111 vorhanden iſt (das Schiff ſter baaren Geldes am Bord), den Werth desjenigen, was ver⸗ kauft worden, und einen Schadenerſatz fuͤr den von den Ei⸗ genthuͤmern erlittenen Verluſt. Nach einer weitlaͤuftigen Aus⸗ einanderſetzung des ganzen Sachverhaͤltniſſes, woraus na⸗ mentlich hervorgeht, daß das Spaniſche Schiff, ſtatt ſich dem
‚ean⸗Bart zu erkennen zu geben, in der Dunkelheit der Nacht zuf denſelben geſchoſſen, hierauf die Flucht ergriffen, und ſo⸗ nach den Capitain des Jean Bart gezwungen hatte, es zu verfolgen und nach dem näͤchſten Hafen zu geleiten, trug der
erichterſtatter auf die Ueberweiſung der Petition an die
8 diniſter der auswärtigen Angelegenheiten, der Marine und der Finanzen an. Auf die Bemerkung des Herrn Hyde de Neuville aber, daß es voͤllig uͤberfluͤſſig ſeyn wuͤrde, ih m dieſelbe
uzuſtellen, da von Seiten des auswaͤrtigen Departements
RWeits Unterhandlungen in der Sache angeknuͤpft worden wären und der Bericht an den Koͤnig daruͤber naͤchſtens zu
erwarten ſtaͤnde, begnuͤgte man ſich damit, die Bittſchrift
den beiden uͤbrigen Miniſtern zu uͤberweiſen. Die Sitzung,
in deren Laufe auch die beiden neu ernannten Deputirten
Herren Thomas (Rhone⸗Muͤndungen) und Rodet (Ain) aufgenommen wurden, ward um 6 Uhr aufgehoben. 1
Paris, 14. April. Am 11ten d. M. hatten der Kai⸗
ſerl. Deſterreichiſche Botſchafter und der Koͤnigl. Schwediſche
Gefandte bei Sr. Maſeſtaͤt dem Könige Privat⸗Andienzen;
Erſterer, um dem Monarchen die Antwort Ihrer Majeſtaͤt
der Erzherzogin Marie Luiſe auf das Beglaubigungs⸗Schrei⸗
ben, wodurch der Baxron von Vitrolles, als Franzoͤſiſcher
Geſandter am Hofe zu Parma accreditirt wird; Letzterer, um das Notifications⸗Schreiben ſeines Souverains wegen des Ablebens J. K. H. der Prinzeſſin Sophie Albertine von
Schweden zu überreichen. Wegen dieſes Todesfalls hat der
HZoof von geſtern an eine 1ltägige Trauer angelegt. Vorgeſtern, als am Jahrestage des Einzuges Sr. Maj. als Graf von Artois in die Hauptſtadt, empfing der Koͤnig
nach der Meſſe die Gluͤckwuͤnſche der fremden Botſchafter
und Geſandten. Vor der Meſſe hatten bereits der Staats⸗
Rath, die beiden großen Deputationen der Pairs⸗ und der
Deputirtenkammer, ſo wie Deputationen des Caſſations⸗,
des Rechnungshofes, des Koͤnigl. Rathes fuͤr den oͤffenlichen
Unterricht, des Koͤnigl. Gerichtshofes, des Stadt⸗Raths, der
Franzoͤſiſchen Akademie und der Geſellſchaften zur Verbeſſe⸗
rung der Gefaͤngniſſe und zur Beförderung des Ackerbaus die
zu demſelben Sea bei Sr. Maj. eingefuͤhrt, r —8 verſchiedenen — die bei
1 — gehalten wurden egnuͤgen wir
die der Pairs⸗ und der Deputirten’⸗ 1- ſo er⸗
Antworten, die der Monarch darauf ertheilte, mitzutheilen
Der Kanzler ſprach n Namen der Pairs,Kammer Folgendes:
Dire! Der zwoͤlfte April war es, der Frankreich zu 8:
ar ſeine lange Leiden troͤſtete; an dieſem denkwuͤrdigen da
ahm die nechtmäsihe Monarchie wieder ihren Anfang; 896 Zubelruf der Freude und Liebe empfing mit Entzüͤckn 8 Ingebeteten Vörboten des geliebteſten Lömge, und tru⸗ ion
