kes, daß, wenn man jetzt das Parlament anfloͤſte, ſo wuͤr⸗ den die Mitglieder dieſes Hauſes ihre Sitze nicht behalten. (Man lacht.) Herr Trant ſagte hierauf, ſeine Gefuͤhle uͤber den Gegenſtand haͤtten bei ihm ſo tiefe Wurzel geſchlagen, daß ſelbſt die ſtundenlange Beredſamkeit ſeines ſehr ehrenwerthen Freundes ihn zu keiner an⸗ deren Ueberzeugung bringen koͤnnte. Wenn, ſchloß er ſeine Rede, in der er vornehmlich behauptete, daß die Sicherheiten lediglich Taͤuſchungen ſeyen, die Katholiken durchaus repraͤſentirt ſeyn muͤſſen, ſo mag man ihnen ihr eigenes Parlament in Irland geben, worein er eher, ſelbſt auf Gefahr der Aufloͤſung der Union, als in ihre Aufnahme ins Engliſche Parlament willigen wüͤrde. Es erhoben ſich bierauf mehrere Redner, aber der Ruf nach Sir Robert Inglis, dem neuen Mitgliede fuͤr Oxford, war ſo laut und ſo allgemein, daß ihm der Sprecher den Vorrang zugeſtand. Er machte in ſeiner Rede beſonders darauf aufmerkſam, daß die, den Irlaͤndern zu gewaͤhrenden Conceſſionen, bei aller Gefahr fuͤr die Proteſtanten, ihren Zweck nicht im mindeſten erfuͤllen wuͤrden, und berief ſich dabei auf die Geſchichte, durch welche er zu beweiſen ſuchte, daß die ungluͤcklichen Bewohner Irland's zu allen Zeiten und unter allen Regie⸗ rungsformen, in einem Zuſtand des Elends und abwech⸗ ſelnden Aufruhrs gelebt haͤtten. Ehe noch die Namen Pro⸗ teſtanten und Katholiken in jenem Lande bekannt waren, ja ehe noch die Herrſchaft Englands daſelbſt gefuͤhlt wurde, war das Volk unzufrieden und aufruͤhreriſch; Parthei⸗Geiſt und Privat⸗Zwiſtigkeit veranlaßten auch da⸗ mals ſchon Elend und Verbrechen. Die Conceſſionen aber wuͤrden dieſen Geiſt in keinem Falle unterdruͤcken. Hier⸗ gegen erhob ſich Sir G. Murray (der Colonial⸗Miniſter), welcher ſagte, daß er beſonders in der Zeit, als er General⸗ Commandeur der Truppen in Irland uͤnd einer der Lords⸗ Großrichter daſelbſt geweſen, zu der Ueberzeugung gelangt ſey, daß etwas fuͤr den Zuſtand dieſes Landes gethan werden muͤſſe und daß es nicht ſo bleiben koͤnne. Ihm ſeyen die Conceſſionen durchaus keine Urſache zu Befuͤrchtungen, vielmehr ſey er uͤberzeugt, daß, indem man ſie bewil⸗ lige, ein Band der Eintracht und des Gluͤcks Dum das ganze Land geſchlungen werde. Lord Milton ſtattete dder Regierung und dem ſehr ehrenwerthen Herrn (Peel) ſeinen Dank ab fuͤr die eben vorgelegten Maaßregeln und lobte beſonders die durchgaͤngige Einfachheit derſelben. Auch er widerlegte die vielfaltig aufgeſtellte Behauptung, daß die den Katholiken zu machenden Bewilligungen mit den in der Revolution von 1688 errungenen Freiheiten im Widerſpruche ſeyen. Er faͤnde dagegen, ſagte er, das beſtaͤtigt, was ein aausgezeichneter Staatsmann (Canning) bereits vor läͤngerer Zeit als ein Axiom aufſtellt, naͤmlich, daß Ausſchließung ent⸗ weder die Conſtitution zerſtoͤre oder von ihr ſelbſt am Ende zerſtoͤrt weerde; darum freue es ihn auch, daß nicht dieſe, ſondern jene jetzt aufgehoben werde. „O, daß doch“, ſo ſchloß der Lord, „der ſioße Staatsmann, welcher jene Sentenz ausſprach, noch 8. ebte, um ein Zeuge ſeines jetzigen Triumphes zu ſeyn!“ Auf den Antrag des Lords Tullamore verſchob das ddie fernere Verhandlung der Frage auf den folgenden Tag; 8s es war eine halbe Srunde nach Mitternacht, als die Verta⸗

