vpor Allem aber vertrauensvoll,
ſammlung in Briſtol befunden, und ihm die Thatſachen ſo
S mitgetheilt, wie er ſie dem Hauſe ſo eben vorgetragen habe. — Lord Goderich fand ſich veranlaßt, im
zuftrag eines an⸗ dern edeln Lords (Morley) die Bemerkung zu machen, daß, wenn dieſer geſtern von der Abſicht des Lord Rolle, die Bittſchrift der Verſammlung von Exeter einzureichen, Unter⸗ richtet geweſen waͤre, ſo wuͤrde auch er in das Haus gekom⸗ men ſeyn, um zugleich eine andere Bittſchrift der Grafſchaft Devon, die im ganz andern Geiſte abgefaßt ſey, zu uͤberrei⸗ chen. Da ihm aber keine Mittheilung gemacht worden ſey, ſo werde ſein edler Freund jene Bittſchrift, die uͤber die Geſin⸗ nungen der Grafſchaft den eigentlichen Aufſchluß geben koͤnne, ſpaͤter einreichen. Lord Rolle rechtfertigte ſich deshalb, daß er jenem Lord (Morley) keine Mittheilung gewacht habe, beſtritt aber das, was Lord Goderich von den, der katholi⸗ ſchen Sache günſtigen Geſinnungen der Grafſchaft Devon geſagt habe. — Viele Bittſchriften, ſowohl fuͤr als wider die Katholiken, wurden hierauf wieder ubergeben. Lord Calthorpe uͤbergab eine Petition der Aerzte und Wund⸗ Aerzte von Birmingham, die, gleich mehreren Vorgaͤngern, um Erleichterung des Studiums der Anatomie nachſuchten. Der edle Lord eriunnerte dabei an die Greuelthaten, die kuͤrz⸗ lich in Edinburg ſtattgefunden und die alle Gemuͤther mit Schauder und Abſcheu erfuͤllt haͤtten, und ſprach die Hoff⸗ nung aus, daß ſelbſt Diejenigen, die ſich im vorigen Jahre einer Maaßregel zu Gunſten jenes Studiums widerſetzt, durch die erwaͤhnten Vorgaͤnge ſich bewogen finden werden, etwas dafuͤr zu thun. — as hierauf die Bill zur Unter⸗ druͤckung gefaͤhrlicher Aſſociationen in Irland die dritte Le⸗ ſung erhalten ſollte, ſagte der Herzog von Wellington, daß er auf Veranlaſſung ſeines edlen eeag (Lord Redesdale) deſſen (bereits vorgeſtern von uns erwäͤhntes) Amendement dazu in Vorſchlag bringe, welches alſo lautek: „Es ſoll je⸗ doch nichts in dieſer Acte dahin ausgelegt werden koͤnnen, was die Unterdruͤckung von Geſellſchaften, die ſich zu geſetz⸗ lichen Zwecken verſammeln, durch eine Ruheſtörung, die das Eindringen fremder, nicht dazu gehoͤrender Perſonen veran⸗ laßt, herbeifuͤhren kann.“ — Der Herzog wiederholte, was er zum Theil bereits in der letzten Sitzung [ſ. unſere vor⸗ geſtrige Zeitung) daruͤber gelägr hatte und erklaͤrte ſich ſelbſt mit dem Amendement deshalb einverſtanden, weil es dem Lord ⸗Lieutenant, der füͤr das, was er thut, verantwortlich bleibt, den zu befolgenden Weg genauer vorzeichne. Lord Redesdale wiederholte ebenfalls ſeine bereits fruͤher dar⸗ gethanen Gruͤnde dafuͤr und ſagte, daß er hauptſäͤchlich in Ruͤckſicht auf die in Irland befindlichen, religiöſen Geſell⸗ ſchaften, das Amendement veranlaßt habe. Marquis von Angleſeg erhob ſich gegen die ganze Bill und ſagte: „Sie ſind/ Nylords, im Begriff, eine große Wohlthat uͤber Ir⸗ and zu verbreiten; o, ziehen Sie nichts davon ab, indem Sie der Acte der Gnade eine Acte der Liebloſigkeit beigeben, oder vielmehr voranſchicken. Dieſe iſt eben ſo unnuͤtz, als thoͤrigt; ſie iſt gegen eine Sache gerichtet, die nicht mehr Tiſtirt. Die katholiſche Aſſociation hat ſich, da ſie beſſere Tage zu ſehen Feglaubt, aufgeloͤſt; was aber gab zu ihrem Entſtehen den Grund? Nichts, als die rohen, ungerechten und unterdruͤckenden Geſetze! Wenn die Urſache weggeraäumt wird, ſo faͤllt die Wirkung ebenfalls aus; die Aſſockation iſt vernichtet, ſobald die harten Beſchraͤnkungen aufgehoben wer⸗ den und ſie kann auch nie wieder aufleben, denn es fehlt ihr dann an dem Boden, auf welchem ſie gedeihen kann. Das neue Geſetz wird alſo, ſo weit es die Aſſociation betrifft, ganz unnüͤtz ſeyn; laſſen Sie uns nun ſehen, in wie fern es andere Geſellſchaften betrifft. Was hat die Braunſchweig⸗ Clubs hervorgerufen? Jeder edle Braunſchweiger, der hier anweſend iſt, wird zugeben müͤſſen: „„nichts, als die katholiſche Aſſociation.