den niedern Volks⸗Klaſſen bilde, am Meiſten gefuͤhlt wor⸗
den. (Höͤrt!) Er habe unter Anderm auch die Zahl der Waͤhler und der 40 Sh. Freiſaſſen von Armagh (in Irland) — da es aber undelicat erſcheinen moͤchte, gerade der Waͤhler dieſer Grafſchaft Erwaͤhnung zu thun (Herr Brownlow iſt naͤmlich Mitglied fuͤr Armagh), ſo wolle er g. Peel) eine andere große und volkreiche Grafſchaft in rland als Beiſpiel dafür anfuͤhren, wie noͤthig es ſey, eine Klaſſe wirklich achtungswerther und unabhaͤngiger Waͤhler bhherzuſtellen. Seit dem Jahre 1823 ſeyen in dieſer Graf⸗ ſcchaft 23,700 Freiſaſſen regiſtrirt worden, von dieſen aber aͤren nicht weniger als 19,205 gemeine Arbeiter, die ihren igenen Namen nicht ſchreiben koͤnnen. Von einer andern rafſchaft, in welcher ſeit jener Zeit 10 bis 15,000 Waͤhler egiſtrirt worden, wiſſe er, daß nicht mehr als etwa 100 ſich aus eigener Bewegung haͤtten regiſtriren laſſen. Die v.2 alle haͤtten es auf Veranlaſſung und auf Unkoſten liberaler Clubs, und ſolcher Maͤnner gethan, die das Votum dder Freiſaſſen nach ihrem Gutduüͤnken benutzen wollten. „Er⸗ woaͤgt man dies,“ ſagte der Redner, „und auch noch den Um⸗ ſtand, daß die Sache der Religion dadurch befoͤr⸗ ddert werde, wenn man jenen oft nur vorgeblichen Freiſaſſen die Verſuchung zum Meineide nimmt, ſo wird dieſe Maaß⸗ regel Niemandem ein unuͤberſteigliches Hinderniß ſcheinen, der die andere Maaßregel gern befoͤrdert ſehen möchte, welche, unabhaͤngig von ihrer Verbindung mit der katholiſchen Frage, keaeine große und dauernde Wohlthat fuͤr Irland werden duͤrfe.“ (Beifall) Der Redner gab alsdann zu, daß es nicht leicht ſey, jetzt ſchon die Zahl der Wäͤhler zu berechnen, welche 5 ſich, nachdem das Quotum erhoͤht iſt, in Irland finden moͤch⸗ een, doch, ſagte er, habe man ermittelt, daß in einer der grrͤßeren und reicheren Grafſchaften allein 2268 Freiſaſſen ſeygen, die eine jährliche Revenuͤe von 50 Pfd. beziehen. Man öFhnne alſo daraus ſchließen, daß die Zahl der 10 Pfd. Frei⸗ ſaſſen nicht bloß in dieſer, ſondern auch in den uͤbrigen Graf⸗ ſchaften ſo groß ſeyn wuͤrde, als zur Bildung einer Klaſſe vpon mehr unabhaängigen Waͤhlern nur irgend wuͤnſchens⸗ werth erſcheine. (Hoͤrt!) Der Redner entſchuldigte ſich zu⸗
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letzt noch, daß er uͤber den Gegenſtand, ebenfalls außer dder Zeit, geſprochen habe; es ſey nur geſchehen, um unzͤchſt die Behauptungen des ehrenwerthen Mitglie⸗ des fuͤr Armagh zu berichtigen, alsdann aber, damit
man die Wahlberechtigungs⸗Bill nicht als einen Preis fuͤr ddie Emancipations⸗Bill betrachte, und von jener nicht ſage, daß ſie eine Strafe ſey, die man den 40 Sh. Freiſaſſen,
wegen der entſcheidenden Rolle, die ſie bei den letzten Wah⸗ len geſpielt haben, auflege. (Beifall.) Auf Hrn. Brown⸗ lbow ſchien die Rede des Herrn Peel einen mäͤchtigen Ein⸗ druck gemacht zu haben, denn er ſagte: „Nie, im ganzen 8 Verlaufe meines öffentlichen Lebens waͤre ich in der Darle⸗ gung meiner Geſinnungen ſo ungluͤcklich geweſen, als heute, wenn ich daburch auf den zweiten Theil der großen Maaß⸗ regel zur Abhuüͤlfe der Katholtken irgend einen Makel gewor⸗ fen haͤtte. Meine Gefühle reihen ſich ganz denen des ſehr ehrenwerthen r an. (Hoͤrt! und einiges Lachen) Ich
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werde die Wahlberechtigungs⸗Bill unt 2 1 Ueberzeugung erſtüͤtzen, weil ich die
ommen habe, daß die and 8 regel weſentlich verbeſſert und 8na ſe⸗ —
ſII11 S. Gooch ſagte bei Ueberreichung einer Peti⸗ a tion wider die Katholiken: wenn ſein ſehr 8e.
