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zu tödten. Iſt nun das rein menſchliche Geſetz an und fuͤr ſich unvermoͤgend, den Selbſtmord zu beſtrahen, ſo kann es eben ſo wenig den Zweikampf ahnden. Hier iſt geſetzlich kein Unterſchied, und es folgt daraus, daß, wenn man ſi nicht zu hoͤheren Anſichten verſteigt, als das geſchriebene Ge⸗ ſetz enthaͤlt, man ſich in der Unmsöglichkeit befindet, das Duell anders, als durch ein auf die individuelle Freiheit uſur⸗

pirtes Recht zu beſtrafen.”“

maſſe ſich verſammelt hatte.

In Betreff der Verſiegelung der Papiere des Ex-⸗Direk⸗ tors Barras hat das Tribunal erſter Inſtanz in ſeiner vor⸗ geſtrigen Sitzung ſein Urtheil gefaͤllt; in Betracht, daß Paul Barras wegen der von ihm bekleideten oͤffentlichen Aemter im Beſitze von Papieren ſeyn koͤnnte, welche die Regierung intereſſiren, hat das Gericht die für guͤltig er⸗ klaͤrt, und demgemaͤß befohlen, daß die bnahme der Siegel in Gegenwart des Praͤfekten ſofort erfolge, von den die Re⸗ gierung betreffenden Papieren aber ein Verzeichniß angefer⸗ tigt, und dieſe alsdann dem Praͤfekten ausgeantwortet werden.

28 Das Journal des Débats ſagt: „Die

8 Madrider Cabinet ſind in dieſem Augenblicke ſehr lebhaft; es vergehen wenig Tage, wo nicht mehrere Couriere beider Höfe ſich in unſerer Stadt

rreuzen. Noch geſtern iſt bei der Spaniſchen Geſandtſchaft leein Tourier aus London angekommen, und in der verwichenen Macht nach Madrid weiter befoͤrdert worden. Er bringt Dcoepeſchen von Herrn Zea⸗Bermudez, dem Spaniſchen Ge⸗ ſandten in London, welche wichtige Punkte und zwar zu⸗ näaͤchſt die definitive Beilegung der Portugieſiſchen Angele⸗ genheiten betreffen ſollen. Dom Miguel kann es nicht ein⸗ 8en mal zu einer Ausgleichung mit ſeinem Oheim, dem Ko⸗ aige von Spanien, bringen. Mag nun die alte Feindſchaft „ſ„wiſchen den Portugieſen und Spaniern Schuld daran feeyn, oder Dom Miguel gewiſſe, fuͤr die Ruhe der; albin⸗ p nothwendig gehaltene Ertlärungen nicht unterſchreiben Einverſtändniß zwiſchen beiden Höfen

geſtoͤrt, und kaum iſt eine Schwierigkeit beſeitigt, ſo entſteht ſchon wieder ein neues Hinderniß. In dieſem Conflicte nimmt man durch die Vermittelung des

Herrn Zea⸗Bermudez, der mit dem Vicomte von Aſſeca voll⸗ rzog von Wellington ſeine

Mittheilun⸗ e zwiſchen dem Londoner und

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das gute

ebeoemmen einverſtanden iſt, zum 1ͤ11“ Zeace Der zweite in jenen Depeſchen enthaltene Punkt zieht ſich auf das Spaniſche Amerika. Die neueſten dor⸗ eigen Vorfäͤlle haben die Spaniſche Regierung aufgeweckt, und Herr Zea⸗Bermudez ſcheint ſich gegenwärtig nebſt dem 2* ſerzoge von Wellington mit Plaͤnen Lenr Beſchuͤtzung des . gliſchen Eigenthums, ſo wie zur kendung Spaniſcher ruppen nach der Mexikaniſchen Kuͤſte zu beſchaͤftigen; Fer⸗ ſ;/dinand VII. ſoll, wenn auch mit Widerſtreben, entſchieden ſfeyn, den Infanten Don Francisco de Paula nach Mexiko lu ſchicken.“ (Siehe unten Amerika.) . 8 der Verordnung, die der Biſchof von Meaux bei Gelegenheit der Faſten erlaſſen hat, kommt folgende Stelle vor: „Die Zeiten ſind ſchlecht, ſehr ſchlecht. Schon lange (k(keinn Zeuge, wie der Unglaube unter Euch Wurzel zu ſchlagen ſucht, ermahnen wir Euch taͤglich, in Euch zu gehen, und das Gewitter zu beſchwoͤren, welches uͤber Euren Haͤuptern ſchwebt. Aber was helfen alle unſere Ermahnungen? Sind wir beſſer als die Menſchen, die als eine gerechte Strafe des Himmels uͤr ihre Verbrechen von der Suͤndfluth verſchlungen wurden? Verderbniß in Sodom und Gomorrha als jetzt?“ nahe bevorſtehenden Ruͤckkehr des mit den Griechiſchen Be⸗ Heeres nicht habe einigen

