dinal⸗Käͤmmerling oder dem ganzen Colle⸗ b 8 venneeanch muß. Eben ſo verwalten die uͤbri⸗
3 ſhhaͤfte, und der Secretair des heiligen 5 82 diplomatiſchen Mircheſungen. Doch muͤſſen alle die Papiere 82 2 % 127- henee Cgess und der eass Bcen ſeiner ⸗ Freunde an einer nal und 8eg te annehmen, nur ſchreiben die Conſtitu⸗ 89 e dieſes in Gegenwart eines der Wachthaben⸗ tionen vor, daß dien dabei nicht leiſe geſprochen werde.
den geſchehe, und das dere⸗ hlgeſchäft betrifft, ſo geht entliche Wahlgeſchaͤf ft, ſo g volch. l eeeee Weiſe vor ſich. In der großen Kapelle
16 liniſche genannt, werden alle Vor⸗ * — 22 b e. Hlzen und freien Raum zu kehrungen get m Hintergrunde der Kapelle befindet ſich ein gewinnen. eſchem ein Tiſch fuͤr die 3 Cardinales scruta- Altar, vor se die drei Recognitores ſteht, welche taͤglich
2½ 89 Lvos erwaͤhlt werden. Jeder Cardinal hat einen
znen Tiſch vor ſich, um ſein Votum aufzuſchreiben. Sind e Cardinaͤle nun verſammelt, und iſt die 11 der Ka⸗ pelle geſchloſſen, ſo nimmt jeder Cardinal ein Blatt, welches von außen mit ſchwarzen Verzierungen bedeckt iſt, damit der Inhalt nicht verrathen werde, und außerdem in 3 Ffet⸗ eingetheilt und zuſammengefaltet iſt. ebes Theh it uͤr den Namen des Waͤhlers beſtimmt, der durch ſeine Cardinal⸗Biſchof⸗, Presbyter⸗ oder Diacon⸗Wuͤrde bezeich⸗ net iſt; der zweite T eil erhält den Namen des Gewaͤhlten, und der dritte eine Deviſe. Jeder Theil wird von dem Car⸗ dinal zweimal verſiegelt, und zwar dergeſtalt, daß, indem man die beiden Abtheilungen des Blatts, in denen die De⸗ viſe und der Name des Candidaten enthalten ſind, oͤffnet, man den Namen des Wäͤhlers nicht entdeckt, welcher, um unbekannt zu bleiben, ſeine gewoͤhnliche Handſchrift ſo viel als moͤglich zu verſtellen pflegt.
Sind dieſe Zettel geſchrieben, ſo legt der Cardinal⸗De⸗ can zuerſt den ſeinigen in einen von den beiden Kelchen, welche auf dem Altar ſtehen. In dieſer Abſicht macht er eine Kniebeugung gegen den Altar hin, legt das Papier in die Patena (Schaale), welche ſich neben dem Kelche befin⸗ det, um es ſo in die heilige Urne zu thun, und ſpricht dabei mit lauter Stimme folgenden Eid aus. „Testor Christum Dominum qui me judicaturus est, me eligere quem secun- dum Deum judico eligi debere, et quod idem in Aeccessu eno. (Ich rufe den Herrn Chriſtus, der mich richten
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bei dem Accessus thun werde.) Die andern Cardinaͤle f en dem Decan, dem Range nach. Die letzten Worte des Eides beziehen ſich auf dasjenige, was geſchieht, wenn d
