PE1131 lgemeine

Preußiſche Staats⸗Zeit

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No 81. Berlin, Sonntag den 22ſten Maͤrz

Amtliche Nachrichten.

ee as Kronik des Tages.

Berlin, den 20ſten Maͤrz. b In dem Palais Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Karl wurde heute Mittag die feierliche Taufhandlung der am 1ſten d. M. gebornen Prinzeſſin Tochter Sr. Koͤnigl. Hoheit durch den Biſchof Dr. Eylert vollzogen. Die junge Prinzeſſin hat in der heiligen Taufe die Na⸗ men Marie Luiſe Anne erhalten. Von den Hoͤchſten und Hohen Taufzeugen waren anweſend: Seine Majeſtaͤt der Koͤnig; 1 Se. Koͤnigl. 98 der Kronprinz; Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Erbgroßherzogin von Mecklenburg⸗Schwerin; Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Herzogin von An⸗ die P re Koͤnigl. Hoheit die Prinzeſſin Wilhelm; 88 Königl Hoheit der Pein Auguſte be lenburg⸗Schwerin; 8b ber Durchlaucht die Frau Füͤrſtin von Liegnitz; weſend: Ihre Maſjeſtat die Kaiſerin von Rußland; re Maſeſtaͤt die Koͤnigin der Niederlande; Zre Könagl. Hoheit die Prinzeſſin Friedrich der 2 Niederlande; . . Hoheit der Prinz Friedrich von reußen; Ihre 1tgeeuc Hoheit die Frau Kurfüͤrſtin von eſſen;

Fs. oͤnigl. 58g der Prinz Heinrich;

hre Köntgl. Hoheit die Prinzeſſin Lut e 2 Sehn d 9. ſäehen Reae⸗ ſvse. c. . e r r 3 wüeglc. A asfürſt und Cefare⸗ hre Kaiſerl. Hoheit die Prinzeſſin vo ü 85 Koͤnigl. Hoheit der Creszerngs 2 Fegien,

Weimar und Hoͤchſtdeſſen Gemahlin Kaiſerl.

Ihre Katst Hoheit die verwittwere zr

lenburg⸗Strelitz; g von Meck⸗ 89 ö Bernhard von Sachſen⸗ Des Mittags wür große Tafel bei Sr.

dem Prinzen Karl.

Seine Majeſtät der Koͤnig haben dem Ober⸗ richts? Salarien⸗Kaſſen⸗Rendanten Schneide eer den Charakter als Hofrath Allergnaͤdigſt beizulegen gerußer.

Der bisherige Ober⸗ Landesgerichts⸗Referendari 98†

1 iſt zum Juſtiz⸗ Commiſſarius bei den Gerichten 28 pelnſchen Kreiſe, mit Anweiſung ſeines Wehnchen 1n Be⸗ peln, beſtellt worden.

Koönigl. Hoheit

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3 laucht de

An ekommen: Se. Durch - r General⸗Major und Benerel⸗Geurernen von Neu⸗Vor⸗Pommern, Fuͤrſt

u Putbus, von Stettin. 8* n Großherzoglich Mecklenburg⸗Sitelitzſche Wirkliche Staats Miniſter, von Oertzen, von Reu ⸗Strellitz.

Der Großherzogl. Heſſiſche Wirkliche Geheſine Rath und Präſihent des Finanz⸗Mint gteriums, von Hoffmann, 1“ 1

