ſo müͤſſe ſie dem Hauſe wenigſtens die gehörige Zeit zur Ueberlegung laſſen. Der henea. Wellingkon erwiederte darauf; „Die Achtung, plords, fuͤr Ihre Würde, fuͤr den hochwichtigen Gegenſtand ſelbſt, fuͤr die den beiden Haͤuſern von Sr. Maj. gemachte Erklärung, fuͤr Ihre Adreſſe an den Koöͤnig, ſo wie endlich fuͤr meinen eigenen Charakter, würde mich allein ſchon zurück⸗ halten, Etwas, das in dieſer großen Angelegenheit als vor⸗ eilig erſcheinen moͤchte, zu unternehmen. Wenn ich, My⸗ lords, jedoch bedenke, daß nun faſt ſchon 2 Monate verfloſ⸗ ſen ſind, ſeitdem die Botſchaft Sr. Maſeſtat erfolgt iſt, daß ſeitdem dieſer Gegenſtand ſehr haͤufig deſprochen wurde, und daß dabei hoͤchſt auffallende Behauptungen, welche ſich im Lande verbreitet und die Oppoſition dort erweckt haben, aufgeſtellt wurden, ſo kann ich nur ſehnlichſt wuͤnſchen, Ew. Herrlichkeiten recht bald die Gruͤnde Sir. auf welchen ich dieſe Maaͤßregel baſirt habe, und hoffe ich auch, daß Sie dadurch zu der Entſcheidung kommen werden, ſich füͤr die Bill zu erklären. (Hört, hört!) Ich bitte Ew. Herrlichkei⸗ ten, ſich zu erinnern, daß die zweite Leſung der Bill die erſte Station ſey, in welcher Sie eigentlich zu der Deliberation uͤber die Maaßregel gelangen. Bei allen Bittſchriften, wie ſie Tag fuͤr Tag, ſeit 6 Wochen, uͤbergeben wurden, iſt der Gegenſtand zwar immer berüͤhrt worden; jetzt aber liegt die Maaßregel wirklich da, zu Ihrer Berathung und Unterſu⸗ chung. Darum wuüͤnſche ich aber auch, ſie ſo bald als moͤg⸗ ſich auseinander ſetzen zu köͤnnen. Wenn der edle Lord, der ſo eben geſprochen hat, der fruͤheren Fälle erwaͤhnt, in wel⸗ chen eine zweite Leſung erſt nach Verlauf von einer Woche bis zu einem Monat erfolgt iſt, ſo * er dagegen mehrerer ande⸗ ren Fälle nicht gedacht, die nicht ſo, wie der vorliegende, in der Thron⸗Rede angekuͤndigt wurden, und doch in einem viel kuͤrzern Zeitraume zur Verathung kamen. (Beifall.) Unter dieſen Umſtan⸗ den, und damit das Land endlich von der wahren Geſinnung Ewr. Herrlichkeiten in Kenntniß geſetzt werde, will ich, mit Idrer Erlaubniß, dabei beharren, daß die Vill uͤbermorgen zum zweiten Male verleſen werde.“ (Beifall.) Lord Malmes⸗ bury ſagte hierauf, er ſey weit entfernt, irgend eine gehäͤſſige Oppoſition bilden zu wollen, aber er gebe zu dedenken, was wohl die Nachwelt dazu ſagen werde, wenn man eine ſolche Maagtegel nach Lüſtündiger Ueberlcguns voruchme, denn unmöglich wüͤrde man vor Morgen im e der 2— Bill ſeyn. Er wuͤnſche ebenfalls nicht, daß die im Lande berrſchende Aufregung noch länger unterhalten werde, aber es würde ihm doch lieb ſeyn⸗ wenn man nichts wider den

