetzt wird. Wie kann man unter ſolchen Umſtaͤnden verlan⸗ gen, daß derjenige, deſſen Einkommen kaum hinreicht, um die Eriſtenz einer ruhmwuͤrdigen Familie zu friſten, ſich noch Abzüge davon gefallen laſſen ſoll? Von dieſen Betrachtun⸗ ten, welche meine Grundſaͤtze von Gerechtigkeit und Billig⸗ keit mir eingeben, gehe ich zu den politiſchen uͤber, die mir noch mehr als jene fuͤr die Annahme meiner Propoſition zu ſprechen ſcheinen. Eine weiſe Polieit und ein wohl geordne⸗ tes Militair⸗Syſtem begruͤnden, entwickeln en ei 2 7 und erhalten einen Staat. Eine allzukaͤrgliche Behandlung des Militairs . ſchwaͤcht denſelben. Ich verl füͦ 8 1 2 Ich verlange fuͤr den edlen Krieger⸗ Stand keine beſonderen Vorrechte, aber die Geſellſchaft muß x Boſſuet ſagt, nie vergeſſen, daß er derjenige iſt, unter e ſich alle anderen frei und friedlich bewegen. Fon demes wird daher in beiden Kammern und in der N tion den Beiſtand finden, den ſie befugt iſt 18 n werwarten; ſie hat 8.8 ugs iſt, von ihnen Behandlung um ſo weniger zu befürchten als di eine harte Gerechtigkeit und dem wohlverſtandenen Intere Leſe mit der tes gleich unvertraͤglich ſeyn wuͤrde.“ Der ſg des Staa⸗ iſter erklaͤrte, daß er ſich vor der Hand dem mnanz⸗Mi⸗ Herrn Sebaſtiani nicht widerſetze, daß er 5 orſchlage des halte, denſelden im Laufe der Berathungen zu d aber vorbe⸗ Die Verſammlung beſchloß hierauf, die Pio ekäͤmpfen. waͤgung zu ziehen und uͤberwies ſie den Bͤrea poſition in Er⸗ . Eine kuͤrzlich aus Rom hier eingetro ur zur Pruüͤfung. zeichnet, dem Courrier francais zußol offene Perſon be⸗ zu der Papſtlichen Wuͤrde die Cardinäͤle Ga 8. Ginſtintani und Naſalli. effi

Großbritanien und

Parlaments⸗Verhandlunge ſagte Graf von Eldon, bei⸗ gem Oberhauſe Widerlegung der vom Herzoge von Cla erwaͤhnten) zug auf die Oppoſition gebrauchten kautehne. n Be⸗ und auf welche Weiſe man mich auch tadein ücke:“) „Wie man mich als einen unabhaͤngigen Pair mag, ſo wird die Meinung vertheidigen hoͤren, die i⸗ ſtets folgerecht,

ügung nach, hier fuͤr die rechte halte 2 beshalb, daß ich mich, ſo weit es in meinen S e allen, den Katholiken zu machenden Conceſſion r Fin ſteht, werde, weil ich uͤberzeugt bin, das Reſultat E ein papiſtiſcher Senat ſeyn. Die Pläͤne 85 5sb g. wird (von Wellington) ſind von einer Parthei in 88

erhoben, von einer anderen verdammt worden, ohme daß man ün 9

* Wir koͤnnen nicht unbemerkt laſſen inſichtiz Feaglichen Acußerungen des Herzogs von Ciadae bigſcchtlic 8*½ Fenheit in den Angaben der Londoner Blaͤtter 0wate ehenr nach der Times Se Kbnigl. Hoheit ſich dahin aus eiprochen haben ſoll: daß er den edlen Herzog won Wellington) ge en ſ ungerechte und ſchaͤndliche Angriffe vertheidigen Se. 2 wohingegen, dem Courier zufolge, Se. Koͤnigl. Hoheit geſagt haben ſoll: Es gereicht mir zum Vergnuͤgen, dem Herzog 8 deſſen Collegen beizuſtehen, welche ſo ungerechterweiſe Il nicht ſagen ſo ſchaͤndlich, angegriffen worden ſind

Irland.

wir aus der Thron⸗Rede

ſich befaͤnden,

bis jetzt das . davon erfahren haͤtte. der Erfolg oder die Natur dieſer Plaͤne ſeyn mag, ſo muß ich wiederholt bekennen, daß ſowohl das Land als die Mit⸗ glieder des Hauſes durch die Ankündigung der Abſichten des edlen Herzogs gleichſam uͤberrumpelt worden ſind. Ich habe zu lange mit ihm in politiſcher und freundſchaftlicher Bezie⸗ hung geſtanden, als daß ich glauben koͤnnte, der edle Herzog habe auch nur entfernt an einen Betrug oder an eine Liſt gedacht; der herausgegebene Briefwechſel mit dem Prima⸗ ten von Irland (DDr. Curtis) besveiſt indeſſen klar, daß man das Land uͤberraſchen wollte. Die Bedeutung dieſes Briefes war zweifelhaft, er war weder Engliſch noch Irlaͤndiſch. (Gelaͤchter.ö Wenn die vorzuſchlagenden Maaß⸗ regeln mit der Verfaſſung vereinbar ſind, werde ich ſie unterſtuͤtzen, wenn nicht, bleibe ich entſchloſſen, mich ihnen zu widerſetzen.“ Graf Grey, nach einigen Bemerkungen

