ſuch eines Buͤtgerkrieges iſt ſchon fruͤher gemacht worden,
und was waren ſeine Ergebniſſe? Jeder Mann von Gefuͤhl und Mitleid ſchaudert von Abſcheu riffen davor zuruͤck. Eine Beſchreibung der Gräuel jenes Buͤrger⸗Krieges findet ſich in dem Eingang der Acte von 1798, worin es heißt: „Da der Aufruhr noch immer fortfährt, das Land zu verwuͤ⸗ ſten und aufzuregen, es mit den entſetzlichſten Graͤuel⸗ thaten zu erfuͤllen, und ſich der Regierung offen entgegen⸗ zu ſetzen.“ Wuͤrde irgend Einer einen ſolchen Zuſtand der Geſellſchaft zuruͤck wuͤnſchen? Sollte jetzt ein Buͤrgerkrieg im Lande ausbrechen, ſo wuͤrde er die abſcheulichſten Leidenſchaf⸗ ten des Volkes rege machen und zu Verbrechen fuͤhren, an die man ohne Furcht nicht denken kann; waͤre er dann unterdruͤckt — und unterdruͤckt muß er werden — ſo bin ich uͤberzeugt, der erſte Act der Geſetzgebung wuͤrde eine Feſtſtellung der Frage ſeyn, (hoͤrt:) denn wäre dies nicht der Erfolg eines Buͤrger⸗Krieges, ſo — alles Blut⸗ vergießen vergeblich geweſen ſeyn. (2 rt! 2. Wer waren die⸗ jenigen, die ſich in der Revolution von 1798 zu ihrer Unter⸗ ruͤckung vereinigten? Lord Caſtlereagh, Lord Cornwallis Pitt, Sund nachdem es nun geſchehen war, verban⸗ den ſie ſich nicht in ihren Anſtrengungen, dem Parlament die Nothwendigkeit einer Gleichſtellung der Katholiken ein⸗ dringend zu machen? und verließ nicht Pitt ſeine Stelle, als
85 daß jene Gleichſtellun nicht zu
er im re 1801 geſehen, ewerkſtelligen war? (Hoͤrt!) Dem Argumente des Widerſtan⸗ des ſtelle ich die Erfahrungen entgegen, die fruͤhere Verwal⸗
78 gemacht haben.
1 (Fortſetzung folgt.) gwWoondon, 6. Marz. Die Ungeduld des Publikums, ſo⸗ bhald als moͤglich uͤber die Natur der, von Hrn. Peelzu Gunſten
der Katholiten vorzuſchlagenden Maaßregel in Kenntniß geſetzt 8 - daß (wie bereits erwäͤhnt wor⸗
zu werden, war geſtern ſo groß, den) ſchon lange vor 12 Uhr die Zugange zu den Gallerieen des Unterhauſes gedruͤckt voll Menſchen und um 2 Uhr ſchon ſo viel Neugierige verſammelt waren, daß man die Gallerieen nwei⸗- und dreifach hatte beſetzen koͤnnen. Manche boten viel Seeld, um fruͤher eingelaſſen zu werden — fuͤr einen Sitz ſogar 5 Guineen; doch die Thuͤrſteher durften nicht oͤffnen, bevor ſie ſdazu die Erlaubniß vom Sprecher des Hauſes hatten, wenn ſee auch gerne der lockenden Verſuchung nachgegeben hätten. .I ſich endlich um 6 Uhr die Thuͤren oͤffneten, ward das Gedraͤnge, um hinein zu kommen, wahrhaft ſchrecklich; ſo Manche, ermattet von ö6ſtuͤndigem Warten, mußten kräftige, reen Ellenbogen weichen und, in ihrer Hoffnung gerauſcht, ſich zurüuͤckziehen; Anderen wurden die Kleider vom Leibe geriſſen. Mit ſolcher Gewalt ſtuͤrzte die Maſſe vorwarts, daß die FKFhäuͤrſteher eine Zeitlang nicht im Stande waren, Ordnung zu halten, und eine Menge Perſonen hineingeſtoßen wurden, ⸗aohne daß ſie das uͤbliche Eintritts⸗Geld entrichten konnten. 8 Das Zimmer, wo der Wahl⸗Ausſchuß fuͤr Clare ſeine Siz⸗ zungen haͤlt, und wo Tages zuvor ſich nicht 50 Fremde be⸗ fanden, war gedrängt vo Menſchen, die in der Hoffnung . waren, von den Gallericeen aus Herrn Peel zu