ch 8 rert rlichkeiten nicht ve⸗ ſey. ( Er heſſe daher wenn er auch

nicht gerade den 16 nweſte Leſung vos Eb“

ausſetzen werde. (Hört!) Dem es gehe, ſagte er, fuͤr das 2— 8 ſich Lord Holland; ſtand daraus hervor, daß die zweite daſande s'rinaſte, Uedel⸗ Mit der Maaßregel ſey es bereits hiclans ſo erfolge. ohnedies ſey jett gerade die Jahreszeit nglich bekannt und meiſten Lords in der Hauptſtadt deſlnben welcher ſich die der edle Lord (Malmesburp), deſſen geſchic Wenn übdrigens man ungemein ſchaͤtzen muſſe, ſich auf habelche Kenntniſſe ſo wundere es ihn (Lord Holland), daß er ich ve ülle berufe, unden jetzigen Discuſſionen als die urſpruͤngl derrachten ſind, durchgegangen ſeven. (Häet7. der Lord fort, „welche wir ſetzt vom Unten iſt nichts Anderes, als die Zuruͤcknahme zweier ſe erhielten, welche man, ſeltſam genug, mit der roteſtantiſche ehellg ſung dieſes Landes verwechſelt. Die eine ſemen Verfaſ⸗ den Katholiken gewiſſe Eide auf, um ſie te Aemtern auszuſchließen; die andere (die ſchreibt einen anderen Eid vor, um ihnen dadur Parlament zu verſchließen und dieſe Acten mit einem auffallenden Anachronismus die proteſtanti Conſtitution v. J 1688! (Beifall und Geläͤchter.) E Acten die als ein Ausfluß von der Weisheit unſerer Vvon fahren geſchildert werden, wiewohl ſie eine Verletzun unſe⸗ rer conſtitutionnellen Grund⸗Geſetze ſind. waren ns. das Reſultat einer ernſten Debatte; ſie wurden viel⸗ X. wie ich dies auch noch in der Folge zu bewetſen ge⸗ denke, mit Grewalt durch das . gebracht. Die erſte Acte, zu einer Zeit, als das Volk mit Sorgen über ſeine Freiheiten und den proteſtantiſchen Glauben erfuͤllt war, als man mit Verdacht auf den König*) und mit noch größe⸗ rem Mißtrauen auf den Thronerben **) hinblickte. Furcht, 5 *) Karl 1

anlaſſu Dde Baſengze

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auf dieſe Weiſe

Beſtuͤrzung, Mißtrauen und Unwillen herrſchten s, als an Einem Tage fuͤnf Pairs aus 88* Hauſe —+ Aet der Willkuͤhr ausgeſchloſſen wurden, der jetzt, als jeder Geex, ſetzlichkeit entgegen, verworfen und gebrandmarkt werden muß. So wurden alſo Maaßregeln durchgefuͤhrt, deren Bewunderer 1* man gegenwaͤrtig ſagen höͤrt, ſie bilden die Conſtitution unſeres Landes. (Beifall.) Fuͤnf Tage war im Ganzen jene erſte Aete im Oberhauſe; fuͤnf Tage war auch die Teſt⸗Aecte nur im Unterhauſe, und da man ſie hier einbrachte, wurde ſie be. reits am folgenden Tage zum zweiten Male verleſen. (Bei⸗ 8 fall.) Darin alſo beſtand die Weisheit unſerer Vorfahren, wurden die Akten, die jetzt unſerer Reviſion 8 unterliegen, Geſetze fuͤr das Land. (Beifall.) Das Reſultatbt eines Ueberfalls und des Mißtrauens waren fie freilich eines wohlbegruͤndeten Mißtrauens, da man von dem daa, mals auf dem Thronegbefindlichen Fuͤrſten argwohnen mußte, 8 daß er die Freiheiten, die Religion und die Verfaſſung die⸗ ſes Landes umſtüͤrzen wolle kann man ſie aber deshalb als Theile unſerer Conſtitution anſehen, wie einige edle Lords es thun? (Nein, nein! wurde gerufen, und, wie man glaubt, von Lord Eldon.) Wenn das Mißtrauen gegen einen Koͤnig an der Conſtitution participiren ſoll und