gung ausgeſprochen wurde. B London, 6. März. Vorgeſtern hatten der Herzog von MWeellington, Herr Peel und der Kanzler der Schatzkammer 1b eeine lange Audienz bei Sr. Majeſtaͤt dem Koͤnige in Windſor. MNiach Beendigung derſelben kehrten die erwähnten Miniſter nach London zuruͤck, wo ſie in der Wohnung des Grafen .5 Bathurſt eine Zuſammenkunft mit den andern Miniſtern hat⸗

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eeen. Ein, Tages zuvor im auswärtigen Amt gehaltener Ca⸗ bitnnets⸗Rath dauerte bis nach 1 Uhr Mitternachts. . Der Franzoͤſiſche Geſandte Fuͤrſt Polignac hatte in die⸗ 3 ſen Tagen eine Conferenz mit Herrn Peel.

8 Graf Gower gab am letzten Montag dem Herzoge von Cumberland ein großes Mittagsmahl; Abends beehrte der DHerzog eine, von dem Niederlaͤndiſchen Geſandten gegebene Aſſemblée mit Seiner Gegenwart.

Vorgeſtern fand bei dem Ruſſiſchen Geſandten Fuͤrſten Z —5 on Faee Ienh ſtatt; Abends war eine glaͤn⸗ c—— aft bei der Fuͤrſti

von Lumnberns beiwohnte⸗ ſtin, welcher auch ö eer heute verſammelt geweſene Ausſchuß i er Wahl von Clare faßte den Beſchluß, 92 8 Herrn Daniel O'Connell für die Grafſchaft Clare rechtmué⸗ 8 ſey, daß aber von der andern Seite auch die gegen 2 ſeine Erwaͤhlung eingereichten Bittſchriften zu beruͤckſichtigen

waͤren. Am vierten Tage der Wahl eines Parlaments⸗Gliedes füͤr den Flecken Newark, der (wie wir geſtern meldeten)

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22 8 2 unter dem Einfluß des Herzogs von Newcaſtle ſteht, hatten der vom Herzoge empfohlene Candidat, Herr Sadler, fuͤr ſich eine Majoritaͤt von 101

Stimmen gegen Herrn Ser⸗ geant Wilde.

Nach Privat⸗Briefen aus Terceira hatte der „Shan⸗ non“, in Folge eines heftigen Windſtoßes einen Anker und ein Ankertau verloren, und dadurch das Abſegeln des dort liegenden Engliſchen Geſchwaders verhindert. Capitain Fitz⸗ clarence, Befehlshaber der „Pallas“, der mit mehreren ſei⸗ ner Leute landen wollte, um Waſſer zu holen, fand von Sei⸗ ten der am Ufer befindlichen Wache Widerſtand, in Folge deſſen es zum Handgemenge kam, in welchem der Capitain auf drei Stellen verwundet, und an Bord des „Shannon“ zuruͤckgebracht worden ſeyn ſoll.

Von Canada ſind Nachrichten bis zum 5. Febr. ein⸗ gegangen. In der Nachbarſchaft von Auebeck war 4 Fuß hoher Schnee gefallen, und hatte durch ſein Gewicht die Daͤcher mehrerer Haͤuſer eingedruͤckt.

An der Boͤrſe waren vorgeſtern (wie wir den hieſigen Leſern der Staats⸗Zeitung bereits im geſtrigen Supplement aus Pariſer Blaͤttern gemeldet haben), allerhand beun⸗ ruhigende Geruͤchte im Umlauf. Es hieß, der Koͤnig haͤtte ſeine Einwilligung zu der Unterdruͤckungs⸗Bill verſagt, der Herzog von Wellington reſignirt, die Miniſter haͤtten Mili⸗ tair⸗Wache vor ihren Wohnungen aufſtellen laſſen u. ſ. w. Alle dieſe Geruͤchte, die natuͤrlich ein Sinken der Fonds be⸗ wirkten, haben ſich als voͤllig grundlos ausgewieſen. Geſtern erſchien dagegen an der Boͤrſe Alles (nach dem Ausdrucke des Courier) in roſenfarbenem Lichte und die Fonds ſtiegen.

