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zur Allgemei

nen Preußiſchen Staats⸗Zeitung Nr.

Indem ſie König Karl'’s XIII. Beiſpiel folgte, war ihre Uebſte Beſchaͤftigung, Wohlthaten zu vertheilen und Beduͤrf⸗ tige zu unterſtuͤtzen. Sie erndtet nun in Frieden den Lohn fuͤr die chriſtlichen Handlungen ein, die ſie im Leben aus⸗ übte. Wenige Augenblicke, bevor die Vorſehung ihren Le⸗ benslauf endete, rief ſie noch den Segen des —2 auf Schweden, deſſen Bewohner, Mich und Mein Koͤnigl. Haus hernieder. Ich hoffe, Gott werde dieſe ihre Gebete erhoͤren! Es gereicht Mir zum Troſte, ihre Mir ſtets erwieſene Sorgfalt, die Uebereinſtimmung, welche alle Zeit zwiſchen

Uns in Geſinnungen und Gefuͤhlen vorherrſchte, ſo wie Meine.

unausgeſetzte Bemuͤhung, ſie von dem hohen Werthe zu uͤber⸗ zeugen, den Ich auf Ihre Freundſchaft ſetzte, Mir ins Ge⸗ daäͤchtniß zuruͤckzurufen. Ich bin lebhaft geruͤhrt von der Theilnahme der Reichsſtͤnde an dieſem traurigen Ereig⸗ niſſe, welches uns einer Fuͤrſtin beraubt, die wir Alle be⸗ weien.“ 1

Die Anklage des Freiherrn Anckarſwärd wider den Gra⸗ fen Wetterſtedt, wegen der Abſetzung des Protocoll⸗Secretairs Brummer, iſt vom Conſtitutions⸗Ausſchuſſe fuͤr nichtig er⸗ klaͤrt worden, weil das Protocoll uͤber dieſe Abſetzung priva⸗ tim vor Sr. Maj. dem Koͤnige, und nicht im Staats⸗Rathe gehalten worden ſey, folglich nicht in den Bereich des Con⸗ ſtitutions⸗Ausſchuſſes gehoͤre. Hinſichtlich der Anklage des Freiherrn wider den Grafen Wetterſtedt, wegen der Abſetzung des Engliſchen Vice⸗Conſuls Knudſen in Drontheim, hat derſelbe Ausſchuß erklärt, daß die Schwediſchen Reichsſtaͤnde hieruͤber zu urtheilen nicht befugt wͤren.

Im Bauernſtande hat Nils Hakanſon eine gegen An⸗ ders Danielſon gerichtete Denkſchrift verleſen, die in ſo bittern Ausdruͤcken abgefaßt war, und ſo viele perſöͤnliche Beleidigungen enthielt, daß viele Mitglieder verlangten, der Redner ſolle vom Sprecher zur Ordnung gerufen werden was jedoch von Anders Danielſon ſelbſt abgerathen wurde. Letzterer wird in jener Denkſchrift beſonders wegen ſeiner Verbindung mit dem Freiherrn Ankarſwärd * ,— Oppoſitions⸗Mitgliedern des Ritterhauſes getadelt.

Die aͤlteſten Leute koͤnnen ſich keiner ſo anhaltenden Kaͤlce, wie der diesjährigen, erinnern. Von der Mitte des Decembers bis zu Ende des Märzmonats hatten wir nur an einem ba8en Tage Thauwetter. Zu Anfange d. M. iſt noch ſo viel Schnee gefallen, daß die Schlittenbahn ge⸗ genwaͤrtig eben ſo gut iſt, wie im ſtrengſten Winter.

Danemark.

Kopenhagen, 7. April. Wir haben hi ,

ten aus Reikiavik auf Island bis 8 5. 2 * Der Winter war dort ſo milde geweſen, daß man fan Eis und Schnee zu Geſichte bekommen hat. In der Id * vom 21. auf den 22. Febr. ſpuͤrte man im ganzen & 8 lande eine Erderſchuͤtterung, die ſich an den 5 88,28 er⸗ mehrere, jedoch geringere Stöͤße agen

den bebauten, dem Hekla zunaͤchſt liegenden Gegenden⸗, In tete dieſe Erderſchuͤtterung bedeutenden ,7 8 7 Bauerhöͤfe ſollen theils ganz zuſammengeſtüͤrzt, r beſchaͤdigt worden ſeyn. Die Fiſcherei iſt, beſondee⸗ ehr Suͤderlande, ſehr reichlich ausgefallen. im

Deutſchland. Muͤnchen, 6. April. Heute Vormittags

i ſ zli erlitt der Staat einen ſehr ſchmerzlichen Verluſt durch den höchſt verdienſtvollen Herrn Clemens v.

aatsrat im ordentlichen Dienſte, und C der Baieriſchen Krone. 2 Hanover, 8. April. Gleich nach Eingang der Nach⸗ richt von dem betruͤbten Ableden Sr. Hoheit des Landgrafen von Heſſen⸗homburg, ſind Se. K. H. der Her⸗ zog von Cambridge von hier abgereiſt, um zu Ihrer

Durchl. Frau Scgeßer der —— and⸗ Heſſen⸗Homburg, zu 8 f Se jenes Smerbefal⸗ eine ſechswoͤchentliche

elegt. von Tamöbrldge iſt geſtern von Hanover nach Homburg

vor der Höhe hier durchgereiſt. Hamburg, 10. April. Wie in den meiſten großen Stadten Deutſchlands, als Berlin, Muͤnchen und Dresden,

Jhrliche Ausſtellungen von Kunſtwerken

at.