““. Man wollte ſich dieſer wi⸗ derſetzen, und zugleich die Regierung unterſtützen. Ich cber, der ich mich, als jene Rlubs gebildet wurden, an der Spitze des Irläͤndiſchen Gouvernements befand, ich weiß ihnen keinen Dank fuͤr das, was ſie gethan; ich hatte immer Macht genug und E niemals ihres Beiſtands. Im Gegentheile empfand ich ſehr oft, daß ich eine neue, 8 nſag⸗ ontrolle an ihnen zu fuͤhren hatte. Sind nun dieſe Clubs aber aus der Aſſociation hervorgegangen, ſo muͤſſen ſſiie auch mit ihr verſchwinden. Die Bill iſt dieſerhalb alſo ebenfalls unnuͤtz.“ Der Marquis nahm ſich alsdann auf s Neue der Aſſociation ſehr beredt an, indem er ſagte, daß ſie allein die jetzt zur kommende, wohlthaͤtige Maaß⸗ regel hervorgerufen habe. Am Schluſſe ſagte der Redner: 7 ch beſchwoͤre Ew. Herrlichkeiten, von Bill ganz abzuſtehen und ſogleich zu der Erlo zugehen. Was Sie bewilligen,
der vorliegenden 1 d ſungs⸗Bill uͤber⸗ bewilligen Sie es großmuͤthig, und eine reiche Erndte wird
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8 8* * 5 8 = 8 . 1 8 . einſt Ihrem großherzigen Verfahren zu Theil werden!“
Graf v. Longford widerſprach dem, was ſo eben von der Aſſociation geſagt worden, und ſchilderte ſie mit grellen Far⸗ ben, als dem Zuſtand der Geſellſchaft ſehr gefaͤhrlich; dies gab zu einigen Erklaͤrungen zwiſchen ihm und dem Marquis von Angleſea Veranlaſſung. Die Lords Goderich, El⸗ lenborough, Plunkett und Mansfield ſprachen hier⸗ auf ebenfalls ihre Meinungen aus, die ſämmtlich dahin uͤber⸗ einſtimmten, daß die Unterdruͤckung der Aſſociation etwas Zweckmaͤßiges ſey. Der Herzog v. Wellington gab dem edlen Marquis (von Angleſea) die Verſicherung, daß die ſpaͤter einzubringende Bill von der Art ſey, daß man die ge⸗ genwaͤrtige keinesweges einen „Abzug von der Wohlthat“” werde nennen koͤnnen; jene werde vielmehr ſo vollſtaͤndig ſeyn, daß, wenn ſie ſo durchginge, als man ſie beabſichtige, ſie allen Wuͤnſchen entſprechen werde. — Das bisher beſtandene Geſetz, das man zur Unterdruͤckung der Aſſociation habe anwenden wollen, ſey von allen Geſetzeskundigen unzureichend befunden wor⸗ den; deshalb alſo und um keinem geſetzlichen Widerſtande preis gegeben zu ſeyn, habe man die vorliegende Bill fuͤr
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nothwendig erachtet. Nicht aber habe man ſich vor einer Rebellion oder einem auswaͤrtigen 48% und — 2 fahren, wie man ſie gern verbreiten wollte, gefuͤrchtet; die Regierung wüͤnſcht bloß, der Unruhe in Irland ein Ende zu machen, und dies koͤnne bloß durch Maaßregeln, wie die von den Miniſtern vorgeſchlagenen, bewirkt werden.“” — Nach⸗ dem -es noch einige Bemerkungen von den Lords Cal⸗
thorpe, edesdale und Eldon gemacht worden, wuͤrde die Bill zum dritten Male verleſen und ging durch. Das Haus vertagte ſich auf den 26. Febr. —
„London, 27. Febr. Vorgeſtern hielt der Koͤnig Hof im Pallaſte von Windſor, bei welcher Gelegenheit Hr. Peel Sr. Majeſtaͤt eine bedeutende Anzahl von Bittſchriften uͤber⸗ reichte. Der General⸗Auditeur erhielt demnäaͤchſt Audienz, und
legte Sr. Majfeſtaͤt die Unterſuchungs⸗Acten verſchiedener
Kriegsgerichte vor.
