der Katholiken, eingereicht wurden; es ſey jedesmal befunden worden, daß die Erfuͤllung ihrer Wuͤnſche unver⸗ traͤglich mit dem Wohle des Landes ſey, und unbezweifelt — wenigſtens hoſſe er ſo — wuͤrden Ihre Herrlichkeiten auch jetzt zu demſelben Beſchluſſe kommen. (Hoͤrt!)
— Im Unterhauſe leiſteten zuvoͤrderſt mehrere neue Mitglieder den Eid, und nahmen ihre Plaͤtze ein. — Die Sherifs von London uͤberreichten eine Bittſchrift des Ge⸗ meinde⸗Rathes, worin um Maaßregeln zu Milderung der Strafe fuͤr Verfaͤlſchung von Staats⸗Papieren angetragen wird. — Auf den Antrag des Alderman Wood ward die
Billl wegen der London⸗Bruͤcke zum zweiten Male verleſen, nachdem hierauf Herr Pallmer eine Petition mehrerer Be⸗ ſitzer von Auslade⸗Stellen uͤberreicht hatte, welche fuͤr den durch den Bau der neuen Bruͤcke erlittenen Verluſt entſchä⸗ digt zu werden verlangen, uͤberbrachten die Sherifs von Lon⸗ dhn eine Petition des Gemeinde⸗Raths, die Bitte enthal⸗ * tend, daß das Parlament ſolche Verwilligungs⸗Maaßregeln zu Gunſten der Katholiken ergreifen moͤge, die geeignet waͤren, die Ruhe in Irland wieder herzuſtellen. Der Lord⸗ Mayor begleitete den Antrag, dieſe Bittſchrift auf die Tafel
Zu legen, mit einigen Bemerkungen uͤber dieſelbe, worin er unter Anderm ſagte: wenn auch die jetzt in Vorſchlag ge⸗ brachten Maaßregeln nicht die ganze Bevoͤlkerung von Ir⸗ land zufrieden ſtellten, ſo ſie doch mindeſtens dem nuͤchternen und denkenden Theil derſelben genuügen. Man habe bereits geſogt⸗ und werde ferner ſagen, daß die Eman⸗ ecipation den Irlaͤndern nicht Nahrung, Kleidung und Er⸗ ziehung gewaͤhren koͤnne. Das werde ſie allerdings nicht, aber ſie werde die Grundlage einer geſunden Geſehge⸗ blung fuͤr jenes Land bilden, durch welche deſſen Be⸗ Hwohner auf die gehoͤrige Stufe in der Geſellſchaft ge⸗ ſtellt wuͤrden. — Die uͤbrigen Verhandlungen kbbenfalls groͤßtentheils Petitionen, welche theils fuͤr, theils wider Conceſſionen zu Gunſten der Katholiken übergeben wurden. Es wurden dabei wiederum in Bezug auf mehrere Petitionen gegen die Katholiken Bemerkungen uͤber die eadelnswerthe Art und Weiſe der Unterſchriftſammlung ge⸗ macht, ſo wie auch daruͤber, daß dieſe Bittſchriften nicht dlurchweg die wahre Geſinnung der Diſtricte ausdruͤckten, aus denen ſie eingeſandt worden. — Hr. Bankes bemerkte bei Ueberreichung von 14 verſchiedenen Petitionen der Graf⸗ ſcchaft Dorſet, daß weder er, noch, wie er glaube, ein anderes Mittglied die Abſicht hege, die Einbringung der Bill zu ver⸗
söoͤgern oder eine Abſtimmung deshalb zu veranlaſſen. Es ſey 8 ihm darum zu thun, baldmoͤglichſt den Inhalt der Bill ge⸗
nau zu erfahren, und
nau r es ſey daher um ſo beſſer, je fruͤher dieſes geſchehe.