der edle Graf (Malmesbury) ſonach behauptet, daß auch ein proteſtantiſcher Fuͤrſt immer mit dem Mißtrauen angeſehen werden muß, daß er ein heimlicher Papiſt ſey dann koͤn⸗ 8 nen wir, conſtitutionneller Weiſe, niemals ohne Argwohn gegen unſere Fuͤrſten ſeyn.“ (Beifall.) Der Redner fuhr ö 8 beweiſen, daß viele andere Maaßregeln, die wirklich ein 96 . ruch der Conſtitution geweſen ſeyen, namentlich die oftmaa.— lige Aufhebung der Habeas⸗Corpus⸗Acte dieſes Grundge⸗ ſetzes in Bezug auf perſoͤnliche Freiheit weit eiliger durch das Parlament gegangen ſeyen. Von der vorllie⸗ genden Maaßregel koͤnne man aber am Allerwenigſten ſagen, daß ſie das Haus überraſche, denn die Frage werde bier dereits ſeit 30 Jahren von jedem Geſichtspunkte aus 4. 1 betrachtet. (Hoͤrt, hoͤrt!) Der Lord ſagte zuletzt, daß er des⸗ 825 halb ſeine Beiſtimmung zu dem Wunſche einer längeren Ver⸗ ef ſchiebung nicht geben koͤnne. Derſelben Meinung wvar 4 auch Lord Goderich, welcher ſagte, daß waͤhrend der letzten 8 2 Monate faſt jeder Lord Gelegenheit gehabt habe, ſeine Meinung kund zu thun, und daß eben die Bittſchriften, von welchen Graf Malmesbury geſprochen, ihm (Lord Goderich) *

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ein Grund ſeyen, die Frage nicht länger auszuſetzen. Denn 51. die verwerflichen Mittel und Verlaͤumdungen, deren man

oft bedient, um jene Petitionen zuſammen zu bringen, machten es nothwendig, daß man ſie ſobald als möglich auf das Buͤndigſte widerlege. Graf von Eldon erhob ſich lerauf und ſagte: „Man wird mie die Gerechtigkeit wider⸗ laſſen, daß ich bei Ueberreichung der Bitrſchriften es ſo viel als moͤglich vermieden habe, mich üͤber die Frage ſelbſt auszulaſſen; jetzt aber kann ich nicht umhin, zur Wi⸗ derlegung der eben vorgebrachten VBehauptungen, etwas uͤber die Natur des uns von dem edlen Grafen (Malmesbury) gemachten Vorſchlages zu ſagen. Seit 31 Jahren bin 9 b mit den Verhandlungen des Parlaments vertraut; niemals aber iſt es mir vorgekommen, daß man bei einer 223 . tigen Maaßregel mit ſolcher Eile verfuhr, als der edle Herzog bei der vorliegenden anwendet. Wenn ich geneigt waͤre, bloß um Oppoſition zu machen, von der im Oberhauſe üͤblichen, parlamentariſchen Ordnung Gebrauch zu ſo wuͤrde ich jetzt darauf SeEe.eö tatre. e z . büav un ſedoch nicht thun; denke qg daß ſj die Volks⸗Geſinnung, auf die uͤrde man in Ruͤckſicht auf iltigeeit der

d auf die hohe ve h genngn Muße 8, Ueberlegung ziehen ſollte.

er 8 (Holland) m ſeit 30 Jahren dapon die Rede ſey, ſo mi erwiedern, Bil, wie dieſe, iſt wenigſtens noch niemals eingebracht Die Maaßregel iſt eine von ungemein großer Wichtigkeit; denn ſie berüͤhrt zunaͤchſt die Prärogative der Krone, und in ſolchen Fällen iſt man ſonſt immer gewohnt eſen, ſo vorſichtig als moͤglich zu verfahren; alsdann aber dereaft ſte auch die Rechte der Kirche, und dieſe hat, in Ge⸗ mäßheit unſerer Landes⸗Verfaſſung, immer die eine Hälſte des Staates gebildet. Schwerlich hat der edle Herzog (v. Wellington) . mit dem Inhalte ſäͤmmtlicher, in ungemnein kurzer Friſt bei uns eingegangenen 3 bis 4,000 Bittſchrif⸗ ten genau bekannt gemacht. Man ruͤhmt ihn immer, wex,.. gen ſeiner Feſtigkeit; ich aber möͤchte mir die Freiheit meche,. men, dem edlen Herzoge zu ſagen (zur Ordnung) nun, ich möchte mir die Freiheit nehmen, dem edlen Herzoge zu ſagen, daß er ſeine Feſtigkeit auch wohl etwatz zu watt kre duͤrfte. Freilich muß es ihm von Wichtigkett erſchetnene⸗ 2