ſo ſehr intereſſire, und auf welcher, nach der Meinung vieler Perſonen, ein Hauptanſpruch Sr. Maj. und des Hauſes Braunſchweig auf den Thron dieſes Reiches beruhe, haͤtten die Miniſter nicht eher der Erwaͤgung des Koͤnigs vorlegen duͤrfen, als bis ſie hinreichende Gruͤnde dafuͤr gehabt, daß Se. Majeſtaͤt ſich auf conſtitutionnellem Wege bewogen finden werde, der Maaßregel beizuſtimmen, ohne dadurch das Succeſſions⸗Recht des Koͤniglichen Hauſes zu ge⸗ faͤhrden. Es ſey aber die Meinung der Mehrzahl im Volke, daß die vorgeſchlagene Maaßregel nicht allein mit dem Kroͤ⸗ nungs⸗Eide nicht in Uebereinſtimmung zu bringen, ſondern dem Geiſte deſſelben vöͤllig entgegen ſey. Er frage den edlen Herzog, ob er von den Commandanten eines feſten Platzes, der die wichtigſten Punkte, durch welche dieſer zu vertheidi⸗ gen ſey, dem Feinde uͤberließe, wohl ſagen wuüͤrde, daß dieſer die Intentionen, die er (der Herzog) gehabt, als er ihm das wichtige Commando uͤbertrug, gewiſſenhaft erfuͤllt habe? Er aber (Lord Kenyon) wuüͤnſchte wohl zu wiſſen, ob der Koͤ⸗ nig, wenn er einer Maaßregel ſeine Beiſtimmung gaͤbe, wo⸗ durch es der Kirche von Irland unmoͤglich werden duͤrfte, ſich laͤnger noch als einige Jahre zu erhalten, dadurch nicht einen Act der Verletzung gegen die Worte ſowohl, als den Geiſt des Krönungs⸗Eides beginge? Die reiflichſte Erwäͤ⸗ gung Ihrer Herrlichkeiten verdiene daher dieſer Umſtand, ſo wie derjenige, daß der Koͤnig die beſte Sicherheit des Thrones, welche in der Liebe des Volkes beſtehe, durch die von den Miniſtern vorgeſchlagene Maaßregel auf das Spiel ſetze. (Hoͤrt!) Nachdem der Redner noch in Bezug auf Irland geſagt, daß wenn die Aufregung der Katholiken da⸗ ſelbſt, in Folge ſo vieler erweckten und getaͤuſchten Erwartun⸗ gen noch groͤßer werden ſollte, als ſie geweſen, dies allein dem jetzigen, hoͤchſt ungluͤcklichen Benehmen der Miniſter zuzu⸗ ſchreiben ſey, druͤckte er ſchließlich noch ſeine Verwunderung daruͤber aus, daß der Herzog von Wellington dem Koͤnige nicht lieber den Rath ertheilt habe, dem glorreichen Bei⸗ ſpiele Wilhelms III. zu folgen und ein neues, ausdruͤcklich zu dem Zwecke der Erwaͤgung einer ſo wichtigen Maaßregel ge⸗ wähltes Parlament zuſammen zu berufen. Der Herzog v. Wellington erhob ſich hierauf und ſagte zunaͤchſt, daß wenn er Luſt gehabt haͤtte, ſich auf Roſen zu betten, ſo wuͤrde er weder die Pflichten des Amtes, das er jetzt be⸗ kleide, uͤbernommen, noch die Discuſſion einer Frage einge⸗ leitet haben, die ihn von dem edlen Lord und deſſen Freun⸗ den, der Geſinnung nach, trenne. „Ich kann inzwiſchen,“ ſagte der Redner alsdann, „dem Hauſe die Verſicherung er⸗ theilen, daß ich, in Bezug auf dieſe Frage, eben ſo wie es bei jeder anderen der Fall ſeyn muß, mit einem klaren und deutlichen Begriff deſſen verfahren bin, was ich Sr. Maj., ſo wie dem Publikum, in meiner Stellung als ein Diener des Koͤnigs, ſchuldig bin. (Höͤrt!) Unter dieſen Umſtaͤn⸗ den habe ich auch die fragliche Maaßregel dem Koͤnige em⸗ pfohlen, und ich weiß ſehr wohl, daß ich fuͤr dieſen Rath dem Parlamente wie dem Lande verantwortlich bleibe. Der edle Lord hat mir eine Art von Frage vorgelegt, auf die ich deutlich antworte, daß die dem Parlamente vor⸗ geſchlagenen Maaßregein Sr. Maj. auseinandergeſetzt wor⸗ 2 den ſeyen. (Hoͤrt!) Ich wuͤrde den ſtrengſten Tadel Ihrer Herrlichkeiten und der Nation verdienen, wenn ich eine ſolche

