ZZE11ö1.“ 8 82 Der Staats⸗Secretair Nowoßilzow iſt zum Collegen des Miniſters der innern Angelegenheiten und der bisherige College des Miniſters der innern Angelegenheiten, Staats⸗ Secretair Daſchkow, zum Collegen des Juſtiz⸗Miniſters er⸗ naunt worden; die Verwaltung dieſes Miniſteriums aber petzleibt, wie bisher, dem Senator Fuͤrſten Dolgoruki. Am 25ſten v. M. ſtarb in Dorpat der emeritirte Pro⸗ feſſor der dortigen Univerſitäͤt, Sticks.
Odeſſa, 1. April. Vom 28. März bis heute ſind aus Kovarna Baltſchik, Kiſtendſchi, Varna, den Muͤndungen der Suna, aus Mangalia, Tultſcha und Konſtantinopel 29 vooß der Regierung bedungene Fahrzeuge verſchiedener Gat⸗
tung und Groͤße mit Ballaſt, und eine Brigantine von Ki⸗ ſtendſchi mit Kriegs⸗Beduͤrfniſſen angekommen. Abgegangen waren nach Varna eine Brigg und. nach der Douau 7 Fahrzeuge.
Der gegenwaͤrtige Krieg,
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heißt es in der Odeſſaer Zei⸗ lünc, und die von der Re jerung getroffenen Maaßregein, unsgenin der Tuͤrkei befindlichen Truppen uͤber Odeſſa zu verptoviantiren, haben hier einen neuen Erwerbszweig ins Feden gerufen. Man hat angefangen, kleine Fahrzeuge zu erbauen, und neben dem Kriegshafen bildet ſich ein neues Fur. In dieſem Augenblicke beſchaͤftigt man ſich dort mit „Erbauung von 14 Barken, von denen 2 in dieſen Tagen rdm Stapel gelaſſen worden ſind. Dieſe Zahl iſt ſwar nicht bedrntend und die Fahrzeuge bekunden auch gerade kein Werft veftt eher Wichtigkeit, in einer neuen Gegend indeſſen ver⸗ Adſein ein jeder Anfang die Anfmerkſamkeit des ſorgfaͤltigen
3 “ 1*— 1 EE I Geld hergebe, um Englands Schuldforderung an Spanien
einen Miniſter⸗Rat
DHepgbachters, da in ſtaatswirthſchaftlicher Hinſicht jeder im
Beginn auch noch ſo geringfuͤgig ſcheinende Fnnehmender Bevöͤlke 8. Aar⸗ roßer Bedentung wer⸗ Ien nen 8 kerung, Anſ von großer B g um Aus Kertſch ſchreibt man, daß am 29. Dec. die dortige Rhede ſich mit Eis belegte, und zwar ſo ſtark, daß man bis am 26. Jan. ſogar zu Wagen von Kertſch bis Taman kom⸗ men konnte. Am 4. Febr. war die Rhede wieder frei, und vam f 7ten war das durch erneuerten Froſt laͤngs der 8 aͤſte mvone Kertſch gebildete Eis gleichfalls verſchwunden. Die *iſarkſte Kaͤlte im Winter von 18 ⅜27 fand am 18. Derember „mt. 24 Grad ſtatt. Die ſtaͤrkſte Kaͤlte im Winter von 184½ .Pät zbenfalls am 18. Dec. jedoch nur mit 15 Grad ſtatt, ge⸗ 1½¾ 22n7 Polen. loſneWarſchau, 16. April. 2 ſsen Wojewodſchafts⸗Commiſſton zufolge, oll von dem eingehenden gefarbten Papiere, da daſſelbe im Gemeral⸗Zolb Tarif nicht aufgefuͤhrt ſtehet, nach Poſition 385 cter 1ſten Abtheilung dieſes Tarifs erhoben werden. uis miAus den Woſewodſchaften Plock und Auquſtow gehen Stier traurize Nachrichten uͤber den durch das Austreten der Wiikſſe angerichteten Schaden ein. Der Bug und der Narew aſind ſo ſehr geſtiegen, daß der letztere Fluß bei Modlin be⸗ Weſitend mehr Waſſer mit ſich fuͤhrt als die Weichſel ſelbſt, ses bei Zgierz ſteht dieſer Fluß 2 Fuß hoͤher als die alte Vruͤcke; die ſaͤmmtlichen Bruͤcken auf den beiden Fluͤſſen ſind vem Eisgange und dem großen Waſſer zertruͤmmert worden. Biir Oſtrolska ſteht die ganze Chauſſee unter Waſſer. Die⸗ Riehohe Waſſerſtand dauert ſchon mehrere Tage und war mait’ [2ten d. M. noch keine Ausſicht zum Fallen vorhanden. mlls Urſache wird der hohe Schnee in der Auguſtower Wo⸗ jemodſchaft, der ſich bei dem anhaltenden Froſte immer mehr — Vaͤngehaͤuft hatte, betrachtet. A* . 39 Unſere Pfandbriefe und Obligationen der neuen Anleihe S Die erſtern ſtehen 88. Die 300
. beben ſich immer mehr. b neuen Anleihe werden mit
betragenden Obligationen der 1895 Fl. verkauft. grankreich.
