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8* Meer hin geſtattet. Die Lage der Feſtung am Meere
macht es moͤglich, groͤßere Corps zu verproviantiren; hier koͤnnen Verſtaͤrkungen landen und laͤngs dem Ufer hin mar⸗ ſchiren, um die rauhen Anhoͤhen des Balkan zu vermeiden, b der ſich nach dem Meere zu abdacht. Die Ruſſen werden beim Beginn des Feldzuges jenſeits der Donau in der Bul⸗ 8 garei operiren; im vorigen Jahre waren zuerſt die Fuͤrſten⸗
thuͤmer zu organiſiren, die Tͤrkiſchen Beſatzungen zu ver⸗ ereiben, und der Uebergang uͤber die Donau zu bewirken. Dieſe Praͤliminar⸗Operationen werden ſich in dieſem Fruͤh⸗
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jzahre nicht erneuern, die Ruſſiſche Armee wird ſtracks in das Herz der Ottomaniſchen Provinzen vordringen koͤn⸗ nen. Man kann es nicht oft genug wiederholen, der
8 Beſitz Varna's iſt von ungeheuerer Wichtigkeit. Der
Broſchuͤre nimmt etwas zu ſtark Parthei 1“ 8. fuͤr die Ruſſen, er giebt die Tuͤrken verloren und haͤlt ihre Kraͤfte fuͤr gaͤnzlich erſchöpft. Wir glauben, er irrt ſich; in Volk verſchwindet nicht mit einemmale von der Karte Eluropa's, und gar ein Volk, das ſo viel paſſive Energie gezeigt hat. Es ſteht vielmehr zu erwarten, daß der Erfolg hrrer Waffen den Stolz und die Kraft der Tuͤrken vermeh⸗ 1“ A* ren, und daß dieſes Jahr ganze Bevoͤlkerungen unter der Fahne des Propheten marſchiren werden. Rußland ſeiner⸗ ſfeies wird ſich groͤßer und furchtbarer zeigen; die Erfahrung gſird den Schwierigkeiten zuvorkommen, und Kriegszucht die religiöſe Begeiſterung im Zuͤgel halten. Wenn der Feldzug 8 88* ſich vhen. ſo wird er fuͤr beide Voͤlker glaͤnzend und ruhm⸗ vpooll ſeyn. Der Kaiſerlich Ruſſiſche Botſchafter am hieſigen Hofe, 1““ Graf Poꝛzzo di Borgo, fertigte geſtern einen Courier nach St. Petersburg ab.
SGeſtern kam im Miniſterium der auswaͤrtigen Angele⸗ genheiten ein Courier mit Depeſchen des General Gutille⸗ minot aus Neapel an. 2
I Der Ritter Saldanha, Braſtilianiſcher Geſandtſchafts⸗ Secretair in London, iſt dieſer Tage mit Depeſchen an den
Verfaſſer der
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br 1“ tionnel enthalten ein Schreiben des Baron von Rendu .ſpoelcher zur Zeit der Verſchwoͤrung vom 30. April 1824
S
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Portugiefiſchen Geſandten, Ritter von Barboſa, hier ange⸗ kommen. Die unter dem Befehl des Generals Saldanha ſtehen⸗ deen Portugieſiſchen Fluͤchtlinge wuͤnſchen, wie man ſagt, un⸗ eer der Benennung: Portugieſiſche Legion, in Franzoͤ⸗ ſiſche Dienſte zu treten. Der General war vor einigen Ta⸗ bei dem Marine⸗Miniſter zur Mittagstafel. Das Journal des Débats und der Conſtitu⸗ 4 neral⸗Polizei⸗ Intendant von Liſſabon war. Derſelbe bes ichtigt darin die von mehreren Pariſer Blaͤttern aus Liſſa⸗ bon gegebene Notiz, daß die (bekanntlich vor Kurzem entſlo⸗ HEEI““ Pallaſt Damte der Koͤnigin Mutter, Donna Leonora ecee Camara, fruͤher in Verbindungen mit ihm geſtanden habe. 8 Sein Verhaͤltniß zu dieſer achtungswerthen Dame habe ſich darauf beſchränkt, daß dieſelbe ihm habe Speiſen zukommen äAͤaſſen, als er waͤhrend der durch jene Verſchwoͤrung veran⸗ Aͤaßten Unruhen, von deren Theilnehmern zu Queluz als Ge⸗ fangener in einen ſchmutzigen Kerker geworfen, und ſeit 48 Sch Ser war. Die Gazette de France will, n ein Briefe aus Mevarin, vom 3. Febr., .8829 baß. Hene Paſcha von ſeinem Stiefvater, dem Paſcha von Negypten, 8 der ihm wegen der Raͤumung von Morea noch immer zuͤrnte, in Folge eines heftigen Wortwechſels erſchoſſen worden ſey. . Der Miniſter des Innern fordert 1eh gen ge.