Reſultat nicht entſcheidend geweſen iſt. Um näͤmlich noͤthige Majoritaͤt von zwei Dritteln zu erreichen nh 8 jeder Cardinal ein andres Blatt, welches man das 89 Aecessus nennt, uͤbrigens dem erſten vollkommen gleich cc dem aber in der zweiten Abtheilung ſtatt des Wortes . auf das Wort „accedo“ ſteht. Will der Cardinal ſein Vern 8 nicht aͤndern, ſo ſchreibt er unter accedo. „nemini“* — es aͤndern, ſo ſchreibt 8 den Namen des Candidaten —2 er er accedirt. Doch — — ſeinen eigenen Namen ſcheei⸗ ben, ob es gleich nicht verboten iſt, ſich ſelbſt *⅔α2 2
Merkwuͤrdigerweiſe ſteht es frei, zu erklaͤren 899 en. Niemanden fuͤr wuͤrdig halte, gewaͤhlt zu werden, Geſetze beſchraͤnken die Waͤhlbarkeit nicht auf das heilige Collegium, ſondern ein einfacher Prieſter, ja eee e. 9. kann gewaͤhlt werden, aber freilich nur unter bar B * gung, daß er ſogleich die ihm ſehlenden Wuͤrden 22 Dieſe feierliche Wahl mit dem Acceſſus geſchieht 88 5 Salich 2 Mai, bis daß zwei Drittheile der Ete ſo lang
haben. Tritt aber der Fall ein, daß asc, 98 die erforderliche Anpahl von Stimmen 85 oͤffnet man die Wahjzettel ganz, um ſich zu uͤbe 9. es2s me Candidat ſich nicht ſelbſt aufgeſchrieben habe. Bir Waht iſt unguͤltig, ſo wie nur der 22 Verſtoß in der Formn vorgefallen iſt. Die mittlere Zeit fuͤr die Dauer eines Con⸗ clave, iſt ſeit dem Anfange des 18ten Jahrhunderts, vier
Nonate.
8 Bei jedesmaliger Beendigung des Serutiniums ver⸗ brennt man die Zettel in einem Ofen, der zu dieſem Ende hinter dem Altar errichtet iſt. Der aus der Roöbre deſſelben emporſteigende Rauch iſt das Signal, welches die neugierige Menge erwartet, die ſich täglich um 10 Uhr Morgens und wei Stunden vor Sonnen⸗Untergang dort verſammelt, weirrd die Erſcheinung des Rauchs etwas verzoͤgert, ſo vermuthet man, daß die Wahl ſchon ſtatt gefunden
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Wahlzettel beſchaͤftige. Augenblick, von Minute zu Minute erwartet man den Ton der Trommeln und den erſten Cardinal⸗Diaconus, welcher den vermauerten Eingang zum Balkon der Fagade von St. Peter oͤffnen laͤßt, heraustritt und folgende Worte ſpricht: „Annuncio vobis gaudium magnum. habemus Papam Eminentissimum Dominum Cardinalem N. N., qui nomen sihi imposuit N. N.“* (Ich verkuͤndige euch große Freude, wir haben zum Papſt Se. Eöhen den Herrn Cardinal N. N., welcher ſich den Namen N. N. beigelegt hat.) 9. 1 994 ft. z18 888. 8. v5: te81 9 (Eingeſandt)
meldeten kuͤrzlich beide, daß mit dem zu Wuͤrzburg in einem Alter von 83 Jahren verſtorbenen Kalſerlichen Kammerherrn Grafen Wrſſowre (Werſchowitz) der beruͤhmte uralte Stamm der Wrſſowre ausgeſtorben ſey. Der Koͤnigl. Preußiſche Lieutenant im Garde Uhlanen⸗Regimente, Werßowitz zu Potsdam wie Blatte vom 10. Maͤrz dieſem Vorgeben, und behauptet, daß er, ſeine Bruͤder und noch andere des Stammes als wahre Abkömmlinge dieſer uralten höͤchſt merkwuͤrdigen Familie noch exiſtirten.
