er Stadt ſich vereinigten, und ſie mit den Waffen in der Hend hinaustrieben. Darf ein ſolcher Stand der Dinge wohl in irgend einem Civiliſirten Staate geduldet werden? (Beifall.) Noch in demſelben Jahre fand eine aͤhnliche. Begebenheit, wie die erzaͤhlte, im Süden Irlands, zu Charleville, ſtatt. Nach⸗ dem ich nun aber dieſe Facta berichtet, kann wohl da noch irgend ein edler Lord einen Augenbtick lang an dem Beſtehen einer Or⸗ ganiſation zweifeln/ oder ſagen, daß dergleichen gan zufaͤllig ge ſchehen ſeh? (Beifall) Hiebei brauche ich noch nicht ſichen zu blei⸗ ben, ich kann Ew. Herrlichkeiten noch an eine andere Thatſache erinnern, welche das Beſtehen jener Organiſation noch mehr au⸗ ßper Zweifel ſtellt. Im letzten Herbſte hat naͤmlich die katholiſche Affociation uͤber die Mittel, ſo wie uͤber die Angemeſſenheit einer Maaßregel verathſchlagt, allen Verkehr, alle kaufmaͤnniſchen Ge⸗ FAaft⸗ zwiſchen Katholiken und Proteſtanten abzubrechen — man B erathſchlagte uͤber die Angemeſſenheit einer Maaßregel, wodurch das Gefuhl eines gegenſcitigen Beduͤrfniſſes und egenſeitiger Un⸗ terſtuͤtzung, wie der menſchliche Verkehr ſie ſonſt erzeugt, ganz vernichtet werden ſollre. Mylords, wuͤrde ein ſolcher Plan, wenn 8 t zu Stande gekommen waͤre — und die, welche daruͤber delibe⸗
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rirten, hatten, wie ich glaube, die Macht, ihn auszufuͤhren — wuͤrde 1 ein ſolcher Plan zur Vernichtung jedes Verkehrs, nicht auch alle
anderen zwiſchen den Partheien beſtehende Verhaltniſſe und hpichten genz aufocieſt hären? Kann ſemand noch die Behaup⸗
FInna vwagen, daß von eiuem Volte zu ſeicher voge, oder von einem Velke, das ſich zu ſolchem geſellſchaftlichen Zuſzande aucknur hinneigt, erwarlet werden kaun, es werde alle Pflichten gegen ſeine Mit⸗ AHUnterthanen erfuͤllen? Mir ſcheitt fs nntdelich, deß Lrure in ſolcher Lage noch im Srande ſeyen, threr Pfticht, als Mitglieder
einer Jury, treu nachzukemmen; daß ſie alsdann noch Recht und GFerechtigkeit zu ſchlichten vermögen, und doß ſie den Unter⸗ Fanen des Koͤmgs Schutz für Leben und Eigenrhum verleihen aanen. Dies nun, Mylorde, iſt der geſellſchaftliche Zuſtand, auf ſpelchen ich Ihre Aufmerkſamkeit hinzulenken wuͤnſche, und wel⸗ Hem anzuhelten das Parlament, wie ich es feſt dehaupte, auf he Bandigſte vervftichter . Ehe ich jedoch zur Betrachtung
8 einer folchen Abbülfe nhthigen Mittel uͤbergehe, wuͤnſche
ich Ew. Herrlichkeiten noch auf die Folgen aufmertſam zu ma⸗ Hen, die ein ſolcher geſellſchaftlicher Zuſtand für des Königs Fraärogative hat. Während der Dauer peſſelben konnte Se. Mat⸗ keinen Pair ernennen (Hert, bört!) — ich meine, St. Maj. ſtand es nicht frei, irgend ein Irlaͤndiſches Mitg ied des Unterhauſes b zun Pair Vve, Denn die Diener Sr. Maj konnten es hurchaus nicht wagen, dem Koͤnige den Rath zu ertheilen, erwas zu bhun, wodurch man ſich der Gefahr einer neuen Parlamentswahl in Frland ausgeſetzt haͤtte, ciner Gefahr, welche mit unendlichem, und br nahe liegendem Ungluͤck, das von keiner ſpätern Zeit der Ruhe wieder gut gemacht werden konnte, verknupft war. Ware aber auch ein ſolches Unglüͤck nicht zu fuͤrchten geweſen, ſo mußten es die Die⸗ 3 2 des Konigs doch ſcheuen, der katholiſchen Aſſockation eine neue
