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2 1 111““ Beſten der Abgebrannten eine Sammlung veranſtaltet, welche 8000 Fr. eintrug. Die Wechſel⸗Makler haben dazu 6000 Fr., und die Waaren⸗Makler 2000 Fr. beigeſteuert. Am 23ſten v. M. iſt die bedeutende Spinnerei des Hrn. Andrieur in St. Anentin ein Raub der Flammen gepor⸗ den; man berechnet den Schaden auf 80,000 Fr. Die An⸗
ſtalt war verſichert. Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen⸗). Nachtraͤglich iſt noch von der Sitzung des Oberhauſes am 24. Maärz zu berichten, daß der Marquis von Londonderry uͤber den Zuſtand des Kohlen⸗Handels in England einige nicht unin⸗ tereſſante Bemerkungen machte. (Wir meldeten bereits, daß am 26. Maͤrz, auf den Antrag dieſes Lords, ein Ausſchuß, zur Unterſuchung des Gegenſtandes, ernannt wurde.) Aus ſeinen Angaben geht hervor, daß während im Norden Eng⸗ lands, am Tyne⸗Fluſſe, der Chaldron Kohlen **) 18 Shill. koſtet, derſelbe in England auf 50 Shill. zu ſtehen kommt. Der Lord ſchrieb dieſe Theuerung den hohen Auflagen zu, die ſowohl die Regierung, als die Stadt London, auf jenen wichtigen Artikel gelegt und wunderte ſich namentlich dar⸗ uͤber, daß von der Stadt auch eine Taxe davon erhoben wird, um mit den Einkuͤuften einige Bauten an der neuen Lon⸗
don⸗Bruͤcke zu beſtreiten. Wein und andere Luxus⸗Artikel,
ſagte er, wuͤrden viel zweckmaͤßiger die Gegenſtande ſeyn, von denen ein ſolcher Impoſt erhoben werden koͤnnte; nicht aber ein ſo nothwendiges Beduͤrfniß, als die Steinkohlen fuͤr die Bewohner Londons ſind. — Der Herzog v. Wel⸗ lington erwiederte, daß es nicht die Abgaben ſeyen, welche
den Preis der Steinkohlen ſo ſehr erhöͤhen; es läͤge viel⸗ mehr an dem Handel ſelbſt, und er halte es daher ebenfalls fuͤr zweckmaͤßig, daß eine Unterſuchung des Gegenſtandes ſtatt finde; in keinem Falle ſey er jedoch geſonnen, irgend eine, der Regierung davon zuſtehende Revenuͤe aufzuge⸗ ben. — Der Biſchof von Bath Zund Wells überreichte
eine antikatholiſche Bittſchrift von 700 jungen Leuten auf
der Univerſitaͤt Cambrigde, welche den untern Grad dieſer Univerſitaͤt erlangt haben. Der Marquis von Lansdowne underte ſich daruͤber, daß ein ſehr ehrwuͤrdiger Präͤlat ſich es entſchließen koͤnnen, fuͤr die höͤchſt unpaſſende politiſche Meinungs⸗Darlegung ſolcher jungen Leure das Vehikel zu ſeyn. Er ſelbſt (der Marquis) habe fruͤber zu den Unter⸗ Graduirten der Univerſität Cambridge gehoͤrt, und zaähle jene zZzeit zu der gluͤcklichſten ſeines Lebens: nie aber ſey es ihm damals beigefallen, eine politiſche Meinung abgeben zu wol⸗ len; auch habe er ſelbſt dieſe jungen Leute, die ihm vor eini⸗ gen Jahren eine Bittſchrift zu Gunſten der Katholiken AKbergeben wollten, davon zuruͤckgehalten. Denn er glaube, daß das Studium dieſer jungen Leute ſie noch keinesweges in den Stand ſetze, uͤber die Lehren der katholiſchen Kirche abzuurtheilen, und daß ſie beſſer daran thaͤten, den Wiſſenſchaften treu ob⸗ zuliegen, ſtatt die Leidenſchaften eines ſpaͤteren Lebensalters Hin anticipiren. Solcher jungen Leute gebe es jetzt uͤbrigens 1560 auf der Univerſitaͤt Cambridge; diejenigen, welche die voorliegende Petition unterſchrieben, 700 an der Zahl, bil⸗ dete daher die Minoritat. — Lord King ſtimmte Lamit überein und ſagte, wenn der ſehr ehrwüͤrdige Prälat das alls eine Emp ehlung der Bittſchrift darſtellt, daß ſie ſdas jugendliche Gefuͤhl repraſemtire, welches das offenſte und freiſinnigſte ſey, ſo müͤßte, dieſem Princip nach, die beſte Bittſchrift eine von Schuljungen aufgeſetzte ſeyn. Im Unterhauſe uͤberreichte 8 Peel eine Bitt⸗ ſchrift katholiſcher Weltprieſter in Dublin, welche ihren Dank fuͤr die von der Regierung in s Parlament gebrachte 185 Maaßregel ausſprachen, jedoch auch die Hoffnung ausdruͤck⸗ een, man werde, bei den allgemein zu bewilligenden Freihei⸗ — ten, nicht die klöſterlichen Orden allein beſchroͤnken wollen.