Am 2üſten und 25ſten fanden Cabinets⸗Sitzungen ſtatt.
Der Herzog und die Herzogin von Clarence kamen vor⸗ geſtern zur Stadt, beſuchten Sir Thomas Lawrence, und empfingen ſpaͤter im Pallaſt von St. James den Herzog von Cumberland und den Grafen Muͤnſter.
Der Franzoͤſiſche Borſchafter, Fuͤrſt von Polignac, hatte am 24ſten eine Conferenz mit dem Grafen von Aberdeen. 1
Herr Huskiſſon und der Admiral Sir Sidney hatten in dieſen Tagen im Colonial⸗Amte Unterredungen mit Sir George Murray.
Vor einigen Tagen waren die Commiſſaire fuͤr die Re⸗ duction der Nationalſchuld im Schatz⸗Amte verſammelt; auch der Kanzler der Schatztammer uͤnd die Gouverneurc der Bank von England nahmen an der Sitzung Theil. —
Eine Deputation von 30 Seiden⸗Fabrikanten und Sei⸗ denzwirnern hatte vorgeſtern in der Handels⸗Kammer eine Conferenz mit dem Präſtdenten und dem Vice⸗Praͤſidenten derſelben, die gegen 4 Stunden dauerte.
Der Courier widerſpricht der in der Morning⸗Chro⸗ nicle enthaltenen Anzeige, daß Sir 812½ Wetherell ſein Amt als General⸗Anwald niedergelegt habe. 3
Die Dubliner Eveniug⸗Poſt vom iſten b. M. meldet die Ankunft der a8ehaen Bullen, welche die Er⸗ nennung des Dr. Kelly, Biſchofs von Dromore, zum Coad⸗ jutor des Primas von Irland enthalten.
Die gegenwaͤrtige Wahl in Oxford, heißt es im Cou⸗ rier, zieht die Aufmerkſamkeit des Publikums dergeſtalt auf ſich, als ob von der Erwählung oder Nicht⸗Erwä lung des Candidaten, der die Maaßregel zu Gunſten der Kathölikem im Unterhauſe einbrachte, das Schickſal der katholiſchen An⸗ 2 abhinge; eine Vorausſetzung, die weder fuͤr Herrn e noch fuͤr die Univerſitaͤt ſehr ſchmeichelhaft waͤre. Un⸗ erer Meinung nach kann das Reſultat der Wahl, ſie moge ausfallen wie ſie wolle, keinen Einfluß auf die katholiſe Frage haben. Indeſſen ſind, nach den letzten Berichten aus Orford, dort alle Intereſſen in der lebhafteſten Bewegung; beide Partheien nehmen 1 allen Peuſ. geh ihre Zuflucht, die bei den feöſlatſten Wahlen gebraͤuchlich ſind, naͤmlich zu Liedern, Anſchlägen, Carricaturen u. ſ. w. Das Reſultat des erſten Tages war eine Stimmenmehrheit von 4 fuͤr Sir R. Inglis — doch kann der erſte Tag nicht als Richt⸗ ſchnur angenommen werden; vor morgen Abend wird die Wahl wahrſcheinlich nicht beendigt ſeyn. 3
Von der bekannten Abreſſe des Grafen von Winchelſea und Nottingham an die Proteſtanten von Großbritanien, iſt ſo eben ein Abdruck in goldenen Lettern und Emblemen, die ſich auf die Conſtitution beziehen, erſchienen.
Der hieſige Gemeinde⸗Rath hat Herrn Peel das Bür⸗