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,ö 8 8 — öa* 2 lacht); vielmehr zweiſle ich gar nicht daran, daß man Maͤn⸗ ner von Talent und conſequentem Charakter genug finden werde, die im Stande ſind, die Verwaltung nach geſunden und proteſtantiſchen Grundſaͤtzen fortzufuͤhren, und daß auch das Volk, wenn man ihm atsdann Gelegenheit giebt, ſeine Geſinnungen bei einer neuen Parlaments⸗Wahl kund zu thun, ſolche Mitglieder in das Unterhaus ſenden werde, welche eine Verwaltung jener Art unterſtuͤtzen und entſchloſſen ſeyn wer⸗ den, ihre Pflichten gegen Gott, Koͤnig und Vater⸗ land treu zu erfuͤllen. Solche Maͤnner wuͤrden dann auch den geiſtlichen Despotismus, der unſere Inſtitutio⸗ nen zu vernichten droht, in den gehoͤrigen Schranken zu halten wiſſen und diejenigen Maaßregeln vorſchlagen, die wahrhaft wohlthaͤtig fuͤr Irland ſeyn wuͤrden.“ — Als der Graf v. Winchelſea am Schluſſe ſeiner Rede ſeinen Antrag wiederholt hatte, erhob ſich der Herzog v. Welling⸗ ton und ſagte, daß er der Vorlegung von Actenſtuͤcken, wie ſie der edle Graf verlange, keinesweges ſich widerſetzen wolle, wiewohl er bemerken muͤſſe, daß die Regierung fuͤr jetzt noch nicht im Stande ſey, eine genaue Auskunft uͤber den frag⸗ lichen Gegenſtand zu ertheilen, indem ein genaues Regiſter aller katholiſchen Geiſtlichen bisher nicht gefuͤhrt worden. Inzwiſchen wolle er doch alles Moͤgliche thun, um dem Ver⸗ langen des edlen Grafen ein Genuͤge zu leiſten. „Ew. Herr⸗ lichkeiten“, fuhr der Herzog fort, „werden auch nicht von mir erwarten, daß ich mich, zur Beantwortung deſſen, was der edle Graf, in Bezug auf die von meinem ſehr ehrenwerthen Freunde ins Unterhaus gebrachten Bills geſagt hat, hier ſchon in Discuſſionen einlaſſen ſoll. (Hoͤrt, hört!) Mylords, nur das ſey mir erlaubt, zu bemerken, daß ich meine, bei ihrer Ankuͤndigung dargelegte Meinung auch ferner beibe⸗
halte. Der edle Lord hat unter Anderem geſagt, daß meine fruͤheren Angaben geheimthueriſch und liſtig geweſen; icchh werde jedoch dieſe Angaben, ſobald die Bills hier vor⸗ kommen, gegen den edlen Lord ſowohl als gegen jeden Andern zu vertheidigen wiſſen.“ (Anhaltender Beifall.) Der Herzog Außerte weiter: er halte ſich auch dispenſirt, erwas uͤber das⸗ jenige hier zu ſagen, was der edle Lord aus dem küͤrzlich in England erſchienenen Buche: „Katholicismus in Oeſterreich“ eitirt habe; das Buch ſey zwar nicht ohne Werth, doch habe es mit der eigentlichen Frage, ſo weit ſie dieſes Land eigen⸗ thuͤmlich betreffe und worin der Verfaſſer eine complette 88 Unwiſſenheit beurkunde, gar nichts zu ſchaffen. „Dem edlen Lord“, fuhr der Redner fort, „hat es aber alsdann auch beltehbt, von mir zu ſagen, daß ich willkuͤhrlich und despotiſch in Behug auf dieſe Frage verfahren ſey. Mylords, ich glaube jedoch, daß ich als Diener Sr. Majeſtaͤr, in Uebereinſtim⸗ mung mit meinen edlen Collegen, vollkommen meine Pflicht gethan habe. Nachdem ich es dem Intereſſe des Landes an⸗ gemeſſen befunden hatte, daß die Frage in Erwaͤgun gen werde, habe ich Sr. Majeſtät den