— Hr. Bignon, von der linken Seite, ſetzte hierauf die Berathung fort, und ſtimmte fuͤr die Amen⸗ dements der Commiſſion. — In gleicher Weiſe ſprach ſich auch der Baron Méchin aus, welcher ſelbſt Mitglied der Commiſſion geweſen iſt. — Ihm folgte Hr. Ravez, vom rechten Centrum, auf der Rednerbuͤhne. Mehrere Deputirte, welche bereits den Saal verlaſſen wollten, nahmen hierauf ihre Plätze wieder ein. Herr Ravez hielt es füͤr gefaͤhrlich, dem Koͤnige das Vorrecht, die Mitglieder der General⸗Con⸗ ſels zu ernennen, nehmen zu wollen, um daſſelbe dem Volke zu uͤbertragen. Als er an die Zeitent der Revolution erin⸗ nerte, und namentlich behauptete, daß die Kammer im Be⸗ griffe ſtehe, die andere Haͤlfte von demjenigen zu thun, was die conſtituirende Verſammlung gethan habe, bemerkte Hr. v. Conny, es ſey gepfiffen worden. Der Praͤſident erwiederte, er habe nichts gehöͤrt. „Aber wir haben es gehoͤrt!“ riefen mehrere Mitglieder der rechten Seite; „der Ton kam von einer der ffentlichen Tribunen, und wir verlangen daher, Kaß dieſe geraͤumt werden.“ „Ich wiederhole es“, antwor⸗ rete der Praͤſident, „daß ich nichts gehöͤrt habe; zugleich er⸗ klaͤre ich aber, daß ich bei dem erſten Zeichen der Mißbilligung oder des Beifalls unfehlbar die Tribune, von wo aus daſ⸗
ſelbe vernommen worden iſt, raͤumen laſſen werde.“ Herr Riavez ſetzte hierauf ſeine Rede fort, an deren Schluſſe er gegen den Geſetz⸗Entwurf ſtimmte, da er unmoͤglich der Krone irgend etwas von ihren Rechten vergeben koͤnne. — Nach
welcher lange Zeit die Reonerbuͤhne gemieden hatte, das Wort. Das geſpannteſte Intereſſe gab ſich ſofort in der Kammer kund, und Niemand verlangte die Aufhebung der S wiewehl es ſchon 5 ½ Uhr war. Der Redner begann: „Ich 8 habe nicht gehofft, daß ich bei der allgemeinen Berathung zu Worte kommen wuͤrde, da ich einer der letzten eingeſchrie⸗ benen Redner war, und ich wuͤrde vielleicht gar keinen Theil daran genommen haben, haͤtte mich nicht eine Ruͤckſicht be⸗ wogen, welcher Sie, meine Herren, Ihre Billigung nicht ver⸗ ſagen werden. Mit. Bedauern habe ich bemerkt, daß im Lanufe dieſer Discuſſton die erklaärteſten Geaner des. Geſetz⸗ ELntmwurfs ſich ohne Unterbrechung, ohne Ruhepunkte, auf dieſer Rednerbühne folgten, um das Geſetz zu bekaͤmpfen; dieſe Gegner beſtehen aus den beiden außerſten Seiten der Keammer, welche, wie durch einen Zauber, ſich in dieſer Be⸗ ziehung vercinigt haben. Wer in ſeiner Sache allein ſpricht, muß allerdings Recht behalten, aber Sie werden zugeben, meine Herren, es wäre beſſer und ſchicklicher geweſen, wenn man auch ciner gemaͤptgteren, unpartheitſcheren und vielleicht richtigeren Meinung vergönnt hätte, ſich auszuſprechen. Wenn wir dieſes Vortheils bis jetzt beraubt geweſen ſind, ſo ſind Ibhnen die Gründe dazu bekannt; ich will die Geheimntſſe d Nacht nicht aufdecken. (Allgemeines Gelaͤchter. Eine Sr * aus dem Centrum: „Ja, ja, man mußte um Mitte — hierher kommen, um ſich einſchreiben zu laſſen 1); z 9 rnacht nur, daß man dieſes Zuſammentreffen von zwei a die ſich gegenſeitig zuruͤckſtoßen und ſich ann ve. Dertheten, zn zerſtören, in nicht fuͤr ein Zeichen der Eintraaes ie um möge. Um die Geduld der Kammer nicht zu nn98. halten gehe ich nicht nuf die lange Controverſe dag vorſbrauchen, ners ein, ſondern beſchraͤnke mich auf die — Wahl⸗Syſtems, welches üͤber das ganze Schickſal 22 2 zes entſcheidet. Es handelt ſich um das rincip 1 bet der Orzantſarion der Bairks, und General⸗Cohi⸗elches ten ſoll; ob, dem Vorſchlage der Miniſter emäß d. g⸗ Wahl⸗ Princip in ſeiner Verbindung mit „ das freie Hoͤchſtbeſtenerten angenommen, oder, ob dieſes mtereſſe der dem Antrage der Commiſſton noch weiter ausgebehnncih nach politiſchen Wahlen zur Grundlage deſſelben gen ut, upd die den ſollen? Auf dieſen Boden hat ſich jetzt ,— ſtellt, der uͤber eine ſo wichtige Angelegenheit tſchenden ſel. oll.
