Staatsgeſetze mit großer Uebereilung abgefaßt worden; man habe ferner von Wiedererwaͤhlung geſprochen und geſagt, daß man ſich ohne Beſforgniß zu einer ſolchen ſtellen wuͤrde; Pitt, der größte Staatsmann Englands und einer der ſchoͤnſten Charaktere der neuern Zeit, habe ſeine Entlaſſung eingereicht, und ſey nicht wieder erwählt worden; die Voͤlker wollten heut zu Tage beſonders ſolche Maͤnner zu Repraͤſentanten, die ihre Wunſche kennten nud ſich mit ihren Angelegenheiten beſchäftigten; und ſie thaͤten recht daran, denn die Angele⸗ enheiten der Voͤlker ſeyen auch die der Fuͤrſten. Der Red⸗ ner ſtimmte gegen den Geſetz⸗Entwurf, den er nur mit den Amendements der Commiſſion annehmen wuͤrde. 22 Herr v. Brigode von der Linken, bemerkte, daß die Oppoſttion 8* das vorliegende Geſetz aus einem rein ariſtokratiſchen In⸗

vor einer feſſelloſen Anarchie und einer Wiederkehr der Leen.n 1. die Commiſſion habe bei ihrer Arbeit das Ziel verfolgt, die Gemuͤther in dieſer Bezichung zu beruhi⸗ gen; man habe alſo Grund anzunechmen, daß in dem Geſetze ein demokratiſcher Keim enthalten ſey; die Worte Demokra⸗ tie und Ariſtokratie ſeyen ader im Laufe dieſer Verhandlun⸗ gen ſo oft gebraucht worden, daß es noͤthig ſey, ſich ͤber den ſcharſen und beſtimmten Sinn derſelben Rechenſchaft abzu⸗ legen. Alle Beſorgniſſe, daß das demokraciſche Pcincip etwa ſeine Graͤnzen auf's Neue uͤberſchreiten moͤchte, ſeyen ungegründet; das Volk koͤnne, wenn es ſich allein uͤberlaſſen bleibe, nie einen Staat umſtuͤrzen; es koͤnne tumultuiren, ſich empoͤren, Aufſtaͤnde veranlaſſen, aber nie eine Revolution zu Stande bringen; man hade richtig bemerkt, daß die Revalutionen ſteis zum Vortheile der Ariſtokratie ausſchluͤgen; eben ſo wahr ſey es, wenn man behaupte, daß alle Revolutionen von der Ariſtokratie begonnen und zu Ende geführt worden ſeyen. Der Redner hob darauf den Widerſpruch hervor, in welchen man verfalle, wenn man einerſeits gegen die Centra⸗ Iiſarion auftrete, und doch andererſeits das Wahlprincip nicht zugeben wolle; ohne dieſes bleibe die Ernennung der Gene⸗ ral⸗Conſeils ganz in den Händen der Regierung, und da⸗ durch entſtehe eben die Centraliſation; dieſer koͤnne daher nur durch Einfuͤhrung der Wahlen ein Ende gemacht werden. Das von den Miniſtern vorgeſchlagene Geſetz, ſo wie die Arbeit der Commiſſion, habe bei den Wahlen alle Vortheile auf die Seite der Ariſtokratie geſtellt; der Unterſchied beſtehe nur darin, daß das Geſetz der Miniſter beſonders die alte Ariſtokratie beguͤnſtige, deren Grundſätze mit den durch die Reſtauration und die Charte geheiligten polttiſchen Anſichten ſpruche ſtänden; die Commiſſion dagegen ſtellt die razis des alten Syſtems wie die conſtitutionnelle Ariſto⸗ kratie auf gleiche Linte bei dem Wahl⸗Concurſe. Wenn er ſo ſchloß der Redner, ſich fuͤr eins von beiden entſcheiden muͤſſe, ſo ſtimme er fuͤr den Geſetz⸗Entwurf der Commiſſion obgleich derſelbe noch nicht ganz vollkommen ſep. Nach ihm trat noch Herr Viennet, aus dem linken Centrum dm der letzte Redner in dieſer Sitzung auf, und verſa als Gründe der Redner der rechten Seite zu wider! chte, die das Wahlprincip verworfen hatten; er gin ſodann —.— Amendements der Commiſſion üͤber, und . te d in den Das von der Commiſſion befolgte Syſtem 85.3 ſeſelben. den Urhebern des Geſetz⸗Entwurfes dargeboten ihnen abgewieſen worden; wiewohl das Stillſch Freunde den Miniſtern beweiſen muͤſſe,