ae De 1 - putirten⸗Kamme — April, bei mer. In der Sitzung vom 11. ump 1nee Te. Hermehiche, Miniſte zugegen waren, ka⸗ Bittſchriften zum B eene bei der Kammer eingegangene * ortrage. — Der Maire von Saint⸗Jean⸗
ene Luz, Herr Labrom 1— eeh 8 Miüksnas h dns. e Entſchadigungs Summe aSchlacht von Vittoria im — nach der mnzen ansgeſchriebenen Kriegs Lieferungen. Di ebern Pyre⸗ etug auf die Ueberweiſung der Witrſchrift 8 Commiſſion und den Finanz⸗Miniſter an; nach einigen Aufſe vi ee t. Letztern beſchloß inzwiſchen die Kammer, darüben die⸗ 24 „Hr, zu ſchreiten. Der Graf von Laborde 2 asnußzte dieſe Ge egenheit, um die Miniſter aufzufordetm, ſie ndir großen Opfer, die Frankreich der Spaniſchen Regierung
geebracht habe und noch taͤglich dadurch bringe, daß es ſein 11“ ..
Gegenſtand, bei
Vietor vom Theätre francais beklagte ſich,
Einer Bekanntmachung der ſoll nunmehr der
zu tilgen, wenigſtens einige annoch ſtreitige Graͤnz⸗Punkte an den Pyrenaͤen zum Vortheile Frankreichs zu berichtigen. Der Handels⸗Miniſter bemerkte, es ſeyen dieſerhalb bereits ſeit ſechs Monaten mit dem Madrider Cabinette Unterhand⸗ lungen angeknuͤpft worden. — Die Eingabe eines gewiſſen Nicolas zu Angers, worin derſelbe verlangte, daß die Stel⸗ len der General⸗ und der Unter⸗Einnehmer oͤffentlich aus⸗ geboten und den Mindeſtfordernden zugeſchlagen wuͤrden (eine Maaßregel, wovon der Bittſteller ſich eine jährliche Erſparniß von 12 Millionen Fr. verſprach) wurde, dem Antrage des Berichterſtatters gemaͤß, zum Theil durch die 1 Tages⸗Ordnung beſeitigt, zum Theil der Budgets⸗Commiſſion uͤberwieſen. — Ein gewiſſer Bordéres zu Paris forderte eine ihm angeblich verheißene Belohnung fa die Entdeckung
einer Verſchwoͤrung im Jahre 1815; zugleich trug er darauf an, eine Commiſſion niederzuſetzen, die den beſondern Auf⸗ trag erhielte, dem Koͤnige die Wahrheit zu ſagen, da dieſe
ihm von ſeinen Umgebungen ſtets verborgen wuͤrde. (Ge⸗ läͤchter.) Der Berichterſtatter bemerkte, die Verſchwöͤrungen ſeyen laͤngſt aus der Mode gekommen, es laſſe ſich 8219
nicht fuͤglich annehmen, daß die von dem Bittſteller angefuͤhrte wirklich im Werke geweſen ſey; was die verlangte Commiſ⸗ ſion angehe, ſo wuͤrde es nur ein uͤbertriebener Luxus ſeyn, die Organe der Aen. noch zu vermehren; es gebe ſchon », einen Staats⸗Rath, die Rednerbuͤhne
und die freie periodiſche Preſſe; wenn demungeachtet die 8 1
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Wahrheit noch verkannt wuͤrde, ſo muͤſſe man darauf ver⸗ zichten, daß es ihr je gelingen werde, aus Tageslicht zu kom-. men. Die Verſammlung ſchritt üͤber die Bittſchrift natuͤra⸗—— lich zur Tages Ordnung. — Der ehemalige Schauſpieler vo daß man ihim den Abſchied gegeben habe und trug zugleich auf eine naaehe Organiſation der Theater an. „Der erſte Theil der Eina:⸗, gabe“, außerte der Berichterſtatter, „iſt lediglich Sache der Gerichtshoͤfe; der zweite dagegen verdient allerdings einige Beachtung. Nach dem ſogenannten Derrete von Moskau (vom 15. October 1812) üÜber die Verwaltung des Theéatre⸗, frangais ſteht näͤmlich dieſes Theater unter der Aufſicht und Leitung des Intendanten der Köͤnigl. Schauſpiele, jetzt des Directors des Departements der ſchoͤnen Künſte, dem b mit der Ausfuͤhrung des gedachten Deeretes ſeeaem