„Heute fand zu den MontagsPreiſen ein ziemlich leb⸗ hafter Umſatz ſtatt, da viele Kaͤufer vom Innern zugegen waren, hauptſaͤchlich aber deswegen, weil, den Durchſchnitts⸗ Preiſen zufolge, der Zoll auf auslaͤndiſchen Weizen von 1 Shill. auf 6 Shill. & Pece. ſteigen wird; Weizen, Gerſt und Hafer bleiben mithin auf den letzten Montags⸗Preiſ⸗ An Markt gebracht wurden: aus England: 1200 AQuar Weizen, 2600 Q. Gerſte und 3100 Q. Hafer; aus land: 850 Q. Hafer; vom Auslande: 12,8830 A. zen, Mehl: 3100 Saͤcke.

A 6 E Deutſchland. 891 1

Stuttgart, 6. Maärz. Se. asiss esaen ha⸗ ben Sr. Koͤniglichen Hoheit dem Großherzoge von Sachſen⸗ Weimar, Hoͤchſtihrem Herrn Schwager, das Großkreuz des Koͤniglichen Ordens der Wuͤrtembergiſchen Krone uͤberſendet, nachdem Se. Majeſtaͤt von Seiten des Großherzogs Koöͤnigl. Hoheit das Großkreuz des Großherzogl. Falken⸗Ordens er⸗ halten hatten. Muͤnchen, 9. Maͤrz. Nach dem neueſten Regierungs⸗ Blatte Nr. 10. iſt im Einverſtaäͤndniß mit der Krone Wuͤr temberg der Eingangs⸗Zoll von dem fuͤr die inländiſe 1 Raffinerieen eingehenden Zucker in Kiſten und Fäſſern auf 7 Fl. 30 Kr. pr. Sporko⸗Centner, und in Saͤcken oder

Ballen auf 8 Fl. 40 Kr. pr. Sp. Ctnr. feſtgeſetzt worden. Se. Majeſtat der Koͤnig haben zur Foͤrderung der va⸗ terlaͤndiſchen Geſchichte, zur Belebung des National, Geiſtes und zur Anerkennung tugendhafter Handlungen beſchloſſen, die wichtigſten Ereigniſſe Ihrer Regierung und ruhmvolle, dem Staate und der Menſchheit nuͤtzliche Handlungen, wie fruͤher uͤblich geweſen, durch Current⸗ Muͤnzen, und zwar Conventions⸗Thaler, der Nachwelt zu uͤberliefern. Der erſte dieſer Thaler (öie naͤchſtens erſcheinen ſollen) wird den denk⸗ wuͤrdigen Moment vorſtellen, wo der Koͤnig in der Mitte des Staars⸗Raths die Verfaſſung beſchwoͤrte 8

Schweiz.

Zuͤrch, 4. Maͤrz. Ein Kreisſchreiben des Vororts vom 19 Febr. ladet die Stände ein, den Hrn. Bremond zu Semſales, —— nicht weiter als Conſul von Portugal und Bra anzuerkennen, und ihn aus dem Verzeichniß der, bei der Eidgenoſſenſchaft accreditirten Agenten —I. da ſein von dem verſtorbenen Koͤnig Don Juan im Jahre 1818 ausgeſtelttes Creditiv durch deſſelben Nachfolger niemals erneuert, ſomit langſt als erloſchen mußte betrachtet werden, wie dann auch factiſch jede Conſular⸗Thäͤtigkeit des Mannes von langem her aufgehort hatte.

Die Neue Zürcher Zeitung meldet: „Das am 20. Februar aus der Reſidenz in St. Gallen von dem Fuͤrſt⸗ biſchof Karl Rudolph fuͤr ſein Doppel⸗Bisthum erlaſſene Faſten⸗Indult iſt ſeinem Inhalte nach rein aſcetiſchen und beifallswuͤrdigen Inhalts, ſeinen Dispoſitiven nach weſcht es von dem vormaligen, wie ſie unter Conſtanz ſtatt fan⸗

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