ö4““ 1444444* ſelbſt hatte die Stelle, wo man dieſen Aquamarin bemerkte, kuͤrzlich entſchieden, daß ſie auf die einmal abgeurtheilte

ausgeſchmuͤckt; er befand ſich mitten in großen criſtalliſirten Auarzen von dunkler Farbe, die ein uͤber ihn aus gelben

eldſpath⸗Criſtallen gebildetes, und mit kleinen glaͤnzenden Schirlſtuͤcken und mit Marienglas uͤberſaͤctes Ge⸗ wölbe zu unterſtuͤtzen ſchienen.

Frankreich.

Deputirten⸗Kammer. In der Sitzung vom 21. Mäͤrz gab die Vorleſung des Protocolls Hrn. B. Conſtant Anlaß, die Rednerbuͤhne zu beſteigen, um ſich daruüͤber zu be⸗ ſchweren, daß in demſelben eines in der Sitzung vom 20ſten ſtatt gefundenen Vorfalls keine Erwaͤhnung geſchehe; ein Mitglied der Kammer (Hr. v. Brigode) habe einen Zuſatz⸗ Artikel zu dem Geſetze uͤber das Tabacks⸗Monopol in Vor⸗ ſchlag gebracht gehabt; als er jedoch denſelben entwickeln wollen, habe ein Theil der Kammer ſich dieſem Vorhaben

thigt geſehen, die Tribune unverrichteter Sache wieder zu verlaſſen; ein ſolches Verfahren laufe aber eben ſo ſehr der Ehre der Kammer als dem Reglement zuwider, und er ver⸗ lange daher, daß man in dem Protocolle ausdruͤcklich bemerke, ein Deputirter, der einen Vorſchlag gemacht gehabt, ſey durch den von einem Theile der Kammer erregten Tumult an der

ten wolle, es ſey verdrießlich, dergleichen Dinge im Proto colle zu erwähnen, ſo koͤnne er darauf nur antworten, daß man nicht thun ſolle, was man nicht geſagt haben will;

beklagen, ſondern von denen, die ihn veranlaſſen. Der Praͤſident bemerkte: er ſelbſt ſey Schuld daran, daß des gedachten Factums nicht erwaͤhnt worden ſey; in dem Protocolle wuͤrden nur die Dehatten und Verathungen der Kammer, keinesweges aber die Neben⸗Vorfälle verzeich⸗ net. Hr. v. Brigode habe lieber die Rednerbuͤhne verlaſſen, albs ungehöͤrt ſprechen wollen; ein ſolcher Fall ereigne ſich ahber leider nur allzu oft, und ſey noch kurz —5 Herrn v. Cordoue begegnet; beſtehe die Kammer gleichwohl darauf,

daß das, was —8 hinſichtlich des Hrn. v. Brigode zugetra⸗ gen, in dem Protocolle verzeichnet werde, ſo wolle er dar⸗ üͤber abſtimmen laſſen; Ubeſſen muͤſſe er ausdruͤcklich bemer⸗ ken, daß wenn man in allen kuͤnftigen aͤhnlichen Fäͤllen eben ſo verfahren, und von allen Unterbrechungen, allen Neben⸗ Vorfaͤllen, welche durch die Lebhaftigkeit der Debatten her⸗ beigeführt werden, Notiz nehmen wolle, man aus dem 8 tocolle zuletzt nichts als ein Denkmal des Scandals und die Satire der Kammer machen werde. Bei dieſer Erklärung des Praͤſidenten beruhigte ſich indeſſen Hr. Bo Conſtant nicht; er berief ſich auf fruͤhere Falle und behauptete im Uebrigen, Hr. v. Brigode habe nur die Rednerbuͤhne mit dem ausdrücklichen Verlangen verlaſſen, daß man in dem 12 bemerke, nicht daß man ihn nicht habe hoͤren ſondern daß man ihn abſichtlich ſeinen Vor⸗ chlag nicht heabe entwickeln laſſen wollen; er muüſſe daher darauf be⸗ ſtehen, daß zur rmeidung eines ähnlichen Aergerniſſes einer ſo poſitiven, freiwilligen und vorſaͤtzlichen Verletzung des 8 Reglements der Kammer Erwaäͤhnung geſchehe. Der Vi⸗ comte von Laboulaye behauptete, daß der Tumult nicht Hloß von der rechten Seite, ſondern von der ganzen Kam⸗ mmer ausgegangen ſey. Hr. v. Salverte meinte, dieſes ſey ganz gleichguͤltig; das Reglement ſey deshalb nicht minder verletzt worden. Als endlich üͤber die Frage, ob der Vorfall iin dem Protocolle zu verzeichnen ſey, abgeſtimmt wurde, fand dieſelbe nur bei einigen dreißig Mitgliedern der aͤußer⸗ ſten linken Seite und des linken Centrums ſo daß die Propoſition des Hrn. B. Conſtant mit großer Stim