—— 8*½

19 ab es mehr Man ſpricht von der

Hherſten Fabvier, da derſelbe ſich hFörden uͤber die Organiſation des

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oöͤnnen.

42— e * Großbritanien und Irland. pPparlaments⸗Berhandlungen. Im Oberhauſe

eee Mäͤrz durch die von Sr. Majeſtaͤt dazu er⸗ nannten Commiſſarien, die Koͤnigl. Genehmigung zu der Acte und geſetzwidriger Vereine —₰— 2 nachde ins Unterhaus zu dieſem Ende nterhaus.* on um 10 Uhr ſammelt; zwar erfuͤhr man, daß Lord Chandos feſt ent⸗ ſchloſſen ſey, bei ſeiner Motion zur Einberuf feſ 2 ganzen Unterhauſes zu beharren und daß d ung 8 Gallerie dem Publikum vor 6 Uhr Nachmittags . net ſeyn werde, deſſen un geachtet blieb doch Jeder au eöff nem Poſten, und zwar ſo lange, bis eine ungeheure Volts. —2 t Bl der allgemein geſpannten Aufmerkſamkeit auf die am sten d. M. ins Unterhaus gebrachte Bill theilen wir beute, mit vorlaͤufiger der üͤbrigen Verhandlungen, das We fentliche dieſer Sitzung vorzugsweiſe mit.

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Als endlich die Gallerie kurz nach 6 Uhr geoffnet wurde, war der Andrang fuͤrchterlich; in weniger als 2 Minuten war kein Platz mehr unbeſetzt; Eingaͤuge und Vorſale aber waren vollgepfropft von Men⸗ ſchen, die, ungeachtet aller Hitze und Muͤhſeligkeit in dem großen Gedraͤnge, dort aushielten. Nachdem bereits einige Bittſchriften zu Gunſten der Katholiken uͤbergeben worden, wollte ſich eben noch ein Mitglied mit einer ſolchen Bitt⸗ ſchrift erheben, als das Haus ſeine Ungeduld wegen der ihm heute vorzulegenden Maaßregeln nicht laͤnger maͤßigen konnte, und von allen Seiten der Ruf erſcholl;: „Herr Peel! Herr Peel!“ Der Miniſter erhob ſich hierauf und trug zůͤerſt darauf an, daß ein Seeretair des Hauſes die Stelle aus der Thron⸗Rede, welche dem Parlamente die Erwaͤgung der katho⸗ liſchen Angelegenheit empfiehlt, nochmals vorleſe. Als dies geſchehen war, ſagte Hr. Peel: „Als Miniſter des Koͤnigs und von der Autoritat unterſtutzt, die mit einer ſolchen Stellung verbunden iſt, erhebe ich mich, um den Rath zu rechtfertigen, der Sr. Majeſtaät von einem einigen Cabi⸗ nette (lauter Ruf von: „Hoͤrt, hoͤrt! ⁷), zur Aufnahme der eben vorgeleſenen Stelle in die huldvolle Eröͤffnungs⸗Rede, ertheilt worden iſt. Ich erhebe mich, um dem Hauſe die Maaß⸗ regeln vorzulegen, welche die Regierung vorſchlaͤgt, um jener Empfehlung (der katholiſchen Angelegenheiten) nachzukom⸗ men. Im Geiſte des Friedens erhebe ich mich, um die Er⸗ ledigung einer Frage vorzuſchlagen, welche ſchon ſo lange und peinilich die Aufmerkſamkeit des Parlaments auf ſich zieht, und welche die Raͤthe des Koͤnigs in den letzten 30 Jahren immer entzweit hat. Im Geiſte eines der ſchöͤnen und ruͤh⸗ renden Gebete, welches wir gewoͤhnlich, bei Eroͤffnun unſe⸗ rer Verhandlungen, an die allmaͤchtige Quelle aller eisheit und Guͤte richten, und in welchem wir es uns zur Pflicht machen, alle perſönliche Intereſſen, alle Vorurtheile und jede Parthet Ruͤckſicht zu beſeirigen, damit der Erfolg unſe⸗ rer Berathungen zur Aufrechthaltung wahrer Gottesfur und Gerechtigkeit Sicherheit, Ehre und

