Almendement des Marquis von Chandos dahin ausdehnen, daß man die Katholiken uͤberhaupt vom Geheimen⸗Rath ausſchließe. Bei der Abſtimmung wurde das Amendement des Marquis von 298 gegen 98 Stimmen verworfen; der Zuſatz des Sir E. Knatchbull ſiel ohne Abſtimmung durch. Im neunten Paragraphen der Bill wurde beſtimmt, daß das 5 Praͤſentations⸗Recht zu geiſtlichen Pfruͤnden, falls es einer Com⸗ miſſion uͤbertragen wird, dem Erzbiſchof von Canterbury übertragen werden ſoll. Der zwanzigſte Paragraph, wonach die katholiſchen Biſchöfe, bei Strafe von 100 Pfd., keine der in der beſtehenden Kirche gebraͤuchlichen Titel annehmen duͤrfen, wurde, ſo wie mehrere andere Paragraphen, ohne viele Discuſſion genehmigt. Der, in Betreff der Jeſuiten und geiſtlichen Drden, verurſachte zwar einige Debatten, doch wurde nichts darin geandert. Von Herrn Peel wurde (wie wir bereits gemeldet) die nene Klauſel eingefuͤgt, daß kein katholiſcher vn Prieſter zum Parlaments⸗Mitgliede erwaͤhlt werden darf; ſpo wie daß, wenn ein ſolches Mitglied die geiſtlichen Weihen der Roͤmiſchen Kirche empfaͤngt, er dann ſeinen Sitz in bei⸗ den verliert. — Das Haus vertagte ſich um 12 Uhr Morgens. 8 e 27. Maͤrz. Am 2iſten hatte der Graf von Aberdeen eine Conferenz mit dem Herzoge von Wellington, und der Graf Eldon eine Unterredung mit dem Herzoge von Cumberland.
Die Verhandlungen im Unterhauſe, heißt es in der Times, beweiſen, daß die katholiſche Bill raſch vorwaͤrts ſchreitet; durch den Ausſchus iſt ſie gegangen, und hat jetzt nur noch zwei Stationen zuruͤckzulegen. Wichtig iſt die Ver⸗ aͤnderung, die Herr Peel gemacht hat, indem, ihr zufolge wenn ein Katholik erſter Miniſter iſt, dem Erzbiſchof v Canterbury das Patronat der Kirche uͤbertragen wird. Dieſe Veränderung hat den Vortheil, daß ſie nicht nur den Pa⸗ tron der Kirche namentlich beſtimmt, ſondern auch ein ’ 8 dividuum dazu ernennt, von dem unmoͤglich anzunehmen iſt, a —ev Geſinnungen gegen die beſtehende Kirche * Durch einen von dem Ober Befehlshaber der Armee an ddie Truppen erlaſſenen Befehl, welcher mit der Bemerkung beginnt, daß die Zahl der in den Kaſernen vieler Regimen⸗ ter befindlichen Weider und Kinder bei Weitem die vorſchrifts⸗ mäßige Zahl üͤberſteige, iſt fuͤr die Zukunft feſtgeſetzt wor⸗
dden, daß jeder Soldat, wenn er an den Bewilligungen Theil 8 zu nehmen wuͤnſcht, welche Se. Majeſtät den verheiratheten Soldaten in Gnaden zugeſtehen, gehalten ſeyn ſoll, zu ſeiner PS 2*
Perheirathung die Zuſtimmung ſeines fehl - — und ihm den Namen 8 nunt 3 2 ob dieſelbe bereits verheirathet geweſen iſt — ohne dieſe Vorſchrift zu befolgen, heirathet darf 2₰ — Fall ſeine Frau in der Kaſerne ber ſich ha⸗ ben. e des Beſchls wird den Vorgeſetzten auf⸗ ggetragen, den Soldaten vorzuſtellen, mit wie vielen Schwi rigkeiten und Unannehmlichkeiten überhaupt das K. dher der Soldaten verbunden ſey, beſonders 8, Hrerſhes auswärtigen Dienſt eingeſchffft — 8 21—
bern auf 100 Soldaten erlaubt z 2 London, N. März. ice ühten Mäͤnnern zu folgen.
