Miniſtern die Koͤnigl. Gnade wieder zugewendet zu haben. Der General Longas häͤlt ſich fortwaͤhrend hier auf, und ſucht, wie man glaubt, den Poſten eines General⸗Capitains von Neu⸗Caſtilien ſehr eifrig nach. Der im Courrier frangais enthaltene Artikel aus Madrid, worin von der Emigration der aus Madrid vertriebenen Familien der In⸗ definidos und Ilimitados die Rede war, iſt gaͤnzlich von Franzoͤſiſchen Journaliſten erfunden, indem auch nicht das Geringſte dieſer Art hier vorgefallen iſt. gegen den ehemaligen Capitain von Neu⸗LCaſtilien, General Don Juan Caro, iſt ſo weit vorgeſchritten, daß ſich der aus Generalen beſtehende Kriegs⸗Rath naͤchſtens damit beſchaͤfti⸗ gen wird.

Das Journal du Commerce ſchreibt aus Cadix vom 13. Febr.: „Das heutige Blatt des hier erſcheinenden Cor⸗ reo mercantil enthaͤlt folgende Bekanntmachung: „„Cana⸗ riſche Inſeln. Von der Inſel Orotava wird gemeldet, daß in den dortigen Gewaͤſſern ein Geſchwader von Buenos⸗ Ayres erſchienen ſey, das ſich nach der Spaniſchen Kuͤſte ge⸗ wendet habe; dieſes Geſchwader beſteht aus einer Corvette von 32 Kanonen, einer Brigg von 10 und einer Goelette von 8 Kanonen, und wird von dem in Dienſten der Repu⸗ blik von Buenos⸗Ayres ſtehenden Admiral Fournier befehligt; es hat bereits ein Spaniſches Schiff weggenommen, das na dem auf jener Inſel gelegenen Hafen von Rambla ſegelte.““ Wir erwarten mit jedem Augendlick den Koͤniglichen Befehl, welcher Cadix zu einem Freihafen erklaͤrt.“ ae,e

Tuͤrkei und Griechenland.

Der Courrier de Smyrne enthaͤlt in ſeinem Bl vom 1. Febr. folgendes Schreiben aus Kanea, 2. „Am 18. Dec. langte in Kalives ein Dampfboot unter Grie⸗ chiſcher Flagge an, das von Aegina kam und den Admiral Tombaſi am Bord hatte. Der Zweck ſeiner Sendung iſt noch unbekannt, man bemerkt aber ſeit ſeiner Ankunft mehr Halsſtarrigkeit bei den Griechen. Sie ſchoͤpfen neue Hoff⸗ nung, ſeitdem das Geruͤcht ſich verbreitet hat, daß in Aegina eine Expedition ausgeruͤſtet werde, um den Oberſten Reyneck zu verſtaärken. Das Dampfboot ſegelte am 24. Dec. mit dem Admiral Tombaſt wieder ab. Am 2üſten kam ein Fran⸗ ſofiſches Kauffahrtei⸗Schiff der „Dauphin“, Capitain Re⸗ ul, mit Depeſchen fuͤr den Commandanteh der Fregatte „Syrene“ von Navarin in Suda an; dieſes Schiff ging

am anderen Tage nach Navarin unter Segel.“

Die zweite Conferen i t Griechiſchen De fand Den b 27 Lefteri in dem Dorfe Murnies ſtatt. Dleſelben Perſones⸗ welche an der erſten Zuſammenkunft auf dem Linien⸗Schin⸗ „Welles ley Theil genommen hatten, erſchienen auch hiffe mal, und die Tuͤrkiſchen Deputirten, an deren Spi dies⸗ Abgeordnete Suleiman⸗Paſcha's, des Seraskiera d bitze der ſtand, wurden noch ſtaͤrker myſtificirt, als in par er Inſel, terredung. Die Griechiſchen Abgeordneten erſten Un⸗ ſich den Ort der Zufammenkunft,