Rath zu dem 18 25 was in der Thron⸗Rede ausgeſprochen wurde In ve 55 dung mit meinen edlen Collegen und mit meinen werthen Freunden im Unterhauſe habe ich auch 80☛ ehren⸗ gerathen, dem Parlamente jene Vills, und we. Laſeſtäͤt Maj. Sanctionnirung und Unterſtütun 8.8 Ruf von: Hört, hört!), vorzulegen; mit S zung (kauter igung habe ich dann a iete r, Sr. Majeſtaͤt Ge, nehmigung 1 uch dieſe Maaßre - . geſetzt. Mylords, indem ich dies gethan ins Werk deit, wie es mir, als einem ² habe ich ſo gehan⸗
’ Miniſter die ſtand (Hort, hört:) und meine Collegen. e mig mit mir gehandelt, haben ebenfalls nur ihre Prüülche,
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als Miniſter dieſes Landes, gethan. — einen Parlaments⸗Ausſchuß, um ſeine San cens üücht * in einzubringenden Maaßregeln zu erhalten; rng 1 C. ſie auf eigene Verantwortlichkeit ein, denn i . t b 2. ite nung, daß ſie zum Wohl und zur Ruhe — 4₰
—
werden. (Beifall.) Der edle Lort⸗ hat 82 eich eines edlen Herzogs, geſagt, daß ich iin — Weue⸗ thum und arbitraire Gewalt in das Land zn .
laͤugne dies! (Großer Beifall.) Moͤge man — 4
regeln geuau betrachten, ſo wird man finden, daß die Reli⸗ gion dieſes Landes nicht um ein Jota dedg⸗ veraͤndert nied, vielmehr wird die proteſtantiſche Conſtitution neue Kraft dadurch erhalten, und ſo manchen Maͤngeln, auf die er edle Lord ſelbſt im Verlaufe ſeiner Rede hingedeutet, wird dadurch abgeholfen werden. (Beifall.) Auf das, was derſelbe in Betreff einer neuen ltung geſagt hat, rauche ich wohl nicht einzugehen; doch ſey mir erlaubt, zweier Intentionen zu gedenken, die der edle Lord ſeiner neuen Verwaltung unterlegt, und die unbezweifelt dem gegen⸗ waͤrtigen Parlament ſehr plauſibel erſcheinen werden — ich meine näͤmlich die Auflöſung des Parlaments und
eine — Parlaments⸗Reform. * ſt mein herz e11I1414X“
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licher Wunſch, daß der edle Lord im Stande ſey, ſeine Intentionen auszufuͤhren, wenn er einmal mein Nach⸗ folger werden ſollte (Gelaͤchter); doch fuͤr jetzt muß ich ihm ſagen, daß ich keine ſeiner beiden Intentionen aus⸗ zufuͤhren beabſichtige, vielmehr denke ich bei den Maaßregeln zu beharren, fuͤr die ich einmal Parthei genommen habe, und zweifle ich auch nicht im Mindeſten daran, daß ich durch Ausdauer üund mit dem Beiſtande Ew. Herrlichkeiten im Stande ſeyn werde, ſie zu einem endlichen und gluͤcklichen Reſultate zu fuͤhren.“ — Von allen Seiten des Hauſes das heute mehr als gewoͤhnlich beſetzt war, erſcholl ein ſtuͤr⸗ miſcher Beifall, als der Herzog ſich auf ſeinen Platz nieder⸗ ließ. Der Antrag des Grafen v. Winchelſea wurde alsdann genehmigt. Mehrere Bittſchriften wurden darauf neuerdings wider die Emancipation uͤberreicht. Graf v. Eldon war dabei beſonders thaͤtig, wogegen der Herzog v. Su ſſex es ſich wiederum angelegen ſeyn ließ, das Haus auf die ver⸗ werflichen Mittel, deren man ſich bei der Samumlung der Unterſchriften bedient, aufmerkſam zu machen. — Graf von Eldon trug alsdann darauf an, daß dem Hauſe ein Ver⸗ zeichniß derjenigen Katholiken vorgelegt werde, welche den ihnen durch Parlaments⸗Acte vorgeſchriebenen Eid ſeit dem Jahre 1813 geleiſtet haben. Dies wurde genehmigt, worauf ſich das Haus um 7 ½ Uhr vertagte. London, 13. Maͤrz. Der Herzog und die Herzogin von Clarence kamen vorgeſtern von ihrem Landſitze Bushy Park zur Stadt, und empfingen die Beſuche des Herzogs von Glouceſter und mehrerer anderer Perſonen hohen Standes. 