Wege beſänden, ſo ſch daß ſie ſi * c eg 7 icnen 8 nens ollcham zu wollen. Der 2e8e. g ennch an dem⸗ von der Commiſſion amendirte Geſetz

eine Ruͤckkehr blutiger Revolutionen in

ee ns ſen, ſey. Der alte Thron ſey geſtuͤrzt worden, weil e Jde vnmöalic beruht habe, —— hingegen 2b— ütterlich, weil er auf Geſetzen gegruͤndet ſ⸗ ſey uner⸗ 6 Uhr 2 8 Die Sitzung aris,-4. April. orgeſtern hielt . faſt .ebasczer Miniſter⸗Rath, bei 1 S Thenne iſt vorgeſtern mit 24 3 err 24 unter 98 an die Stelle des Herrn Auger wieder r 2 1 Franzoͤſichen Akademie aufgenommen worden.

Die Portugieſiſchen Fluͤchtlinge zu Breſt haben die Er⸗ laubniß erhalten, ſich nach Fougeres und Laval zu begeben, wo Caſernen zu ihrer Aufnahme eingerichtet werden.

Das Linienſchiff „le Conquérant“, mit dem Vice⸗Ad⸗ miral von Rigny am Bord, iſt am 25ſten v. M. auf der Rhede von Toulon angekommen. Es hatte am 9ten Nava⸗ rin verlaſſen. Die Quotidienne will wiſſen, der König habe Herrn von Rigny in den Grafenſtand erhoben.

Am 25ſten v. M. langte auch die Gabarre „Aſtrolabe“, unter den Befchlen des ains Dumont⸗Durville, auf

2 b ,, langen ſey (Beifall) Es iſt nicht tereſſe hervorgegangen ſey. Darauf bezoͤgen ſich jene Beſorg⸗ aee eh, Hvefanh, ehe hr Chr . üssnn⸗

üraätsüten

* 2 2

ihrer Ruͤckkehr von der Reiſe um die Welt in den Hafen . 2 8

von Marſeille an.

Großbritanien und 8

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. ſetzung der geſtern abgebrochenen Rede des Herzogs von lington.)

(Fort⸗ Wel⸗

aſſen Sie uns, Mylords, unterſuchen, welcher Erf⸗

einer Aufforderung an das Parlament, wegen der 8. abhuͤlflichen Maaßregeln, zu erwarren ſtand Wie wir Alle wiſ⸗ ſen, ging an einem Ort, den ich nicht beſonders zu bezeichnen nothig haäben werde“ (im Unterhauſe, „die Meinung dahin, daß eine Abhuͤlfe des Uebels nur 1 1 2v2 liſchen Unterthanen Sr

durch ⸗Aufhebung der auf den 8 Maieſtaͤt laſtenden Unfäbigkeinen eit 3ij daß das Miniſte⸗ rium die katholiſche Aſſociation durch eine vom ve eeneaege dernde verſtarkte Macht wuͤrde haben unterdruͤcken koönnen; allein ich frage Ew. Herrlichkeiten, was wuͤrde der Erfolg geweſen ſeyn wenn wie das Parlament vermocht haͤtten, ein ſolches Geſetz zu geben, ohne daß wir uns gleichzeitig bereit erklaͤrten, den ganzen Zuſtand Irland's in Erwaͤguüͤng zu ziehen, (Lauter

Beiſall.) mit der Abſicht, ein kraͤftiges Mittel zur Abhüͤlfe des-.

jenigen in Anwendung zu bringen, welches das eine Haus des Parlamentz als die Urſache des Uebels erkannt hatte. (Auhaltender Beifall) Geſetzt aber, Mylords, die Regierung Sr. Majeſtaͤt haͤtte vom Parlament eine Bill zur Unterdruͤckung der katholiſchen Aſ⸗ ſociation erlangt, wuͤrde ein ſolches Geſetz, wie es eben im andern Hauſe durchgegangen, zur Abhuͤlfe des Zuſtandes genuͤgt haben (Beifall); wuͤrde es, frage ich, als ein abhuüͤlfliches Mit⸗ tel gegen die uͤblen Verhaͤltniſſe, wie ſie in Jeland beſiec⸗ hen und wie ich ſie eben beſchrichen, haben dienen konnen? Wuͤede es irgend etwas zur Abhuͤlfe des Unheils bewirken, das aus ſolcher Oeganiſation unvermeidlich entſpringen muß? Wuͤrde cz ung der Verbeſterung des Zuſtandes in Irland um einen cin⸗ zigen Schritt naͤher bringen, wenn cs nicht von jenen Maaßre⸗ reheln begleitet wuͤrde, welche wir in Vorſchlag gebracht haben, um der Truͤbſal in jenem Lande ein Ende zu machen? (Lauter Beifall) Nein, Mylords, jene Bill allein hätte einen ſolchen Erfolg nicht haben koͤnnen, Wenn aber, hat man geſagt, das Ge⸗