immt hatten, und uͤber die zu große Dieſe waren ſogleich berete 1ha6l der Tuͤrken zu putirten von Kandia, Retimo und Kanea und 198 die De⸗ Suleiman⸗Paſcha's zu entfernen. Die Grie chen ervenn elegirten daß ſie nur in Gegenwart eines Abgeordneten de 8B rten darauf, unterhandeln koͤnnten, und daß die Tonfere aron Reyneck kunft deſſelben verſchoben werden müuͤſſe. nz bis zur An⸗

ten, daß ſie weder den Baron Reyneck Die Tuͤrken erklär⸗

egierung anerkennen, und nur mi och die Griechiſche Ge. welche die Waffen gehen ſe aen Sriechiſchen Can⸗ wuͤrden. Da es nicht m glich war, Fi unterhandeln Streitfrage zu verſtändigen, ſo gingen beide eer dieſe neue einander, überzeugt, daß es uͤberfluͤſſi 5 Partheien aus Waffenſtillſtandes zu unterhandeln, den einch⸗ eines feſt entſchloſſen war, nicht abzuſchließen. der 2 Officiere vom „Wellesley“ waren bei be..5bes Engliſche gen geweſen, und am folgenden Tage begab zuge⸗ nete Suleiman Paſcha's mit zwei D utigte * Ab Kaneg an den Bord jenes Schiffes, um dem 8 dere⸗Stade land ſeinen Bericht abzuſtatten. Dieſer wer apitain Mait⸗ nehmen der Griechen ſehr unzufrieden, und hans dem Be⸗ Baron Reyneck, der ſich auf dem Schiffe 25 v- hafte Unterredung, nach welcher er ſogleich . 8 Korfu abfertigte, wahrſcheinlich, um den dmiral Malrnach von dem vorgegangenen zu unterrichten. Die Türkiſchen Abgeordneten hatten am Bord des „Wellesley Gelegenhele den Baron Reyneck zu ſehen, und aus ſeinem Munde die Erklaͤrung zu vernehmen, daß der Griechiſche Rath von Kreta gar keine Bewilligung machen wolle, und

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kein anderer Waffenſtillſtand, als der jetzt beſtehende, moͤglich ſey, d. h. daß die Griechen nicht angreifen wuͤrden, wenn die Tuͤrken ſich ruhig verhielten.“ 1b .

„Waͤhrend der Baron Reyneck dieſe Verſicherung gab, kam ein Schiff aus Kandia mit der Nachricht an, daß 150 Griechen aus Sfakia einen Einfall in die Provinz Scitia gemacht haͤtten, welche zwiſchen Kandia und Spina Longa liegt, und bisher am Kriege nicht Theil genommen hatte. Die Tuͤrken haben ſich tapfer vertheidigt, aber zuletzt den an Zahl weit ſtaͤrkeren Griechen unterlegen, welche Alles nie: dermetzelten, und weder Frauen noch Kinder verſchonten. Einige Tage darauf kam ein zweites Boot von Kandien nach Suda, an deſſen Bord ſich der Leibarzt Suleiman⸗ Paſcha's, Dr. Caporal, befand; dieſer uͤberbrachte dem Ca⸗ pitain Maitland einen Brief Suleiman's, der ihn bat, die der Wuth der Sfakioten entronnenen Tuͤrken retten zu hel⸗ fen; der Capitain ging mit dem erſten guͤnſtigen Winde un⸗ ter Segel, und rettete an der Kuͤſte von Spina Longa 211 Individuen, die vor Hunger und Kaͤlte waren, und nach Kandia gebracht wurden. iſt nichts weiter vorgefallen. Wir vernehmen aus guter Quelle, daß die Engliſche Station Befehl zur Anfhebung der Blo⸗ kade erhalten hat, und, da das Franzoͤſiſche Geſchwader be⸗ reits fruͤher die Kuͤſte verlaſſen hat, ſo ſind wir jetzt von allen Kriegsſchiffen befreit. Die Tuͤrken ſehen dies ungern, da ſie den Frieden wuͤnſchen, und ſtets gehofft haben, daß derſelbe unter dem Einſluſſe der verbuͤndeten Maͤchte zu Stande kommen wuͤrde.“