zur Verminderung der Wähler 82 8. geſtern Adend die Bill
gegangen iſt, ſo wird die ☚ E
Finſchluß der darin gemachten Verän 8 1 = noch einmal votgenommen engen, — Abend drittenmal verleſen und angenommen werden In Zens zum wird man ſie Dienſtag zum erſtenmal verleſen die Debatten nicht eine agung auf den ſolgenden Idend norhwendig machen. D Xe rechnet auf eine Mehr⸗ heit von 50, und meint, daß fewa am 13. April die endliche Annahme der Maabrege dern dirauſe entſchieden ſeyn, und ſolche ſodann noch vor 00 g⸗ v ebntaltc⸗ Beſtätigung er⸗ healten werde. wei qb 8 ſchoͤfen haben ſich bereits zafur ertlärt, und werden desmegen von den ancitatholiſchen Zeaurnalen ſchr hart mitgenemmen. Dieſe erlauden ſich, Al⸗ ſes, wenn es nur zu ihrem 3. ö dem ciner Ver⸗ mehrung der Oppoſition, führt. So behaupzete geſtern das Morning⸗Journal, der Herzeg von Wellengton habe erklaͤrt: ſobald er die Emancipation der Katholiken durchge⸗ ſctzt habe, wolle er die Freizebung der Weſtindiſchen Stlaven, eoohne Zeitverluſt und ohne Entſchädigung, durchfüͤhren. Der BPerbreitung dieſer Nachricht licgt offenbar keine andere Ab⸗ ſccht zum Grunde, als Mißtrauen und Oppoſition von Sei⸗ ien der in Weſtindiſchem Eigenthum intereſſirten Perſonen uu erregen; wie es ſchon ſeit Monaten daran gearbeitet hat, die Spiralſtelder Seiden Fabrikanten gegen die Regierung zu ſen Geiſte, worin Hunt und Andere
boͤſer 1 damals brodloſe Volk durch Vorſpiege⸗
. reizen, in demſelben im Jahre 1818 das
lungen von Parlaments⸗Reformen in Gaͤhrung zu bringen ſuchte. Das Schlimmſte bei dieſen Geruͤchten iſt, daß ſite darauf berechnet ſind, die ſo leicht aufzuregenden Sklaven in eine Bewegung zu bringen, die vielleicht Hunderten von 1w 2 nen hinterher das Leben koſten kann, Auch widerſprach 82 Courier“*) gleich Abends der Nachricht in einer officiellen Art, und alle gemaßigten Journale hielten es fuͤr Pflicht 8. Widerſpruch mitzutheilen. Das Morning⸗Journal — zwar keinen Anſtand, heute ſeine Behauptung zu wiederholen und giebt ſich das Anſehen, als bezweifele es die Verbindung des Couriers mit der Regierung, doch zieht es ſeine um ein kleines zuruͤck. Der Courier hat freilich eine etwas 8 zweideutige Stellung augenommen, indem er noch antikatholiſch bleibt; er iſt es jedoch auf eine ſo gemaͤßigte Weiſe, daß er der Regierung mehr genutzt als geſchadet, 888 8. dieſe ihm deswegen auch nicht ihr Patronat entzogen 8* Im Grunde kann man keine unſerer Zeitungen zu irgend einer Zeit ein mitriſterielles Organ nennen; ſo viel aber der Courier es bisher geweſen, iſt er es noch. — Der Advokat * Halcomb, welcher die Londoner antikatholiſche Birtſchrift veranlaßt, und einen Verein ſtiften wollte, mit demn ſich nn““] mand vereinigen wollte, will jetzt am 7. April eine Volkgka., Verſammlung in Hyde⸗Park halten, die aber hoffentlich I Polizet verhindern wird, da man es fuͤr den Zweck derſelben erklaͤrt, das Oberhaus in Schrecken zu jagen! — Man 1 unter anderen Bittſchriften fuͤr die Emancipation eine den hieſigen Advokaten mit 324 Unterſchriften, und die der 8 2
Stadt Edinburg mit 8000 überreicht. Unter den letzten ſieht
man alle in Schottland große und ausgezeichnete Namen
gegen welche die hunderttauſende, die man aus den Winkeln
des Landes und aus der Dunkelheit der Unwiſſenheit zuſa-g mengeſchleppt hat, in ein Nichts verſchwinden. — Der Durchſchnitts Preis des Weizens iſt wieder uUnter 70 ..“ lingen, und die Abgabe 13 ½ Shillinge; auch das nach den 8— Norden von Europa abgefloſſene Gold kommt vs zuruͤck, ſo daß der Marktpreis dieſes Metalls jetzt wirklich anderthalb Pence unter dem Muͤnzpreiſe ſteht. In ſo weit
ſind zwei Prophezeiungen unſerer Allarmiſten zu nichte ge⸗ worden. Doch ſieht es im Handel und Gewerbe noch im⸗- mer ſehr flau aus. Die gegenwäͤrtige politiſche Bewegun
iſt wohl zum Theil mit daran Schuld. Zwar hat man nch hier in London groͤßtentheils daruͤber beruhigt; aber auf dem Lande herrſcht deswegen ohne Zweifel noch große Stockung.
