Maaßregel ſobald als moͤglich aus einander zu ſetzen, aber er mußte zugleich bedenken, daß die Entſcheidung Ihrer Herr⸗ lichkeiten in jedem Falle noch befriedigender ausfallen wuͤrde, wenn man Ihnen die gehoͤrige Ruhe und Muße zur Ueber⸗ legung ließe. Auf einige Tage — von Donnerſtag bis Mon⸗ tag — ſollte es ihm wenigſtens gar nicht ankommen; willigt aber der edle Herzog durgchaus nicht ein, ſo denke ich, iſt es keinem Lord zu verargen, der von jedem Vortheile, den ihm die parlamentariſche Ordnung gewaͤhrt, Nutzen zieht, um eine Verſchiebung auf andere Weiſe zu bewirken.“ — Nachdem die Lords Holland und Goderich hierauf Einiges erwie⸗ dert, ließen ſich noch folgende Pairs vernehmen: die Lords Farnham, Sidmouth, Longford und Graf v. Win⸗ chelſea fuͤr die Verſchiebung; Lord Ellenborough und Graf Carnarvon aber dagegen. — Es wurde alsdann der Druck der Bill, und, auf den Antrag des Herzogs von Wellington, die Einberufung des Hauſes auf Donnerſtag (2. April) verordnet. Als darauf die Irländiſche Wahl⸗ beſchraͤnkungs⸗Bill zum erſten Male verleſen wurde, machte der Herzog von Wellington die geſtern von uns (Artikel London, 1. April) erwaͤhnte Erklarung. — Mehrere Bitt⸗ ſchriften kamen alsdann wieder an die Reihe, worauf das Haus ſich vertagte.
(Ueber die Verhandlungen des Unterhauſes am J1. Marz, die uͤbrigens von keiner beſondern Erheblichkeit waren, wer⸗ den wir morgen berichten.) 8
London, 1. April. Ueber das erfolgte Durchgehen der katholiſchen Bill im Unterhauſe aͤußert ſich die Times fol⸗ gendermaaßen: „Es iſt ein Sieg, deſſen wohlthaͤtige Folgen noch die ſpaͤteſten Geſchlechter fuͤhlen werden, da er Irland
ee und Glͤck, und Großbritanien Wuͤrde und Kraft ver⸗ eiht. Jetzt endlich hat die Union der drei Nationen wirk⸗ Namen nach, denn
85 lich begonnen; bisher beſtand ſie nur dem b Knecht und ſeinem
weelche Eintracht konnte zwiſchen dem
druͤcker und dem murrenden Schlachtopfer? Jetzt ſind die Feſſeln abgeſchuͤttelt, und mit — und mit gegenſeitigem Wohlwollen kann der Irläͤnder dem Britten ins Antlitz ſchauen.“ Ferrner heißt es in dieſem Blatte: „Schwerlich bedarf s mehr als jehn bis zwoͤlf Tage, um die Bill im Ober⸗ heauſe durchzubringen, und das Öſterfeſt wird ein, ſeiner hei⸗ ligen Einſetzung wuͤrdiges Schauſpiel ſehen, wann die, welche, nach dem ſchoͤnen Ausdrucke des Sir G. Murray, „ihre Hooffnung auf denſelben Erlöſer ſetzen,“ ſich zum erſtenmale als Mitfreie ſowohl als Mitchriſten einander begruͤßen
8 werden.“ FJn einer am letzten Dienſtage gehaltenen Sitzung der Medſco⸗Botaniſchen Geſellſchaft, las der Praſident, Graf Stanhope, zwei Schreiben vor, die er von dem Könige von Spanien und von dem Erzherzoge Anton von Oeſterreich er halten hatte, welche deren Wunſch ausdruͤcken, als Mitglte⸗ 1 dieſer Geſellſchaft aufgenommen zu werden. Der Graf 8 öeö. das SI ſey, daß ein Köͤnig S— n Mitglied einer außer ſein 8 ehen⸗ .“ Geſellſchaft 2 waͤre. E Deutſchland. “ Frankfurt a. M., 3. April. Dieſen Morgen iſt aus Homvburg vor der Höhe uns die betruͤbende Macheiche zuge⸗ kfeommen, daß es dem Herrn uͤber Leben und Tod gefallen 8 hat, den Durchlauchtigſten Herrn Landgrafen zu Heſſen⸗ Homburg, Friedrich Joſeph Lu wig, nach einem kurzen Kran⸗ kemlager von 9 Tagen, geſtern Abends 7 Uhr, zum großen Schmerze ſeiner treuen Unterthanen, aus dieſer Welt abzu⸗ rufen. Der Hoͤchſtſelige war den 30. Juli 1769 geboren, am 20. Januar 1820 zur Regterung gelangt und ſeit 1818 mit Eilſabeth, Königl. Prinzeſſin von Großbeitanten und Hanover, vermaͤhlit. Da aus dieſer Ehe keine Kinder vor⸗ heanden ſind, ſo folgt des Verewigten Durchl. Bruder, Prinz Ludwig (geb. 29. Aug. 1770), Königl. Preuß. General der Infanteris und Gouverneur von Luxemburg, in der Regie⸗
Herrn ſtattfinden — zwiſchen dem mißtrauiſchen Unter⸗
V
Tuürkei und Griechenland. . Nach einem (von der Allgemeinen Zeitung mitge⸗
