Hommer zu Trier, ſo wie der Weih⸗ biſchof Freiherr von Beyer zu Köln, nebſt mehreren anderen hoͤheren Geiſtlichen, Superintendenten und Dechanten beider Provinzen.
Se. Koͤnigl. Hoheit der in ſeiner hieſigen Reſidenz mie ſchaft vertraut, hat in einem h Geſellſchaft vom 15. d. J. das ben anzunehmen geruhet.
Der Central⸗Ausſchuß der Geſellſchaft, als deren Praͤ⸗ ſident der Hr. Graf von Spee gewaͤhlt worden iſt, bildet zugleich das Comité fuͤr das hieſige Gefäangniß. Fuͤr die Provinzial⸗Straf⸗Anſtalt zu Werden beſteht eine Tochter⸗ Geebſſellſchaft. In Muͤnſter, Koͤln und Trier iſt man im Be⸗
griff, ebenfalls Tochter⸗Geſellſchaften zu errichten. 1 8 Oertliche Huͤlfs⸗Vereine der Geſellſchaft beſtehen bereits in Elberfeld, Barmen, Duisburg, Ruhrort, Crefeld, Neuß, Langenberg u. a. a. Orten. 2 89 . Bei dem Gefaͤngniſſe zu Duͤſſeldorf hat der evangeliſche Ppfearrer Schmidt ſeine Wirkſamkeit mit ſichtbarem Erfolge begonnen. Ein katholiſcher Hausgeiſtlicher fuͤt dieſe Anſtalt, ſo wie ein katholiſcher und ein evangeliſcher Hausgeiſtlicher fuͤr die Straf⸗Anſtalt zu Werden, ſind berufen. Die Mitglieder des Geſellſchafts⸗ usſchuſſes ſind bemuͤht, durch abwechſeln⸗ dden Beſuch der Gefängniſſe die Beduͤrfni forſchen, und fuͤr deren Abhuͤlfe, insbeſondere aber fuͤr das Unterkommen der Gefangenen nach ihrer Entlaſſung, zu wirken. Die Anzahl der Mitglieder und Theilnehmer der Ge⸗ ſellſchaft iſt bereits zu mehreren Tauſenden angewachſen und vpermehrt ſich noch taͤglich. Der Ausſchuß wird in der naͤch⸗ ſten General⸗Verſammlung (12. Mai 1. J.) Rechenſchaft über ſeine bisherige Wirkſamkeit ablegen, welcher alle theil⸗ nehmende Menſchenfreunde begierig entgegenſehen. b Benrath, 9. März. Vorgeſtern erlebten wir hier ein hoͤchſt trauriges Ereigniß. Zwei ſtarke, ſchoͤne und hoffnungs⸗
Paderborn, Herr von H
Prinz Friedrich von Preußen, t der Wirkſamkeit der Geſell⸗ uldreichen Schreiben an die Protectorat derſel⸗
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8 vpolle Knaben wollten ſich auf dem Eiſe des ——2 Fiſchweihers bei dem neuen landesherrlichen Schloſſe beluſtigen. Das Eis wmar bereits muͤrbe geworden, und der Eine, ein Knabe von 172 Jahren, brach durch. Der Zweite, ein Knabe von 11
Mitgeſpielen retten, und ſtuͤrzte eben⸗ ne Eisgrube. Der im Koͤnigl. Train⸗ Depot wohnende Hauptmann Huͤrche vernahm in ſeinem nahe daran liegenden Geſchaͤfts⸗Zimmer das Angſtgeſchrei die⸗ ſer beiden Knaben und uͤbrigen Kinder. Er eilte ſogleich mit allen Rettungs⸗Anſtalten den Ungluͤcklichen zu Hutße Sie wurden mit Muͤhe herausgebracht, aber ſchon leblos. Alle demnaͤchſt in der Wohnung des genannten Hauptmans, wo⸗ hin derſelbe die Verungluͤckten bringen ließ, unter Zuziehung eines ſchleunigſt herbeigerufenen Arztes angeſtellten Wiederbe⸗ lebungs⸗Verſuche, waren vergebens.