8 8 Maaßregel in’s Parlament gebracht haͤtte, ohne ſie Sr. Maj. aaauseinandergeſetzt zu haben; daß ich es gethan, geht daraus heerrvor, daß ich noch jetzt zu den Dienern Seiner Majeſtät gehoͤre. Denn glaubt wohl der edle Lord, oder ſonſt Jemand, daß Seine Majeſtaͤt, wenn Sie die Natur ffener Maaßregeln nicht klar und deutlich erkannt, mir, nachdem ich ſie der Erwaͤgung des Parlamentes vorgelegt, erlaubt haͤtten, noch I zu der Zahl Ihrer Diener 2*

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zu gehoöͤren? (Höort, Hoͤrt!) Es iſt eine Beleidigung gegen 8* Maj., daß der Koͤnig ein ſolches Be⸗ nehmen von mir geduldet haben wuüͤrde.“ (Hoͤrt!) Der Her⸗ 8 9g ſagte darauf, in Bezug auf eine andere Behauptung des vporigen Redners, er werde ſpäter, bei den regelmaͤßigen Verhandlungen daruͤber, noch darzuthun wiſſen, daß die Maaßregel nicht im Geringſten dem Krönungs⸗Eide zu nahe trrete. Auch ſey ſelbſt der edle und gelehrte Lord (Eldon), ſo b 1 Lord Liverpool und ſein ſehr ehrenwerther Freund im Unterhauſe (Herr Peel), zu keiner Zeit der Mei⸗ nung geweſen, daß der Kroͤnungs⸗Eid mit irgend einer Maaßregel fuͤr die Katholtken in Conflict komme; und iin dem bekannten Briefe, den der verſtorbene Lord Kenypon (Vorfahr des jetzigen) an Georg IlI. über die Conceſſion geſchrieben habe, finde ſich ebenfalls kein Wort vpon einer ſolchen Verletzung des Kröͤnungs⸗Eides. „I 2 bhabe,“ fuhr der Herzog fort, „es fuͤr noͤthig erachtet, mich ſo weitlaͤufig uͤber das, was der

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edle Lord geſagt, auszulaſſen,