Seitdem

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 31. Jan. Die Verſuche der ſuͤdlichen Staaten, eine Abaͤnderung des Tarifs durchzuſetzen, ſind mißlungen, indem der Congreß bis jetzt jede Berathung dar⸗ üͤber abgelehnt hat. Unter den obwaltenden Umſtaͤnden hat es uͤbrigens nicht geringe Aufmerkſamkeit erregt, daß ſeit Anfang dieſes Jahres eine bedeutende Anzahl Woll⸗Fabriken, und zwar groͤßtentheils ſolche, die verſichert waren, in Feuer aufgegangen ſind. 2

Einem, vor Kurzem im Staat Georgia erſchienenen Ge⸗ ſetze zufolge, muß ein Jeder, der ein oͤffentliches Amt antre⸗ ten will, zuvor einen feierlichen Eid ablegen, daß er ſeit dem 1. Januak 1829 in kein Duell, dirert oder indirect als Par⸗ thei oder Secundant verwickelt geweſen ſey; und daß er keine Ausforderung ausgeſtellt oder angenommen, oder wiſſentlich in Haͤnden gehabt und abgegeben habe, in welcher von einem Zweikampf auf Piſtolen, Degen oder andern Waffen im Staat von Georgia oder anderwaärts, die Rede war.

Dem Eaſtern Argus zufolge iſt Herr Hughes, der bisher als Geſchaͤftstraͤger der Vereinigten Staaten am Nie⸗ derlaͤndiſchen Hofe geſtanden hat, jetzt zu unſerem dortigen Geſandten erhoben worden. Unſer letzter in den Niederlan⸗ den accreditirter Geſandte war der Dr. Euſtis; nach Abbe⸗ rufung deſſelben beſchloß unſere Regierung, am daſigen Hofe nur einen Repraͤſentanten zweiten Ranges anzuſtellen. Als Grund zu der gegenwaͤrtigen Ernennung giebt man die Wichtigkeit der Graͤnz⸗Angelegenheit an, in welcher der Koͤ⸗ nig der Niederlande zum Schiedsrichter erbeten worden iſt. Herrn Hughes ſoll von jetzt an die ganze Leitung der, dieſen Gegenſtand betreffenden Unterhandlungen uͤbertragen worden ſeyn. Der zu entſcheidende Fall bezieht ſich auf einen Strich Landes von ohngefaͤhr 10,000 Quadrat Meilen oder von mehr als 6 Millionen Morgen. Ein großer Theil dieſes Gebietes ſteht an Fruchtbarkeit des Bodens keinem andern, oͤſtlich von Hudſon gelegenem Theile Amerika's, nach, ſelbſt nicht dem Thale von Connecticut, das ſpruͤchwoͤrtlich der Garten Neu⸗Englands genannt wird; jeder Morgen Landes iſt, ſchlecht gerechnet, einen Dollar werth. Dieſer Landſtrich bietet hinreichenden Raum zu 180 Städten mit den dazu gehoͤrigen Laͤndereien (fuͤr jede Stadt 6 Quadrat⸗Meilen ge⸗ rechnet) dar, und die Bevoͤlkerung nimmt ſo raſch zu, daß man mit Sicherheit annehmen darf, ſie im Laufe von 15 bis 20 Jahren bis gegen 200,000 Seelen ſteigen zu ſehen

In einem hieſigen Blatte (der New⸗ 8 in

Hy. . r Rew⸗York Evening⸗

Poſt) lieſt man uͤber die Revolution in Mexiko Folgendes: „Die Nachrichten von Mexiko ſind nicht von der Art, F 4 v Perſonen gefallen ſollten, die ſich von der 2 Vr Spaniſch⸗Amerikaniſchen Regierungen immer die

hſten Vorſtellungen gemacht hatten. Eine der Factionen,

in das Land getheilt iſt, traͤgt in einer beſtrittenen 8 Sieg davon, und ihr Candidat wird zum Praſi⸗ 7 n der Republik ernannt; die Gegen⸗Parthey⸗ anſtatt

ſich mit dieſem Reſultat zu beruhigen, wie es, der Verfaſſung gemaͤß, ihre Pflicht war, und bis zu einer neuen Wahl zu warten, um dann wieder ihre Kraͤfte zu vorſuchen, greift zu

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dem Tode nahhe