men⸗Mehrheit verworſen wurde. Dieſer troͤſtete ſich indeſſen

deamit, daß ſeiner Reclamatton hoffentlich in dem naͤchſten 8 rotocolle Erwaͤhnun . 2 e attete r werde. Der Graf von

B ich 8 ſetz⸗ t⸗

von öͤrtlichem Intereſſe ab. —₰99 Dust 8 F.

L-b achttaäͤgigen Urlaub, welcher ihm bewilligt . in der Tagesordnung waren demnaͤchſt mehrere

bei der Kammer 3 ſelben ntoteſtiren 12 Lemneg⸗

des Hrn. v. Turmel, ner von Metz gegen die Wahl des Moſel⸗Departements; als Grund fuͤh

v. Turmel bei ſeiner Wahl nur 897 Fr. an derecpen

bezahlt habe, und erſuchen ſonach die Kammer denſeſben aus ihrem Schooße auszuſtoßen. Der kerſtatter Graf von : rkre: es ergebe ſich aus einer neuerbings ange Unterſuchung, die Hr. v. Turmel ſelbſt 8* laßt habe, daß dieſer Deputirte 1015 Fr. an direcken —— aann entrichte; im Uebrigen, ſo habe die Kammer noch ganz

eltere

zweimal ſo gewaltſam widerſetzt, daß der Redner ſich genoͤ⸗

Entwickelung deſſelben behindert worden; wenn man behaup⸗

der Scandal komme nicht von denen, die ſich daruͤber davon unterrichtet geweſen, ſo wuͤrde ich der Erſte geweſen

Sache nicht zuruͤckkommen koͤnne, weshalb die Commiſſion vorſchlage, uͤber die gedachte Bittſchrift zur Tagesordnung zu ſchreiten. er Vicomte von Laboulaye erklärte, er muͤſſe dieſe Gelegenheit benutzen, um den Miniſtern einen ernſten Vorwurf zu machen. „Ich habe,“ ſagte er, „hier eine Druckſchrift der Bittſteller in Händen, worin dieſelben ſich Mitglieder des conſtitutionnellen Ausſchuſſes nen⸗ nen. In dem Köͤnigl. Almanach, den ich aufgeſchlagen habe, finde ich einen Ausſchuß fuͤr Kuͤnſte und Manufacturen, einen berathenden Artillerie⸗Ausſchuß, einen Ingenieur⸗Aus⸗ ſchuß, einen Generalſtaabs⸗Ausſchuß, einen Kriegs⸗Ausſchuß⸗ es giebt ferner, wie ich weiß, Wohlthaͤtigkeits⸗Ausſchuͤſſe und einen Ausſchuß fuͤr den öͤffentlichen Unterricht. Alle dieſe Ausſchuͤſſe beſtehen kraft Koͤniglicher Verordnungen. Umſenſt habe ich mich aber nach einem conſtitution⸗ nellen Ausſchuſſe umgeſehen, und ich erſuche daher den Herrn Miniſter, die betreffende Verordnung nachträͤglich noch in die Geſetzſammlung einruͤcken zu laſſen.“ (Allgemeines Ge⸗ lächter.) Als Hr. v. Laboulaye nach ſeinem Platze zuruͤckkehrte, uͤbergab er dem Miniſter des Innern die gedachte Heasſsrife Kaum hatte dieſer einen Blick hineingeworſen, als er ſofort die Rednerbühne beſtieg. „Mir iſt’, außerte er, „eben ſo wenig, als Herrn von Laboulaye, eine Verordnung dekannt, kraft deren es in Frankreich irgend einen Ausſchuß gäde, der ſich unter der Venennung des conſtitutionnellen das Recht anmaaͤßen duͤrfte, der Kammer Bittſchriften einzureichen. Ich erkläre daher, daß ich nicht die mindeſte Kenntniß von dem Titel hatte, den die VBittſteller ſich beilegen. Waͤre ich