Köͤnigl. Commiſſair untergeordnet iſt. Die Strafen beſteher nach dieſem Decrete in Geldbußen (bis zu 500 Fr.), in augen⸗ blicklicher oder gaͤnzlicher Verabſchiedung, in dem Verluſte der Penſion und in gefaͤnglicher Haft. Wo es ſich um eine Strafe von weniger als 25 Fr. handelt, wird dieſe von einem Verwaltungs⸗Ausſchuſſe Unter dem Vorſitze des Konigl. Commiſſairs verhaͤngt. Bei allen groͤßeren Strafen entſchei⸗ det der Intendant auf den Bericht des Commiſſairs. Hier iſo, wo das Erkenntniß ſogar die gefäͤngliche Einziehung des An eſg uldigten zur Folge haben kann, iſt dieſer voͤllig der Willküͤhr eines einzeinen Beamten preis gegeben, ehne daß ihm auch nur einmal ein Recurs zuſtaͤnde. Gluͤcklicher weiſe achtet der gegenwaͤrtige Direktor der ſchoͤnen Kuͤnſte die Charte und die Buͤrgſchaften, die ſie fuͤr die perſömlich Freiheit der Buͤrger enthaͤlt, zu hoch, als daß er ſich ſemal ſener Befugniſſe bediente. Nichts deſtoweniger häͤlt indeſſe Ihre Commiſſion es fuͤr angemeſſen, die gedachte Bittſchrift dem Miniſter des Innern zu uͤberweiſen.’“ Der Graf Soſthones von la Rochefoncauld, Director der ſchoͤnen Künſte, bemerkte hierauf, er habe bis jetzt noch gar nicht ein⸗ mal gewusßt, daß ihm das Recht zuſtehe, einen Schauſpieler in Arreſt ſetzen zu laſſen; was im Ujebrigen das Thotre, frangais angehe, ſo habe er laͤngſt die Nothwendigkeit ein neuen Organiſation deſſelben erkannt; er habe daher auch dieſem Behufe bereits eine Koͤnigl. Verordnung entworfen, welche gegenwärtig dem Miniſter des Innern vorliege, und vermittelſt welcher er hoffe, ein Theater wieder zu heben, das keinen geringen Theil des Nationalruhmes der Franzoſen aus⸗ mache. (Beifall.) Die Bitrſchrift wurde hierauf dem Vicomte von Martignac uͤberwieſen. — Die Eingabe mehrerer Ein⸗ wohner zu Waſſelonne (Depart. des Nieder⸗Rheins), welche Klage uͤber ihren Maire füͤhren, wurde dem Großſtegelbe⸗ wahrer zugeſtellt, obgleich der Miniſter des Innern erklärte, daß nach dem ihm von dem dortigen Praͤfekten abgeſtatteten Berichte der gedachte Maire als völlig anſchaldis erſcheine. — Am Schluſſe der Sitzung kam noch die Eingabe der Herren Ternaur hieſelbſt, als Bevollmaͤchtigte der Eigenthuͤmer des im Jahre 1823 vor der Eroͤffnung des Krieges mit Spanien von dem Franzoͤſiſchen Linienſchiff „Jean⸗Bart“ nach Mar⸗ tinigue aufgebrachten Spaniſchen Kauffahrteiſchiffes „la Mueva 2 Martanna“ zur Sprache; ſie verlangen darin die Zu⸗ . rüͤckerſtattung alles deſſen, was von der Schiffsladung noch
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