ſtem. Haͤtte die Nation den Antheil an der Leitung ihrer eigenen Angelegenheiten nehmen duͤrfen, der ihr zukam; haͤtte ein wohlgeordnetes Syſtem einer Civil⸗Verwaltung un⸗ ter einem Enropaͤiſchen Vice⸗Koͤnig oder Gouverneuk ſeatt gefunden, worin der Einfluß der Coloniſten gehoͤrig beruͤckſichtigt geweſen waͤre, ſo wuͤrde die bloße Ab⸗ ſſetzung eines Ober⸗Beamten, mit ſeinem Anhange von unntergeordneten Agenten, die Nation nicht zum Opfer einer Anarchie gemacht haben, unter der ſie vom Beginn ihrer Unabhaͤngigkeit an ſeufzet. Als die Vereinigten Nord⸗Ame⸗ riikaniſchen Staaten das Joch ihrer Engliſchen Herren ab⸗ ſchuͤttelten, befanden ſie ſich im vollen Genuß einer Freiheit, die ſie ſich durch ihren Geiſt, durch ihre Anſtrengungen und durch ihre Ausdauer erworben hatten.“ 8 Man ſchreibt aus Valparaiſo: „Das Kirchengut, aus deeſſen Erloͤs Herrn Nugent 100,000 Dollars auf Abſchlag der Chileniſchen Anleihe⸗Dividende in England verſprochen woorden, iſt endlich verkauft, und eine der, dem Kaͤufer auf⸗ erlegten Bedingungen, jene Summe in vier Monaten nach England zu uͤbermachen.“ Nach Berichten aus Columbia bis zum 10. Januar, in New⸗Yorker Blaͤttern, hatte Bolivar am 28. December Bo⸗ gota verlaſſen, und ſich nach Popayan zur Armee begeben, um gegen die Inſurgenten zu marſchiren, die, wie es ſcheint, noch immer im Stande ſind, das Feld behaupten zu koͤnnen.

. Der Meſſager des Chambres enthaͤlt Folgendes zur Charakteriſtik mehrerer Redner des Engliſchen Unterhau⸗

ſes, die ſich in den Verhandlungen uͤber die Emancipations⸗

„Herr Ban⸗ Seiten der Regierung; ſeit den arlamente ſitzt, hatte er ſich nie von den Miniſtern getrennt. In den Londoner Karrikatu⸗ reen iſt er dargeſtellt, wie er den Miniſtern Pitt, Perceval üund Caſtlereagh die Rockſchoͤße hält; unter Canning und Lord Goderich etwas ſchwankt, und unter dem Wel⸗ Üüingtonſchen Miniſterium wieder ein beſtimmteres Ve⸗ tragen annimmt. Aber ſo groß iſt in England die GSewalt der alten Parthei⸗Anſichten, daß er wegen der

.Se. der Katholiken dem Miniſterium abtruͤn⸗

Angelegenheit beſonders hervorgethan haben:

3 kes war bisher ſtets au 1 Jahren, daß er im

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nig geworden und zur Oppoſition uͤbergetreten iſt. Herr Sadler iſt ein geiſtvoller und gewandter Redner, er ſitzt als Repraäͤſentant von Newark im Unterhauſe. Seine Stimme iſt volltoͤnend und ſein Vortrag ſprudelud; ſeine Oppoſition gegen die Katholiken iſt lebhaft, und nimmt die Wendung, Herrn Peel zu beſpoͤtteln. Der Gegner des bei⸗ ßpenden Sadler, Herr Twiß, iſt etwas ſchwerfaͤllig; er huͤllt ſeine Gedanken in einen Schwall von Worten ein; er iſt einer vpon den Leuten, welche Put ohne Beſorgniß reden ließ, wenn er ſich mit Lord Dundas nach ſeinem Landhauſe begab, um guten Pportwein zu trinken. Was ſoll man von Lord Palmerſton, dem 8 edlen und maͤchtigen Vertheidiger der katholiſchen Sache, ſa⸗ ggen? Er, einer der reichſten Lords der vereinigten drei Kö⸗ nigreiche, verſaͤumte nie eine Gelegenheit, um die Irlaͤnder . an der Barre des, Parlaments wie in Privatgeſellſchaften in Schutz zu nehmen. Obgleich ſein Vortrag, wie der meiſten Engliſchen Redner, etwas weitſchweifig und voll von Erinne⸗ rungen aus den alten Klaſſikern iſt, ſo fehlt es ihm doch nicht an dialektiſcher Schaͤrfe und bisweilen iſt er ſelbſt be⸗ reedt. An ſeiner kreiſchenden Stimme und ſeinem noͤſeln⸗ Tone, ſo wie an ſeiner großen Perruͤcke erkennt jeder⸗ mann den General⸗Anwald Sir Ch. Wetherell. Der ge⸗ lehrte Freund Lord Eldon's hatte alle alterthuͤmliche Anſich⸗ ten deſſelben angenommen. „Zwiſchen zwei Perruͤcken und zwei