ſeyu, der das Wort ergriffen haͤtte, um Ihnen zu ſagen, wie ich nicht glaube, daß dir Kammer Büutſchriften, die ihr in ſolchem Namen eingereicht werden, beruückſichtigen düͤrfe. Daß Waͤhler zuſammentreten, um gegen die Wahl eines Deputir⸗ ten zu proteſtiren, begreife ich; allein ich wiederhole es, ein conſtitutionneller Ausſchuß iſt mir unbekannt, und e⸗ treſſende Bittſchrift mit einer ſolchen Unterſcheift ver i verlange ich ſchon aus dieſem einzigen Grande, daß man dieſelbe durch die Tagesordnung beſeitige““ Herr Marchal nahm ſichdes Aſſociations⸗Rechtes der Bürger an; wenn, meinte er, dergleichen Buͤndniſſe geſchloſſen worden, ſo ſey es bloß deshalb geſchehen, weil die Municipal⸗Conſcils ſtets mit der Regierung gemetnſchaftliche Sache gemacht, und ein So⸗- der Unterdruͤckung und des Betruges einzufuͤhren ge⸗ ſucht häͤtten; das Aſſociations⸗Recht ſey ein legitimes und heiliges Recht; im lien, 12ten und 12ten Jahrhundert haͤt⸗ ten die Buͤrger zu den Waffen gegriffen, um ſich den terdruͤckungen zu widerſetzen; jetzt verbuͤndeten ſie ſich liſch, um das Geſetz gegen die Unterdruͤckung in Auſpruch zu nehmen; er ſelbſt gehöre zu cinem conſtitutionnellen Aus⸗, ſchuſſe; wenn man den Geſetzen gchorſam bleide, und, ſtatt ſich denſelden entziehen zu wollen, vielmehr die gewiſſenhafte Vollſtreckung derſelben verlange, ſo dediene man ſich nur ci⸗ nes Rechtes, ja man erfuüͤlle eine Pflicht. Der Miniſter des Innern ergriff hierauf zum zweitenmale das Wort; er behauptete zetzt, er habe ſich geirrt; er ſey n. Meinung geweſen, daß die ihm überreichte Druckſchrift d Petition der Waͤhler ſelbſt ſey (Zeichen der Ueberrraſchun jetzt habe er ſich aber uͤberzeugt, daß dieſe Druckſchrift ein an Hrn. v. Turmel gerichtetes und von mehreren an eblichen Mitgliedern des conſtitutionnellen Ausſchufſ 9 eeichnetes Schreiben enthalte; nur in der Voraueſ m- 2 etition eine aäͤhnliche Unterſchrift trage, habe 82½ obigen Sinne geäͤußert. „Im Uebrigen’“ fuͤ 88½ Miniſter hinzu, „iſt es keine unwichtige Frage 4bv59, vorige Red⸗ ner bei dieſer Gelegenheit eruir nefernt, t hat. Ich bin weit entfernte den Buͤrgern das Recht ſtreitig machen zu wollen, in demn geſetlich beſtimmten Graͤnzen zur Daatheng Aber 88 tereſſen und zur Verabredung der in dieſer Beziehung zu treffenden Maaßregeln zuſammen zu treten. Aber hier hört auch ihr Recht auf, ein Rae das nicht ſowohl aus dem Buchſtaben des Geſetzes, als aus dem Selllſchweiges deſſelben entſoringt. We es ſich alſo von einer gerichtlich n⸗ Klage oder von einer Reclamation an die Kammer handelt, kann von keinem Collertiv⸗ Schritre mehr die Rede ſchez. Nur —‿ ich bemerken wollen. Wenn daher die 950 dachte Bittſchrift von Mitgltedern eines conſtituttonne len Ausſchuſfes, d. h. eines ſolchen herrührt, der in 18 nerlei Weiſe eine Exiſtenz hat, ſo bleibe ich het der Ve⸗ hauptung, daß eine ſolche Petition nicht ei twerden durfte⸗ und daß die Kammer ſie eben ſo wenig Wenn man üdr. die aus dem natuüͤrli Bedürfniſſe, ſich zu beſp Unterdrückung Widerſtand zu leiſten, herleiten