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elegenheit zu geben, ihre Kräfte zu verſuchen. (Hort, hoͤrt! ragen mich nun einige edle Lords: „Warum wurden in Ir⸗ and 88 die Landez⸗Geſetze in Vollzug gebracht!“ ſo muß ich darauf antworten, daß man den Worten des Ge⸗ 898 dort durchaus nicht zuwider handelte Bei den Umherzuͤgen, die in Norden Irlands ſecſänden, wurden, ſovtel ich weiß, nicht ein cinzigenmal die Magiſtrats Erlaſſe uͤbertreten, nicht ein einzi⸗ Ge 81 ch b , des Khnigs, nicht 5. Finzigesnn unte er an etz in Voll ebra⸗ 8 E h. * 8398 Fhehmdeate Lcen der z urf machen, ie die in. land in Veuas gebrachten Landes⸗Geſetze nicht .8,, en vollziehen läſfen, ſo ſcheinen ſic, die uns dies vorwerfen, den Stand der Saͤchen in Frland nicht recht zu kennen. (Lauter Bet⸗ al] üls im Jahre 1879 das v in England vollzogen wurde, hatte ſich eine Menge von Leuten zu ungeſetzlichen Zwecgen verſammelt; ſie wurden von Magiſtrats Pertanen aufgefordert, ſich zu zerſtreuen — gehorchten aber nicht. Es wurden darauf Trup⸗ en beorderk, um ſie zu zerſtreuen, was auch endlich gelang In Haland fand cec 18 der Art ſtatt, 8. 8 gege⸗ die Verſammlungen zu beuen — er lonnte nicht gegeben wer⸗ eePe ians eine Magiſtrats Perſon, und ohne den Befehl ei⸗ ſolchen hatten wiederum die Trupyen kein Feche, zis Fertremana ze vuken. Der geſellſchaftliche Zuſtand Irlands war aber von der daß dergleichen Verſammlungen faſt in jeder Stunde und in allen Labürhen ſart finden; es war daher auch unmzalich, uͤberall ERRmaen, die den hei ſolchen Auflaäufen ſtatt indenden Gewalerhätigkeiten, welche jedem civilifirren Lande zur Scande gereichen, vorbeugen konnten. (Hort, Hört!) Hieraut, Felords, geht ſedoch hervor, daß weder das Geſetz, noch die Mit⸗ tel, die der Regierung zu Gebore ſtanden, hinreichend waren, dieſem Stande der Dinge ein Ende zu machen, und deshalb wurde es Atothwendig, das Parlament um eln Mittel zur Abhuülfe anzugehen.“
8 Indem wir uns die fernere vollſtaͤndige Mitthei⸗ 1 ung der Rede des gege von S.ö.Zcas. ſodne auch ei⸗
nen ausfüͤhrlicheren cht über die darauf gefolgten weiteren Verhandlungen des Oberhauſes vorbehalten muüͤſſen bemerken wir in letzterer Hinſicht hier vorläͤufig nur Folgen⸗ des: Der Erzbiſchof von Tanterbury erklärte ſich fuͤr einen ſo entſchiedenen Gegner der ganzen vorliegenden Vill, daß er darauf antrug, erſt nach 6 Monaten zum zweiten⸗ 8 n
en (d. h. „ zn verwerfe
Er begrüͤndete ſewe
P Nachdem ſodann noch der Graf von Sern 4
Oppoſition auf die von den Haͤuptern der katholiſchen Geiſt⸗ lichkeit anerkannte Thatſache: daß ihre Religion nicht nur unverändert, ſondern unveraͤnderlich ſey; ferner darauf, daß die katholiſche Geiſtlichkeit einen hoͤchſt gefaͤhrlichen Einfluß auf ihre Heerden, ſowohl in weltlicher als in geiſtlicher Hin⸗ ſicht, ausuͤbe; daß auf deren Dankbarkeit wenig Zuverſicht u ſetzen ſey, wie ſolches aus der Art und Weiſe, in der die⸗ felben die Wahlfreiheit gemißbraucht hätten, desgleichen aus ihren Bemuͤhungen, Abgaben zu unziemlichen Zwecken zu er⸗ heben, und auch daraus hervorgehe, daß ſie die Gebaͤude der Gottes⸗Verehrung zu factioöͤſen Sammelplaͤtzen gemacht haͤt⸗ ten. Er deutete auf die Moͤglichkeit hin, die Engliſche Kirche in den Colonieen zu vernichten, falls das Colonial⸗Departe⸗ ment ſich in den Händen eines katholiſchen Staats⸗Seere⸗ tairs befäͤnde. Nicht mit den Sicherheiten, ſondern mit dem Enn der Bill war der genannte Redner unzufrieden. — eer Erzbiſchof von Armagh erklaͤrte ſich mit den von dem Pri⸗ mas von England ausgeſprochenen Geſinnungen einverſtanden. Er ſey verſichert, daß die Maaßregel Irland nicht beruhigen wuͤrde; ſie wuͤrde die Macht