2 tungen und fruͤhere
dieſes Zimmer hatten hineindraͤngen laſſen. Viele von den Anweſenden fanden ſpaäͤter alle Urſache, ihre Neugier zu be⸗ reuen, indem die Taſchendiebe aͤußerſt thaͤtig waren, und eine reiche Erndte an Uhren, Boͤrſen, Tabacks⸗Doſen und Taſchen⸗ Tuͤchern hielten. Im Hofe des Pallaſtes, dem Oberhauſe gegenuͤber, wo fruͤh Nachmittags nur wenige Menſchen wa⸗ ren, war es um 4 Uhr gedrängt voll; viele der ankommen⸗ den liberalen Parlaments⸗Glieder wurden mit lautem Bei⸗ 2 empfangen. Die Mehrzahl der Maſſe war augenſchein⸗ ich liberal geſinnt, jedoch ließen ſich auch, als der Herzog von Wellington erſchien, ziemlich viele Braunſchweiger mit dem Ruf: „Kein Papſtthum!“ hoͤren. Dieſer Ruf aber, ſo ſehr man ſich auch anſtrengte, ihn allgemeiner zu machen, verfehlte ſeinen Zweck gänzlich, indem er durch ein lautes Beifall Geſchrei übertönt wurde. Viele Perſonen uͤberließen ſich ganz ihrem Enthuſtasmus, und ein unpartheitſcher Beob⸗ achter konnte ſich hier übergengen, daß, wie auch die Volks⸗ Maſſen in anderen Theilen des Landes, durch falſche und uͤbertriebene Angaben irre geleitet, üͤber die katholiſche Ange⸗ legenheit denken mögen, uͤber die Stimmung der Bewohner von London kein Zweifel ſtattfinden kann, ſo ſehr man ſich auch bemüht hatte, der Menge glauben zu machen, daß
eine Gelegenheit warte, um ſeine Einwillt nehmen. 28 Herr O Connell das ees, vrna, z. mo er den ganzen Morgen der Sitzung des Ausſchuſſes von Clare beigewohnt hatte, toͤnte ihm lauter Beifall entgega, und einige Menſchen, die es verſuchten, „Kein Papſ thum“ auszurufen, wurden durch die derben Faͤuße chrer
oͤren, jedoch an Erfuͤllung derſelben verzweifelnd, ſich in
der König der Maaßregel entgegen wäre und nur auf
Nachbarn bald zum Schweigen gebracht. Im Oberhauſe wurden der Herzog von Clarence und mehrere liberale Pairs mit lautem Freudenruf begruͤßt.
Wir haben, heißt es in einer Dubliner Zeitung, Bericht uͤber einen Streit zwiſchen Orangiſten und Katholiken er⸗ halten, der von ungluͤcklichen Folgen geweſen ſeyn ſoll. Er fand am letzten Sonntage in Callahill an den Graäͤnzen der Grafſchaft Cavan ſtatt. Einige Perſonen, heißt es, ſind
etödtet, und mehrere verwundet worden. Die Orangiſten
ſollen gegen 500 Mann ſtark und bewaffnet geweſen ſeyn; man ſieht den naͤheren Nachrichten uͤber dieſen Vorfall mit geſpannter Erwartung entgegen.
Lord Angleſea empfing in dieſen Tagen eine Deputation der Grafſchaft Meath, die ihm eine Dank⸗Adreſſe in Betreff ſeiner Verwaltung Irlands überreichte. In ſeiner Antwort wuͤnſchte der Marquis den Bewohnern von Meath Glͤck zu ihrem guten und ruhigen Betragen, und aͤußerte die Hoff⸗ nung, daß bald jeder Unterſchied der Partheien aufhoͤren, und Alles ſich an den Stuſen des Thrones verſammeln wuͤrde, um ihn zu ſtuͤtzen und die Segnungen einer Verfaſ⸗ ſung zu genießen, welche der Ruhm und das Gluͤck des Lan⸗ des ausmachen.