2 Der Oeſterreichiſche Geſandte, Fuͤrſt eerhazy, der ſo weit wieder hergeſtellt iſt, daß er mit eines Stabes gehen kann, hatte vorgeſtern eine lange onferenz mit dem Grafen von Aberdeen. Der Kanzler der Schatzkammer, der ſeit einigen Tagen unpaͤßlich war, befindet ſich zwar beſſer, doch darf er noch nicht das Haus verlaſſen. Vorgeſtern beſuchte ihn Herr veſgß Fitzgerald. Lord Ellenborongh gab vorgeſtern den Cabinets⸗Miniſtern ein Mittagsmahl. Am Kornmarkt hatten ſich heute viel Käufer eingefun⸗ den; es wurde in Weizen bedeutender Umſatz gemacht, und die Verkaͤufer forderten deshalb höhere Preiſe, als am letz⸗ ten Montage, jedoch ohne ſolche erlangen zu koͤnnen. Nur Malzgerſte ward mit 1 Shill. fuͤr den Quarter theurer be⸗ zahlt. Hafer hielt ſich auf den alten Preis. An Markt gebracht wurden: aus England: 700 Quarter Weizen, 4000 Q. Gerſte und 13,100 A. Hafer; aus Irland: 5760 QA. Hafer; vom Auslande;: 7300 A. Weizen; Mehl: 3450 Saͤcke. Der Durchſchnitts⸗Preis vom Weizen geht mit raſchen Schritten herunter, und in eben dem Verhäͤltniß ſteigt die Zoll⸗Abgabe; ſie iſt heute 6 Shill. 8 Pce. und wird in dieſer Woche noch auf 10 Shill. 8 Pre. oder viel⸗
leicht auf 13 Shill. 8 Pce. fuͤr den Auarter erwartet. 8 It alien. Neapel, 4. März. Se. Majeſtaͤt der Koͤnig von Bai⸗
ern, welche am 25ſten v. M. (wie gemeldet) hier eingetrof
fen waren, wurden ſogleich von dem Ober⸗Hofmeiſter Sr. Majeſtaͤt, dem Fuütſten von Campofranco, bewillkommt, worauf J. J. K.K. H. H. der Herzog von Calabrien (Kron⸗ . prinz) und der Prinz von Salerno (Brudet des Koͤnigs) ſich zu dem erlauüchten Reiſenden begaben, und Demſelben das Bedauern des Koͤnigs ausdruͤckten, wegen eines Augen⸗ Uebels ihn nicht perſoͤnlich beſuchen zu knnen. Am 1. Marz Vormittag ſtattete der Koͤnig von Baiern unſerm Monar⸗ chen einen Beſuch ab, und ſpeiſte mit Ihrer Majeſtaͤt der Koͤnigin und der Koͤnigl. Familie.
Rom, 6. März. Se. Majeſtaͤt der Koͤnig von Baiern 4 iſt geſtern von Neapel wieder hier eingetroffen. — Auch der Cardinal Albani iſt von ſeiner Legation in Bologna geſtern hier angelangt. — Der Cardinal Gaysruck hat heute ſeinen Einzug ins Conclave e ee Iu.. 1. .h. , 88 4 Ah b. *ame. 8
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Stralſund, 28. Febr. Wie mance Ungld ereits durch das Leſen und Tabackrauchen im Bette entſtanden, i bekannt; aber ſo viel auch dagegen muͤndlich und ſchriftli geeifert worden; ſo finden ſich dennoch täglich Beiſpiele von der Fortdauer ſolcher uͤblen Angewohnheiten. Möchte der Sügense in dieſem Monat ee; Fall zur Warnung
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