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nahme der beiden Geſetze einige Erklaͤrungen abzugeben; nach reiflicherem Nachdenken hat uns indeſſen das Unnutze ſolcher Erklaͤrungen in einer Angelegenheit, wo die Gedanken der Regierung, wie die Meinungen der Partheien, bereits klar am Tage liegen, eingeleuchtert. Von der doppelten Redner⸗ buͤhne der Kammer und der Journale herab iſt ſo viel ge⸗ ſagt worden! Was ließe ſich den bereits bekannten Thatſa⸗ chen noch hinzufuͤgen? In dem eigenen Intereſſe unſerer Gegner wuͤnſchen wir nur, daß ein noch laͤngerer Wortſtreit uns nicht noͤthigen moͤge, die Behauptungen Derer zu wi⸗ derlegen, die ſich bemah

in der Kammer zugetragen hat, der jetzigen Verwaltung bei⸗ zumeſſen; denn Frankreich, das ſich nicht lange täuſchen

en, die Folgen desjenigen, was ſich h . 8 bracht, jetzt das Volk ſich damit hegnuͤge, 3

laͤßt, wuͤrde alsdann bald erfahren, wen eigentlich die Schuld

davon trifft.“

Der Courrier frangais aͤußert ſich uͤber das ſeit einigen Tagen verbreitete Geruͤcht, daß das Miniſterium da⸗ mit umgehe, die beiden zuruͤckgenommenen Geſetze in der Form einer Communal⸗ mulgiren, in folgender Art: 5 Morgen behauptete, daß die betreffende Verordnung bereits geſtern dem Staats⸗Rathe vorgelegt worden ſey und heute nochmals in einem beſondern geheimen Rathe zur Sprache kommen wuͤrde, ſo koͤnnen wir dem ganzen Berichte doch keinen Glauben beimeſſen. 1 offenbar aus derſelben Machtvollkommenheit entſpringen, wel⸗ cher wir die Charte zu danken haben. ein den Monarchen wie das Volk gleich bindendes Staats⸗ Geſetz geworden iſt, darf ein fuͤr allemal ohne das Zuthun

der Discuſſion und uͤber die Beweggruͤnde zu der Zuruͤck, einige Erklaͤrungen

abzugeben. „Wenn“, ſagte er, „der edle und gelehrte Lord bemerkt, daß mein Freund keine ſolche Maagtegel eingebracht haͤtte, ohne ſie mit den gehoͤrigen Sicherheiten zu begleiten, ſo iſt dies nicht etwa dahin zu verſtehen, daß es meinem Freunde an Eifer fuͤr die Sache efehlt habe; derſelbe hat vielmehr dem Gegenſtande in die⸗ 5 Hinſicht ſeine Aufmerkſamkeit noch gar nicht zu ſchenken gewagt, und zwar, weil in jener geir noch nicht die Moͤglichkeit abzuſehen war, eine ſolche Maaßregel durchzu⸗ fuͤhren.“ Der Redner verglich alsdann die jetzige Zeit mit der damaligen und hob es hervor, daß, waͤhrend damals eine Beruͤhrung der Frage ſchon die hoͤchſte Aufregung hervorge⸗ b is 4000 Bitt⸗ ſchriften in das Parlament zu ſchicken, von denen noch dazu, wenn man ſie genauer unterſuche, befunden wird, daß ein großer Theil durch verwerfliche Mittel zuſammengebracht wor⸗ den ſey. Und doch ſuche man jetzt auf das Volk zu wirken

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durch Fragen, wie: „Soll das Land ein papiſtiſches wer⸗

und Departemental⸗Charte zu pro⸗ „Obgleich man noch dieſen

den, oder ein proteſtantiſches bleiben? Sollen die Scheiter⸗ haufen von Smithſield wieder angezuͤudet werden? Sollen alle religioͤſe Inſtitute beſtehen, oder untergehen?“ Unbe⸗ zweifelt wuͤrde Hr. Pitt, unter den jetzigen Umſtänden, eben⸗ falls eine Bill, wie die vorliegende, veranlaßt haben. Der Lord ſuchte darauf auch mehrere andere Bemerkungen des

