inl dieſem Hauſe uͤblich iſt, Eintrag thun zu wollen. Welchen Weg 8 1 auch der edle Herzog, in Bezug auf die große Frage, einzuſchlagen gedenkt, ein Weg, der freilich Jedem nach eigenem ÜUr⸗ theile uͤberlaſſen bleiben muß werde ich ſeine Meinungen ddoch immer nur auf conſtitutionnelle Grundlage zu beſtreiten ſuchen, frei ſowohl von jeder Parthei⸗Einſeitigkeit, als von 8 perſoͤnlichen Gefuͤhlen, dasjenige allein ausgenommen, wel⸗ ches in dem Wunſche der Landes⸗Ruhe und Wohlfahrt bei mir vorherrſchend iſt.“ Der Redner ſchloß damit, iiindem er ſagte, es ſey hauptſaͤchlich ſeine Abſicht, die oͤffent⸗ liiche Stimmung vor ſolchen Eindruͤcken zu bewahren, wie ſie die Anſchuldigungen des edlen Herzogs (v. Neweaſtle) unnd anderer Mitglieder des Hauſes hervorrufen koͤnnen, ſo wie auch diejenige Ruhe und Mäßigung bei der Debatte zu empfehlen, welche die Wichtigkeit der Frage nothwendig 6 machen. Nach dieſer wurde eine eben ſo intereſſante Er⸗ oͤrterung durch eine Bittſchrift wider die Katholiken herbei⸗ gefuͤhrt, welche der Biſchof von Bath und Wells über⸗ rreichte. Dieſer Praͤlat ſagte, die Geſinnungen des Engli⸗ ſſcchen Volkes d. h. der gröͤßeren Majoritäͤt nach ſeyen ggegen die Katholiken, und zwar aus wenigen, aber einleuch⸗ erenden Gruͤnden. Das Volk naͤmlich, das den aus dem prote⸗ * We erhabenen Grundſaͤtzen buͤr⸗ * geerlicher und religioͤſer Freiheit zugethan ſey, blicke mit beſonderer —Ehrerbietung auf das große Zeitalter der Reformation zuruͤck und vergleiche dann unwillkuͤhrlich die Regierung der pro⸗ ceeeſtantiſchen Koͤnigin Eliſabeth mit der der katholiſchen Koͤ⸗ nigin Marie. Bei dieſem Vergleiche dränge ſich ihnen Dank und Bewunderung fuͤr die Erſtere, Schrecken und Abſcheu geegen die zuletzt genannte Regierung auf. Auch auf die glorreiche Revolution von 1688 blicke das Volk mit Verehrung und Dankbarkeit zuruͤck; daher wolle es auch den Katholiken nicht ſolche Macht verleihen, welche die wodlthaͤtigen Einrich⸗ tungen dieſer Revolution gefährden koͤnne. Naͤchſtdem ſey aber auch das Engliſche Volk ein loyales Volk, und halte als ſol⸗ ches auch das Andenken des zuletzt verſtorbenen, erlauchten unnd wahrhaft proteſtantiſchen Beher hehle⸗ dieſer Koͤnigreiche uͤber Alles hoch. Allgemein ſey man uͤberzeugt, daß wenn ir⸗ end etwas in der langen Regierung Georg'’s III. eine er laͤngſten in der Engliſchen Geſchichte das Andenken dieſes Monarchen ſeinen Unterthanen theuer erhalten kann, o iſt es beſonders ſeine hingebende Anhaͤnglichkeit fuͤr das proteſtantiſche Intereſſe des Landes. Aus demſelben Grunde werde auch das Andenken Sr. K. H. des verſtorbenen Her⸗ zogs von York im Volke bewahrt. Dieſes aber koͤnne niemals zu einer politiſchen Gleichſtellung der Katholiken ſeine Beiſtimmung geben, denn es wüͤrde hierdurch das Be⸗ ſtehen eines Staates im Staate geſtatten, was es eben ſo wenig wolle, als die Autoritaͤt eines fremden Potentaten über dieſes Koͤnigreich zugeben. Das Engliſche Volk ſey ferner ein religioͤſes Volk, und haͤnge als ſolches mehr an der reinen 2 des Chriſtenthums, wie ſie in ſeſem Lande beſtehe; laſſe man aber die Katholtken ns 8” politiſcher Macht, ſo duͤrften die proteſtantiſchen Einrichtungen umgeſtoßen werden, das Pneeeſtan aber die Oberhand gewinnen. Dies ſey die Geſinnung des Volkes, mit welcher er volltommen uͤbereinſtimme. Auch er bedaure den ungluͤcklichen Zuſtand des Irlaͤndiſchen aber dieſer Zuſtand duͤrfte keinesweges durch Bewilligung der Emancipation verbeſſert werden. Dazu muͤßten vielmehr ganz andere Mittel erſt angewendet werden vor Allem eine mehr unter dem Volke verbreitete Bildung, eine Ver⸗ beſſerung ſeiner Moralitaͤt und eine ganz veraͤnderte Geſittung deſſelben. Erſt wenn dieſe Mittel erfolgreich angewandt worden aber auch nur dann koͤnne vielleicht von einer Emancipation die Rede ſeyn. Bewillige man ſie aber fruͤher, ſo gebe man dadurch den Katholiken Waffen in die Pen die ſie gegen die Proteſtanten gebrauchen duͤrften. t