ſetz nicht ausreicht, „„ſo laßt es uns mit Schlaͤgen verſuchen h⁷„ö

Was man damit ſagen will, iſt, glaube ich, nichts anders als⸗ „Wie wollen einen Buͤrgerkrieg haben.““ Einen Buͤrgerkrieg! Ich glaube zwar, Mylords, daß jede Regierung die Geſetze des Landes durch diejenige Gewalt aufrecht zu erhalten bereit ſeyn muß, die ihr zu Gebote ſtchet; jedoch nicht ciwa durch militat⸗ riſche Gewalt, ſofern es nicht wieklich nothwendig iſt; in dieſem Falle freilich auch duech ſolche (beſonders wenn es darauf an⸗

ktommt, dem Ungehorſam gegen das Geſch zu begegnen, oder den

Uebelwollenden zu widerſtehen), die ſich dem Ausſpruch der Ge⸗

rechtigkeit oder den conſtitutionnellen Autoritaͤten entgegenſetzen. b

In dem Fall, den ich Ihnen vorgetragen, fand jedoch ein Wider⸗ ſland gegen das Geſetz nicht ſtatt; ja ich kann weiter gehn und ſagen die ſer Zuſtand der Dinge, wie nahe er auch an einen Buͤrgerkrieg gegraͤnzt und wie viel er auch von den Uebeln eines ſolchen in ſich und

der, wenn er, wie in den letzten 12 ee; e ſien Inteceſſen des Landes verletzt und Schmach au cbeächt haben wuͤede, denen die Verwaltung der Angelegenheiten bes Landes anvertraut iſt, dieſer Zuſtand der Dinge, ſagg ich, war wonach abſichtlich jeder

uer⸗

auf eine Weiſe eingerichtet, gegen das Geſctz vermieden wurde. (Lauter B en, gche die Leitung deſſelben uͤbernahmen, wußten ſo gut wie ich,

daß ſie nicht ſtark genug ſeyn wuͤrden, mit der Regicrung Er. Maz. einen Kampf zu wagen oder dem Geſetz zu widerſichen

232

leder Widerſtand Beifall.) Diezenigen,

wußten, daß ſie als erſte Opfer eines ſolchen Widerſtandes ſallemn8

wuͤrden; hiermit bekannt und hekannt mit den Fähigkeiten der Manner, die die Fuͤhrer .eeh bildeten, bekannt, wie ich es bin, mit ihren Huͤlfsmitteln, deren ö 8* bin ich überzeugt, daß dieſer Zuſtand noch Jahre lang haätte dauern können, ohne daß die Regierung Sr⸗ Mal. eine Ver⸗ anlaſſung gefunden hahen vuͤrde, ſch be.ng⸗ e, be ienen, welche einige s er⸗ vnesne Tapnn vehegaee die (Gelegenheit aber auch gekom⸗

ſorießlich, erachtene, ſoichen. Mittelnn, batten ebrauch machen

Raͤnam, ſo wuͤrde es doch die Pflicht der Regierung ge⸗

2 „ie, wenn irgend mdglich, zu vermeiden und 5 ſeon nlüngerſten zu ſchreiten. (Lauter Beifall) Ich bin, Mylords, von vielen Krieges⸗Scenen, und ich kann ſagen von vielen Seenen könnte ich, . auch das Opfer ſeyn moͤchte, die (eizel eines, wenn auch nur einen Monat dauernden Bürger⸗Krieges

ſie ſich wohl bewußt

bürgerlicher Kriege, Zeuge geweſen, und 5*

von dem mir theueren Lande abwenden, ſo wuͤrde ich mein Lece.

den bingeben. (Anhaltender Beifall.) Denn was kan

Beſitz und die Wohlfahrt Fatfes, was kann wirken, als ein Buͤrger⸗Krieg, in welchem die darz gegen den Rachbar, des Bruders gegen den Bruder, des e- 84 in welchem der Diener zum

*8 Zerftrung jenbet, wird, und wo Alles in Verwirrung und nach der wir zu blicken hätten? (Lauter Beifall) Wir waess, zu dieſem Widerſtand haben greißen muͤſſen, um den Dinge zu beendigen, wenn uns nicht durch die Masfregel. ein Ausweg ührg bliebe, fuͤr den ich perantwortlich din. 257ö8 le uns etwas weiter dblicken, um ju ſehen, wie der Hof⸗

½

mehr entartend 2

Zuſtand der

Und dies ſollte, Mylords, die Zuſlucht ſeyn,