Grafen v. Eldon zu widerlegen; er fuͤhrte unter Anderm den

Eine ſolche Verordnung wuͤrde

Seitdem dieſe aber

der drei Gewalten im Staate kein Geſetz irgend einer Art

erlaſſen werden; die Charte hat hier durchaus keine Aus⸗

nahme feſtgeſetzt, wo die Köͤnigliche Macht ohne die Mit⸗

wirkung der beiden Zweige der geſetzgebenden Gewalt aus⸗ ſolche Neuerung wuͤrde alſo der 5 Sungsmäßi S 8 . lichſte Ausweg unter Ee eöe rium uͤbrigens bei aller ſeiner Unerfahrenheit weder die Re⸗ gierung noch das Land in große Unruhe Verſetzt hat.“ Mittelſt Verordnung vom 12ten d. M. haben Se. Maj. Edelleute zu Ihren Ehren⸗Kammerjunkern ernannt. Nachrichten aus Rom, vom 2ten d. M. zufolge, hatte der Vicomte von Chaͤteaubriand damals dieſe Stadt noch nicht verlaſſen, auch war der Tag ſeiner Abreiſe noch gar nicht beſtimmt. Das von der Gazette de France verbreitete Geruͤcht, daß der gedachte Botſchafter, in ſeiner Abſchieds⸗ Audienz beim Cardinal⸗Staats⸗Secretair am 1. April, von dieſem mit großer Gleichguͤltigkeit behandelt worden ſey, er⸗ ſcheint ſonach als vöͤllig erdichtet, da die Abſchieds⸗Audienz damals noch gar nicht ſtattgefunden hatte. Der Cardinal von Clermont⸗Tonnerre war, beim Abgange jener Briefe, ein Folge eines Falles, bettlägerig. Die durch den Tod des Herrn Goſſeec erledigte Stelle

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eines Mitgliedes der Akademie der ſchoöͤnen Kuͤnſte iſt dem

bekannten Componiſten, Herrn Auber, unter Vorbehaltung der Koͤniglichen Genehmigung, zu Theil geworden; derſelbe erhielt von 35 Stimmen 19. :

Das Pariſer Straßen⸗Pflaſter nimmt einen Flächenraum von etwa 2⁄ Million Metres, alſo faſt den öten Theil des geſammten Flaͤchen⸗Inhalts der Stadt, ein. Jährlich wird ein Achtel des Pflaſters reparirt, wozu 1,088,000 vier⸗ eckige Steine aus den Steinbruͤchen von Fontatneblegu er⸗ forderlich ſind. Die Reparatur koſtet ſährlich 1 1 Millionen Fr. Die Straßen⸗Reinigung iſt in Entrepriſe gegeben; der Entrepreneur braucht dazu im Winter Pferde; und im Sommer 140 Arbeiter, 70 Karren und 210 Pferde. Die Veſprengung geſchicht vermittelſt 100 Wagen mit Tonnen, und 110 Karren ſind fuͤr die Wegſchaffung des Straßen⸗Schmatzes und ſonſtiger Unreinigkeiten beſtimmt. Ss wird dafuͤr ſährlich etwa 402,000 Fr. bezahlt. Die

Straßen Beleuchtun 533 ir od Scheinwerfer, g geſchieht durch 4533 Laternen mit oder ohne

ſtuͤndlich 1 ¾ Centimen und di lich 495,331 Fr. Für die —— 2—22 beleuchtung der öffentlichen Ge⸗ baͤude werden 1 noch 482 Laternen 2.— Großbritanten und Irland.

Seseeaer eshesen der letzten Nummer der Staats⸗Zeitung beſt uͤber die Sitzung des Oberhauſes, 8 2 8 naͤchſt erhob ſich nun Graf v. Harrowby, der durch die von dem vorigen Redner (Lord Eldon) über Herrn Pett . machten Bemerkungen ſich veranlaßt fand, uüͤber dieſen Mei⸗ niſter, der, wie er ſagte, ſein perſoͤnlicher Freund geweſen,