im Verlaufe ſeiner Rede kam der Biſchof auch auf die ka⸗ oliſche Aſſoekation zuruͤck, und machte es dem Herzog von Wellington zum Vorwurf, daß er, wiewohl er ſelbſt die Ge⸗ faͤhrlichkeit jenes Vereins eingeſtanden, nicht ſchon fruͤher et⸗ was zur Unterdruͤckung deſſelden ethan habe. „Auch ich,“ ſagte der Redner, „werde zur Discuſſion de wabſchilg⸗

ten Maaßregel, ſrei von Vorurtheil u 299 ſeitigkeit, übergehen. Ich 1 en einer Maaßregel beiſtimme, welche, meiner .

Meinung nach,

die proteſtantiſchen Einrichmngen dieſes Landes umwerfen

und das Papſtthum beguͤnſtigen wuͤrde, mi 6

einer meiner großen Vorgänger in den es Verfolgung gethan hat, in den Tower bringen laſſen 2 dort jeder Strafe unterwerſen will. Als Pair dieſes

Katholiken zu machende Bewilltgung unvertraͤglich erſcheint.

Volkes,

ſes habe ich einen Eid geleiſtet, mit welchem mir ſede ene als die eines Jahres, unmöͤglich gemacht.

Moͤge aber kommen, was da will, ich werde dieſem Eide treu bleiben, ſo wahr mir Gott helfe!“ Gegen die letz⸗ ten Bemerkungen des Biſchofs erhob ſich der Herzog Wellington. „Wenn“ ſagte dieſer, „der ſehr ehrenwert Praͤlat behauptet, daß jede den Katholiken zu machende B. willigung mit ſeinem Eide unvertraͤglich iſt, ſo ſey mir er laubt, zu bemerken, daß die Bill, welche zunäͤchſt in das at dere Parlaments⸗Haus gebracht und alsdann auch Ihren Herr lichkeiten vorgelegt werden ſoll, von allen Eingriffen in die beſtehen den Inſtitutionen frei ſeyn und durchaus mit keinem, von irgend einem Mitgliede dieſes Hauſes geleiſteten Eide collidiren wird. Es ſcheint mir jetzt unnoͤthig, die beſtimmte Natur jene Bill hier zu bezeichnen, und ich beſchraͤnke mich darauf, d Lords zu verſichern, daß ſie die Integrität der proteſtanti⸗ ſchen Inſtitutionen des Landes durchaus nicht antaſten werd Der ſehr ehrwuͤrdige Praͤlat ſagt einerſeits, daß dasjenige, was man katholiſche Emancipation nenne, nichts anderes ſes als das Papſtthum in dieſem Lande foͤrmlich organiſiren, un giebt doch andererſeits zu, daß, wenn erſt gewiſſe Umſtänd in Irland eingetreten ſeyn wuͤrden, er dann auch in ein Conceſſion zu willigen geneigt ſey. Wie iſt es ihm abe moͤglich, unter irgend welchen Umſtaͤnden darin zu willigen wenn Emancipation mit andern Worten nichts iſt, als die Organiſation des Papſtthumes? (Hoͤrt, hoͤrt) Der ſehr ehrwuͤrdige Praͤlat ahmt darin einem edlen Herzoge nach indem er ſagt, die beabſichtigte Maaßregel ſey von einer A wie ſo wird wenigſtens jeder Vernuͤnftige zugeben ic ſie eben ſo wenig als irgend ein anderes Mitglied dieſe Hauſes gut heißen wuͤrde. Ich mache mich jedoch anheiſchig darzuthun, daß die dem Hauſe vorzulegende Maaßregel, weit entfernt, das Papſtthum zu organiſiren, das Wachsthun deſſelben vielmehr verhindern und die Ausbreitung der p teſtantiſchen Religion befoͤrdern werde. (Höoͤrt, Forrh Ich mache mich anheiſchig, dies, wenn auch nicht zur Zufrieden ſtellung des ſehr ehrenwerthen Przlaten, doch zu der Ihre Herrlichkeiten, zu beweiſen.