Freund (Herr Peel) — den er, trotz ſeiner politiſchen Meinungs Aenderung, immer noch ſo nennen wolle — (man lacht) in ſeiner, vortrefflichen Rede neulich behauptet habe, daß ein großer Theil der Mitglieder dieſes Hauſes bloß eine ſtillſchweigende Meinung üͤber die große Frage abgegeben; ſo müͤſſe er (Dir T. Gooch) von ſich anfuͤhren, daß er bei den Debatten immer geſchwiegen habe, weil er geglaubt, daß der Gegenſtand zu groß ſev, als daß er ſich damit befaſſen koͤnne Chört!), und daß es anmaaßend erſcheinen wuͤrde, wenn Leute von ſeinem eeg ſich dem Hauſe aufdringen wollten, während doch ſo viele geſchickte und beredte Mäͤnner da waͤren, die ein groͤßeres Recht darauf haͤtten, die Aufmerkſamkeit fuͤr ſich in Anſpruch zu nehmen. (Hoͤrt!) Um von der Geſinnung des Landes und der Wahler ein deutliches Vild aufzuzeigen, wies der Redner auf die kürzlich geſchehenen Wahlen in Orford und Newark hin, welches, wie er ſagte, die einzigen Plaͤtze ſeyen, wo in der letzten Zeit eine Volkswahl ſtatt gefunden habe. (Hört!) In Newark aber habe das antikatholiſche
Prrincip einen 2 ruhmwuͤrdigen Triumph davon getra⸗ gen, und zu Orſord habe die Univerſität ſich unſterbliche Ehre Fereitet, indem ſte ſeinen ſehr ehrenmw Freund verwarf und an ſeiner Stelle den ehrenwerthen Baronet (Sir R. Inglis) erwaͤhlte. (Beifall und Geläͤchter.) Sein ſehr eh⸗ fenwerther Freund ſey zwar auch wieder ins Parlament ge⸗
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ſtehe es jedem
ſchickt worden — aber von wem? Nun freilich von einer gro⸗ zen Maſſe von Conſtituenten, die ſich in der Perſon des Sir Manaſſeh Lopez*) ganz allein beiſammen gefunden; dieſer habe ihn vorgeſchlagen, unterſtuͤtzt, und endlich auch als denſeni⸗ gen ins Parlament geſchickt, der ſeinen alten und volkrei⸗ chen Flecken am beſten repräſentiren kann, dieſemnach nehme nun auch ſein ſehr ehrwuͤrdiger Freund mit vollem Rechte ſeinen Platz im Parlament, als ein Vertreter des eg A5
ein. — Dem Herrn Spring Rice wurde die Erlaubniß zur Einbringung einer Bill ertheilt, wodurch der Zweife beſeitigt werden oll, der im Engliſchen Erbrechte daruͤher. 8 ſich findet, wem das Vermoͤgen eines Teſtators zufalle, welches, nach Vertheilung ſäͤmmtlicher Legate, noch uͤbrig bleibt. — Als darauf die Bill fuͤr die Militair⸗Disciplin ihre zweite Leſung erhalten ſollte, brachte Hr. Hume einen Gegen⸗ ſtaud, den er ſchon im vorigen Jahre berüͤhrt, wieder zur Sprache, nämlich: die koͤrperlichen Zuͤchtigungen in der Armee. Er forderte den Staats⸗Secretair fuͤr das Kriegsweſen (Sir H. Hardingn) auf, die Stockſchlͤge in der Armee auf eine beſtimmte Aſnx. zahl feſtſtellen zu laſſen. So viel er wiſſe, ſagte Hr. EI1m“ Kriegs⸗Gerichte zu, bis auf 1000 Stockſchlaͤge
zu erkennen; ob eine ſo harte Strafe ſchon einmal in An⸗ wendung gekommen, ſey ihm indeſſen nicht bekannt. Doch kenne er einige Regimenter, von denen faſt jeder Soldat ſchon einmal mit Stockpruͤgeln beſtraft worden ſey -und wie⸗ derum andere, von denen kaum Einer dieſe Strafe erlit⸗
ten habe; es ſey dies eine Sache, die größtentheils von
dem Charakter des commandirenden Officiers abhaͤnge. Seiner Meinung nach ſey es ſedoch durchaus keineswe⸗
ges nothwendig, daß bei einem Regimente, welches im ande, waͤhrend des Friedens diene, Stockpruͤgel in An⸗ wendung kaͤmen; er tvage daher auf folgende Beſtimmun⸗ gen an: ein oberſtes Kriegsgericht ſoll nicht mehr als zu
500, ein Kreis⸗Kriegsgericht nicht mehr als zu 300 und ein Detachements⸗Kriegsgericht nicht mehr als zu 100 bis 200 Stock⸗ pruͤgeln verurtheilen koͤnnen. Es ſey uͤberhaupt unrecht, ſagte Hr. H., daß einem Gerichte von 3 Officieren (Deta⸗ chements, K. G.) oder einem von 9 Officieren (Kreis⸗K. G.)
