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tungs⸗Nachrichten.
Anslanhnghh
Mazumn Frankreich.
utirten⸗Kammer. In der Sitzung vom 6.
M 1S 22ss der Baron Pelet Vorſchlag, kuͤnftig keine Vice⸗Praͤſidenten mehr zu wählen, ſondern ein fuͤr allemal feſtzuſetzen, daß die 4 Candidaten zur Praͤſidentur, auf welche die Wahl des Koͤnigs nicht gefallen, von Rechts⸗ wegen Vice⸗Praͤſidenten ſind. „Noch zu Anfang der dies⸗ jaͤhrigen Sitzung’, bemerkte Herr Pelet „ſind wir Zeugen ge⸗ wie, nachdem wir bereits 5 Candidaten zur Praͤſi⸗ dentenſtelle ernannt, die Wahl von 4 Vice Praͤſidenten mit⸗ telſt geheimer Abſtimmung uns noch zwei volle Tage geraubt hat. arum ſollen aber die 4 nicht gewaͤhlten Candidaten zur raſidentenſtelle nicht von Rechtswegen Vice⸗Praͤſiden⸗ ten Peah Wenn wir dem Koͤnige 5 Candidaten zu jener Stelle in Vorſchlag bringen, erklären wir dadurch nicht, daß uns dieſe fuͤnf Mitglieder der Kammer die Wuͤrdigſten zur Verrichtung jenes hohen Amtes ſcheinen? Hiernach ſollte man meinen, daß wenn eins von dieſen zum Praͤſidenten gewaͤhlt worden, die anderen Viere nothwendig Vice⸗Präſidenten werden muͤßten. Bei der jetzigen Einrichtung aber iſt ihnen dieſe Stelle nicht nur nicht vorbehalten, ſondern ſie ſehen ſich ſo⸗ gar gaͤnzlich davon ausgeſchloſſen; denn da wir nicht wiſſen, wen der Koͤnig von den ihm vorgeſchlagenen 5 Candidaten ven Praͤſidenten ernennen wird, ſo koͤnnen wir auch keinen von d eſen zum Vice⸗Präaͤſidenten waͤhlen. Um dieſem Uebelſtande abzuhelfen, nebenbei aber auch noch, um Zeit zu gewinnen mach ich der Verſammlung einen Vorſchlag, zu deſſen Gunſter d 8 ntereſſe der Kammer ſowohl, als das des Landes
en ſcheint.“ Der Praͤſident verlas hierauf den 9 ſpre⸗ Propoſition, und trug demgemäß darauf an zu b- der Pranel des, Reglemente der Kammner folgenden Zuna ten machen; „Die 4 Mitglieder, auf welche des Kön 5e a hn ur Präſidentenſtelle nicht gefallen iſt, ſind von R gs Wahl Pice Praͤſidenten.“ Die Verſammlung erklaͤrt echtswegen Stimmen⸗Mehrheit, daß ſie den Vorſchla in mir ſtarker ſehe. Nur die en dlted de Zeutdennag. veme Meaaeng zieche: ige andere Mitglieder der zußerſt⸗“ Montbe haren⸗zesem. ßerſten rechten Seite
Die Propoſition des bunh gedruct, unter die Büceaur verthent dug ehele berd miſſion zur Peafung 8 werden. — An der T 8
onung war jeht der Gefricht üͤber den, bereits im poelhen Jahre aigenommenen. Geſetz⸗ Entwurf in Betreff d vorigen Fiſchfangs. Hr. Meſtadier ſtattete denſelben ab; es Fluß⸗ daß die betreffende Commiſſton verſchiedene Aenderunn — vorgenommen habe, entwickelte die Gruͤnde zu denfesen 6 trug demnaͤchſt auf die Annahme des Entwurfenſe en, und Berathungen uͤber dieſen Gegenſtand werden am 4— 8 . beginnen. v- .M.
aris, 8. März. Der Meſſa 8
nthan den Bericht, welchen der Varon Poes, Chambres
d. M. uͤber den Duell⸗Geſetz⸗Entwurf .eenh n. b29
jeſen Geſetz⸗Entwurf ſelbſt, wie er von der b. mniſtion veraͤndert worden iſt. Derſelbe laueen fenden Com⸗
8 1 ’1 aut „brs vs folgt (man vergleiche damit den Original⸗Tertt 8 e. 8* „. 81 8 .
St. Z.): „Art. 1. In die Zahl der Handlungen, weſche das
traf⸗Geſetzbuch als Vergehen, Verbrechen od ee bezeichnet und als ſolche beſtraft, 8en- ſultate eines Duells zwiſchen zwei oder mehreren Perſonen daſſelbe mag mit Seiten⸗ oder Schießgewehr gefuͤhrt worden ſeyn, gerechnet. Sind dieſe Reſultate gehoͤrig erwieſen, ſo wer⸗ den die Inculpaten verhoͤrt, und geeigneten Falls nach den in der
Criminal⸗Proceß Ordnung beſtimmten Formen verhaftet. nerhalb 24 Stunden nach dem letzten Verhöre muß
In⸗
K. Proecu⸗
ſchuldigten in allen Faͤllen dem Aſſiſenhofe.
