4 +. Sir J. Mackintoſh unterſtuͤtzt wurde, ein Ausſchuß ernannt, um den Gegenſtand zu unterſuchen. Auf den Antrag des Hrn. Lennard wurde verordnet, daß genaue Nachweiſe uͤber die bei dem Grafſchafts⸗Gerichte von Mid⸗ dleſer ſchwehenden Prozeſſe, ſo wie uͤber die von demſelben erlaſſenen Urtheile u. ſ. w. dem Hauſe ertheilt werden ſollen. Dieſes Gericht ward durch Parlaments⸗Aecte fuͤr die Graf⸗ ſchaft eingeſetzt und hat die Jurisdiction uͤber alle Schuld⸗

forderungen, die nicht mehr als 40 Shill. betragen. Nach der Schilderung des Hrn. Lennard haben ſich die Spor⸗

teln bei dieſem Gerichte ſeit einiger Zeit ungebuͤhrlich ver⸗ mehrt. Das jährliche Einkommen des Richters, welchen man den „Grafſchafts⸗Schreiber“ nenne, und der ein ge⸗ wöhnlicher Advokat ſey, betrage jeßt uͤber 2000 Pfund. Es werden aber auch jaͤhrlich an 17,000 Sachen vor dieſem Ge⸗ richte verhandelt, oft ſogar 160 an Einem Tage. Augen⸗ ſcheinlich ſey dies zu viel, um mit gehöoͤriger Sorgfalt behan⸗ delt werden zu koͤnnen; der Autragende wünſchte daher, ſo⸗ wohl dieſem Uebelſtande, als der Vermehrung der Sporteln, welche zumeiſt die aͤrmeren Volksklaſſen treſfen, abzuhelfen. Als Lord Lowther zur Aufhebung gewiſſer Wegezoͤlle und Schlagbaͤume in und um London den Autrag machte, ſagte Hr. Maberly, daß er dieſen Vorſchlag mit Vergnuͤ⸗ gen unterſtuͤhe, denn ſonſt habe man kaum 200 Schritte au⸗ terhalb der Stadt gehen koönnen, ohne auf einen Schlag⸗ baum zu ſtoßen, und des Zolls wegen anhalten zu müſſen. Sir E. Burrell machte auf eine im Morning⸗He⸗ rald erzoͤhlte Geſchichte aufmerkſam, wonach ein Madchen, Namens Eliſaheth Coombs, von einem gewiſſen O Donnell nach einem abgelegenen Hauſe in London gefuͤhrt wurde; dort kamen noch zwei Männer, Namens Daly und Burke hinzu, uͤberſielen das Maäͤdchen und wollten ſie erſticken. Sie wußte ſich jedoch loszuwinden, und rief durch ihr Angſtgeſchrei die Nachtwache herbei. Von dieſer wurde das Mädchen halbrodt angetroffen; zwei der Mörder, O Donnell und Daly, hat man erwiſcht, Burke ſedoch entkam. Dieſe Geſchichte, ſagte der Baronet, welche an die Gränelthaten in Edinburg erinnere, beweiſe, daß es auch in der Hauptſtadt ſolche Un⸗ geheuer gebe, die Menſchenleben opfern, um fuͤr die Leiche einen Sündenlohn zu erhalten. Das Geſetz, ſolchen Untha⸗ ten