die Macht in gleichem Maaße zu ſtraſen zuſtehe, wie einem oberſten Kriegsgerichte (aus 13 Officieren deſtehend). „War⸗
um,“ ſo ſchloß der Redner, „ſollten wir koͤrperliche üchti⸗ gungen bei der Armee nicht eben ſo gut entbehren koͤnnen, als andere Nationen?“ — Sir H. Hardinge entgegnete,
daß es einem Detachements Gerichte nur dann zu „auf gleiche Beſtrafungen, wie das oberſte Kriegsgericht, zu erken⸗ nen, wenn ſich entweder die Armee wäͤhrend des Krieges außer⸗ halb Landes befindet, oder wenn es ſchwierig ſey, eine größere Anzahl von Officieren zuſammen zu bringen; auch muͤſſe alsdann das Urtheil vom Commandeur beſtaͤtigt werden. Unmilätat⸗ riſch wuͤrde es ſeyn, wenn man fuͤr die Armee, nur ſo lange ſie im Auslande ſey, die koͤrperlichen Strafen in Auwen⸗ dung bringen wollte; es wuͤrde dann den Schein haben, als ſtaͤnden die Engliſchen Truppen außerhalb des Landes ni 1 mehr unter dem Schutz der einheimiſchen Geſetze. Die kung einer ſolchen Maaßregel wuͤrde ſehr nachtheilig ſeyn, denn wie undankbar und ſchändlich muͤßte es erſcheinen, wenn der Soldat, der in die Fremde ziehe, um die Schlach⸗ ten fuͤr ſein Vaterland zu koͤmpfen, dort einer ausgeſetzt wuͤrde, der er zu Hauſe nicht unterworfen iſt. Körper⸗ liche Zuͤchtigungen, fuhr der Staats⸗Secretair fort, wende man ſowohl in der Sachſiſchen, als in der Preußiſchen Armee an *), es ſey daher ein Jorthum von dem ehrenwerthen Re⸗ praͤſentanten fuͤr Aberdeen, wenn er glaube, daß der Engliſche Dienſt der einzige ſey, wo ſie noch ſtatt finden. Ein 5 att in der Disciplin⸗Bill ſtelle es uͤbrigens den eommande — Officieren frei, andere Strafen, ſtat tren
„ſtatt der koͤrperlichen, anzu⸗ wenden, und gebe es auch Beiſpiele von Realment bie 700 Mann ſtark ſind, von denen nur 5 oder 6 ſeit den let⸗
ten 20 Jahren Stockprͤgel dekommen haben. Zur Aufrecht⸗
haltung der militairiſchen Discipli
Zuͤchtigungen durchaus E nen die Leitung der Armee übertragen iſt, es ſich angelegen ſeyn laſſen, ſie ſo ſelten, als nur immer moͤglich, in Anwen⸗ dung 8 bringen. — Nach einigen Gegen Vemerkungen des — Valne wurde das Amendement derſelben zu der Dis⸗ ciplin⸗Bill verworfen. — Das Haus vertagte ſich um 9½ Uhr.
*) Des chemaligen iede eck zu gefallen ſeinen 8 28 ö S urm Khrperliche Zaͤchtgungen 8aben zwar in der Preusiſchef
ree noch in gewiſſen Fällen, jedoch nur immer nach vorher⸗ czan ener Verſetzung des zu Beſtrafenden in die zweite Klaßſe⸗ — ommen aber det der jetzigen Organiſation und Ausbil⸗ ung derſelden ſo ſelten vor, die dier gedrauchte Eremplrß⸗ cation nur unter großer Beſchränkung gelten kann. Beilage