Familien Boͤhmens, ja faſt die gefuͤrchteten Nebenbuhler der Herzoͤge von Boͤhmen geweſen ſind, iſt eine ſo bekannt Thatſache, daß ſie nicht in Zmw daß ſie aber ſchon damals, zu einer Zeit, wo noch keine F milien⸗Namen uͤblich waren, ihren jetzigen Familien⸗Name fuͤhrten, iſt ſehr auffallend und doch kaum zu bezweifeln Einige unbeſtrittene hiſtoriſche Facta werden dieſes hinrei chend darthun. Jaromir, men, hatte ſich
dritter Sohn Herzogs Boleslaus des From beim Volke beliebt gemacht, ſo daß ſein aͤlte rer Bruder, Boleslaus der Rothe, ihn fuͤrchtete, welches ih noͤthigte, 1002 nach Baiern zu ſliehen. Von dem Volke 1003 zuruͤckgerufen, und als Herzog anerkannt, ward er von Kohan Wrßowiz 1003 tödtlich verwundet, und darauf von ſeinem Bruder Boleslaus aus dem Lande gejagt. Dieſer hielt ſich aber nicht lange, weil er 1003 an einem Gaſtmahle mehrere Große hinrichtete, und ſogar dem Gemahl ſeiner Tochter, einem Wrſſowre, ſelbſt den Kopf ſpaltete.
pulum suum execrando ritui deditum in maxima gecur-
pacis, quam Sacramentis firmaverat, in tantum armavi ut colleclis in unam domum coram se cunctis optimat bus, primo generum suum gladio in caput ejus merso ips occideret cacterosque inermes in ipsa sancta Quadrag. sima interſiceret. 2 Ditmarus Merschb. pag. 371 bei Gebhardi. Genealogiſche Geſchichte der erblichen Reichsſtaͤnde in Deutſchland, I. III. p. 26.; imgleichen die zweite Tafel, Stamm der aͤlteſten Herzoͤge und Könige von Boͤhmen, ibid. ad pag. 17. Boleslaus mußte nach dieſer Unthat fliehen, und Kaiſer Heinrich II. ſetzte Jaromir 1004 wieder ein, und regierte dieſer rühig bis 1022. In dieſem Jahre aber entſtand in Boͤhmen ein Aufruhr, Jaromir mußte ſeinem juͤngern Bru⸗ der Ulrich die Regierung uͤberlaſſen und nach Polen fliehen. Er kehrte zwar 1013 nach Boͤhmen zuruͤck, ward L. von dieſem ſeinem Bruder gefangen genommen, und die Wrßo⸗ wize veranlaßten den Herzog Ulrich, ſeinen Bruder Jaromir in ewiger Gefangenſchaft in Lyſſa zu halten. Aus dieſer Gefangenſchaft ward er 1032 zwar befreit, wie der Kaiſer ſeinen Bruder Ulrich des Landes verwies, und er alſo die Regierung uͤbernehmen konnte; Ulrich kehrte aber ſchon 1034 zuruͤck und mußte Jaromir ihn zum Mitregenten an⸗ nehmen. Die Wrßowize bewogen aber den Herzog Ulrich ſchon am dritten Tage ſeiner Ankunft in Prag, ſeinen Bru⸗ der Jaromir gefangen zu nehmen und ihn blenden zu laſſen. Nach dem Tode Ulrichs 1037 ward Jaromir zwar befreit, trat aber die Regierung Uirichs Söhnen ab. Seine Frei⸗ heit ſetzte aber doch die Wrßowiſe in Schreck 8d⸗ teten ſie ihn daher meuchelmörderiſcher W Jnaa lichen Gemache den 4. Nov. 1038 v* 89b. Macht der Wrßowize verminderte ſich keinesweges Fer. en folgenden Regierungen. Herzog Brzetislav AII. benn 8 Juͤngere erfuhr bald die Wirkungen ihrer Macht, Wrß Fr. da er mit dem mäͤchtigen Geſchlechte der 6 owize im ſteten Streite lebte, auf Veranlaſſung derſel⸗ en anno 1100 auf der Jagd ſo ſchwer verwundet, daß er
habe, und daß man ſich mit der genauen Reviſion der
zwei Tage darauf, am 22. Dec. 1100, verſchiett.
Der Hamburger Correſpondent und die Voſſiſche Zeitung 3 2 1
Graf Ratibor von widerſpricht im Verliner Intelligenz⸗
Daß die Wrßowize ſchon ſo fruͤh eine der maͤchtigſten 1
Zweifel gezogen werden kann; 8
Enim vero cum Boleslaus Bohaemensis cerneret po.
tate constitutum impictatem suam ad coufrigenda foedera
“ Jetzt waͤchſt die Volksmenge jeden
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