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. Fen v. Falkenſtein ermuͤdet ſeine brennende Pfeife auf die
Bette befindlich waren. Der glimmende Taback entzuͤndete ddie Kleider und einen Theil des Bettes, und der unvorſich⸗ tige Mann erſtickte in dem dadurch erzeugten Dampfe.
In dem Stralſunder Reg. Departement ſind im ver⸗
floſſenen Jahre geboren .. .. .. .. 5028 EEEEEqE,,““] 4027 Menſchen. Die geringe Ueberzahl der Gebo⸗ E11X““ 821 ruͤhrt daher, daß auf der Inſel Ruͤgen ſeit 2 Jahren hart⸗ naͤckige Fieberkrankheiten geherrſcht haben, ſo daß in dem oben genannten Jahre ungefaͤhr 500 Menſchen mehr geſtorben als
geboren ſind.
Getraut wurden 1191 Ehepaare. Nach dem 90ſten Lebens⸗ jahre ſtarben 8 Maͤnner und 21 weibliche Perſonen. Zwil⸗ lingsGeburten ſanden 75 ſtatt.
Karl Gottfried Hagen, geboren zu Koͤnigsberg in Preußen am Zäſten Dezember 1749, geſtorben ebendaſelbſt am 2ten Maͤrz 1829, hat allein in der ausdaurenden Kraft ſeines Geiſtes den Anlaß und die Mittel zu einer Wuͤrkſam⸗ keit gefunden, deren Erfolg ihm eine ehrenvolle Stelle unter den Wohlthaͤtern der Nation ſichert. Wie man vor funfzig Jahren Gellerts Fabeln in jeder gebildeten Familie Nord⸗ deutſchlands fand, fand man vor vierzig Jahren Hagens Lehrbuch der Apothekerkunſt in einem großen Theile von Norddeurſchland, in Preußen und Polen, in jeder Apotheke: es hat ſehr Vieles zur Anregung derer beigetragen, die ſeit⸗ dem dieſe heilſame Kunſt gepflegt und veredelt haben; und es iſt noch heut ſo wenig vergeſſen, daß der Tod ſeinen Verfaſſer im achtzigſten Lebensjahre bei der Bearbeitung des Regiſters zur eben vollendeten achten Auflage uͤberraſchte. Nicht minder erfolgreich hat Hagen gewuüͤrkt uͤber funfzig Jahre lang als Lehrer der Naturwiſſenſchaften, vornämlich der Chemie und Botanik. Die hohe Schule zu Koͤnigsberg ſteht noch heut vereinzelt auf dem weiten Raume zwiſchen Berlin, Warſchau, Wilna und Dorpat, und entbehrt einer roßen Theiles der Anregungen, weſche die Nähe verwandter ſerſcer und gehaͤufter Huͤlfsmittel erzengt. Um ſo verdienſt⸗ icher wuͤrkte hier Hagens Gruͤndlichkeit und Klarheit. Das lebendige Intreſſe fuͤr die Wiſſenſchaft, und der hohe Adel der Geſinung, womit er ſeine Vortraͤge beſeelte, ergriffen nicht nur die ſtudirende Jugend, ſondern regten auch das reifere Alter auf, den verſaͤumten Erwerb von Kenntniſſen nachzuholen, welche vor vierzig Jahren ſehr viel ſparſamer ünd unvollſtaͤndiger, als heut, in den Kreis der allgemeinen
Bildung traten. Der beſcheidne Mann ſah nicht ſelten eine 8* Auswahl der achtbarſten Maͤnner ſeiner terſtadt um ſei⸗ nen Lehrſtuhl verſammelt; und es ſind, wo nicht fuͤr die
Wiſſenſchaft, ſo doch fuͤr das Leben reiche Fruͤchte aus die⸗ ſer Saat hervorgegangen. Dem ohngeachtet iſt nichts einſacher, als dieſes Leben * eee Hagen ſtarb in dem väter⸗ worin er e Königsberg. Von der Kindeit 8. veame 9 ſeines Vaters darin fortzuſetzen, bildeten ihn nur die Lehr⸗ anſtalten ſeiner Vaterſtadt. Kaum amn Ende der gewoöͤhnli⸗ Ichheen drei Univerſitaͤtsjahre ſtarb ſein Vater, und der drei uüund zwanzigjährige Kandidat der Heilkunde mußte die Ver⸗ waltung der Apotheke uͤbernehmen, der er ſich mit großer Gewiſſenhaftigkeit und gluͤcklichem Erfolge unterzog. n Gemaͤßheit dieſes Geſchaͤftsverhäͤltniſſes er erſt im fuͤnf und ſunfzigſten Lebensjahre ſich eine Reiſe nach Deutſch⸗
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land und der Schweiz in Geſellſchaft des edlen und hochge öilldeten Kammerdirektors von Salls geſtatten zu koͤnnen, ddeer damals ſein Vaterland Graubuünden beſuchte, und ſchon . drei Jahre nachher zu Königsberg 7 Hagen befand ſich . an das Ende ſeines Lebens in gluͤcklichen häuslichen Ver⸗ bheäͤltuiſſen, und erlebte alle Freuden eines Vaters. „ Je weniger Anregung in einem ſo einfachen Lebens⸗ laufe, in einer ſo fruͤhen Gewerbsthaͤtigkeit, in einer ſol⸗ chen Abweſenheit pruͤfender Widerwaͤrtigkeiten liegt, eine 2. hoͤhere Kraft zu entwickeln: um deſto groöͤßer erſcheint das Verdienſt der wiſſenſchaftlichen tigkeit, womit 3 Hagen auf ſeine Zeitgenoſſen wuͤrkte. e gehörte nicht dem Drange zuſffrer Verhaͤltniſſe, cht eines gv,. Lebens, nicht einer des Glüͤcks, das 2 Fe b 2 ingen ungewoͤhnliche Wege bahnt: ſondern ihm
poordentlicher, und erſt neun
Kleidungsſtuͤcke gelegt, welche auf einem Stuhle neben dem
ſor an der Univerſität ſeiner Vaterſtadt. Dieſe Stellen wa⸗ ren in ſeinen Verhaͤltniſſen nicht ſowohl ermunternde Be⸗ lohnungen, als vielmehr nur verdiente Anerkennungen deſſen, was er leiſtete. Seine Kollegen haben ſein Andenken durch einen Auf⸗ ſes geehrt, der fuͤnf Tage nach ſeinem Tode in der Koͤnigs⸗ rger Zeitung erſchien. Er iſt in den vorſtehenden Betrach⸗ tungen dankbar benutzt worden: es ſei aber noch vergoͤnnt, einige ſchoͤne Zeilen daraus zum Schluſſe woͤrtlich zu ent⸗ lehnen: „Hasen ſtarb „ſo vollkommen, als „erfuͤllt geſehen hatte. „ſolches Ende (ſtets) „ſein.“
„nachdem er die Aufgabe ſeines Lebens mslnc, geloͤſt, und alle Wuͤnſche
oͤge ein ſolches Alter und ein der Lohn des wahren Verdienſtes
H.