Erlauben Sir mir, daß ich, von dieſem — gehend, einige Fragen an Sie richte. Heücchtspunkte aus⸗ Geſetz ein politiſches oder ein adminiſtratives F) legende um den Sieg einer Parthei oder nicht vielmer — 92 ganiſation der Verwaltung im gemeinſamen J um dſe Or⸗ Eins von beiden muͤſſen Sie woller ſi Soſteme einander gegenuͤber, welche wei Ideen und Intereſſen angehören, 882 Leae — vie in den von Ihnen vorgeſchlagenen Mittein — 1G 2 har ſind, obgleich ſte anſcheinend nach einem und — ſelben Ziele ſtreben. Wir duͤrfen aber jene Regel der Loatk nicht vergeſſen, nach welcher ſich unſer Urtheil beſtimmen muß, daß naͤmlich die Wahl des Mitrels den 3 veck verruͤth, den man ſich vorgeſetzt hat. (Beifall in den 4 iden Centrums.) Wir wollen, dieſer Regel gemäͤt, zunzͤchſt das Princip des Geſetz⸗ Entwurf; der Miniſter pruͤfen
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hen hier zwei
Fünhm gab der Praͤſident Herin Delalot, jetzt im rechten Centrum,
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nung des Papſtes durch ein Te Deum in der Kirche zu erke ſ
dringen, deren Zutritt ſonſt jedem Nicht Mobamedaner aufs
J1114““ 2„ “ Welche Anſicht man auch daruͤber hegen mag, man muß ein conſequentes Syſtem, eine richtige Reihefolge und Verket⸗ tung der Ideen darin anerkennen. Dieſer Zuſammenhan iſt nicht zu uͤberſehen; man darf nicht jeden einzelnen Theil nur in ſeinem Verhäaͤltniſſe zum Ganzen betrachten. Was will nun das Geſetz der Regiernung? Die Verwaltung der oͤrtlichen Intereſſen freien, aber ſicheren Haͤnden anvertrauen; beide Eigenſchaften muͤſſen vereinigt werden, und eben hierin liegt die Schwierigkeit. Das Geſetz ſucht die Freiheit in den Wahlen, und die Sicherheit in dem Intereſſe der Hoͤchſt⸗ beſteuerten. Ob dieſem Principe in dem Geſetz⸗Entwurfe die gehoͤrige Ausdehnung gegeben ſey, kann ſich erſt bei der Discuſſion uͤber die einzelnen Artikel erweiſen. Was mich betrifft, ſo wuͤnſche ich, daß die ſchwierige Aufgabe, das Wahlrecht auszudehnen, ohne das als Gegengewicht noth⸗ wendige Princip der Garantie zu verletzen, durch irgend eine gluͤckliche Modiſication geloͤſt werden moͤge. Das Ver⸗ dienſt cines guten Geſetzes beruht auf ſeiner richtigen An⸗ wendung, und noch mehr auf ſeiner engen Verbindung mit den Beduͤrfniſſen und Sitten. Da es abet dem menſchicher Geiſte nicht vergoͤnnt iſt, Alles zu umfaſſen, ſo muß jede Einrichtung, wenn ſie dauerhaft ſeyn ſell, ihre natuͤrliche Entwickelung haben; ſie kann, auf die Erfahrung geſtuͤtzt, nur langſam vorſchreiten und wachſen; eine zu fruͤhe Ent⸗ wirkelung koͤnnte alle Fruͤchte verderben. Die ganze Zukunft iſt in einem Principe enthalten; ſteht dieſes einmal feſt, ſo muß es Fruͤchte tragen. Gedulden Sie Sich daher, meine Herren; das Geſetz wird die Folgen, die es in ſeinem Prin⸗ cipe