vorzubengen, ſey mangelhaft; er glaube daher, daß ein neues, und zwar ſobald 8 möglich entworfen b muͤſſe, damit das Leben von Sr. Majeſtaͤt Unterthanen, beſonders des ärmern Theiles, gegen Angriffe geſchuͤtzt werde. Hr. eel erwiederte, die von der Jeirung erzählte Geſchichte ihm nicht bekannt; man könne cs daher noch nicht ſaü ausgemacht annehmen, daß ſie ſo paſſirt ſ. In kei . Falle wuͤrde aber ein neues Ges⸗ bem Geſeh nöthig ſeyn, da es unmögli ſtrenger als das bisher beſtehende werden köͤnnte, das jede deriſchen Anfall, es ſey nun durch Erſaͤufen, Erſtlcken 8 5n oder Erſtechen mit dem Tode beſtrafe. Wenn das „Lrſchleßen Mitglied jedoch in Betreff der Wundärzte und werthe miſchen Bedarfs ein neues Geſetz wünſche, 2 res anato⸗ ſelben nicht bekannt zu ſeyn, daß das Haus wa e dem⸗ Seſſion ſich damit beſchöfrigen werde, ein dabeen dieſer berathen; hiebei wuüͤrde man dann auch entſcheide Geſetz zu in wiefern die Wundärzte, wie es das —— können, wuͤnſche, erſt eine Erlaubniß haben muſſen ; Mitglied tomiſche Kunſt ausuͤben dürfen. Tir C. Burr ff die ana⸗ urch dieſe Antwert vollkommen beruhigt. —. il fand ſich I des Kanzlers der Schatzkammer uf den An⸗ das Haus in einen Ausſchuß, um die vor ſich zigung der Auctions⸗Abgabe zu berathen. 2 agene Ermaäͤ⸗ 4 ſelbe 5 pCt. betragen, doch wurden dabei gewiſſe jetzt hat die⸗ eſtattet, was zu manchen Unterſchleifen die Gn Ausnahmen E Pie Abgabe ſoll nun nach folgenden Saͤtzen egenheit gab. den: Von 10,000 Pfd. 1 vCt.; größere S verichtet mͤa⸗ 20,000 Pfd. zahlen 1 pCt. fuͤr die erſten 10. conen bis zu fäͤr das, was daruͤber iſt; Summen bis zu 40,0 und 1 Ct. jen ¾ pCt. für die erſten 20,000, und ¼ „Et 690 Pfs. zah⸗ daruͤber iſt; Summen, die 40,000 Pfd. de.ges.n9, was 1 pEt. bis zu dieſem Betrage, und 7. pEt. ſae ne, 1ohlen daruͤber iſt; Summen unter und bis 100 Pfd 247 2 fuͤr jedes Pfd. Nachdem dies genechmi⸗ 2 8 ertagte ſich das Haus um 6⁄ Uhr. 8. weebes; Die Sitzung des Unterhauſes vom 2ten April war . falls von keinem ſehr erheblichen Intereſſe. r. Se an⸗ ley erhielt, auf ſeinen Antrag, die Erlaubniß zur Einbrin⸗ gung einer Bill in Betreff der Verpachtung von Kirchen⸗ und Einkuͤnften in Irland, und der Kanzler der kammer erhielt die in Antrag gebrachte Erlaubniß zur Einbringung einer Bill, Behufs Peszüheang der Beſtim⸗