Konigliche Schauſpiele.
Sonntag, 22. Maͤrz. Im Opernhauſe: Der Mann im Feuer, Original⸗Luſtſpiel in 3 Abtheilungen, von Schmidt. Hierauf: Joſeph in Aegypten, muſikaliſches Drama in 3 Abtheilungen; Muſik, von Mehul. (Herr Schaͤfer, vom Stadt⸗Theater zu Koͤln; Jakob, als Gaſtrolle.)
Im Schauſpielhauſe: Die Entdeckung, Luſtſpiel in 2 Abtheilungen, von Steigenteſch. Hierauf: Der Jude, Schau⸗ ſpiel in 5 Abtheil., nach dem Engliſchen des Cumberland.
Montag, 23. Marz. Im Schauſpielhauſe: Der Stern von Sevilla. n
8 28 Sah verr. Königsſtaädtſches Theater⸗
Sonntag, 22. Maͤrz. Fauſts Mantel, Zauberpoſſe mit Geſang, in 2 Akten; Muſik von W. Mäller. Hierauf: Ein Carnavals⸗Scherz.
Montag, 23. Maͤrz. Zum Erſtenmale: Die Kleinig⸗ keiten, Luſtſpiel in 1 Akt, von A. F. v. Steigenteſch. Hier⸗ auf: Truͤbſale einer Poſtwagen⸗Reiſe. Zum Beſchluß: Das Feſt der Handwerker.
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FPFBerliin en Bör s Den 21. März. 1829.
agen wurde im dreißigſten Lebensjahre auſſer⸗ Jahre ſpäter ordentlicher Profeſ⸗
dem Antriebe
Amtl. Fonds- und Geld-Cours Zettel. ( Cour.) 2. FErief. CGeld.] 27. . 2 S1.—-Schuld-Sch.] 4 93 ½ 93 ¾ ſKur- u. Neum. do.] 4 103½ —0 Pr. Engl. Anl. 22⁄ 5 — 12 Pomm. Dom. do. 5 [107 ⁄ 107 Kurm. Ob.m. 1. C] 4 92 — [Mark. do. do. 5 107 ½ 107 Neum. Int Sch do. 4 92 — [Oupr. do. do. 5 106 — Berlin. Stadt-Ob. 5 1 — Rücka. C. d.Kmb’ — 58 ½ 58 dito dio 4 [100 ¾ do. do. d. Nwb.— 58 ½ 58 Künigabg, do. 4 93 ½ 921 [Zins-Sch. d Kmkb. — 59 ½ 59 Elbinger do. 5 100 — dito d. Nmk — 59½ 59 Dana. do in Th 2. — 35 ½ 34. Weaipr. Pfdb. 8 4 96 — dio düio . 4 942 32 [Holl. vollw, Duc] — 18 ½ — Pos do. 4 99 ½ 99 ¾ Friedrichad'or. — 13 ½⅔ 124 2 4 95 Di ö— — n⸗ — 1 944 isconto 92 4221 u. 4,9274 Courng. Preuſa. Cour. (Berlin, den 21. Mära) eene — 250 Fl. Kurz 8 EE. 250 Fl. 2 Mi. 184 EEb1125 29 zn. t. 138 Uesioen § cc .. 1 T nnr. 2 1492 EEb-⸗ 300 2 8 At 6 2 ⁄½ 6 EEEE11668668T1—— Abeaba’g 7 150 8 2 —₰ 102 gl. Fcc 100 Ih. 2 t [921 AIxöööö . 2 kealter . zü. e..... 19 E. v., 129 18 Peerabart. BAM 100 Rbl. 3 w. hb Ieee 100 Rbl. - Ag r 8 3 Wch. y— —
Auswärtige Börsen. 50C IAngen45n. 16. Marz. . t. Metallig. 93 53. Bank-Aeczen 1330. 190 FI. 193. 1 19777 HIah C02- 8e-”n Oblig 377 ½, Ruas. Engl.
Hierbei Nr. 11 des Allgemeinen Anzeigers.
Loose
Anl. 87 ½. HHMaa.
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Gedruckt bei à. W. Ha
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