Lord Althorp ließ dem gemaͤzigten Tone dieſer Bitgſchrift B. Gerechtigkeit widerfahren, und fuͤhrte ſte als einen Beweis deakfuͤr an, wie guͤnſtig man die neuen Maaßregeln in Irland aufgenommen habe. Das ſelbſt ſpreche dafuͤr, daß die Bitt⸗ ſeller den ſehr ehrenwerthen Herrn (Peel), der die Bill ein⸗ 8 gebracht, als erwaͤhlten, der ihre beſcheidenen Ge⸗ 8 genbemerkungen vorbringen ſoll. — Auf den Antrag des Herrn Peel verwandelte ſich das Haus in einen Ausſchuß 18 *) Nachdem uns jetzt die Lon 26. Marz zugekommen ſind, .— — E heandlungen am zafien und 25ſten das Wefenehſche mitrheilen: üder die Verhandlungen am 27. Marz haden wir bercits in un. ſerm „erges ae0a .e 96 8 *) Ein Cba , dem Maaße nach ungefüähr 6 Q 8 hhhem Gewichte nach enthaͤlt er etwa 2900 Fmexeser.“
zur ferneren Erwaͤgung der katholiſchen Conceſſions⸗Bill. Der Marquis von Chandos ſprach zunäͤchſt die Hoffnung aus, daß man auch ſeine Parthei (die antikatholiſche) mit derſelben Ruhe anhoͤren werde, die man der andern Seite
des Hauſes zu Theil werden laſſe. Herr Peel erkläͤrte
hiemt nicht bloß einverſtanden, ſondern
ſich
agte auch, er wuͤrde
jener Parthei Dank dafuͤr wiſſen, wenn ſie durch ihre Be⸗
muͤhungen den etwanigen Maͤngeln der Bill abhelfe. Der Miniſter machte darauf ein Amendement in dem
Verbal⸗Ausdrucke des vierten Paragraphen, welcher
ſich
darauf bezieht, daß die katholiſchen Waͤhler ſowohl von
Parlaments⸗Mitgliedern, als von repraͤſentirenden Pairs, in Schottland und Irland, und wie die Gewäͤhlten ſelbſt, einen Eid abzulegen haben. Bei dieſer Gelegenheit machte Hr. Dundas den Einwurf, daß die Bill ein Ein⸗ griff in die Unions⸗Acte von England und Schottland ſey; denn in einem Zuſatz⸗Arrikel jener Acte heiße es ausdruͤcklich, daß, zur Sicherheit der Landes⸗Religion, die 16 Pairs und 45 Gemeinen, welche Schottland in das Parlament ſchicke, Proreſtanten ſeyn ſollen; hiedurch waͤren alſo Katholiken aus⸗ drüͤcklich davon ausgeſchloſſen, Schottland im Parlamente zu re⸗ praſentiren. Der Lord⸗ Advokat (für Schortland) ſagte darauf, daß ſchon der ſehr ehrenwerihe Herr (Peel) darauf auf⸗ merkzam gemacht habe, daß dieſer aus der Schottiſchen
Unions⸗Aete hervorgehende Umſtand zu den Haupt⸗Sch rigkeiten gehöre, weſche bei Erwäͤgung der Maaßregel zu
ſeitigen ſeyen. Inzwiſchen ſey aber auch ſchon geſagt wor⸗ den, daß die aus der allgemeinen Anwendung der Maaß⸗
regel entſpringenden Vortheile alle einzelne und beſon
Ruckſichten uͤberwiegen muͤßten. Die Unions Aecte ſage uͤbri⸗
gens auch nur, daß die Schottiſchen Repraͤſentanten gewiſſe Formel, welche man jetzt aufhebe, unterſchre
muͤſſen. Nun habe er aber alle aus Schottland eingegegan⸗
gene antikatholiſche Petitionen genau durchgeſehen;