mungen des zwiſchen England und abgeſchloſſen Vertrags, zur Feſtſtellung der Anſpruͤche.

r.

Tochter Sohnes Tochter⸗Sohnes⸗Tochter.

Nachdem ſich ſehann das Haus in einen Ausſchuß fuͤr Geld⸗ Bewilligungen verwandelt hatte, wurde ungeachtet verſchie⸗ dener Einwendungen und Bemerkungen von Seiten des Hru. Hume und einiger anderen Mitglieder, eine Reihe von darauf bezuͤglichen Reſolutionen genehmigt und nur in Hin⸗ ſicht auf die in Antrag gebrachte Reſolution wegen Peu⸗ ſions⸗Zahlungen fuͤr aufgehobene Stellen, wurde eine weitere Berathung der Sache am naͤchſten Montag beſchloſſen. 1 „London, ℳ. April. Geſtern Abend wurde im Oberhauſe die Dehatte uͤber die zweite Leſung der katholiſchen 28 ſions⸗Bill fortgeſetzt, aber nicht beendigt. Der E.zbiſ⸗

von York und der Biſchof von Durham ſprachen iſchof

2 id der Biſchof von Durham ſprachen ſich zu⸗ erſt gegeu die Bilt aus; alsdaun der Herzog von Suſ⸗ ler in einem ausfuͤhrlichen Vortrage fuͤr die Maaßregel; Se. Königl. Hoheit wurde mitten in der Rede von dem Loerd Kenyon ſehr heftig zur Ordnung gerufen. Der Vor⸗ trag des Herzogs, der mehr als zwei Spalten unſerer heu⸗ rigen Zeitungen einnimmt, wurde mit großer Aufmerkſamkeit 1 angehoͤrt, und hatte noch mehrere unter verſchiedenen Lords ſeattfindende Eroͤrterungen zur Folge, denen erſt die Rede des Lord⸗Kanzlers, der ſich gegen fruͤhere Angriffe ver⸗ theidigte, und das Princip der Bill in Schutz nahm, cin Ende machte. Demnaͤchſt ließen ſich auch der Graf v. Fal⸗ mouth, Lerd Goderich und der Marquis von Angle, ſea in ausfuͤhrlichen Reden vernehmen. Da es nun bhereits 2 Uhr Morgens geworden war, ſo machte der Herzog von Neweaſtle den Antrag, die Fortſetzung der Debatte auf Montag (den 6ten April) zu verſchieben. Graf von Roß⸗; lyn ſchluz jedoch vor, daß man ſich heute (Sonnabends) zu einer fruͤhen Stunde wieder verſammeln moͤge; der Herzog von Wellington unterſtuͤtzte dieſen Vorſchlag, und mgn vertagte ſich darauf um 2 ½¼ Uhr Morgens, um heute 1 Uhr 8. Mittags wieder zuſammen zu kommen. Im Unter,⸗,. hauſe fiel am 3. April durchaus nichts von Bedeutung vor; . 89 die Ausgaben fuͤr Irland wurden ohne viele Discuſſionen bewilligt. 1

Der Herzog von Neweaſtle hatte geſtern eine Unter⸗ redung mit dem Herzoge von Cumberland.

Die Berichte aus Irland lauten erfreulich; der Grund⸗ beſitz auf dem Lande beginnt, einen Werth zu erlangen, der mit dem in Großbritanien, mehr wie ſemals zuvor, in Ver⸗ hältniß kommt. Vor 7 oder 8 Jahren, als die Guͤter des Lords Mountnorris in der Grafſchaft Wexford zum Verkauf angeſchlagen wurden, fandzſich kein Bieter; aher wenig Tage, nachdem die Nachricht gekommen, daß die katholiſche Bill eingehracht werden wuͤrde, fand ſich eifrige Concurrenz ein, und ſie wurden zu einem hoͤhern Preiſe, als je gefordert wor⸗ den, verkauft

Nach parlamentariſchen Angaben betrug die Zahl der nach Neu⸗Suͤd⸗Wallis und Vandiemensland im Jahre 1826 geſandten männlichen Verbrecher 2097, und die Geſammt⸗, Ausgabe fuͤr deren Transport uber 53,000 Pfd. Im J. 1827 warden 3393 hingeſendet, und fuͤr ihren Transport 87,000 Pfd. ausgegeben. ·2

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 31. Maͤrz. In Beziehung auf das Daa hinſcheiden der Prinzeſſin Sophie Albertine enthaͤlt eine der hieſigen Zeitungen (Granskaren) Folgendes: 5

„Das ſelige Entſchlafen Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Prin-— zeſſin Sophie Albertine, hat Trauer und Wehmuth unter der Nation verbreitet, und die Koͤnigl. Familte, welche mit J. 8* K. H. durch die zärtlichſten Freundſchaftsbande vereint war, * in tiefe Velrübnit verſetzt. Das erreichte hohe Alter und die oft wiederkehrende Kraͤnklichkeit J. K. H., hatten wohl während der letzten Jahre fuͤr Ihr theures Leben haͤufige und ernſte Beſorgniſſe erweckt, allein Ihre feſte Leibes⸗Conſti⸗ tution, die der Seelenſtaͤrke glich, mit welcher Sie jede Be⸗ gebenheit des Lebens entgegennahm, machte die Vorſtellung, daß Sie das Uebel beſtegen wuͤrde, ſo zur Gewohnheit, 1an das ſehige Unglüͤck, obſchon lange geahnet, gleichwohl, da tcaz 2* eben ſo uͤberraſchend als niederſchlagend war 8

Ihre Koͤnigl. Hoheit, welche väterlicher Seits aus dem Oldenburgiſchen und muͤtterlicher Seits aus 2N bb burgiſchen Hauſe herſtammte, randen⸗

war auch durch Ihrer Vater. 1 mit den Pfalz⸗Zweibruͤckſchen den Waſa⸗Geſchlechtern 942 3 war alſo Koͤnig Guſtav des 1ſten Sehns Tochter⸗ bS.

Allein dieſe zufaͤlligen Vorzuͤge, die von dem Weiſen nach ihrem eigentlichen Werth geſchach lund nur von oſen mit ſtummer Bewunderung betrachtet werden, die die wirkliche Groͤße nicht vermehren und den Mangel anmn perſoͤnlichen Verdienſte nicht erſetzen dieſe Vorzüge des.