Was auch

Grafen (Eldon) vollkommen, wenn er von ſeinem Entſchl ſich den Katholiken nach allen Kraͤften zu widerſetzen, C waͤhnung macht, und ich kann verſichern, nichts in der gan⸗ zen Rede deſſelben war geeigneter, Ausbruͤche guter Laune, wenn ich mich ihnen haͤtte hingeben wollen, bei mir hervor zu bringen, als die Idee, daß die katholiſche Emancipation dem Engliſchen Volke ein Papiſtiſches Oberhaus geben werde. Was den erlauchten Herzog (Clarence) betrifft, der heute durch die Aeußerung der achtungswuͤrdigſten Gefühle auf das Land unendlich wohlthaͤtig eingewirkt, ſo ſind ſeine Klagen gegen die partheiſuͤchtige Oppoſttion nur zu wohl begruͤndet. Ohne der Ausdruͤcke zu gedenken, die, durch die Preſſe ver⸗ breitet, taͤglich Maͤnner von maͤßigen Geſinnungen mit Abſcheu erfuͤllen, frage ich, ob nicht zu anderen Zeiten die Urheber von Aeußerungen, wie man ſie kuͤrzlich in dieſem Hauſe gehöͤrt, mit Tadel und Vorwuͤrfen uͤberhaͤuft worden ſeyn wuͤrden? (Hoͤrt!) Ich frage, ob die Behauptung, daß der Koͤnig durch Anempfeh⸗ lung der Maaßregel rechtmaͤßiger Conceſſionen ſeinen Eid verletzt, den Namen verfaſſungsmaͤßiger oder aufruͤh⸗ reriſcher Oppoſition verdient? Iſt es verfaſſungsmäßige Oppoſttion, hier im Hauſe zu behaupten, daß der Fuͤrſt, deſſen gnaͤdige Geſinnungen ihm den Entſchluß eingaben, durch jene Maaßregel Frieden in ſeinen zerriſſenen Reichen

uͤber die Ordnung des Hauſes, ſagte: „Ich glaube dem 1

wiederherzuſtellen, dadurch in eine Acte williget, die ihn ſei⸗

nes Scepters berauben, und das Haus Savoyen durch un⸗ bekannte, und bis jetzt auch noch ganz unentdeckte Wege auf den Thron bringen muß? [¶Hoͤrt! Hat man wohl erwogen, welch Unheil aus ſolchen Aeußerungen, indem ſie von den Leichtglaͤubigen und Unwiſſenden aufgefaßt werden, hervor⸗ gehen kann? Ich kenne die Gewalt der Beredſamkeit des edlen Grafen (Eldon) und laſſe gern ſeinen Argumenten Gerech⸗ tigkeit widerfahren, er moͤge mir jedoch verzeihen, wenn ich behaupte, daß mir Alles, was er uͤber die ausſchließlich pro⸗ teſtantiſche Natur unſerer Verfaſſung geſatt, als voͤllig un⸗ gegruͤndet erſcheint.“ Der Herzog von Wellington theilte die Anſicht des edlen Grafen (Eldon), was die Nutzloſigkeit ſo fruͤher Discuſſionen anlange. „Der edle Graf“, meinte der Herog⸗ „verſpricht, mich wie ein edelmuͤthiger Feind zu behandeln; ich fuͤr meinen Theil werde den Grafen nie⸗ mals als meinen Feind anſehen. Der Brief, deſſen der edle Graf erwähnt, war nie fuͤr die Oeffentlichkeit beſtimmt und umfaßt, ſo viel ich mich erinnere, dieſelben Geſinnun⸗ gen, welche ich beim Schluß des letzten Parlaments dem Hauſe eroͤffnet, ohne daß darin etwas enthalten waͤre, wo⸗ durch irgend Jemand im Hauſe oder im Lande haͤtte ge⸗ taͤuſcht werden ſollen. Da die Maaßregeln, die ich vorzu⸗ ſchlagen beabſichtige, noch nicht bekannt ſind, ſo halte ich alle vorläuftge Discuſſtonen daruͤber fuͤr unerlaubt und den Wuͤnſchen Sr. Majeſtaͤt, die eine ruhige und mäͤßige Erwä⸗ gung der Frage befohlen, gaͤnzlich widerſprechend.“ Der Graf Eldon erwiederte hierauf; daß er dem edlen Herzog keine unlauteren Abſichten unterlege; ſondern nur behaupte, das Land waͤre uͤberraſcht worden durch die Thron⸗Rede, die je⸗ nem unzeitig publicirten Briefe ſo unmittelbar gefolgt. „Niemand“, wiederholte er, „konnte glauben, der edle Her⸗ zog werde nach ſeinen, in der letzten Parlaments⸗Sitzuüng gemachten Aeußerungen, dem Koͤnig den Rath ertheilen, den entnommen.“ Der Graf Grey 9 1 eine Bittſchrift der Engliſchen Ka⸗

unſten legen. Der Graf bemerkte, ren die Ehre gehabt, Ihren Herrlichkeiten eine ähn⸗ liche Petition zu uͤbekreichen und daß er hoffe, man werde derſelben, wegen des Ranges und der Achtbarkeit der Bittſteller und wegen der eigenthumlichen Lage, in welcher ſte beſondere Aufmerkſamkeit widmen. „Die

erhob ſich, tholiken,

daß er ſeit vielen Jah⸗

Wendung,” ſagte der Graf „welche die Verhandlungen uͤber

der katholiſchen Anſprüche, vorzu⸗

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