b In Bezug auf die zweite Leſung aber, und h * allen ferneren Gelegenheiten werde er der Villl allen ir⸗ gend moͤglichen Widerſtand leiſten. Er wünſchte uͤbrigens, 8 88s die zweite Leſung ſpaͤter als nach acht Tagen angeſett werden moͤge, indem dieſer Zeitraum zu kurz ſey. — Gene⸗ ral Gascoyne fragte, ob der ſehr ehrenwerthe Herr (Herr Peel) die Abſicht hege, die Ernennung eines beſonderen Comité's Behufs der von Sr. Majeſtaͤt in der Thron⸗ Rede anempfohlenen Unterſuchung des ganzen Zuſtandes von Irland in Vorſchlag zu bringen? (Hoͤrt! Gelaͤchter!) Das duͤnke ihm der Weg, den man hiebei haͤtte einſchlagen ſollen. — Herr Peel druͤckte in ſeiner verneinenden Erwiederung ſein Erſtaunen aus, daß das ehrenwerthe und tapfere Mit⸗ glied, jetzt noch einige naͤhere Auskunft in Bezug auf Irland fuͤr noͤthig halten koͤnne. — Lord Milton auherte, daß die Opponenten der Maaßregel keinen E Weg ein⸗ ſchluͤgen, um die Sache zu verzoͤgern, wobe er zugleich in Bezug auf den, von dem Mitgliede fuͤr Dublin (Hr. Ban⸗ kes) ausgeſprochenen Wunſch bemerkte, daß der Zwiſchenraum einer Woche zwiſchen der erſten und zweiten Leſung der Bill ganz . ſey. Auch Herr M. Fitzgerald ſprach dieſelbe Meinung aus, wohingegen Herr rant und Sir Rob. Ingki⸗ eine längere Friſt wuͤnſchten Herr Peel erklaͤrte dagegen, daß er geneigt ſeyn wuͤrde die Sache zu verſchieben, wenn irgend Gruͤnde vorhanden waͤren, dies fuͤr zutraͤglich anzuſehen, In Folge der weite⸗ ren Auseinanderſetung, daß dies keinesweges 12 al ſen aͤäußerte er zugleich, daß allerdings, wenn man fortfuͤhre 90 bisher, uͤber jede S Petition zu debattiren, es 4 „ werden moͤchte, die Bill dieſen Abend einzubringen 5 12 6 Howick erklaͤrte ſich gegen alle Verzögerunges .— Lor ſagte er, in der That, die Abſicht ſeyn, nur Zeit zu gewinnen, um das 29 Menge neuer Petitionen aufzuregen, um dadurch Maaßregel zu verzoͤgern, wo nicht ſie zu vereiteln. e Nachdem nun eine bedeutende Anzahl Petitionen fuͤr und wider die Emancipation eingereicht worden, trug Herr Peel
zu
darauf an, den Comité⸗Bericht uͤber die Anſpruͤche der Ka⸗ tholiken zu vernehmen. Der Bericht ward verleſen und be⸗ ſtimmt, daß eine damit in Uebereinſtimmung ſtehende Bill eingebracht werden ſolle. Hr. Peel trug demnaͤchſt noch darauf an, die Einbringung einer Bill zur Regulirung der Eigen⸗ ſchaften der Waͤhler bei den Grafſchafts⸗Wahlen in Irland zu geſtatten, wobei er zugleich erklͤrte, daß er beide Bills am folgenden Tage (10. Maͤrg) einzubringen gedenke, damit beide Bills zum erſten Mal verleſen wuͤrden, und gleichen Schrint mit einander gingen. Die Einbringung ward zu⸗ geſtanden. — Das Haus vertagte ſich um 11 ½¾ Uhr.
Rede des Staats⸗Secretairs Peel. (Fortſetzung und Schluß.) Dies iſt die Meinung eines Freundes von Volks⸗Ge⸗ rechtſamen; er erklaͤrt es ſonach fuͤr eine vortheilhafte Maaß⸗ regel, das Wahlrecht hoͤher zu ſtellen; und da ich dieſelbe nebſt der Einleitung jener Acte den dermaligen Umſtaͤnden ſo entſpre⸗ chend fand, konnte ich nicht umhin, ſie dem Hauſe vorzule⸗ ſen. (Hoͤrt Die Maaßvregel, welche ich vorſchlage, beſteht gleich falls darin, die Achtbarkeit der Stimmenden in S zu erhoͤhen, und ich kann betheuern, daß meine Abſicht aus⸗ ſchließlich darauf gerichtet iſt, dem Lande unabhaͤngige Waͤh⸗ ler zu verſchaffen, die weder von den großen Landeigenthüͤ mern noch von der Prieſterſchaft abhaͤngig ſind. (Hört! Ich behaupte, und