In der unabhaͤngigen Lage, worin die conventioneile Geſetz⸗
rator die Protocolle und ſonſtigen Papiere dem General⸗Procu⸗ rator zuſtellen, und, daß ſolches geſchehen, gleichzeitig den In⸗ culpaten und den Civil⸗Partheien anzeigen. Der General⸗ PS macht die Sache unmittelbar darauf bei der Anklage⸗Kammer anhaͤngig, welche nach dem Inhalte der Artikel 235 u. f. der Prozeß⸗Ordnung verfahrt. Art. 2. Haͤlt die Anklage⸗Kammer die einem Inculpaten zur Laſt gelegten Beweiſe fuͤr hinlaͤnglich, ſo —u- die Ange⸗ rt. 3. Das Geſchwornen⸗Gericht ſoll ſtets befragt werden, ob, abgeſehen von den Umſtaͤnden, die das Strafgeſetzbuch als Entſchuldi⸗ gungs⸗Gruͤnde fuͤr das veruͤbte Verbrechen oder Vergehen gelten laͤßt, in den Beleidigungen oder groben Beſchimpfun⸗ gen, welche die Herausforderung herbeigefüͤhrt, oder aber in den Umſtaͤnden, welche die incriminirten Thatſachen ver⸗ anlaßt oder begleitet haben, ein hinlaͤnglicher Entſchuldigungs⸗ Grund liege. Iſt die Antwort der Geſchwornen auf die Frage, ob ein ſolcher Grund vorhanden ſey, bejahend, ſo ſoll der Gerichtshof gegen die Schuldigen auf eine Haft von hoͤchſtens zwei Jahren und mindeſtens einem Monate erken⸗ nen. Ueberdies ſoll derſelbe die Beaufſichtigung an einem Orte, welcher die Schuldigen mindeſtens 12 Myriameters (etwa 24 Lieues) von demjenigen, wo das Vergehen veruͤbt worden iſt, entfernt haͤlt, verfuͤgen koͤnnen. Dieſe Beauf⸗ ſichtigung kann in keinem Falle läͤnger als zwei Jahre dauern. Der Gerichtshof ſoll auch noch fuͤr einen Zeitraum, welcher nicht laͤnger als drei und kuͤrzer als ein Jahr ſeyn darf, auf den Verluſt aller im Art. 42 des Straf⸗Geſetzbuches aufgefuͤhrten ſtaͤdtiſchen, buͤrgerlichen oder Familien⸗Rechte, oder eines Theiles derſelben, erkennen koͤnnen. Art. 4. Zwei⸗ kaͤmpfe zwiſchen activen Militairs gehoͤren vor die Kriegs⸗ Gerichte, werden aber denſelben Strafen unterworfen, als ob ſie unter Civiliſten ſtattgefunden haͤtten; es moͤgen Sh.ern , Gens⸗ dafuͤr ſprechen oder nicht.“
Die Auotidienne tadelt die von der Pairs⸗Kammer vorgenommenen Aenderungen; namentlich findet ſie es viel zu hart, daß man das Duell unter die im Straf⸗Geſetzbuche bezeichneten gewoͤhnlichen Verbrechen und Vergehungen rei⸗ hen will. „Auch wir,“ aͤußert dieſelbe, „verabſcheuen den Zweikampf, und finden ihn in unſeren aufgeklaͤrten Zeiten im hohen Grade barbariſch. Bei alle dem aber wied man uns doch nie glauben machen, daß der junge Militair, der, fortgeriſſen von einem unſinnigen Ehrgefuͤhle, ſich getrieben fuͤhlt, ſeinen Feind zu toͤdten oder ſich von ihm toͤdten zu aſſen, in den Augen des menſchlichen Geſetzes eben ſo ſtraf⸗ bar ſey, als der wuͤthende Meuchelmoͤrder, der den guüͤnſtigen Augenblick erſpaͤht, um den entwaffneten Greis zu erdolchen und ſich ſeiner Schaͤtze zu bemaͤchtigen. Niemals moͤchte ir⸗ gend Jemand eine Identitaͤt zwiſchen beiden Faͤllen finden. Was daher eine Verbeſſerung ſeyn ſoll, wird nur eine noch groͤßere Abſcheulichkeit, und dies beweiſet uns immer mehr,
daß unſere Geſetzgeber einen falſchen Weg eingeſchla⸗ gen haben, auf dem ſie ſich immer tiefer verirren. Auch wir halten den Zweikampf fuͤr ein Verbrechen,
nicht aber deshalb, weil es dem Geſetzgeber ge⸗ ihn
Todſchlage und dem Diebſtahle gleich 2 ee — Gott verbietet, ſich ſelbſt oder Anderen, unter welchem Vor⸗ wande es ſey, das Leben zu nehmen; mit einem Worte, wir berrachten den Zweikampf, gleich dem Selbſtmorde, aus dem Geſichtspunkte des goͤttlichen, nicht des menſchlichen Geſetzes.
gebung der Menſchen das Gewiſſen des Einzelnen ſtellt, iſt Jeder Herr uͤber ſein Leben, — es ic⸗ nehmen, wenn 18 will. Hiernach alſo ware der Selbſtmord kein Verbrechen; eer wird aber zu einem ſolchen, und zwar zu einem graͤßlichen, nach der moraliſchen Theorie einer Geſetzgebung, die höher ſteht, als der Wille des menſchlichen Geſetzes. Wasz aber iſt der Zweikampf anders, als ein gegenſeitiges Abkom nen, ſich