Röͤcken aus den Zeiten der Koͤnigin Anna herrſcht immer einige Verwandtſchaft“, ſagt Fox, und dies erklaͤrt den gemeinſamen Haß des Lords und des General⸗ Anwalds gegen die Katholiken. Sie ſehen nur zu oft in dder Aufhebung ihrer Zehnten den Untergang der Verſaſſung, und es iſt bekannt, daß Lord Eldon fuͤr einen Shilling „vpon London nach Dover gehen wuͤrde. Hr. Peel, fruͤher Doeputirter der Univerſität Oxford, jetzt Repraͤſentant eines

verrotteten Fleckens, hat die Sache der Katholiken nicht aus 8 innerer Ueberzeugung, ſondern durch die acalüren gect und

ſeinen Verſtand geleitet, ergriffen. Gelegenheit, ſich zu uͤberzeugen, gelegenheit ſich ſelbſt den Sieg nicht Wunde Irlands heilte. Herr Peel faßte daher ſ. 2 ſſcchluß, wie ein Richter nach geſchehener

und brach mit ſeinen alten politiſchen Beranntſchaften alte Ariſtokratie ſchuͤttet deshalb auch ihre Sarkasmen uͤber „dden jungen Miniſter aus. Orford, der Zuſtuchtgort aller

Seine Stellung gab ihm daß die katholiſche An⸗ erringen wuͤrde, wenn

2 8 Grundſaͤtze der alten Anglikaniſchen Kirche, hat ihm ſeinen

die Regierung durch angemeſſene Maaßregeln die

Auftrag entzogen. Herr Peel iſt noch jung; ſein ungeheue res Vermoͤgen und haͤusliche Sorgen machen ihm den Mi niſterpoſten laͤſtig, und er hat ſchon oͤfters den Wunſch ge-,. außert, ſich zurüͤckzuziehen. Sein Vortrag iſt reichhaltig, aber etwas trocken, und die Liebhaber der klaſſiſchen Formen der parlamentariſchen Beredſamkeit bedauern, daß er nu ſelten Stellen aus den lateiniſchen Dichtern und Philoſo phen anfuͤhrt, mit denen Canning auch die kleinſte ſeine

Reden zu ſchmuͤcken bemüͤht war.“ 1 8 . ae;. Er. rr Fe rerrrrhnnbe

Bruͤſſel, 29. Marz. Der dieſſeitige außerordentliche Botſchafter beim Paͤpſtlichen Stuhle, Graf von Celles, hat am 11. Marz den im Conclave verſammelten Cardinaͤlen das Beileids⸗Schreiben Sr. Majeſtäͤt des Köͤnigs wegen des Adlebens Leo's Xll. und ſeine Creditive uüͤberreicht; der Bot⸗ ſchafter hielt dabei eine den Umſtänden angemeſſene Rede.

