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In Liverpool hat man ein Schreiben von Herrn Hus⸗ kiſſon erhalten, in welchem derſelbe anzeigt, daß der Kanzler der Schatzkammer, in Folge ihm gemachter Vorſtellungen uͤber die Schwierigkeiten, die ſich einer, von ihm beabſichtig⸗ ten Zoll⸗Erhohung von 3 Pence auf ein Pfund ausgeripp⸗ ten Taback, entgegen ſtellen wuͤrden, beſchloſſen habe, dieſen Plan fuͤr jetzt aufzugeben. — G
Nach Berichten aus Ceylon hatte dieſe Inſel ſehr durch heftige Regenguͤſſe gelitten; in Colombo hatten ſie eine große Ueberſchwemmung verurſacht, und einen anſehnlichen Strich Landes verwuͤſtet. — Der von Batavia hat eine Handels⸗Ver⸗ ordnung fuͤr Molucca erlaſſen. Der Handel mit leinenen und baumwollenen Fabrikaten, und mit Reis, der fruͤher Monopol der Regierung war, iſt Privat⸗Perſonen uͤber⸗ laſſen worden. Den Zoll fuͤr Europaͤiſche und Amerikaniſche Wollen⸗ und Baumwollen⸗Fabrikate, wenn ſie von einer Nie⸗ derlaändiſchen Beſitzung kommen, hat man auf 25 „Ct. vom Werth geſetzt, der nach dem vierteljaͤhrigen, von Seiten der Regierung herausgegebenen Preis⸗Courant beſtimmt werden ſoll. Dieſelben Fabrikate, die nicht von Niederlaͤndiſchen Beſitzungen kommen, zahlen 35 pCt.; Baumwolle aus In⸗ dien 12, und aus China 6 pCt. vom Werth. Fremde Schiffe werden nicht zugelaſſen. Die zollfreien und zollzahlenden Artikel ſind einzeln angefuͤhrt. 2
Einer Dubliner Zeitung zufolge hat man dort ver⸗ ſucht, 4 Leichname, in einem zum Transport fuͤr Fortepia⸗ no’'s beſtimmten, mit dem Namen eines mit muſtkaliſchen Inſtrumenten handelnden Kaufmannes verſehenen Kaſten, Rach einem andern Hafen zu verſchiffen. Ein wohlgekleide⸗ tes Frauenzimmer ließ ſich dieſen Kaſten auf dem Wege zum Schiff nachtragen, ward aber von der Polizei, die Verdacht geſchöͤpft hatte, angehalten, und durch Eroͤffnung des Kaſtens bald uͤberfuͤhrt, daß ihr Vorgeben, als ob er ein ihr gehoͤri⸗ ges Fortepiano enthielte, falſch geweſen war. Das Frauen⸗ zimmer iſt verhaftet, und erwartet mit ihren, wahrſcheinlich bald auszumittelnden Mitſchuldigen, ihr Urtheil.
London, 13. Maͤrz. Der Herzog von Wellington hat ſeine Geguer noch einmal durch die beſtimmte Erklarung nie⸗ dergeſchlagen, daß der Koͤnig die vorgeſchlagenen Emancipa⸗ tions⸗Maaßregeln vollkommen billige. Dies hat wo moͤglich den Unwillen derſelben noch um vieles erhoͤht, und ihre Zei⸗ tungs⸗Organe ſind heftiger gegen die Regierung⸗ und das Parlament, als ſie je geweſen; ſie appelliren von dieſen ge⸗ ſetzlichen Organen an die Leidenſchaften des Volkes, und ſu⸗ chen deſſen gewohnte Anhaͤnglichkeit an die Geſetze und Un⸗ terwuͤrfigkeit gegen die Legislatur dadurch zu untergraben, daß ſie beide verdaͤchtig machen. Dabei wenden ſie ſich bald an deſſen Furcht, dald an deſſen Eitelkeit; bald an ſeine Freiheitsliebe bald an ſeine Religioſitaät. Keine Beſchuldigung iſt ſo hart, beins Angabe ſo abgeſchmackt, ja keine Erdichtung ſo in die Augen fal⸗ jend, die ſie ſich nicht erlauben. Dies iſt um ſo auffallender, als dieſe Zeitungen (ſo wie ihre Patrone) bisher die ſtreugen Vertheidiger der Rechtlichkeit und Ordnung waren, und Ge,
orſam als die erſte Volkstugend anprieſen,.
