11.“
—— K2 * bäurch das heren privilegirten Klaſſen erinnere, unter der Herrſchaft der Charte aber alle Franzoſen gleiche Rechte hatten und zu allen Aemtern
laͤfſig waͤren. Bei der Vertretung der nicht domicilirten Eigen⸗ thuͤmer ſoll cin Individuum nie mehr als einen von ſolchen Ei⸗ uthuͤmern vertreten können. Das zur Eintragung in die Wah⸗ Frbit erforderliche Alter wird von auf 2 Jahre, mit wel⸗ chem Alter in Frankreich die Muͤndigkeit eintritt, herabgeſetz Die Vorſteher der Gymnaſien und die Direktoren der Volks⸗Schulen, ſo wie ſaͤmmtliche Pfarrer und Prediger werden als ſolcht, nicht als Grund⸗Beſitzer) von dem Wahl⸗Geſchafte ausgeſchloſſen: Erſtere, weil es fricdfertigen Maͤnnern nicht zieme, ſich in die Intrignen und
Cabalen, die oftmals bei den Volks⸗Wahlen ſtatt faͤnden, zu miſchen;
Letztere, weil ſie durch ihr Erſcheinen in dergleichen rein weltli⸗ chen Verſammlungen bloß an pecſoͤnlichem Anſchen verlieren wuüͤr
den. In den Gemeinden, deren Einkommen 49 09 Fr. uberſteigt,
ſollen die Budgets durch den Druck bekannt gemacht werden, da die Oeſſentlichkeit das Leben der Repraͤſentativ⸗Verfaſſung ſey.
Hinſichtlich der Stadt Paris gab der Berichterſtatter den Wunſch
zu erkennen, daß das im 102ten Artikel veeſprochene Geſetz im 2 Jahre
der Kammer vorgelegt werden moge. „Dies, eine Hekren“, ſo ſchloß Herr Dupin, „iſt der Bericht, den die Fommiſſion Ihnen uͤber das ihr anvertraute Pruͤfungs Geſchaͤft ſchuldig war; die in Voeſchlag gebrachten Aenderungen ſind faſt Ue einſtimmig von ihr angenommen worden. Ihnen, meine erren, gebührt ecs, unſer Werk zu vollenden und unſere etwa⸗ nigen Irxthuͤmer zu verbeſſern. Gleich uns werden Sie fuͤhlen, welchen Einfluß das Communal⸗Geſetz auf Frankreichs Zukunft haben muß; es iſt dies kein Geſetz, das den Einzelnen be trifft; es betrifft das Gemeinwohl, es betrifft Alle. Iſt daſſelbe ut, ſo wird es die geſetzliche Ordnung und den öffentlichen rieden befeſtigen, der Anarchie den Weg veeſchließen, die Ge⸗ muͤther verſoöhnen, und fuͤr das Land der Keim des Gluͤckes und der Wohlfahrt werden. Wird daſſelbe dagegen, was Gott verhuͤten wolle, auf ſchlechte Grundlagen geſtellt, wollen Sie dadurch, ſtatt das Syſtem der zretheit in gehbrigen Granzeu zu or⸗ aniſtren, nur eine ſklaviſche Verfaſſung einfuͤhren, ſo geben Sie dem ande das verderblichtte Geſchenk, was es nur immer von Ihnen erhal⸗ ten kann Die Gelegenheit, die ſich Ihnen darbietcz, das Communal⸗ Weſen in Frankreich neu wiederherzuͤſtellen, bringt ſonach den groͤßten Ruhm, aber auch die groͤßte Verantwortlichkeit mit ſich. Um den ganzen Umfang der neuen Ordnung, die Sie, meine Herren, zu degrüͤnden in Begriff ſtehen, gebuͤhrend zu wuͤrdigen, duͤrfen Sie nur bedenken, wie oft ſeit Jahrhunderten ſchon die Frage wegen der Communal⸗Verwaltung zur Sprache gekommen iſt. Jetzt dohdelt es ſich indeſſen nicht mehr von einer von ſeaen kleinlichen, t lir⸗ ten, unzuſammenhäͤngenden Verfaffungen, wie ſie in fruͤhert azei⸗ ten gegeben, und eben ſo ſchnell auch uͤbertreten und wieder zuruͤck⸗ genommen wurden. Es handelt ſich von einem allgemeinen Rechte u Gunſten des geſammten Landes und im Einverſtaͤndniſſe mit un⸗ erm Könige, der ſelbſt den erſten Vorſchlag dazu gemacht hat. Wir onnen daher mit vollem Rechte hier die Worte aus Ihrer letzten Adreſſe wiederholen: „Ihm, dem erhabenen Fuͤrſten, wird der Ruhm gebuͤhren, Frankreich mit jener Municipal⸗Verfaſſung ausgeſtattet zu haben, die, indem ſie daſſelbe an ſeine alten Freiheiten erinnert, ihm zugleich die Wohlthaten ſeiner Herrſcher ins Gedaͤchtnitß zu⸗ rüͤckruft, — einer Verfaſſung, die wie ehemalz beſtimmt iſt, das Koͤnigthum durch die Mitwirkung aller Intereſſen und die Bewah⸗ rung aller Rechte zu befeſtigen.“
Nach dieſer Rede, welcher die Verſammlung unausge⸗ ſetzt die groͤßte Aufmerkſamkeit widmete und den lebhafteſten Beifall zollte, beſtieg der Graf Sébaſtiani die Redner⸗ buͤhne und ſtattete den Bericht uͤber den Geſetze Entwurf wegen der Be⸗
zirks⸗- und Departements⸗Raͤthe ab.