Jahren, wollte ſeinen falls in die durchbroche
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eſtfäliſche Anzeiger enthaͤlt in ſeiner Nr. 1829 eine „Ueberſicht von der Lage barmachungs⸗Geſchaͤfts der Lippe“, un⸗ von dem Oberpraͤſidenten der Provinz Weſtfalen, dem wuͤrklichen geheimen Rathe, Herrn von Vincke. Zuver⸗ läͤßiger, als der hochverdiente Begruͤnder und unermuüͤdliche Befoͤrderer dieſer großen Landesverbeſſerung, kann das Pu⸗ blikum Niemand uͤber deren Zweck, Fortſchritte und eris belehren. Die nachſtehende kurze Angabe der Thatſachen und Verhaͤltniſſe, deren Kenntniß zur richtigen Wuͤrdigung der⸗ ſelben unentbehrlich ſein duͤrfte, kann daher nur die Be⸗ ſtimmung haben, auf die Belehrungen, welche jene Zeitſchrift enthaͤlt, auch in den Landestheilen, worin ſie minder bekannt iſt, aufmerkſam zu machen.
8 Gegend zwiſchen Unna und Paderborn beſitzt einen broßen Reichthum an zwei Erzeugniſſen, die zu den unent⸗ nigsborn bei Unna,
Der Rheiniſche W 14 vom 18ten Februar des Schiff terzeichnet v.
ehrlichſten Lebensbedurfniſſen gehoͤren: das z von Koͤ⸗ Werl, Saſſendorf bei Soeſt, Weſtern⸗ kotten; nebſt dem Getreide der
2 der geſegneten Fluren des Fuͤrſtenthums „Für beide iſt der Niederrhein der natuͤrliche
Markt. Die preußiſche Rheinprovinz iſt faſt ganz ohne eige⸗ nes Salz: denn der geringe Vetrieh von Muͤnſter am Stein bei Kreuznach, und von ilchingen bei Saargemuͤnd kann nicht als Aushuͤlfe erwaͤhnt werden bei einem Bedarf von mehr als einer Viertelmillion Zentnern. Auch die arme Sole von Theodorshalle und Klemenshalle bei Kreuznach, welche
ſſe derſelben zu er⸗
Anbau, worin ſt⸗
u, ch der noͤrdliche Theil der der Eiffel bis a
i die niederlaͤndiſche Graͤ zwingt allerdings reiche Erndten von einem Natur nur ſparſam beguͤnſtigte. Erzeugniß hinreichte, die Rheinprovinz zu ernaͤhren, ſelbſt auszufuͤhren in guten Jahren: ſo ſcheint dennoch in einem Lande, das fuͤnf bis ſechstauſend Menſchen auf der geogra⸗ phiſchen Auadratmeile hat, nachbarliche Zufuhr nicht uͤber⸗ fluͤſſig; waͤr es auch nur, um Vorraͤthe zu ſichern, und die Preiſe mäͤßig zu halten. Jedenfalls beut der Rheinſtrom Mittel zur weitern Verſendung. Allein der Scheffel Wei⸗ zen wiegt uͤber dreiviertel, die Tonne Salz faſt drei drei⸗ viertel Zentner; wird jener in Mitteljahren mit drei Tha⸗ lern, dieſe im Verkaufe durch die landesherrliche Verwaltung mit funfzehn bezahlt: ſo gilt der Zentner von beiden vier Thaler; und eine Fracht von nur zwanzig Silbergroſchen vom Zentner zehrt ſchon ein Sechstheil des Marktpreiſes auf. Es wird hieraus augenſchein
lich, daß Salz und Ge⸗ erfide nur zu Waſſer mit Vortheil aus dem öſtilchen Weſt⸗ falen an den Niederrhein
14 gebracht werden koͤnnen.
Die deutſchen Eichen der obern Lipp⸗ und Ems⸗Gegen⸗ den — „wo Herrmann den Varus ſchlug“ — leben nicht nur in der Geſchichte, ſondern auch noch in einem Nachwuchſe, der auf den Schiſfswerften der Niederlande ge⸗ ſchaͤtzt wird, aber gleichfalls nur zu Waſſer dahin gefuüͤhrt
werden kann. die Brandweinbrenne⸗
Rheinlande von nze befindet, er⸗
oden, den die Wenn aber auch das eigne
Endlich entbehren die Salinen,
reien, die Wirthſchaften üͤberhaupt an der oberen Lippe einer wohlfeilen Feurung, die der Reichthum an Steinkohlen zwi⸗
ſchen der Ruhr und der Lippe es moͤglich wird, ihn von Luͤne au zu verſchiffen. 2
Daß vorhandne Waſſerverbin werden, um Erzeugniſſe wohlfeil wohl auch einen weitern L
eicht gewaͤhren kann, wenn
fwaͤrts bis uͤber Lippſtadt
dungen auch gern benutzt eer zu verfuͤhren, die ſonſt andtransport vertragen, iſt eine angenehme Zugabe zu den Vortheilen neuer Waſſerwege: und es mag daher wohl erwaͤhnt wer en, daß die Weine des Mittel⸗- und Ober⸗Rheins und der Moſel, die Fabrikate des Niederrheins und die überſeeiſchen Waaren aus den Nie⸗ derländiſchen Häfen wohlfeiler auf eben dem Wege in das oͤſtliche Weſtfalen ein efuͤhrt werden koͤnnen, auf welchem ſich daſſelbe ſeines Ue erfluſſes an Salz und Getreide ent⸗ edigt.