ſich auch unſre Stadt in dieſem Jahre einer ſolchen, welche ſich jenen auf eine wuͤrdige Weiſe anſchließt. Dieſe durch den hieſigen Kunſt⸗Verein zu Stande gebrachte Kunſt⸗Aus⸗ ſtellung zeichnete ſich beſonders durch die große Anzahl von 154 Original⸗Oelgemälden aus. Ueberaus erfreulich iſt es, unter den Verfertigtern derſelben ſo viele einheimiſche Kuͤnſt⸗ ler zu finden; allein auch ruͤhmlich bekannte Auslaͤnder ha⸗ ben zu dieſer Ausſtellung beigeſteuert, von denen wir hier nur Adam, Brandes, Buürkel, Gail, v. Langer, Ott, Rott⸗ mann in Muͤnchen, Oberſt⸗Lieutenant von Heidegger ljebzt

Griechenland), Hintze in Berlin, Helbig in 8830 der⸗ lich in Rom, die Profeſſoren Rehſch und Vogel in Drer⸗ den ꝛc. nennen. Außer dieſen Original⸗Gemälden ſind da⸗ ſelbſt eine bedeutende Anzahl von Copieen in Oel, von Mi⸗ niatur⸗, Guache⸗ und Paſtell⸗Gemaͤlden, ſo wie einige Sculp⸗ tur⸗Werke, worunter die meiſten vom Direktor Schadow in Berlin anzutreffen.

It alien.

Ein von der Allgemeinen Zeitung mitgethei Schreiben aus Rom, vom 28. Maͤrz verens nanes heheben⸗ Folgendes: „Se. Maj. der Koͤnig von Baiern ſpeiſte am 26ſten d. bei dem Kaiſerl. Oeſterreichiſchen Botſchaſter, Hrn. Grafen v. Lützow. Ihre Kaiſerl. Hoheit die Großfuͤrſtin Helena von Rußland kehrte geſtern von Neapel hieher zurück. Ein Ereigniß, welches in der Nacht vom 26ſten ſtattfand, wuͤrde keine Erwaͤhnung verdienen, wenn nicht zu beſorgen waͤre, es moͤchten wieder einige auswaͤrtige Bläͤtter ſich die⸗ 2

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ſer Geringfuͤgigkeit bemaͤchtigen und ſie ſo verſtellt und verr.—

roͤßert wieder geben, wie vor Kurzem die Entdeckung einer Eaebonari eſellſchaft von Schuſtern und Schneidern. Es 82 bemerkten noͤmlich die zahlreich beim Quirinal aufgeſtellten Wachen bei Nachtzeit ein unterirdiſches Getoͤſe von arbeiten⸗ 8-

den Menſchen, ohne Anfangs entdecken zu koͤnnen, woher es ruͤhre. Endlich fand man, daß die Ausbeſſerung einer Kloake befohlen worden war. Es circulirten daruͤber am Morgen in der Stadt die laͤcherlichſten Geruͤchte; doch wurde der wahre Zuſammenhang bald bekannt.“

Spanien.

Der Meſſager des Chambres meldet: „Ein Brief aus Murcia vom 22. Maͤrz giebt Details uͤber ein Erd⸗ beben, das am 21. Maͤrz dort ſtatt gefunden und wobei 200 Menſchen umgekommen ſeyen; Torre⸗Vieja, Origuela, San Fulgencia und Guadamar ſind gaͤnzlich zerſtoͤrt worden.“)

Tuüͤrkei und Griechenland.

Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt folgende Correſpon⸗ denz⸗Mittheilungen:

„Von der Serviſchen Graͤnze, 19. Maͤrz. Es muß neuerdings etwas fuͤr die Tuͤrken Unangenehmes vorgeſallen ſeyn, weil man zu Belgrad wieder eben ſo betruͤbte Geſich⸗ ter, wie bei der Entfernung Izzet Mehemed Paſcha's vom Groß⸗Vezierate, ſieht. Man träͤgt ſich mit den ſonderbarſten Geruͤchten, die nicht wiederholt zu werden verdienen. In Albanien ſoll es blutige Auftritte gegeben haben, und auch in Servien ſieht es nicht ſehr ruhig aus. Der Befehl zur Aushebung der unverheiratheten Maͤnner hat viel Unzufrie⸗ denheit erregt. Denn wenn gleich die Servier den Ruſſen nicht ſo zugethan ſind, als man gewoͤhnlich glaubt, ſo zeigen ſie doch auch keine Luſt, gegen ſie zu fechten. Die Donau fängt an Eis zu treiben, und die Schifffahrt wird bald wie⸗ der in Gang kommen, was fuͤr den Handel, wie fuͤr die Kriegs⸗„Operationen, von großer Wichtigkeit iſt. Es heißt der Froßherr habe ſich von Konſtantinopel nach Adriauo 1 begeben, was ſedoch noch naͤherer Beſtaͤtigung bedarf“ 8n

„Buchareſt, 21. Marz. Taͤglich treſſen hier dete von dem dieſſeitigen und jenſeitigen Donau⸗U e bereits die Feindſeligkeiten wieder angefan vae. uffr —. be ſige vBerpe en Geſochte ſtatt finden haben, und hiu⸗ Armee herrſcht die größt b der Ruſſiſchen

1 groͤßte Thaͤtigkeit; man ſche rationen einen Nachdruck zn geben, int den Ope⸗ zur baldigen Entſcheidun zü8 en, der den ganzen Feldzug Diviſionen, von Feld lühren kann. Mehrene Jafodetis ind gegen Sillſtei., waeznher Reicerunge.eſchnc, 839—. ee de rie rſchirt, um dieſen Platz einzuſchließen. be erung von Giurgewo wird jetzt regelmäßig berle, n, und der Donner des Geſchühes erehnt umaufhörlich aus

jener Gegend. Der Beſitz dieſes Platzes iſt von großer 8