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. annnuͤpften Amts⸗Verrichtungen werden von dem Monarchen ſeinen Miniſtern uͤbertragen. Im Namen des Koͤnigs alſo und unter eigener Verantwortlichkeit wacht der Miniſter übhber das Intereſſe der Gemeinden, vertheidigt 2 gegen un⸗ gerrechte Forderungen, beſchuͤtzt ſte gegen mißbraͤuchliche Ge⸗ walt und fuͤhrt mit einem Worte uͤber ſie jene hoͤchſte Vor⸗ mundſchaft, die der Krone zuſteht, der Koͤnig in eigener Per⸗ ſon aber nicht ausuͤben kann. Der Conſtitutionnel fuͤgt hinzu: der Miniſter, der das Communal⸗Geſetz zuruͤckgenom⸗ men habe, ohne einmal eine Berathung daruͤber zu geſtat⸗ ten, koͤnne ſich nimmermehr ein Vormund und Freund der Gemeinden nennen. Alſo der Miniſter ſoll Schuld daran ſeyn, daß die Gemeinden jenes Geſetz nicht erhalten haben. Wer hatte denn aber daſſelbe zuerſt vorgeſchlagen? Aluf weſſen Antrag war denn eine Commiſſion zur Entwer⸗ fung deſſelben niedergeſetzt worden? Wer hatte denn gewollt,
mmental⸗Geſetze den Vorzug einraͤume? Und wenn man auf alle dieſe Fragen nothwendig antworten muß, daß es der 3 Miniſter des Innern geweſen ſey, wie könnten da noch die Gemeinden ihm vorwerfen, daß er ihre Hoffanngen getäͤuſcht z habe? Man iſt unwillig daruͤber, daß das Geſetz ohne eine weitere Discuſſton zuruͤckgenommen worden iſt; aber man vergißt dabei, was ſich im Schooße der Kammer zugetragen hat. Die Kammer hatte fuͤr die Abſchaffung der Bezirks⸗ Conſeils geſtimmt, waͤhrend die Redner, die zu Gunſten die⸗ ſer Abſchaffung aufgetreten waren, die Nothwendigkeit einer Mitrel⸗Inſtanz zwiſchen den Gemeinden und den Departe⸗ ments anerkannt hatten und ſonach die Bezirks⸗Conſeils durch Cantonal⸗Conſeils erſetzt wiſſen wollten. Nun war aber das Communal⸗Geſetz in einem voͤllig entgegengeſetzten Syſteme abgefaßt worden, und der Miniſter des Innern hatte mit vieler Klarheit und Ausfuͤhrlichkeit die Gruͤnde dargelegt, welche ddie Regierung bewogen hatten, die Cantonal⸗Eintheilung zu verwerſen. Da nun das Votum der Kammer bewies, daß ſie dieſe Anſicht nicht theile, ſo war das Syſtem des Communal⸗ Geſetz⸗Entwurfes dadurch vöͤllig vernichtet, und mithin jede fernere Discuſſion unmoͤglich geworden. Dieſe Thatſachen ſollte man nicht aus dem Gedächtniſſe verlieren; man wuͤrde ſich alsdann minder beeifern, nach Vorwänden zu haſchen, um eine unangenehme Controverſe zu erneuern.“
neuen Geſetz⸗Entwurf uͤber die Getraͤnk⸗Steuer aus; alle drei
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Weinbauer, noch der allgemeinen Erwartung entſpreche.
Die Koͤnigliche Corvette „la Bayonnaiſe“, welche vor
aß man gerade dem Communal⸗Geſetze vor dem Departe⸗
des Engliſchen Baumwollen⸗Handels erreichen, welcher ſich ſeit
Die liberalen Blaͤtter ſprechen ſich einſtimmig gegen den
liche Pflicht Aller, die große Beſitzungen in Irland haben, ſind der Meinung, daß derſelbe weder den Beduͤrfniſſen der — 1 ve
etwa 27 Monaten Toulon verlaſſen hatte, iſt nach einer ſehr
gluͤcklichen Reiſe um die Welt, die ihr auch nicht einen Mann von der Beſatzung gekoſtet hat, vor einigen Tagen wieder in jenen Hafen eingelaufen.