Verkannt konnte zu keiner Zeit werden, daß die Natur dem oͤſtlichen Weſtfalen eine Waſſerſtraße in den Rhein durch die Lippe darbeut; allein die volle Benutzung desſelben ward erſt moͤglich, als auch in Weſtfalen die zerſtreuten und erſtuͤckten Landestheile zu groͤßern Maſſen zuſammenwuchſen. B dahin giengen Fahrzeuge aus dem Rheine bei Weſel die Lippe hinauf, Dorſten und Halteren vorbei, bis an die Muͤhle bei Dahl, welche auf dem Landwege 1 Vier⸗ telmeilen von der zunaͤchſt oberhalb liegenden Stadt Luͤne entfernt iſt, und erſparten damit einen Landtransport von hoͤchſtens acht Meilen, freilich auf Wegen, die damals nur bei trockner Witterung fahrbar waren. Auch war dieſe Fahrt ſehr muͤhſelig. Bei Kruidenburg und Dorſten lagen Schiff⸗ müuͤhlen im Fluſſe, die bei Sommerwaſſer mit Zeitverluſt und Koſten ſeitwärts gezogen werden mußten, um den Fahrzeu⸗ gen den Durchgang in dem tieſern Theile des Stromdet⸗ tes, der das Muͤhlengerinne bildete, zu geſtatten. Weiter aufwaͤrts oberhalb Halteren bei Vogelſang ſetzten Felſenbaͤnke gucer durch den Fluß, und bildeten Stromſchnellen, durch welche die Fahrzeuge mit großer Anſtrengung ſtromauf ge⸗ zogen, oder ſtromabwäͤrts hinabgelaſſen werden mußten. End⸗ lich Henn das Muͤhlenwehr bei ahl den Fluß gaͤnzlich
uf der großen Le⸗Cogſchen Karte vo 8 5 8 i Weſtfalen ſind die Landſtraßen bezeichnet, welche auf beiden Seiten des Stroms unterhalb der Muͤhle bei Dahl zu den Ladeplaͤtzen fuͤhrten, allein es befindet ſich kein Or .
8 tsnamen dabei. Den vorliegenden Angaben nach gien Namen le einen N
8 die Schifffahrt aufwaͤrts bis „ 189n ; aber der ork ſteht weder auf jener Spezia 8ee8, obwohl ſi aaßſtab von mehr als drei Zollen für die geographiſche Meile hat, noch in den Ort⸗ ſchaftsverzeichniſſen der Regierungen. Indeſſen ergiebt ſich aus andern Nachrichten, daß diejenige Ladeſtelle damit 2 meint iſt, die auf dem linken Lippeufer ohngefaͤhr eine balbe Viertelmeile unterhalb der Muͤhle bei Dahl liegt, und der
amen Fork iſt wahrſcheinlich nur der Namen ihres Beſiz⸗ zers. Hier befand ſich eine Sal niederlage, wohin das Salz aus Koͤnigsborn zu Lande dees Meilen weit angefahren
das Großherzogthum Heſſen jetzt benu t, in ei b zureichendes und viel zu koſtbares Hhn en” 2918 8* neneſten Zeiten haben daher die Niederlande den Niederrhein großentheils mit raffinirtem Seeſalze verſorgt. Der hohe 1222 6111““ “
wurde. Auch nur bis Fork war die Schifffahrt koſtbar und
beſchwerli „nicht nur durch die vorhin bezeichneten Hinder.
niſſe, ſondern auch durch öͤftern 2 an binlaͤnglicher ſſertiefe, durch die große Anzahl und Enge der Kruͤm⸗
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