Tuͤrkei.
Die Allgemeine Zeitung enthalt Folgendes:
„Konſtantinopei, 26. Febr. (Aus einem Handels) Schreiben.) Die Kriegs⸗Rüſtungen ſind hier ſehr groß, und man geraͤth beſonders daruͤber in Erſtaunen, daß die Pforte alle ihre Beduͤrfniſſe in baarem Gelde zahlt; ſie hat in die⸗ ſer Hinſicht ein weit freigebigeres Syſtem als das bisherige angenommen. Man fraͤgt ſich, woher der Staatsſchatz die hiezu noͤthigen Summen bezieht, und Niemand weiß dieſe Frage zu beantworten; denn die freiwilligen Beiträge der Provinzen zur Beſtreitung der Kriegskoſten waren zwar in der letzten veis beträͤchtlich, aber doch mit den Ausgaben nicht im Verhaͤltniſſe. Die Fraͤnkiſchen Kaufleute, die ſonſt ein Geſchaͤft mit der Pforte nur mit der groͤßten Vorſicht un⸗ ternahmen, draͤngen ſich jetzt dazu und bieten Credit an, der jedoch abgelehnt wird. — Vierzehn regulaire Regimenter, je⸗ des von 2000 Mann, ſind vor Kurzem neu organiſirt und aus dem Arſenale vollſtändig bewaffnet worden; ſie befinden ſich ſchon auf dem Marſche nach Schumla. Dreit Fregatten 8 liegen im Hafen bereit, in das Schwarze Meer a ZZI Der Sultan iſt von ſeiner Reiſe zuruͤck, er hat den abgeſetza ten Groß Vezier Izzet Mehemed Paſcha in ſeinem Verweſi-’ ſungs⸗Orte Rodoſto vor ſich gelaſſen, und es heißt, daß der⸗ ſelbe wieder einen wichtigen Auftrag erhalten werde, uͤber deſſen Beſchaffenheit ſich indeſſen mit Gewißheit nichts ſa⸗ en laͤßt. Einige vermuthen, daß er mit einem bedeutenden Lorps in Livadien gegen die Griechen operiren ſolle, da er mit der Sprache und dem Geiſte der Albaneſer genau be kannt iſt, während der neue Groß⸗ Vezier Reſchid⸗Paſ⸗ 2 . 5 zier Reſchid⸗Paſcha von dieſem Volke gehaft ward. Uebrigens ſcheint es ſicher, daß Reſchid Paſcha vor ſeiner Reiſe ins Hauptaueetier mas Schumla noch eine Zuſa kunft me Hauptquartier nach h der Hauptſt ammenkunft mit dem Großherrn un⸗ bier 9 adt haben werde. — An Getreide leldet man b Pase — Kangel; aus den Magazinen wird nur Mehl Bebaej vermengt verabfolgt, um ſo gut als möglich den
arf zu decken. Das Volt iſt deshalb ſehr unzufeteden, und die Behoͤrden ergreifen viele Vorſichts⸗Maaßregeln, da⸗ mit die öͤffentliche Ruhe nicht geſtort werde.“*
†
*) Wie bereits gemeldet worder.