Das Journal de la Belgique enthaͤlt folgenden Auszug aus den 217 Seiten einnehmenden Antworten der Regierung auf die Bemerkungen der Sectionen der zweiten Kammer über das zehnjährige Budget: „Die Regierung zieht eine allmählige, reiflich uͤberlegte und regelmäßige Verminde⸗ rung der Ausgaben den ſchleunigen, unvorbereiteten Reducc tionen vor. Se. Majeſtͤt behält es ſich vor, die Geſuche um Verringerung der Armee und Milderung des bei der Verwaltung herrſchenden Centraliſations⸗Princips in Erwaͤ⸗ gung zu ziehen. Mehrere Deputirte haben vorgeſchlagen, die berittene Gensdarmerie auch in den noͤrdlichen Provinzen einzufuͤhren; dieſe neue Einrichtung wuͤrde aber eine Aus⸗ gabe von 400,000 Gulden herbeifuͤhren, und außerden wegen des von Kanalen durchſchnittenen Terrains der noͤrdlichen Provinzen von geringem Nutzen ſeyn. Auf die Klage uͤber Seltenheit des baaren Geldes iſt zu erwiedern, daß in Utrecht und Bruͤſſel unabläſſig gemuͤnzt wird. Was die in Betreff des Staats⸗Raths und der Rechnungs⸗Kammer in Antrag gebrachten Erſparniſſe betrifft, ſo ſind betraͤchtliche Sum⸗ men im zehnjährigen Budget geſtrichen worden, jedoch unter dem Vorbehalt, ſpaterhin zu unterſuchen, ob dieſe Reduction deſinitiv güͤltig ſeyn ſolle. Außer der Mahlſteuer wird auch die Schlachtſteuer abgeſchafft und die letztere Auflage durch eine Abgabe auf die Pferde und ande⸗ res Vieh erſetzt werden. En. Section hat auf die Auf⸗ hebung des philoſophiſchen Collegtums angetragen und ſtatt deſſen vorgeſchlagen, die Candidaten des geiſtlichen Standes zu verpflichten, ihre Studien auf den Landes⸗Univerſitaͤten zu machen. Die Regierung erwiedert darauf, daß es ſey, die ſich dem geiſtlichen Stande widmenden jungen Maͤn⸗ ner unter näahere Aufſicht zu ſtellen und vor den ahren des freien Univerſitäts⸗Lebens zu bewahren. Die Regierung wird ſich mit der geiſtlichen Behoͤrde in Uebereinſtimmung ſetzen, um dieſe Anſtalt den Beduͤrfniſſen und Anforderun⸗ gen, welchen es entſprechen ſoll, noch angemeſſener zu machen, und ihr dadurch den noͤthigen Grad der Stäͤtigkeit und Nützlichkeit zu geben. Das philoſophiſche Collegium wird alſo auf permanenten Grundlagen befeſtigt und mit jedem Tage zahlreicher beſucht werden.“

„Die Koſten der Univerſität Löoen betragen 64,480 Fl., die des philoſophiſchen Colleglums 67,800, wovon 15,000 fñr die Penſtonen verwendet werden. Die Univerſi⸗ taͤt Luͤttich koſtet 71,270 Fl. und Gent 64,235 Fl. Fuͤr die drei ſüdlichen Univerſitäten werden alſo im Ganzen 199,983 Fl. verwendet, die drei noͤrdlichen Univerſitaͤten ko⸗ ſten 217,216 Fl. und zwar Lenden 99,429 Fl., Utrecht 58,406 und Groͤningen 59,321 Fl. Die Subſidien der Schul⸗Com⸗ miſſarten fuͤr ihre Reiſen u. ſ. w. belaufen ſich auf 66,055 Fl. Die Normal⸗Schulen in Harlem und Lier, wo die Re⸗ gierung Lehrer bilden läßt, koſten 26,590 Fl., außer 19,370 Fl. fuͤr Belohnungen zur Aufmunterung u. ſ. w Das Budget des katholiſchen Kultus iſt auf 2,450,000 Fl. redu⸗ ö— 88 % auf —. Uhrliche Budget uͤbertragenen 250, 3 en ſind. ſide ſind 4300 Fl. ausgeſetzt.“ Fuͤr die Utrechter Diſſidenten

„Sobald die zwanzig Diviſionen der National⸗Miliz gebildet ſeyn werden, wird die unter den Waffen ſtehente Macht nach einem Ueberſchlage der Regierung elf Monate des Jahres hindurch aus 22,360 Mann Infanterie, 4824 Mann Capalleriſten, 4082 Artilleriſten, Pontonnters u. ſ. w. und 8¹0 Minirer und Sapeurs beſtehen, im Ganzen aus 32,106 Mann ohne die Officiere und Unterofficiere. Iſt

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Betlage