glaube auch nicht, daß der Erfolg dieſe Maaßregel die legitime Einwirkung der Katholiken vermin dern wird, dieſe ſoll auch nicht unterdruͤckt, allein der gei⸗ ſtige illegitime Einfluß ſoll dadurch zerſtoͤrt werden. Besfallk) Ehe wir zu einer endlichen Entſcheidung dieſer Maaßregel gelangen, erſuche ich das Haus, die in dem Unterſuchungs⸗ Comirté der Lords und der Gemeinen im Jahre 1825 ge⸗ machten Angaben zu durchleſen. Die Ausſagen der Lords waren zur Zeit nicht bekannt gemacht, allein die der Gemei- nen lagen einem Jeden offen. Moͤgen die ehrenwerthen Herren die von jedem Individuum gemachten Angaben, von Katholiken ſowohl als von Proteſtanten, von Laien und von Geiſtlichen zuſammen halten, und ſich uͤberzeugen, daß niemals eine groͤßere Uebereinſtimmung in den Zeug⸗ niſſen uͤber die aus dem gegenwaͤrtigen Zuſtande der Wahl⸗ freiheit in Irland hervorgegangenen Mißbraͤuche ſtatt ge⸗ funden hat. Jene Wahlfreiheit unterſcheidet ſich aber in allen ihren Beziehungen von der Engläſchen. Hier ſtehen die Freiſaſſen in der hoͤchſten Achtung, und unter kauſend findet ſich kaum einer, wo das Freilehn nicht aus erſter Hand und lebenslaͤnglich waͤre. Ich wuͤnſche die Natur des Frei⸗ lehns in Irland nicht zu veraͤndern, weil es zu große Ge⸗ waltthätigkeit erfordern wuͤrde, das Irlaͤndiſche Syſtem mit dem Engliſchen zu vermaͤhlen. Das Syſtem in jenem Lande— beſteht darin, daß große Gutsbeſitzer ihre Laͤndereien an Mittels, mäaͤnner verpachten, wonach denn das Freilehn durch vermit⸗ telnde Kanäaͤle hervorgebracht wird. Es wuͤrde deshalb ein Verſuch, dieſes Syſtem * veraͤndern, mit zu vieler Gewalt verknuͤpft, und den beſtehenden Verhaltniſſen des Landes nicht angemeſſen ſeyn. In den diesfaͤlligen fruͤheren Comité⸗ Bechandlungen wird man finden, daß uͤber die Höhe der Guts⸗Ertrags, bei welchem die Wahlfreiheit zuläͤſſig ſeyn ſoll, verſchiedene Meinungen abgegeben worden ſind. Viele Individuen, deren Urtheil die größte Hochachtung verdient, ſprachen ſich entſchieden fuͤr eine Summe von 20 Pfd. aus, und glaubten, daß dadurch eine achtbare Zahl von Freiſaſſen [Peomanxy) entſtehen, und dieſe bei den Wahlen eine unab⸗ haͤngige Stimme abgeben wuͤrden. Ich ſelbſt bin der Mei⸗ nung, daß ein Uebergang von 40 Shillingen auf 20 Pfund Sterling zu betraͤchtlich ſeyn di rfte, und halte die Mitte dieſer Summen fuͤr die angeneſſenſte, naͤmlich 10 Pfd. Es würde ſehr ſchwierig ſeyn, aus den beſtehenden Wahl⸗Liſten abzuſchaͤtzen, wie groß die Anzahl derer ſeyn wuͤrde, die bei einem Einkommen von 10 Pfd. den Wahl⸗ Befaͤhigten gehoͤren duͤrften; die Zahl derſelben wuͤrde, wie nicht zu läugnin iſt, ſehr anſehnlich ſeyn. Die regiſtrirte Anzahl der Freiguͤter mit einem jaͤhrlichen Einkommen von 50 oder 20 Pfd. kann nicht als Norm dienen, weil kein Ver⸗ zeichnis der dazwiſchen liegenden von 20 Pfd. bis zu 40 Sh. vorhanden iſt, indem dieſe ſaͤmmtlich wie 40 Sh. betrachtet werden; daher koͤnnen wir nicht ſchließen, daß dieſenigen, welche als Vierzig⸗Shillings⸗Freiſaſſen eingetragen ſtehen, es auch wirklich ſind, weil ſie ein Einkommen von 10 — 15 Pfd. oder jeder anderen Summe unter 20 Pfd. beſtten moͤgen. Ich wuͤrde zuerſt vorſchlagen, daß der Beweis des Beſitzes eines Frei⸗ lehns nicht allein auf den Eid des Betheiligten beruhen ſollte. ts ſcheint mir ſo verwerſlich als das Verfahren, in Ir⸗
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