Die Marſeiller Zeitung meldet, es haͤtten in dem Je⸗ ſuiter⸗Collegium zu Freiburg Auftritte ſtattgefunden, in deren Folge 40 Franzohiſch⸗ oͤglinge, größtentheils zu Familien aus den mittaͤglichen Provinzen Enee, aus der Anſtalt entlaſſen worden waͤren. —
Großbritanien und Irland. Parlaments⸗Verhandlungen. In der Sitzung
des Unterhauſes vom 14. April zeigte Hr. Buxton an, daß er naͤchſtens auf eine Abſchrift der Correſpondenz, die zwiſchen England und den Continental⸗Maͤchten, in Bezug auf den Sklaven⸗Handel ſtattgefunden, ſo wie auf andere, dieſen Gegenſtand betreffende Documente, antragen werde. Als darauf die geſtern abgebrochene Debatte uͤber den An⸗ trag, zur Ernennung eines Unterſuchungs⸗Ausſchuſſes fuͤr
einzig moͤglichen Wege, n
Eigenthuͤmer und den Paͤchter in unmittelbare Beruüͤhrung
den Seiden⸗Handel, wieder aufgenommen wurde, ſprach ſich
zuerſt Herr Hume gegen den Antrag aus. 1 ebenfalls zu, daß der Zuſtand der Seiden⸗Fabrikanten jetzt
Er gab zwar
ein ſehr trauriger ſey, doch trat er auch den Argumenten
des Herrn V. Fitzgerald in ſofern bei, als er ſagte, daß 2 7 —74 3ö e jener Zuſtand beizumeſſen 22 erſicherte, daß er nichts gegen die Ernennung des Ausſchuſſes haben wüuͤrde, * A. ein⸗
ſähe, daß daraus ir 4 kanten erwachſen torend — Vortheil für die Seiden Fabri⸗
2 ie Maaßr 1 der vorgeſchlagenen Ernenn Faaßreget, welche man, bei nichts Anderes als eine Ras 32 r habe, wuͤrde aber und ſchlecht verdauten Geſetzen, Uinnter — 8 abgeſchmackten fruͤher geſchmachtet, zur Folge haben. Unen en das Land koͤnne nur der Schleichhandel ſeine Rechnung — Geſetzen
aber der Fabrikant und noch weniger das Publikmne⸗ nicht
nur die gegenwaͤrtige Geſetzgebung beſtehen bleibe, auch der Engliſche Seiden⸗Handel ſich bald üͤber 2 wüͤrde
Welt verbreiten; ja, er duͤrfte ſogar einſt den Stand anß⸗
dem Jahre 1780 — alſo in einem Zeitraume von 40 bis 50 Jah⸗ ren — um das Hundertfache vermehrt habe. (Hoͤrt, hoͤrt!) — Die Mitglieder, welche ſich außerdem uͤber den Gegenſtand noch ausſprachen, waren Hr. Sadler, der bereits am Tage vorher fuͤr den Antrag des Herrn Fyler ſich geäußert hatte, Herr Davenport ehenfalls dafuͤr, Herr Ee dage⸗ en, Fer Buxton bafuͤr, Herr C. Grant dagegen, Herr ankes und Herr Waithman dafuͤr, ſo wie endlich Herr Courtenay dagegen. Die darauf ſtattfindende Abſtim⸗ mung ergab (wie geſtern erwaäͤhnt) das Reſultat, daß nur 31 Stimmen fuͤr die Ernennung des Ausſchuſſes, 149 aber dagegen waren. n
London, 15. April. Se. Majeſtaͤt der Koͤnig mach⸗ ten dieſer Tage eine Spazierfahrt im großen Schloßpark von Windſor, die beinahe 3 Stunden dauerte.