fuͤr die Ausfuͤhrung eines großen Basreliefs, welches
Iiebel der Magdalenen⸗Kirche an der Suͤdſeite
ſchmuͤcken ſoll, zu concurriren. Die Küuͤnſtler koͤnnen einen
Zug aus dem Leben der heiligen Magdalene, oder einen an⸗
— ſesen an die religiöͤſe Beſtimmung des Gebaͤudes erinnern⸗
ten Gegenſtand wahlen, und haben vor dem 1. Mai model⸗
lirte te zen einzureichen, welche von einer, aus dem Gra⸗
von Tournon, den Baronen Gérard und Boſio u. a. m. beſtehenden Commiſſion, gepruͤft werden ſollen.
Der Courrier frangais meldet aus Rom, vom 23.
Febr.: „Heute gehen wir von der Trauer zur Freude uͤber,
b wir ſingen dar Veni creator wegen der dieſen Abend ſtatt
findenden Eroͤffnung des Conclave. Man ſpricht hier viel
von den Cardinaͤlen Paeca, Capellari und Gregorio als Can⸗
didaten fuͤr die Papſtwahl. Das waͤren treffliche Wahlen.
eder von ihnen wuͤrde als Papſt ein gemaͤßigtes und ver⸗
8 öͤhnendes Syſtem befolgen. Man glaubt, das Conclave
werde von kurzer Dauer ſeyn.“ Bartolomaͤus Pacca iſt in
8 Benevent am 25. Dec. 1756, Mauro Capellari in Belluno den 18. Sept. 1765 und Emanuel de Gregorio in Neapel
* am 18. Dec. 1758 geboren. — Anderen Briefen zufolge wird. Gemaͤlde von der Ausdehnung und den Fortſchritten unſe
der Vicomte von Chaͤteaubriand unmittelbar nach geſchehener Papſtwahl nach Paris kommen.
Großbritanien und Irland.
London, 4. Mäarz. Der Herzog von St. Albans und der Admiral Lord Beauclerc hatten in dieſen Tagen im Schatzamte lange Conferenzen mit dem Herzoge v. Wellington.
Capitain A’ Court, der ſich bekanntlich laͤngere Zeit bei der Ruſſiſch⸗Tuͤrkiſchen Armee und ſpaͤter in St. Petersburg aufgehalten, iſt von letzterer Stadt mit Depeſchen hier an⸗ gekommen. S
Aus Dublin ſchreibt man, daß die feindliche Stimmung gegen die Emancipations⸗Bill augenſcheinlich abnehme, und daß man bald keine Parthei gegen dieſelben bemerken werde.