Glücke des Koͤnigs zum öffentlichen Wohl und Frieden des Reiches und endlich zur Vereinigung aller Herzen des Koͤnigreichs in wahrhaft chriſtlicher Liebe

moͤge in dieſem Geiſte erhebe ich mich, einen genſtand zu beruͤhren, welcher durch den Umfang der darin begriſſenen Intereſſen und der Schwierigkeiten, denen er umgeben iſt, faſt uͤberwältigt wird. Dieſe Schwie⸗ rigkeiten werden beſonders groß fuͤr Denjenigen, dem das Loos zugefallen iſt, eine ſolche Maaßregel vorzuſchlagen und die Nothwendigkeit ihrer Annahme zu erklären; demunerach⸗ tet aber fuͤhle ich mich ſtark, durch die gewiſſenhafte Ueber⸗ zeugung, daß ich meine Pflicht eben ſo gegen meinen Sou⸗ verain, wie gegen mein Vaterland gethan (großer Beifall)⸗ und daß ich die Verbindlichkeiten, die mir der feierliche, von jedem verantwortlichen Miniſter dem Monarchen geleiſtete Eid auferlegt, ſtreng erfuͤllt habe. Dieſer Eid legt mir die Verpflichtunf auf, mein Herz und mein Gewiſſen bei jed Rath, den ich ertheile, zu befragen; dieſe aber ſagen mir, daß jetzt die Zeit gekommen ſey, wo es fuͤr die allgeme Intereſſen dieſes Landes, ſo wie fuͤr die geiſtige eSleher Zee. e esess e E deſſelben eeringerer Gefahr verknuͤpft iſt, wenn eine Ausglei nehollſchen Frage nach feſten Grundſaͤtzen en un zwar mit einer viel geringeren Gefahr, als jeder an einzuſchlagende Weg dhe elführen wuͤrde.“ Mach dieſer Ei leitung verbreitete ſich Hr. Peel in einer umfaſſenden nnd tr lichen Rede mit Klarheit und eindringendem Ernſte uͤber die ſchichte der letzten 30 Jahre, uͤberdie getheilte Regierung, das ge⸗ theilte Parlament, die wiederholten Auſeuhte in Irland, welche iins ums andere die Aufhebung der beſtehenden Geſetze oder die Einfuͤhrung neuer Zwangsmaaßregeln nothwendi machten. Er ſtellte die Spaltungen und den feindſeligen Zactand der Bewohner jenes Landes dar, die gegenſeitigen Gewaltthaͤl keiten derſelben, die Rechtsverkehrungen und alle die an Uebel, welche aus einer ſolchen Lage der Dinge entſprin mußten und welche von den alten Freunden der Eman tion ſo oft und ſo beredt auseinandergeſetzt worden ſin die jedoch jetzt, in dem Munde eines Miniſters und zwar Hauptes der alten Gegner dieſer Maaßregel, um ſo mehr wicht haben mußten. Der Hauptgrund aber, woran Peel ſeine Vorſchlaͤge ſtuͤtzte, war: die Sachen ſeyen d gekommen, daß man nicht mehr ſtehen bleihen köͤnne, ſont entweder den Katholiken das vollſtaͤndige Buͤrgerrecht oder ruͤckſchreitend ſie auch deſſen ber müſſe, was ichnen bereits bewilligt habe. Um das Letztere zu mäßte man ein Cabinet bilden, welches ſich ein fuͤr a jeder weitern den Katholiken zu machenden Bewilligung derſetze. Ein ſolches zu bilden, ſey jedoch, nach ſe