Ausnahme einer einzigen enthalte keine derſelben eine rufung auf dieſen beſondern Punkt, vielmehr we darin auf die allgemeine Ausſchließung der Katholiken von Repraͤſentation des ganzen Landes, nicht aber darauf a
tragen, daß Schottland allein eine Ausnahme machen ſolle, was kein Vernuͤnftiger in dieſem Lande wunſchen duͤrfte. In Schottland gede es üͤbrigens nicht mehr als zwei katho⸗
ſiſche Pairs, und auch den Schottiſchen Waͤhlern fuͤr Unterhaus duͤrfte die neue Bill nur wenige Katholiken
zufuͤgen. Wenn abder auch die Bill der Unions⸗Aete nich ganz gemaͤß ſey, ſo befaͤnde ſich in der letztern ein Artikel
wonach dem Britiſchen Parlamente die Macht verliehen Abänderungen darin zu treffen; ſolche ſeyen auch ſchon 40 Jahren ſehr oft getroffen worden, und wuüͤrde die
wartige am allerwenigſten die Rechte der Schottiſchen⸗ beeinträchtigen. — Nachdem noch einige Mitglieder uͤber
ſen Gegenſtand geſprochen, namentlich aber Hr. Traunt klärt hatte, daß er, wiewohl ein Irländer, doch keinen Ein⸗
griff in die Schottiſche Unions⸗Acte zugeben koöͤnne, fand Adſtimmung daruͤber ſtatt, ob der ganze, in Rede ſte
men dafuͤr, 158 dawider — mithin eine Mazorität 113 Stimmen für die Annahme des Paragraphen.
Hrn. Peels Vorſchlag wurde alsdann ohne Abſtimmung Amendement angenommen, daß zu den Stellen, von we
die Katholiken ausgeſchloſſen bleiden, auch die der Groß⸗Riche⸗ ter und des Regenten des Reiches gehoͤren ſollen, der waoͤh/ rend der Abweſenheit des Königs, daſſelbe, unter welchen Namen oder Titel dies auch immer geſchehen mag, verwes
tet. Der Marquis von Chandos trug darauf an,
vor dem Lord⸗Kanzler auch noch der erſte Lord des Schahzet
unter welchem man gewoͤhnlich den Premier⸗Miniſter
ſtehe, als derjenige genannt werden ſolle, der kein Kache
Lord des Schatzes nicht auch immer Premier⸗ Rüatſch
ſeyn dürfe. Hr. Peel beſtritt dieſe . 86 ſes Amendement aus ſchiedenen Gruͤnden: erſtlich, ſagte er, ſey der
wie Herr Canning dies auch bewieſen habe, der,
Letzterer, ſeine ung als Miniſter der aus wart
gen Angelegenheiten beibehalten wollte. Zweitens
ſey eine vicl groͤzere Sicherheit, als die vorgeſcht 2. geſchlag darin zu finden, daß keinem Kathoſiten geſtattet ſeyn 899
dem Köͤnige irgend einen Rath in Betreff kirchlicher
nungen zu ertheilen; ſollte alſo ein Katholik möͤslicherwas
Premter⸗Miniſter werden, ſo wuͤrde ihm eine Haupt
niß dieſer Stellung, das Kirchen⸗Patronat, gan 22 ſeyn. Herr Sadier ſagte, man foͤnnte, .9, 2 „
das Amt eines Premier. Miniſters, alle uüͤbrigen Aemter,
die Koͤnigliche de mit eingeſchloſſen, einem Katho uͤbertragen; eins wuͤrde eben ſo gaut ein Bruch der Con ſeyn, wie das andere. Sir E. Knarchbull wollte
hende Paragraph ausgelaſſen werden ſolle. Es fanden ſich 45 Stim⸗
ſtituti
wie⸗ be⸗ dere
eine iben mit Be⸗ erde
der n ge⸗
da hin
ſe
er⸗
eine
von Au
das ſch
daß
ver⸗
ſies
—