2 Sie thaten dies o lange, als ſie Regierung und Parlament geneigt fanden,
or Monopole zu vertheidigen; jetzt aber, wo die C . ncht laͤnger ihren Anſichten folgen will, ſind. eeſe. e bereit, wenn es ſanſt ihre Zwecke befördern kann, die degal⸗Reform einzufuͤhren, wegen deren Verrheidigucg ſ S und Andere ſo oft Hochverrather geſcholten haben. o weit fuͤhrt Partheiſucht, Anti⸗Katholiſchen haben fuͤr morgen eine Verſammlung 8 Graſſchaft Surry beru⸗ ſen; die geͤngſtigten — werden gewiß Allem ihre Zu⸗ ſtimmung geben, was man ihnen 226 —— der ihnen angedrohten Gefahren vorſchlagen kann; und ohne Zweifel werden ihnen andere Grafſchaften folgen, und die Pekirions⸗ Wuth wird aufs Neue das Land durchlaufen. Hoffentlich werden ſie jedoch eben ſo wenig Erfolg haben, als den Vitt⸗ ſchriften der Irlandiſchen Katholiken zur Unterdruͤckung der mnen unangenehmen Maaßregel hinſichtlich der aͤrmeren aͤhter bevorzuſtehen ſcheint. O Connell hat ſeine Vorſchlaͤge deswegen nach Dublin geſchickt, und die Katholiken jeuer Stadt ſind zu einer Verſammlung berufen worden, um das Parlament gegen die Maaßregel zu erſuchen. Der Magiſtrat der Stadt Dublin hat den Herzog von Northumberland mit
r Pracht empfangen, und ihm eine Adreſſe uͤberreicht; aber ſoll er darauf geantwortet haben,
ihrem Leidweſen aber ſoll ¹ : 2 er ſich nicht in Politik miſchen werde. Als Gegengewicht den vielen anti katholiſchen⸗Bittſchriften hat man ſeit ein ar Abenden im Partament eine bedeutende Anzahl fuͤr die Emancipation eingereicht; und es ſcheint, daß die Anzahl desſeiben ſich vermehren werde. Zu Edinburg z. T man
berufen, welche ſehr bedeutend ausfallen wird, da ſich Maͤn⸗
ſandren an. Seit Empfang derſelden hatte der Fuͤrſt Lieven
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ſo eben eine Verſammlung in dem Sinne der Res: gung
ner von den entgegengeſetzteſten politiſchen Grundſ⸗ allen Staͤnden dazu Leedenhs haben. Es iſt — freulich, unter denen, welche die Verſammlung berufen hat den Namen Sir Walter Scott's zu finden. — Sonſt ſtehen alle Geſchaͤfte ſtill; im Parlamente werden zwar dann und
wann, ſo wie ein Mitglied zwiſchen der Einrerchung voen
pro⸗ und anti katholiſchen Bittſchriften und den Dis utati „ 1 Sput 2 nen daruͤber Raum gewinnen kann, P529 aber es bleibt fuͤrs erſte bei dem erſten Vorleſen der ills.
London, 14. März. (Ueber Bruͤſſel.) Potocki und ein Cabinets⸗Courier langten geſtern Morgen mit Depeſchen vom Kaiſer Nikolaus bei dem Ruſſiſchen Ge⸗
den ganzen Tag uͤber Conferenzen mit dem Grafen Aberdeen und mit den Geſandten von Frankreich und den MNiederlan⸗ den, ſo wie mit andern fremden Geſandten.