zum Uebelthun vermehren, ohne diebuſt dazu zu mindern; ſie wuͤrde die Roͤmiſche Kirche nicht toleranter machen, oder die Prieſterſchaft dahin vermoͤgen, daß ſie ſich dazu verſtehe, einen niedern Rang einzunehmen als eine Geiſtlichkeit, deren Stand ſie nicht als eine goͤttliche Einſetzung erkennt. Schluͤßlich ſah er es fuͤr unmoͤglich an, die Katholiken in irgend einem Falle, wo der Proteſtantis⸗ mus in Gefahr ſey, zu verſchmelzen. — Der Biſchof von Oxrford hatte eine andere Anſicht von der Sache; er ſah die Bill als eine durch offenbare Nothwendigkeit erheiſchte und ſanctionirte Maaßregel an. Er war der Meinung, daß die einſichtsvollſten und ausgezeichneteſten Maͤnner des Lan⸗ des derſelben zugethan ſeyen, und legte es den Lords ans 2 die Folgen wohl zu erwaͤgen, welche aus der Verwer⸗ ug der Bill F müßten. — Der Herzog v. Rich⸗ mond erklärte, er könne nicht von der Meinung abgehen, daß die proteſtantiſche Verfaſſung nicht einem ſo gefährlichen Verſuch ausgeſetzt werden duͤrfe. — Der Biſchof von Sa⸗ lisbury war ebenfalls in ſeinem Widerſtand gegen die Maat⸗ regel entſchieden, und Graf v. Winchelſea ſah dieſelbe als hoͤchſt gefahrvoll fuͤr die buͤrgerliche und re igibſe Freiheit an. — Graf Sommers dagegen ſprach die Ueberzeugung aus, daß die proteſtantiſche Religion, weit entferut, durch die Maaßregel zerſtoͤrt zu werden, im Gegentheil dadurch weit mehr als es jetzt der Fall ſey, geſichert und befoͤrdert werden wuͤrde. Der Graf v. Harewood glaubte gerade in den von den Vertheidigern der Maaßregel dafuͤr angefuͤhrten Argumenten, Gruͤnde zum entſchiedenen Widerſtand gegen dieſelbe zu fin⸗ den. Er meinte, die Mitglieder der katholiſchen Aſſociation, weſche die Gefahr erzeugt oder doch vergrößert habe, wuüͤr⸗ den, durch die Zulaſſung zu gleichen Rechten mit den Puo teſtanten, belohnt. — Marquis v. Lansdowne unter⸗ . die Maaßregel, weil er, im Widerſpruch mit dem rimas von England, ſie als zur Beruhigung Irlands *% eignet erkannte. Er ſetzte auseinander, daß es nie die Ab⸗ cht geweſen ſey, die Katholiken durch die Conſtitution von 688 fuͤr immer von politiſcher Macht auszuſchlteßen. Er ſtellte ferner dar, wie gefährlich es ſeyn müſſe, wenn man den Katholiken zeige, daß die ſch beſtehende Kirche die einzige Scheidewand zwiſchen und ihren Forderunge ſey. Der Biſchof von London „ betrachtete dieſe jetztere Anſicht als gehäſſig und melnte, der edle Mar⸗ guts würde aufrichtiger geweſen ſeyn, wenn er geſagt häͤtte, daß die proteſtantiſche Verfaſſung, von der die * einen inkegrirenden und weſentlichen Theil ausmache, das Hinderniß zur Bewilligung dieſer Forderungen ſe⸗ 2à 5. † — 8 Beregen der Meinung des Marauis 58 8872 „in Betreff der von der Maaßregel erwar 2 genden Wirkung, nicht beiſtimmen, well — — der pielen Punkte des Mißvergnuͤgens beſetti fäͤhrlich ſey es 2— gens eitigen buͤrfte. Ge⸗ lnder vereintgen und Irrthum mit ein⸗ Anfang der I. Pee k angetragen an den Koͤntg bocals ſe hatte, brachte dem Hauſe in Erinn daß ee 23 es Zeteitwäligteſt gegußert habe, in der Ficher ge —. 0 iken deodachteten Politik eine Aenderung vor⸗,. h veng. och ſey ihm nie eingefallen, es zu thun, ohne 6 32 ede ſtehende Maaßregel von weſe und d Sicherheiten begleitet zu ſehen. Da die Vill Meinung nach nichts von dergleichen Sicherheiten Der Graf von Wi
kow (der auch 698 geſprochen) erklärte ſich ganz Gunſten der Bill, und zußerte, daß eine Oereaen 2 8
e. der dieſelbe nur als Reſultat von Vorurtheilen anzuſe