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Ausland. 8 Frankreich. Pairs⸗Kammer. In der Sitzung vom 13. Maärz begannen die Berathungen uͤber die einzelnen Artikel des Duell⸗Geſetz⸗Entwurfes (Siehe Nr. 74 der Staats⸗Zeitung). Der 1ſte Paragraph des Artikel 1 wurde, wie ſoſcher von der Commiſſion veraͤndert worden, angenommen, nachdem die Grafen Simeon und von Pontécoulant, der Herzog von Broglie, die Grafen von Tournon und von Peyx ronnet, die Barone von Baſtard und Pasquier, der Großſiegelbewahrer und der Miniſter des oͤffent⸗ lichen Unterrichts ihre Meinung daruͤber abgegeben hat⸗ ten. Der zweite Paragraph deſſelben Artikels wurde uuu“] einer lebhaften Discuſſion, in deren Laufe ſich die Graͤfen von Kergarſion und von Peyronnet, die Barone Se,. guier und Pasquier und der Miniſter des öffentli⸗ chen Unterrichts vernehmen ließen, aufs Neue an die Commiſſion verwieſen. Die Berathung ſollte am folgendben Tage fortgeſetzt werden. 8 Als Geruͤchte üͤber dieſe Sitzung melden die oͤffentlia chen Blaͤtter Folgendes: Zuerſt waͤre der Graf Simeon aufgetreten, um den erſten Paragraphen, in der Abfaſſung, wie ſolche von der Commiſſion vorgeſchlagen worden, zu un,. terſtuͤtzen, und namentlich den Beweis zu fuͤhren, daß der Zweikampf nothwendig als ein Vergehen, ein Verbrechen, oder ein Verſuch zu einem Verbrechen, betrachtet werden muͤßte. Der Miniſter des oͤffentlichen Unterrichts haätte dieſe Meinung beſtritten, wobei er als Grund angefuͤhrt, daß nach der Aeußerung des Herzogs von Raguſa das Ge⸗ ſetz den Sitten auch etwas zu Gute halten müßte, und daß, da dieſe nicht nur das Duell entſchuldigten, ſondern ſo⸗ gar oft durch ein falſches Ehrgefuͤhl dazu zwaͤngen, es un-⸗. möoͤglich waͤre, daſſelbe zu beſtrafen, ſobald es weder ſchlag noch Verwundung zur Folge gehabt hätte. Der Be,. richterſtatter (Baron Pasquier) ſoll ſich dieſer Anſicht mit vielem Nachdrucke widerſetzt, und nachdem er an das vornehmſte goͤttliche Gebot: Du ſollſt nicht toͤdten! Ümmmms ſich dahin geaͤußert haben, daß den Sitten und der öͤffent⸗ lichen Meinung ſchon vollkommen Genuͤge geſchehe, wenn 2₰ man den Geſchworenen die Frage ſtelle, ob nicht etwa ein b Entſchuldigungs⸗Grund vorhanden ſey. Der Graf v. Pon⸗ técoulant haͤtte demnaͤchſt ſeine bereits im Laufe der allge⸗ meinen Discuſſion gemachten Bemerkungen über die muͤn⸗-⸗, cherlei Schwierigkeiten, die das Geſetz uͤberhaupt darbiete, 8 wiederholt. Hierauf ware der Herzog v. Broglie aufgee. treten, um in einer kurzen aber üs gläänzenden improbik-;- fiüs⸗ Rede den Geſetz⸗Entwurf, ſowohl in ſeiner urſprüng,. ichen Abfaſſung, als wie ſolcher von der Commifſton verän⸗ dert worden, zu bekämpfen; es bleibe, ſo ſoll F. 1ml“X“”¹] ben, nichts weiter uͤbrig, als einen ganz neuen Entwurf ab⸗; zufaſſen, und da die Kammer hiezu das Recht nicht habe, ſo ſtimme er dafuͤr, daß das von der Regierung porgelegee Geſetz derſelben zuruͤckgeſtellt werde, damit ſie, erleuchtet hh die ſtatt gefundenen Berathungen, ſtatt deſſen ein beſſe⸗ 1 res in Vorſchlag bringen koͤnne. Herr von Vatimesnil hätte jetzt zum zweitenmale die Rednerbuͤhne beſtiegen, um ſich namenelich gegen den, von der Commiſſion gemachten Vorſchlag, den Zweikampf ſoßar als einen verbrecheriſchen Verſuch anzuſehen, zu erheben. Der Graf von Tour. mon ware hierauf mit dem Antrage hervorgetreten, die Amendements der Commiſſion zu verwerfen und das ganze Gefetz umzuſchmelzen. Eben ſo haͤtte der Baron von Ba⸗ d.ee ſeng⸗ den Entwurf nochmals der Commiſſion Be. p. iner neuen Redaction zu überweiſen. Der Graf von eyronnet ſoll aus dem Straſ Geſetzbuche erklaͤrt haben, was unter einem verbrecheriſchen Verſuche eigentlich zu verſtehen ſey, und danach der Meinung geweſen ſeyn, daß eine Herausforderung zum Zweikampfe unmsglech als ein ſolcher betrachtet werden könne. Auch der Graf von

Zeitungs⸗Nachrichten. 8

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