Unter den außerordentlichen Anſtrengungen, welche zu verſchiedenen Zeiten die Tagesblaͤtter gemacht haben, koͤmmt⸗ vielleicht keine derjenigen gleich, welcher ſich, bei Gelegenheit der Wahl in Orford, die Sun unterzogen hat. Die Reden und der Stand der Wahl Kiſte, die Donnerſtags um 4 Uhr bekannt wurden, waren um 8 Uhr Abends in der Sun auf 2 Spalten gedruckt, und am andern Morgen um 6 Uhr empfing man in Orford die Zeitung mit dem Bericht. Noch hat man kein Beiſpiel von ſolcher Schnelligkeit.
Am letzten Dienſtage begab ſich eine Deputation, beſte⸗ -hend aus dem Lord⸗Mayor, Lord Althorp und den Herren Baring, Pallmer, Deniſon, Rothſchild und dem Ingenieur Herrn Brunel zum Herzoge von Wellington, um demſelben ihren Plan zur Vollendung des Tunnels vorzulegen. Nach den Angaben der Deputation wuͤrden 250,000 Pfd. dazu burn länglich ſeyn; die jährliche Einnahme hatte Hr. Brunel, w es heißt, auf 22,000 Pfd. angeſchlagen. Die Deputation wünſchte vom Herzoge zu erfahren, ob er ſeine Einwilligung zu einem Parlaments⸗Ausſchuſſe geben wuͤrde, der ſich damit deſchäͤftigen ſollte, zu unterſuchen, ob es zweckdienlich ſey⸗ ſun Behuf dieſer National⸗Angelegenheit eine eihe zu eröͤffnen. r Herzog,
der den ganzen Antrag mit vieler Theilnahme nahm, hat vorerſt noch eine ge⸗ nauere Ueberſicht der usgaben und zu erwartenden Einnah⸗ men verlangt, um ſich nach Beruͤckſichtigung derſelben uͤber dieſen Gegenſtand zu entſcheiden.
Neulich fand hier eine Verſammlung der geachtetſten Perſonen ſtatt, in der Abſicht, eine Anſtalt zur Unterbrimn⸗ gung und Verſorgung von 100 Kindern (50 Knaben und 30 Maäͤdchen) verſtordener Seeleute zu errichten. Aus den Verhandlungen ergab es ſich, daß ſich gegenwärtig im Kö⸗ nigreiche beinahe 4000 Waiſen im groͤßten Elende befinden. Die Begruͤndung der fraglichen Auſtalt ward beſchloſſen.
Es werden ſchon ſetzt Anſtalten zu dem Concert gemacht das in einem Monat in Giuldhall zum Beſten der Ausg wanderten ſtatt finden ſoll: Die zoge von Suſſer Glouceſter ſo wie der Herzog von ington und ein ßer Theil des hohen und niederen Adels intereſſiren ſich fuͤr dieſes Concert, in welchem man Gelegenheit haben wird, die e —— zu hoͤren. v
us Quebec und Montreal ſind Zei Februar angekommen. Die —28 — in Canada hat eine mit zahlreichen Unterſchriften verſ⸗ Bittſchrift an das Engliſche Parlament zu Gunſten Katholiken abgefaßt, um ſie her zu ſenden. — Die chen Behoͤrden handelten in voller Uebereinſtimmung Parlament von Ober⸗Canada; in Unter⸗Canada indeſſe ſchienen die Sachen nicht ſo friedlich zu ſtehen. 8
Aus Liverpool, Mancheſter und Glasgow lauten Handels⸗Berichte fortwährend ungünſtig. An letzterem haben die Fallimente von 6 Häuſern, worunter mehrere einet ſehr großen Credits genoſſen, die zeitherige Stockung ung das ſie nothwendig beglettende Mißtrauen noch vermehrt. Liverpool ſtellten 2 Maͤkler ihre Zahlungen ein. Klagen über ſchlechte Geſchͤfte hͤrt man von allen Seiten, und meiſten leiden die Baumwollen⸗Webereien. Alle Hoffnungen ſind nun auf das herannahende Fruͤhjahr gerichtet.
London, 7. Marz. (Ueber Bruͤſſel.) Der den Herr — vorgeſtern im Unterhauſe machte, daß in einen Ausſchuß verwandeln ſolle, ging (wie die ki ſagt) mit einer triumphirenden Majoritaͤt von 188 Stime
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men durch, indem 318 für und 160 gegen denſelben warene