wie im Siegeszuge bis zun. Pallaſte ſeiner Ahnen *
Thron Erbe wurde ſofort das erſte Unterpfand der öffent⸗
ſichen Freihelten und der zalreichen Wohlthaten, welche die
väͤterliche Güͤte unſerer Köͤnige ununterbrochen üͤber das
Pelt verbteitet hat, hait. SHendeeech der ſicherſte Buͤrge jeſelben wer 5 lehrt au
8. 5 wieder, ohne die Herzen aller Peacbſenvane
keſſte zu bewegcn. Dhre Pairs⸗Kammer, Sire, theilt leb⸗
aft dieſe Gefuͤhle und ſchͤtzt ſich gluͤcklich, an dieſer ruͤhren⸗ en Jahresfeier ihre ehrfurchtsvolle Ergebenheit, wie ihre unwandelbare Treue aufs eue bethäͤtigen zu koͤnnen.“
Der Konig erwiederte; „Es iſt Mir angenehm, darch Sie zu vernehmen, daß die Pairs⸗Kammer die Freude
1 Ich bei der innerun ſ theilt, 818 65 855 Se * dieſen Tag
„
empfinde 5 wie fuͤr das ſeiner Köuige, — denn v. von ejnander unzer⸗ treunlich, — ewig denkwuͤtdig bleibt. Ich bin nur dem Könige, Meinem Brußer, vorangegangen. Er hat Ih⸗
was die babanſe und das Gluͤck Frankreichs — in haben Sie daher auch all' ihren leſt begrar din wied, Thenalchkes darzubringen.“ — Der — der Deputirten ⸗Kammer bielt folgende Anrede: Pg. ef Wir feiern an dieſem denkwuͤrdigen Tage den Sie L Uetimitt; ſie war es, die, maͤchtiger als das SSele 2 er Söhne des heiligen Ludwig aus der Verbannung zuruͤck⸗ de nh e de wanderharer Weiſe auf den verehrten Thron ih⸗ den Väter zuruückfuͤhrte. Die Legitimitaͤt des Fuͤrſten iſt zu einer inen Legitimität geworden. Im Angeſichte des König!l Stammes und unter deſſen hohen Auſpicien ha⸗ reiheit ihr unauflösliches Buͤnd⸗
b 1 1
— die Ordnung und 82 e
nen gegeben,
2 —
hatte unter Anderm 1,225,000 Pia⸗
E1111XX“ 8 1ö1.“ 8
niß geſchloſſen. Von unſern langen Leiden iſt uns vne im Innern die Charte, nach außen hin vesechanglecher Ruhm
3
geblieben. Nie hat dieſes ſchoͤne Frankreich ſo viele Guͤter in ſo vollkommener Ruhe und Sicherheit beſeſſen. Sire! Ihre Unterthanen wiſſen es, und ſie bringen dem Herzen 4
wie den Koͤniglichen Tugenden Euerer Majeſtät ihren
dafuͤr dar. —
Als die Organe ihrer Erkenntlichkeit kommen
wir, die Verſicherung ihrer Treue und Liebe ehrfurchtsvoll
Seine Maje⸗
zu den Fuͤßen des Thrones 25⸗ hei jeder Gelegenheit mit
ſtaͤt antworteten: „Ich empfange großem Vergnuͤgen putirten⸗Kammer; aber heute iſt derſelbe Mir beſonders werth. Ja, Meine Herren, Sie haben Recht, die Legitimitaäͤt hat eine große Macht uͤber Frankreich ausgeuͤbt; ich hoffe daß ſie das Gluͤck deſſelben auf immer begea :
den Ausdruck der Gefuͤhle der De⸗
nden wird. Wir⸗
leben nur, um unſere Unterthanen gluͤcklich zu machen; un:
ſer Geſchlecht iſt ſtets von dieſem Gefuͤhle beſeelt geweſe Die Erinnerung an dieſen ſchoͤnen Tag iſt Mir 1.2
ther, als Ich, dem Koͤnige, Meinem Bruder, vorangehend, 8
die Wohlthaten, welche er Frankreich zudachte, anzukuͤndigen und vorzubereiten kam.“
Nach der Meſſe wurden auch noch die Militair⸗Behoͤr⸗ 8
den bei Sr. Majeſtaͤt vorgelaſſen.