„Meine Herren“, ſo begann derſelbe, „in dem Maaße wie die Commiſſion, der Sie die Pruͤfung des Departemental⸗Geſches anvertraut haben, mit ihrem wichtigen Geſchafte vorruͤckte, baͤuf ten ſich die Schwierigkeiten, die ſie zu üͤberwinden hatte; nichts deſtoweniger erkanntr dieſelbe bald, daß die Anſichten und
e, die ſich Anfangs uͤber den gedachten Entwurf in ſo ver
er Art ge —— haͤtten, I. t ſo von einander abwichen,
man es beim erſten Anblicke geglaubt hatte; jeder vorgefaßten Met
nung fremd, und frel von aller Leidenſchaft, nahm ſic dasjenige, was ſie
ö— blelt, zu ihrer Richtſchnur an, und die Ein⸗
daß ſte dieſe Waͤnſche n geherrſcht hat, beweiſt vielleicht, nen, als ob man in dem
— —2 Es hat uns geſchie⸗ 8 Entwu n ben, Üe, eesen b hebr ans⸗ Fenſenls nicht nach politiſchen Combimaſiomen ac Aühgn. die Politik dieſen Conſecils völlig fremd 8 ꝛ4. hehen L ürtlichen An heiten das Fehſch 2 23.— daß Ferereean n gckan⸗ Menzehn eben dürfe, da vielmehr dieſe on dieſem doppelten chtspunkte q — 2 een gefunden, daß das Geſetz noch — —-— indeſ läst“ Der Redner hob * die angeblichen 32n 9 hervor. Als ſolchen eie er namentlich den Um⸗ 86 daß die Zahl der Waͤhler der Dcvarkementoräihe zctwa 427200 wogegen ungefahr 88700 Bürger an der Wahl der De⸗
E1166“*““ g 4 2** V IE
11 3 EE11ö1u.“*“] Wort Waͤhler erſctzt werden, da es noch an die fruͤ⸗ 7)
2 3 E“ ““ 2 2* vutirten Theil nehmen) allzuſehr beſchraͤnkt worden ſey Er ver⸗ langte daber, daß man jene mit dieſen auf gleichen Fuß ſtelle, und mithin jeden Buͤrger fuͤr herechtigt erklaͤre, an der Wahl der Depactementsraͤthe Theil zu nehmen, ſobald er 300 Fr. an dire- ten Steuern entrichtet Demnäͤchſt machte er den Vorſchlag, e in dem Geſetze angeordneten Bezirks⸗Wahlen durch Cantonall Wahlen zu erſetzen, d. h jedem einzelnen Canton, oder in gewiſſ ſen Fällen zweien Cantonen zuſammen, das Recht zuzuerkennen, direct ihr Mitglied des D partements⸗Conſeils zu ernennen Dica, ſo wie die Abſchaffung der Bezirks⸗Conſeils, die hiernach — 8 ganzlich eingehen wuͤrden, ſind die drei Haupt⸗Veraͤnderungen, worauf die Commiſſion antragt, und deren vorgebliche Vortheile vor dem. von den Miniſtern vorgeſchlagenen Syſteme, der Berichterſtatter zu beweiſen ſich bemͤhte” Er durchlicf demnäͤchſt die veeſchiede⸗ * nen Artikel des Geſetz SSegne von der Commiſſion mee b ficirt worden ſind, und ſchloß auf folgende Art: „Dies, m H, ſind die einmuͤthigen Anſichten Ihrer Commiſſion, dies die Grundſatzt, die ihr die vorgeſchlagenen Amendements eingegeben haben. Wäahh rend ihrer langen und muͤhſamen Unterſuchung hat ſie alles Mögliche gethan, um ſich den Miniſtern zu nahern. Unſere lebhafteüecn Wuͤnſche wuͤrden erfuͤllt worden ſeyn, wenn cs uns gelungen wäre, jede Meinungs⸗Verſchiedenheit zwiſchen ihnen und uns zu beſeitigen. es ſchien uns, als ob die Zeit gekommen waͤer wo man ſich verſtaͤndigen muͤßte. Die Vorurtheile flichen, di Leidenſchaften beſäuftigen ſich, der Partheigeiſt findet nirgends mehr Eingang, der Geiſt der Mabigung verdreitet ſich über das ganze Land, und die Zugeſtandniſſe einer aufgeklaͤrten Regierung, weit entfernt, uͤbertriebene Wuͤnſche zu ercegen, werden vielmehe als dauernde Woblthaten aufgenommen. Dieſe guten Gefin⸗ nungen der Voͤlker muß man venutzen; gerade in dem Augen⸗ bligke, wo ſte wenig, und mit Maaßz und Ziel fordern, muß man ihnen Alles geden, deſſen ſie beduͤrfen. Ihre Commiſſion, m H., kann ſich nicht uͤberzeugen, daß die Aufeechthaltung der Rechte der Waͤbler eine uͤbertriebene Forderung ſey; noch daz,. die gemahigten Wünſche Frantreichs uns berechtigten, dem Lande 1 ein Gut zu rauden, das cs ſchon beſitzt. Sie muß es daher 22 8*
bedauern, daß ihre Vorſchlaͤge nicht ſchon vorher die Zuſt
der Miniſter erhalten haben. Es erfuͤllt ſie daß eine ſolche Meinungs⸗Verſchiedenheit ſich gerade . der gegenwaͤrtigen befriedigenden und viel verſprechende Lage des Landes offenbart. Eine große Verantwortliche.