“ Nachdem der Herzog h er auf noch Einiges uͤber die Natur der dem Hauſe in der katholiſchen Angelegenheit vorgelegten Bittſchriften gelah und dargethan hara⸗ daß ſelbige zum Theil daher enrſtan⸗ den ſeyen, daß man ungluͤcklicher Weiſe ſehr falſche Schlüſ über die Natur der von den Miniſtern beabſichtigten Maaß⸗ regel gezogen habe, ließ er den Geſinnungen des Engliſche⸗ Volkes andern Theils Gerechtigkeit widerfahren, wegen des Vertrauens, das es zu der Regierung, ſo wie zu der We heit des Parlamentes, in Bezug auf die große Maaßrege hege. Der Biſchof von Bath und Wells erwie hierauf Einiges, was wir, ſo wie einige dazu gemachte B merkungen des Lord King, ſpaͤter noch mittheilen werd Der Herzog von Suſſex uüͤberreichte hierauf neuerding einige Petitionen zu Gunſten der Katholiken, und g dadurch zu einigen Eroͤrterungen mit dem Herzoge von Richmond, der eine Gegen Perition (wider die Katho ken), und zwar von demſelben Orte (Brighton) eingereich 1 die Veranlaſſung. Das Haus vertagte ſich ung 8 Uhr. b Im Unterhauſe leiſtete Sir Rob. Inglis, das neue Mitglied fuͤr die Univerſität Oxford, den Eid, und nahn ſeinen Sitz ein. Von den vielen Bittſchriften, welche hier auf wieder in der katholiſchen Angelegenheit (und zwar gre tentheils dagegen) eingereicht wurden, erregte beſonders vom General Gascoyne übergebene die Aufmerkſamkeit des Hauſes. Sie war gegen die Emancipation gerichtet und voß 22,000 Einwohnern der Stadt Mancheſter unterzeichnet. Daltz Volk daſelbſt ſagte der General habe ſich zur Unketz ſchrift gedraͤngt; von den 113 Bogen, auf welchen die ſchiedenen Namen ſich befaͤnden, habe er 5 genau durchgeſet hen und keinen einzigen Frauen⸗Namen dabet bemerkt⸗ (Geläaͤchter.) Bei dieſer Gelegenheit muſſe er ſich aber auch dahin ausſprechen, daß er wider die dn,n von Frauen durchaus nichts haben koͤnne, denn dieſe ſeyen bei der hocht wichtigen Frage eben ſo intereſſirt, als das andere G. ſchlecht. (Hoͤrt, hoͤrt Nachdem ſämmtliche Bittſchri beſeitigt waren, verwandelte ſich das Haus in einen ſchuß, zur Bewilligung der Ausgaben fuͤr den Artillerie Erat. Hr. Perceval ſuchte zu erkläͤren, warum hier eine Verz mehrung der Ausgaben (um 125,897 Pfd. Sterl.) gegeh die des vergangenen Jahres nothwendig, und nicht vielmeht eine Erſparniß, wie dei den uͤbrigen Verwaltungs Zweigerte. eingetreten ſey. Die Fortificationen und anderen Artill Arbeiten haben eine Reduction von 75,000 Pfd. Stert., m ſie der Finanz⸗Ausſchuß früͤher vorgeſchlagen, fuͤr die 8.n

Beilage

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