In der Sun heißt es: „Wir erfahren, daß zwiſchen den Regierungen von Frankreich und England von einem großen Plan die Rede ſey, namlich dem Daſeyn der Barba⸗ resken ein Ende zu machen, denen Europa ferner Tribut zu zahlen eudlich müͤde geworden iſt. Man beabſichtigt, Fran⸗
zoͤſiſche und Engliſche Unterthanen auf der Kuͤſte der Bar⸗
barei zu coloniſiren, und dazu die Einwilligung des Sultans
in ſpeciellen Unterhandlungen zu verlangen, die einer Perſon
anvertraut werden ſollen, welche fruͤher eines großen Rufes genoß.“ . j 4 Der Herzog von Neweaſtle, der heftigſte Gegner der Emancipation im Oberhauſe, hatte vor einigen Tagen in Windſor, auf ſein Anſuchen, eine Audienz bei dem Köͤnige. Von dem Gegenſtande derſelben hat man bis jetzt noch nichts erfahren koͤnnen. 4 Der Morning⸗Herald meldet das Falliſſement eines
großen Handlungshauſes in Rotterdam, das hauprſächlich 8
Geſchaͤfte in Getreide machte, und deſſen Fall durch die Nicht⸗
Bezahlung von auf London gezogenen Wechſel veraulaßt 8G
worden ſeyn ſoll. Riebderiegse
Bruͤſſel, 17. März. JIJ. MM. der König und die
Koͤnigin, ſo wie IJ. KK. HH. die Prinzeſſinnen Mariane vund Friedrich und der Prinz von Oranien mir ſeinen oret
Soͤhnen wohnten geſtern der Iten Vorſtellung der „S men von Poörtici“ bei, und wurden von dem zahlreich ver⸗ ſammelten Publikum mit den lauteſten Freuden⸗Bezeugun⸗ gen empfangen. 18 1 Mehrere Bläͤtter zeigten vor einigen Tagen den Tod des jungen Fuͤrſten Alphons von Chimay an, welcher den Baron von Poſſon nach Petersburg begleitet hat. Briefe aus dieſer Stadt melden, daß der Fuͤrſt zwar noch krank liege, aber voͤllig außer Gefahr ſey. Brüͤſſel, 18 März. In der vorgeſtrigen Sitzung der Generalſtaaten theilte zunäͤchſt der Präͤſident einen Geſetz⸗ Entwurf mit, wodurch einige Veraͤnderungen eines Tirels des Civil⸗Geſetzbuches in Antrag gebracht werden. Ferner gingen 35 Bittſchriften aus verſchiedenen Gemeinden über die Freiheit der Preſſe, des Unterrichts, Abſchaffung der Mahlſteuer u. ſ. w. ein. Einwohner der Provinz Drenthe gegen die von den Herren Barthelemy, Donker Curtius, van Combrugghe und Schoo⸗ neveld vorgeſchlagene Gerichts⸗Organiſatton. — Herr van Reenen ſtattete darauf im Namen der Bittſchriften⸗Com⸗
miſſion einen Bericht uͤber mehr als hundert Petitionen ab,
weiche gleichfalls die Preßfreiheit, die Jury u. ſ. w. betra⸗ fen. Auf den Antrag des Herrn Letton entſchied die Kam⸗ mer, dieſe Bitrſchriften, ſo wie die fruͤheren, in der Adreſſe an den Koͤnig zu erwaͤhnen. Die Herren Sandberg, Pescatore und Schooneveld erſtatketen ſodann uͤbet mehrere Petitionen von untergeordnetem Intereſſe Bericht und trugen auf die Niederlegung derſelben in der Regiſtra⸗ tur an, was von der Kammer angenommen wurde. — Der Hme. „Da in den Sectionen der Wunſch laut gewor⸗ —2 Seehh vnen⸗ Wiederherſtellung der Jury den Be⸗ ammer vorzulegen, ſo werde ich unverzuͤglich Anfechen 32 ertheilen laſſen, aus deren Beantworrung die ef de der Kammer uͤber dieſe Angelegenheit hervorgehen wird. ie Sectionen werden ſich Morgen mit den Geſetz Entwuüͤrfen wegen Eintheilung der Provinzen Luͤtrich, Hennegau und Weſt⸗Flandern in Gerichts,Bezirke und dann mit dem Vor⸗. ſchlage der Herren Bactheleimp, Donker Eu 8 24
Geſetzes⸗Vorſchlage ge.
Der Graf 8
Neuere
In, einer derſelben proteſtiren die