In der Times heißt es in Betreff der Orforder Wahl⸗ „Wenn man erwaͤgt, daß Herr Peel voͤllig den Anſichten entſagt hat, welche die Baſis ſeiner fruͤheren Popularität dildeten, ſo waͤre es vielleicht zu viel geweſen, zu erwarten, daß eine Maſſe von Tauſend Waͤhlern, ohne mit Hrn. Peels Gruͤnden zu ſeiner Meinungs⸗Veraͤnderung bekannt zu ſeyn, nur im Vertrauen auf ſeinen Charakter, ſo achtungswerth er auch iſt, ploͤtzlich ihre entſchiedene Anſicht haͤtten ändern, und eine Maaßregel unterſtuͤtzen ſollen, gegen die ſie ſich zeit⸗ her kraͤftig aufgelehnt hatten. Uns hat mithin das Reſul⸗ tat nicht uͤberraſcht. Jedoch iſt es, mit aller Achtung fuͤr die Herren Doctoren der gelehrten Univerſttäͤt, noch keim Be⸗ weis, daß die Maaßregel der Conreſſion eine falſche ſey; es beweiſet ſogar nicht einmal, daß die Waͤhler von Orford, oder deren Majoritaͤt, nicht anderer Meinung geweſen ſeyn wuͤrden, oder anders entſchieden haͤtten, wenn ſie Zeit zum Ueberlegen und Gelegenheit gehabt haͤtten, ſich genau von den Gründen zu unterrichten, die Herrn Peel beſtimmten, ſeine Meinung zu aͤndern, oder ſich wenigſtens zu der Doc⸗ tein der Staats⸗Nothwendigkeit zu bekennen.“
„Die Kraft und der Einfluß des feurigen Patriote Herzogs von Newcaſtle,“ heißt es im Globe, „wird bal auf die Probe geſtellt werden. Er hat einen ſeiner Ver wandten, Sir W. H. Clinton, der fuͤr die Emancipation i bewogen, ſeinen Parlaments⸗Sitz fuͤr den Flecken Mewark⸗ deſſen Patron der Herzog iſt, aufſageten, und bereits einen andern Repraͤſentanten, Herrn M. Sadler, den Waͤhle vorgeſchlagen. Als Opponent deſſelben hat ſich Herr Ser⸗ geant Wilde gemeldet, der fuͤr die Emancipation iſt. Wer den Sieg davon tragen wird, muß ſich bald zeigen.“
In Leeds fand man in dieſen Tagen folgenden Aufruf Wm. Cobbet's oͤffentlich angeſchlagen: „Englaͤnder, hoͤrt mich! 85 katholiſchen Zeiten waren keine Arme in England. Die
atholiken unterhielten die Armen, die Alten, die Wite und Waiſen, die Fremden und die Kranken aus den 3 ten und anderen Einkuͤnften der Kirche. Der kat Clerus bauete und reparirte Kirchen aus den Zehnten und den Einkuͤnften der Kirche. In den damaligen gluͤcklichen Zeiten waren keine Armen⸗Taxen und keine Abeinc⸗Hänſer. Parlaments⸗Acten damaliger Zeit erklaͤrten Ochſen⸗„ Schweine⸗ Hammel⸗ und Kalbsfleiſch fuͤr die gewoͤhnliche Nahrung der aͤrmeren Volksklaſſen. Die Katholiken baueten alle unſere Kathedralen, ſie waren die Gruͤnder und Ausſtatter aller noch jetzt in England beſtehenden großen Schulen und gro⸗ ßen Wohlthaͤtigkeits⸗Anſtalten. In katholiſchen Zeiten hatte England keine ſtehende Armeen, und dennoch eroberte e Frankreich, und behielt Boulogne und Calais, bis es prote⸗ ſtantiſche Köͤnige bekam. In katholiſchen Zeiten fanden keine Taxen auf Bier, Malz, Hopfen und Lichte ſtatt; und eine National⸗Schuld kannte man damals nicht. Engländer! be⸗ 82 ber, Alles, und ich weiß, Ihr werdet handeln, wie es
Naͤchſtens wird hier
eine Ausſtellung Britiſcher Manu⸗ factur⸗Waaren und neuer Ern daafen 8 der ee. un⸗ ter dem Namen „National⸗ Repoſitorium“, eroͤffnet werden. Der Plan dazu (heißt es in der Times) iſt von einigen vornehmen und patriotiſchen Edelleuten, 2422 Mit⸗ gliedern und Gelehrten gemacht worden, die, nach dem ſpiele anderer Länder und namentlich Frankreichs, wo Fa kanten und Mechaniker eine vielſeitige Aufmunterung de ſolche Ausſtellungen finden, der gleichen Meinung ſind, eine ſolche Ueber licht des Britiſchen Kunſtfleißes und der ſchicklichkeit unſerer Techniker die allgemeine Neugier rei und der Landes⸗„Induſtrie foͤrderlich ſeyn duͤrfte. Die Ferupg hat geſtattet, daß dieſe Ausſtellung in einem öffer ichen Gebaͤude (Kings-mews) ſtatt finde. Die eingehend Arbeiten werden von einem Comité unterſucht, welches ſcheidet, ob ſich ſelbige fuͤr die Ausſtellung eignen. D ſoll jährlich erneuert werden, und ſo ein ſtets wechſeln