,o,

uden ſeyn, wodurch das Miniſte⸗

ſeinerſeits zu

Geſchichtſchreiber Lord Clarendon an, der ſchon im J. 1672 die durch die 30ſte Acte Kat!’s II. feſtgeſtellten Eide, welche die Ausſchließung der Katholiken zur Folge hatten, als etwas ſehr Hartes und Tadelnswerthes bezeichnet habe. Am Schluſſe ſeiner Rede ſagte der Lord: „Ich habe uͤber dieſen Gegenſtand mehr geſagt, als es eigentlich meine Abſicht geweſen iſt; doch nichts iſt natuͤrlicher, denn ich hege den innigen Wunſch, auch meinerſeits das Haus zu uͤberzeugen, daß die Maaß⸗ regel, weit entfernt, die Wohlfahrt der proteſtantiſchen Kirche zu gefaͤhrden, ihr vielmehr die Mittel an die Hand geben wird, ihre wohlthätigen Einrichtungen zu befeſtigen und zu verbeſſern.“ (Hoͤrt, hoͤrt!) Der Biſchof von Norwich ſprach nur wenige Worte, und zwar ebenfalls zu Gunſten der Bill. Als ein Diener des Evangeliums, ſagte er, halte er es fuͤr ſeine Pflücht, den Frieden und die Men⸗ ſchenliebe, welche zu lehren und zu verbreiten der goͤttliche Religions⸗Stifter vom Himmel herabgekommen wäͤre, auch efördern. Nachdem noch mehrere Lords ſich in mehr oder minder ausfuͤhrlichen Reden hatten vernehmen laſſen, begnuͤgte ſich der Herzog von Newcaſtle, in einer ſehr kurzen Anrede ſeine Verwunderung daruͤber auszudruͤk⸗ ken, wie der edle Herzog, oder irgend Einer, der im Amte der Regierung ſey, ins Parlament kommen und hier die Aufhebung von Geſetzen vorſchlagen könne, die, ſeiner Mei⸗ nung die einzige Sauvegarde der proteſtantiſchen Con⸗ ſtitution bilden. Nachdem er dieſe Bemerkung gemacht, ver⸗ wies der Herzog auf die geſchickten und eloquenten Reden

des edlen und gelehrten Lord (Eldon) neben ihm. Mar⸗ guis von Lansdowne nnd Lord Holland widerlegten hauptſäͤchlich mehrere vom Grafen von Eldon gemachte Be⸗ merkungen; Lord Holland beſonders proteſtirte wider die von die⸗

250 Arbeiter und 330

einige Argumente zu widerlegen,

und Lord ſich be welche 10,672 Flammen haben; jede Flamme koſtet

ſem Redner gegen ihn erhobene Auſchuldigung, ats ſey es ihm an⸗ genehm, wenn das Königthum und die Ariſtokratie umge⸗ ſturzt werden. Als hierauf der Schluß der Debatten laut begehrt wurde, erhob ſich der Herzog von Wellington und ſagte; „Mylords! Nur wenige Augenblicke wühſche ich noch Ihre Aufmerkſamkeit in Anſpruch zu nehmen, um die im Vexlaufe der gegen⸗ ſind. Ich hatte erwartet, (Eldon)welcher der große Geg⸗

wäͤrtigen Debatte vorgekommen daß der edle und gelehrte Lord, ner dieſer Maaßregel geweſen iſt, heute mit gewichtigen, juridiſchen Argumenten auftreten werde, um die Anga⸗ ben meines edlen und 836 Freundes auf dem Wollſack und Sees edlen und gelehrten Freundes nicht weit von mir (Lord Plunkett) zu widerlegen. Statt deſſen aber hat jener edle

nuͤgt, mich und meinen f⸗ ehren⸗ werthen Freund im Unterhaufe Herrn Peel) perſoöͤnlich anzu⸗ greifen; er hat die Anſchuldigung wiederholt, daß wir mit dieſer Maaßregel das Parlament und das Volk uͤberfallen ha⸗

den. Doch dem widerſpreche ich auf das Beſtimmteſte! Das

Ppublikum hat davon, ſohald es nur irgand möglich waͤr und 4 auf eine ſehr authentiſche Weiſe, Keuntniß erhalten; des (Schluß des in

Königs Thron⸗Rede war es, welche davon die Rachricht er⸗

theilte. Mehr als zwei Monate ſind nun bereits ſeit Eröff⸗

nung der Seſſion und ſeithem jene Thron⸗Rede gehalten wurde, verfloſſen, und dies iſt, ſollte ich meinen, eine mehr als hin⸗ reichende Zeit, um die Frage zu erwägen. Ja, noch zehr die Bittſchriften gegen die Bill, welche der edle und gelehrte

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