Der Meſſager des Chambres aͤußert ſich uͤber den Jahres⸗Tag des 12. April wie folgt: Augenblicke die politiſchen Streitigkeiten ruhen. Es welche keinen Kampf der Meinungen zulaſſen, und die einen
ſo entſchiedenen Charakter des Friedens, der Verſoͤhnung 8 und des Gluͤcks an ſich tragen, daß es faſt eine Verletzung des Hetligen ſeyn wuͤrde, wenn man ſie nicht durch die Un⸗-⸗ terlaſſung der gewoͤhnlichen Polemik feiern wollte. Der 12. April iſt ein an großen Reſultaten ſo reicher Tag, daß es
wenig ebnbn, die jährliche Wiederkehr deſſelben ausſchließlich der Betrachtung aller der Wohlthaten zu wid⸗ men, welche Frankreich durch ihn empfangen hat. Nach vie⸗ len Unfaͤllen und wunderbaren Ereigniſſen hatte ein großes Volk alle Traͤume der Freiheit und der Ruhmſucht aufgege⸗ ben; nur die Ehre ſeines Namens und die Hochherzigkeit ſeines Charakters waren ihm geblieben. Da kamen die Bour⸗ bonen, ungluͤcklich wie wir, um unſere Wunden zu 102 Sie gaben das entblöoͤßte und zerſtuͤckelte Frankreich nicht ver⸗ loren, ſondern ſammelten die Truͤmmer der großen verlaſſe⸗ nen Familie, und dem Zauber ihres alten Ruhmes wie dem
Benehmen des Prinzen, welcher heute unſern Thron ziert⸗
und in jenem krittſchen Zeitpunkte der erſte Abgeſandte un⸗ ſeres Koͤnigshauſes war, gelang es, das bewaffnete Europa
„Laſſen wir auf einige giebt Tage,
aus dem ſo ſchnell wieder zu einem Ganzen verbundenen uöb6 2. terlande zu entfernen. Bei der Erinnerung an jene außerordentliche
Zeit, in welcher eine alte Dynaſtie wiederhergeſtellt und ein
Volk wiedergeboren wurde, iſt man unentſchloſſen, was man mehr bewundern ſoll, ob die hochherzigen Entſchließungen des Färſten, welche ſo raſch in die Herzen des Volkes drangen, oder das richtige Gefuͤhl dieſes Letzteren, welches die Geſinnung
des Koͤniglichen Vorboten der wiederhergeſtellten Monarchie
ſo richtig erkannte. Alles, was Ludwig XVIII. uns ſpäter gab, hatte ſein erlauchger Bruder uns ſchon angekuͤndigt. Seine Proclamationen waren die beredten Einleitungen zur Charte und der zwoöͤlfte April kroͤnte gewiſſermaaßen das
ganze Werk der Reſtauration. Auch behaupgtet unter allemn8 Jahresfeiern, welche das Volk mit frommer Andacht begeht,— die heutige im Herzen der Unterthanen den. Vorzug. 1u1u6 giebt fuͤr die Nationen wie fuͤr die Individuen gewiſſe Lieb⸗ * lings⸗Feſte, und dies ſind eben diejenigen, welche an den Be⸗ inn einer neuen Laufbahn, an die Morgenroͤthe einer ſchoͤnern 1 ukunft, an die Jugend einer Regierung erinnern. Funf⸗ 8 zehn Jahre liegen zwiſchen heute und dem 12. April 1811ä,ü dem glͤnzenden Fruͤhroth der verfaſſungsmaͤßigen Monarchie; aber das Herz hat jene Eindruͤcke tief in der Erinnerung be wahrt, und wir glauben, noch in der Gegenwart jener erſten 2 2 ſchoͤnen Tage zu leben. Auch macht die erhab qn lli habene Köͤnigs, Familie, welche uns errettet hat, das Vergeſſen unmzsali denn ſie erweckt durch neue Wohlthaten unaufhi dc S, dantbare Erinnerung. Was uns die Reſtaurati ſberlich dide Fee venſpbach, das hat ſie ſpaͤter, pg —g gruͤndet war, gehalten. Unſere Inſtitutio ſter be. 17 und Enemia na. . e ner 4,85 Zukunft entgegen, wie es die Ver Eüs.- . 2 ſie ſtehen unter dem Schah⸗ der Charke.“ Folgendes iſt der (bereits in der Nachſchrift zum letzten 2.
latte der Staats⸗Zeitung
lattes uͤber die erwaͤhnte) Artikel eben diees
* e Zuruͤcknahme der beiden Geſetze wegen Organiſirung der Communal⸗Verwaltung und der
irks⸗ 82 und Departements Conſeils: „Wir hatten geglaubte 84⁄ die
Regierung es vielleicht fuͤr gut finden wuͤrde, über den Gang