theilten) Schreiben aus Konſtantinopel vom 10. März behauptet man daſelbſt, daß die Pforte in dem neuen Felde zuge 300,000 Mann, theils von Aſien, theils von Europa, ins Feld ſtellen wolle. — Was die Seeruͤſtungen anlangt, ſo findet nicht nur (wie bereits gemeldet worden) die Be⸗ mannung der ausgeruͤſteten Kriegsfahrzeuge, deren zehn vor dem daſigen Arſenale liegen, bei dem Mangel an euͤbten Seeleuten große Schwierigkeit, ſondern man zweifeſt auch (jenem Schreiben zufolge), ob der gegenwäͤrtige Kapudan Paſcha, Papudſchi Ahmed, obwohl ihm Faͤhigkeiten und Gewandtheit in Geſchaͤften nicht abgeſprochen werden koͤn⸗ nen, bei ſeinem Mangel an Erfahrung im Seeweſen zu groͤ⸗ ßeren Thaten geeignet ſey, als ſo viele ſeiner Vorgänger, die, gleich ihm, von andern Functionen plötzlich an die Spitze der Ittomaniſchen Marine geſtellt wurden. — Der Brod⸗ mangel faͤngt allmäͤhlig, beſonders fuͤr die aͤrmere Volksklaſſe, an, fühlbar zu werden; die Sperre der Dardanellen dauert fort, und ſeit einigen Tagen verlautete ſogar, daß die Ruſſen nun auch die Küſten von Syrien, Karamanien und ſelbſt Alexandrien in Blokadeſtand erklaͤren wollten. 8
88 —
Inland. (Gartenbau⸗Verein. — In der jöſten Verſammlung des Vereins zur Befördern rung des Gartenbaues am 5ten d. M. waren Gegenſtände 13 des Vortrages und resp. der Eroͤrterung: Nachricht von 9 einer in Mailand aus Samen gezogenen neuen Varietaͤt der — Camellia Japonica, die von der Aehnlichtene Bluͤthe mit —5 Nerium splendens dort C. nereiflora benannt worden .n Notizen uͤber die angemeſſene, in dem Zeitblatte fuͤr Ge⸗ werbetreibende und Freunde der Geweibe von Heinr. Weber näher beſchriebene Verfahrungsweiſe bei Verfertigung feiner Strohgeflechte nach Italtäniſcher Art, aus den Halmen des Weizens und verſchiedener inläͤndiſcher Gras⸗Arten; Betrach tungen üͤber den Anbau der Runkelruͤben zur ucker⸗Fabria«⸗ kation und deſſen vortheilhafte Ausfuͤhrbarkeit; Notizen uͤber den Sammet⸗Weizen (Triticum pilosum) und die Bedingun⸗ gen, unter welchen der Anbau deſſelben zu empfehlen iſt; Mittheilungen uͤber die Duͤngung der Obſt⸗Baäume, desglei⸗ chen über die Vorzuͤge von concav gehogenen Glasſcheiben zur Deckung der Gewaͤchs⸗Häuſer; Nachrichten uͤber den Mohnbau bei Erfurt auf Opium⸗Gewinn und das dabei zu beobachtende Verfahren; Reſultate eines comparativen An⸗ baues von 36 Kartoffel⸗Arten und Nachricht von der gerina-⸗ — Vermehrung des Ertrages durch Abbrechen der Karkoffel⸗ —— Beſchreibung einer Vorrichtung zur Heizung 89 — G 85 mit erwaäͤrmter Luft; Bericht üͤber den 3 ſtand der Gäͤrtner⸗Lehr⸗Anſtalt zu Schöͤneberg und Potsdam und deren Leiſtungen während des verfloſſenen Lehr⸗Curſus vom März 1828 — 1829; Beſchreibung eines Verfahrens zur Verpflanzung alter Bäume; Gutachten uͤber die verſchiedent⸗ lich empfohlene, durch Erfahrung aber nicht vortheilhaft be⸗ waäͤhrte Veredlung der Obſt⸗Baͤume durch Wurzel⸗Copulation; 41 .
Notizen uͤber Aurikel⸗Zucht.
Konzgliche Schauſpiele. ☛ Donnerſtag, 9. April. Schauſpielhauſe, zum Er⸗ ſtenmale: Die Rovyaliſten ſpiel in 4 Abl — don E. Raupach. 8 ſpiel in 4 Abtheilungen,
2 Kenigsſtaͤdtſches Theater. aen
1.“ Donnerſtag, 9. April. Graf Orp.
N
rung der Homburgiſchen Lande.
8 a 8— 22 3. vgen. 9 mental⸗Geſetz⸗Entwurf fortgeſetzt w des Innern auf und 2n-2. —27
teſten Aufmerkſamkeit angehoͤrt ward.
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Frankfurt a. M., 5. A
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EEE Borsen. 82 1 lC. Haeh 99. h.h.Ae 18 70NF. . ⸗ öE74246 8
In der vorgeſtrigen Sitzung der Deputirten⸗Ka⸗ 1 geſtrig bung .1 Seeen-7, wo die Discuſſton üͤber den Departe⸗
Entwurf in einer ausfuͤhrlichen Rede, wel
Geſtern ſchloß 3p Crige Rente 79 Fr. 65 Cent.; 5„ Ctige April. berr. 558 Metalliq. 981.
der gegen denſelben ſprach, der Miniſter von der Verſammlang mit der geſpann⸗
Rente 108 Fr. 85 Cent. 4 Bank⸗Actien 1323. Partial⸗Obllg. 124⁄. Looſe 38u8.
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Rehacteur John, Mitredacteur Cottel.