iſt bedenklich,
S
keit knuͤpft ſich an dieſen Zwieſpalt: es
die Hoffnungen des Volkes in ihrem Laufe zu hbemmen, und aufs Neue Zweifel und Unruhen zu errcegen Ihre Commiſon hat nicht zu befuͤrchten, daß man ihr die Folgen dieſes Uebels beimeſſen werde: ſie hat Alles gethan, um denſetven vorzubcugen und dei ihrer Beharrlichkeit nur ein Ziel vor Augen gehaäbt, nur eine Abſicht gehegt, dieſe naͤmlich, die neue Wohlthat um ſeres Koͤnigs in ihrer ganzen Reinheit und ohne irgend cime — Unterſchied dem geſammten Lande zu Theil werden zu laſſen. Karl X. hat die örtlichen Volks⸗Freiheiten begruüͤnden wollen wie ſein Bruder glorreichen Andenkens das Staatsrecht de Franzoſen degruͤndet hat. In dieſer ſchoͤnen Adſicht dat Monarch diesmal von ſeinem Rechte der Initiative Gebrau zemacht; ihr zollen wir unſern Dank, und glauden ihr dadurch unſere Ehrfurcht zu beweiſen, daß wir bei den Modißcationen, die wir die Ehre haben, Ihnen vorzuſchlagen, beharren. 8 „ Auch dieſer Bericht feſſelte die ganze Aufmerkſamkeit der und erwarb ſich zuletzt den lebhafteſten Beifall der
inken Seite, während im Centrum und auf der rechten Seite die tiefſte Stille herrſchte. Der Praͤſident ſtellte jetzidie wichtige Frage auf, mit welchen von beiden Geſetz⸗Ent , wuͤrfen die Kammer ſich zuerſt beſchaͤftigen wolle. Agter meinte, wenn zu vermuthen ſtände, daß es die In⸗ tention der Miniſter waͤre, das Departemental⸗Geſetz in die⸗
ſem Jahre gar nicht zur Sprache zu bringen, ſo wuͤrde
dieſem Geſetze unbedenklich den Vorrang einräͤumen: di — indeſſen keinesweges zu befürchten; das Miniſtert les ſeh 1 12(F 8 miſterium
die Geſetz⸗Entwuͤrſe gleichzeitig vorgelegt, und dad
offenbar bewieſen, daß es ſeine Abſicht ſey, — 8 Laufe dieſer Sitzung zur Berathung zu bringen; in 88 Vorausſetzung ſcheine es ihm aber natuͤrlich, daß, bevor man ſich mit den Cantonen beſchaͤftige, die einen Vereim
von mehreren Familien bildeten, man das In
an tereſſe der einzelnen — der Gemeinden, wa * ein anderer eweggrund
. . laſſe ihn aber 1
man mit dem Communal⸗Geſe⸗ . —ö 8 halte naͤmlich dafuͤr, daß das ommunal⸗Geſetz wentg Schwierigkeiten darbiete als das Departemental⸗Geſet, und es ſey daher gut, daß man den Gemuͤthern Zeit laſſe * dettere gehoͤrig zu uͤberlegen und ſich einander zu nähern. Der Graf G. von la Rochefoucauld verlangte, daß man dem Departemental Geſetze den Vorzug gebe, da man
mein in Frankreich befuͤrchte, daß, wenn das
einmal angenommen worden, man ſenes aus irgend einem Vor⸗ wande zuruͤcknehmen werde. — Hr. Raudotwar der entgegenge⸗ ſetzten Meinung. Wenn, außerte er, das Princip des Departeme tal Geſetzes durch die vorgeſchlagenen Amendements allzu ſeh geſchwaͤcht wuͤrde, ſo koͤnnte Niemand es den Miniſtern verden wenn ſie daſſelbe der Pairs⸗Kammer nicht vorlegten;