enthaͤlt, entwickeln, wenn die Zeit dazu gekommen iſt. Wie ſehr bedauere ich, daß Ihre einſichtsvolle Commiſſion dieſen Rathſchlaͤgen nicht beigetreten iſt; ſie rüͤhmt ſich, ein ausgedehnteres und liberaleres Mittel gefunden zu haben, als den Geſetz⸗Entwurf der Regierung. Die Cantons⸗Wah⸗ len, welche die Commiſſton aufſtellt, ſollen den Gefahren, die ſie vorausgeſehen hat, vorbeugen. Ich enthalte mich je⸗ der Perſoͤnlichkeit und bemerke nuͤr noch, daß hier von der Verletzung der Rechte einer einzelnen Buͤrger⸗Klaſſe nicht die Rede ſeyn kann, da das Geſetz das Intereſſe Aller betrifft. In der Ueberzeugung, daß in dem vorliegenden Entwurſe durchaus keine Quelle politiſcher Spaltungen enthalten iſt, ſtimme ich fuͤr die Annahme deſſelben.“ Als Herr Delalot ſeine Rede beendigt hatre, wurde von allen Seiten der Schluß der Disenſſton verlangt Der Miniſter des Innern erklaͤrte indeſſen, daß er es für ſeine Pflicht halte, gleich einem andern Reduer (Herrn B. Conſtant) vorweg die Bemerkung zu machen, daß er noch Einiges zu erwiedern habe, und ſich daher das Wort noch vorbehalten muͤſſe. B. Fortſetzung der Berathung wurde ſonach auf den folgende Tag anberaumt, und die Sitzung um 6 Uhr an gehoben. Paris, 8. April. Am 5ten wurde hieſelbſt die Ernen
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L. F., ſo wie in den uͤbrigen Kirchen der Hauptſtadt g. feiert. B
Der Courrier frandais bemerkt: Herr Delalot ſey in der obigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer offenbar als Vermittler zwiſchen dem Miniſterium und der Commiſſion aufgetreten; nichtsdeſtoweniger verſichere man aber, daß Hr. v. Martignae bei ſeiner Weigerung, zu irgend einem Ver⸗ gleiche die Haͤnde zu bieten, hartnäͤckig beharre, und ſoſche in der naͤchſten Sitzung zu erkennen geben werde.
Aus Breſt meldet man, daß das Portugteſiſche Schi „Induſtrioſo“, welches unlaͤngſt mit 81 Portugieſiſchen Aus: wanderern am Bord von Plymonth aus nach Rio Janeiro unter Segel gegangen war, am 3lſten v. M. in Breſt ein 8 gelaufen iſt, und daß die Mannſchaft daſelbſt dieſelbe gün⸗, ſtige Aufnahme gefunden hat, weiche dem General Saldanh
mit ſeinen Waffengefaͤhrten zu Theil geworden iſt. 8* — Großbritanien und Irland. 7
folge, — e eingegangen ſind C abermals eine Repolution ausgebrochen un Hern wordem, ſich dahin zu begeben, um dee . erſucht nehmen. Dietatur zu üͤber,
Unter mel 1 We grwelterung der bandie 8.segann. venee. Kſegsn 7 e von gr ntereſſe
ſind, verdienen beſond ers die (letzthin berei 8 Dins ardt. err. dn Ber,evahtee Nh,.. thardt's nach Meeca und Medina genannt zu werhen. Un.
dung als Pilger war es dieſem, für di frůh verſtorhenen Retſenden elungen, in heiligen mohamedaniſchen Seaͤdte vörza⸗
olumbien zu, „ waͤre in Peru
die Gegend jener
trengſte verſagt iſt. Die jetzt bekaimne genhachken Nachrich⸗