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weil unerachtet, daß man fruͤher üͤberein am, nicht eher in Erwaͤgung zu ziehen, als bis ſie zur regelmaͤßigen Discuſſion vorliegt, doch jede Gelegenheit und jede Bitt⸗ ſchrift zum Vorwand genommen wird, um gegen die Miniſter und gegen mich insbeſondere, die Inſinuation zu verbreiten, als haͤtten wir pflichtwidrig gehandelt, indem wir die Maaß⸗ regel dem Parlamente zur Erwaͤgung vorlegten. Ich wieder⸗ hole aber, daß, wenn die Zeit der regelmaͤßigen Discuſſion gekommen ſeyn wird, ich auch dem Hauſe zeigen werde, daß die Maaßregeln zu Gunſten der Katholiken nicht allein die proteſtantiſchen Einrichtungen, ſo wie die Conſtitution des Landes nicht gefaͤhrden, ſondern vielmehr beiden neue Kraft verleihen werden.“, (Hört, hoͤrt!) Lord Kenyon erwie⸗ derte darauf, daß er den edlen nicht gefragt, ob die Maaßregel uͤberhaupt Sr. Maj. erklaͤrt worden ſey. „Viel⸗ mehr fragte ich,“ fuhr er fort, „ob die einzelnen Punkte der Bill dem Koͤnige zur Genehmigung vorgelegt wurden, ehe die Thron⸗ Rede ihre Erwaͤgung dem Parlamente empfohlen hat?“ Der Herzog v. Wellington antwortete hierauf kurz und mit feſter Stimme: „So geſchah's (Gelaͤchter.) „Ich begreife nicht,“ fuhr Lord Kenyon fort, „woruͤber man lacht. Meine Frage war doch ſehr einfach; wenn die Antwort dar⸗ auf einigen edlen Lords ſo ſehr gefällt, daß ſie daruͤber la⸗ chen muͤſſen, ſo werden ſie hoffentlich auch zugeben, daß meine Frage eine angemeſſene war.“ Graf Grey ſagte unaͤchſt, er ſetze die gegenwaͤrtige Unterhaltung nur ungern ; weil er eben ſo, wie der edle Herzog (v. Wellington), die Unſtatthaftigkeit einer vorgreifenden Discuſſion uͤber eine ſpaͤter zur Berathung kommende Frage einſehe. Er ſetzte darauf auseinander, daß die Conceſſions, Maaßregel eben ſo wenig mit dem Kroͤnungs⸗Eide, als mit der, Conſtitution v. J. 1688 im Widerſpruch ſey, und ſagte dann: Ich kann nicht umhin, gegen die Fortdauer eines Verfahrens zu pro⸗ teſtiren, das ſeit Kurzem auf beiden Seiten des Hauſes ſtatt findet, indem man den Namen Sr. Maj. fortwaͤhrend in die Debatten hineinbringt. Daß die Krone eine Maaßregel dem Parlamentezur Erwaͤgung empfiehlt, iſt nichts Neues; ein ſolches Verfahren iſt ſchon ſo alt, wie die Conſtitution ſelbſt. Daß die Mi⸗ niſter fuͤr einen Rath, den ſie Sr. Maj. ertheilen, verantwort⸗ lich bleiben, iſt eben ſo wenig zu beſtreiten, als daß ſie die Er⸗ ledigung der Frage veranlaßt haben. Dafuͤr jedoch, was au⸗ zerhalb dieſes Rathes liegt, koͤnnen die Mmiſter nicht ver⸗ antwortlich ſeyn. Sie haben, nachdem die Empfehlung in der Thron⸗Rede ausgeſprochen worden, die darin erwaäͤ nte Maaßregel in das Parlament gebracht, und indem ſie dies gethan, haben ſie nicht in ihrer Qualitaͤt als verantwortliche Miniſter, ſondern als bloße Parlaments⸗Mitglieder gehan⸗ delt; es iſt alſo eben ſo unconſtitutionnel, als unvertraͤglich mit den Rechten des Parlaments, uͤber die Privat⸗Geſinnun⸗ gen Sr. Maj. in Bezug auf eine Frage zu discutiren, welche erſt die Parlaments⸗Haͤuſer entſcheiden ſollen. (Hoͤrt!) Ich hoffe daher auch, in der Folge weder von der einen Seite des Hauſes mehr zu hoͤren, daß die vorgeſchlagenen Maaß⸗ regeln ohne die Zuſtimmung Sr. Maj. eingebracht worden, noch von der anderen, daß die beſonderen Punkte der Bill bereits die Sanctionirung Sr. Maj. beſitzen.“ Nachdem hierauf noch Graf von Falmouth und Lord Farnham einige Bemerkungen gemacht, denen der Herzog von Wel⸗ lington, ſo wie Lord Eldon, Mehreres hinzufuͤgten, ver⸗ tagte 2 8 ube. EI nterhauſe war au es Verlangen verabredet, daß am folgenden Abend 2— S Petitionen vorgetragen werden ſollten. Hr. Doh 2 (der General⸗Solicitor fuͤr Irland) 1 „Dr. Doherty 1 legte die der prarticiren⸗ den Advocaten Englands und Irlands n 8 pati In 1 8 fuͤr die Emancipation vor. Herr Pallmer kuͤndigte a 1 ate auf den folgenden Abend die Einreichung einer entgegen 3 engeſetzten von 100,000 Hausbe⸗ wohnern in London und Middleſex an Lord Milton legte 9— Prokatholiſche von 16,000 Einwohnern der Stadt Ernrheer Fylor kuͤndigte zum Zlſten d. einen 5 nung eines Unterſuchungs⸗Ausſchuſſes uͤber den Seiden⸗Verkehr an. Herr Peel trug auf die Erlaub 5 Einbrin 1 7. e. agung einer Bill an, um die Einrollirung zur 2— 8 es Vereinigten Köoͤnigreiches auf einige Zeit zu ſus⸗ en 2. 1, und den Stab zu reduciren. Sie erhielt die erſte Se. Majeſtaͤt erfreuen ſich fort⸗

London, 17. März. wahrend der beſten Geſanrdhene

gabiam leßten Sonnabend fand im auswaͤrtigen Amte eine

abinets⸗Sitzung ſtatt; der Kanzler der Schatzkammer war ſo weit geneſen, man, ihn bald

noch nicht

um derſelben zuwohnen, in⸗ deſſen hofft .

wieder voͤllig hergeſtellt zu ſehen. Beilage