Der Marquis von Barbacena hatte in dieſen Tagen wiederholentlich Couferenzen mit dem Marquis von Pal⸗ mella, mit dem Braſiliant Geſandten und mit dem * nö
m obe lieſt man: „Das Dur i aß⸗ vne „ wie ſie eben die Koͤnigliche Sürcherhen E. wuͤrde auch unter allen andern Umſtaͤnden eine dentwuͤrdige Degee benheit in der Geſchichte unſerer Zeit geweſen ſeyn; betrach⸗ ten wir jedoch die Art, in welcher, und die Männer, durch welche dieſe Maaßregel ins Werk geſetzt worden, ſo erſcheint die Begebenheit um ſo merkwuͤrdiger, und jedem Freunde vaterlaͤndiſcher Verbeſſerungen um ſo erfreulicher. Sie iſt zu Stande gekommen durch die der guten Sache beigegebene Macht, welche auf Miniſter gewirkt hat, die durch den Ein⸗ fluß fruͤherer Vorurtheile und Gewohnheiten dagegen geſtimmt waren. Zu einer Zeit iſt ſie zu Stande gekommen, da der Tod Canning's und die dieſem Ereigniſſe folgenden Bege⸗ benheiten die Erlezigung der Frage mehr als je verſchoben zu haben ſchienen. Ein neuer Beweis iſt uns dieſes, daß, wo zur Wohlfahrt eines Landes die Anſtrengungen aufrich⸗ tig und ausdauernd ſind, ſie auch niemals nehebch ſan werden und daß, eben ſo wie die Intelligenz eines Volkes zunimmt, auch das Bedurfniß, die Inſtitutionen des Landes zu verbeſſern, groͤßer wird — ein Beduͤrfniß, das am Ende uͤber alle zufaͤllige Combinarionen den Sieg davon träͤgt.“
„Jetzt“, heißt es im Courier, „wird es die Unerlaͤß⸗
ſee moͤgen Pairs oder Mitglieder des Unterhauſes ſeyn, der genwaͤrtig zum Landes⸗Geſetz erhobenen Maaßregel gemäͤß, Ales, was in ihrer Kraft ſteht, anzuwenden, um die Lage dar Irlandiſchen Nation jn verbeſſern, und zwar auf dem
mlich, indem ſie ſich ſo lange als mäglich in ihren Heſibugzen aufhalten, ſich perſoͤnlich von der Beduürfniſſen ihrer Päͤchter uͤberzeugen, und erſt allmaͤh⸗ lig, demnäͤchſt aber vöͤllig das Syſtem der Mittelmaͤnner auf⸗ heben, und ſomit, wie es in England der Fall iſt, den Land⸗
mit einander bringen. — Der Abweſende iſt denen, die ſein Eigenthum bebauen, ein Fremder; er kennt ihre wirkliche Lage nicht, und kann mithin nicht thun, was er thun ſollte, naͤm⸗ lich den Fleißigen belohnen, den Faulen beſſern, denen die zu ſchwer belaſtet ſind, Erleichterung ſchaffen, un das öͤde Land fruchtbar machen. Dieſe Pflichten liegen ihm ob, und Niemand kann ſie ſtatt ſeiner erfuͤllen.“
In der Morning⸗Chronicle lieſt man: „Die vor⸗ trefflichen Reſultate der katholiſchen Conceſſions⸗Bill ſind be⸗ reits in dem entſchiedenen Tone und in der Stellung wahr⸗ zunehmen, den unſere diplomatiſchen Verhaͤltniſſe kürzlich an⸗ genommen haben. Eine beſtimmte Darlegung der Engliſchen Politik, in Bezug auf die Angelegenheiten des Europätſchen Oſtens, ſoll der Ruſſiſchen Regierung mitgetheilt worden ſeyn, und zwar angeblich mit der Anzeige, daß man dieſe Darlegung als ein Ultimatum betrachten möge. Es wird ferner ver⸗ ſichert und geglaubt, daß Herr Gordon ähnliche Inſtruk⸗ tionen, die ihm, bei ſeinen Verhandlungen mit der Itktoma- niſchen Pforte, zur Richtſchnur dienen ſollen, erhalten habe.“)
Nachrichten aus Rottingham zufolge wartete man da-⸗ ſelbſt nur auf die Königliche Beſtaͤtigung der Emancipations⸗ Bill, um den Sieg der allgemeinen religköſen Freiheit durch ein großes oͤffentliches Mittags⸗Mahl zu ſeiern. —
Herr O Connell war in der Sitzung vom 13ten bei den Verhandlungen uͤber Lord Clancarty's Antrag zugegen. 18 Allgemein heißt es jetzt wieder, daß Sir Ant. Hart, der bisherige Lord⸗Kanzler von Irland, ſich zuruͤckziehen, und daß Lord Plunkett dieſe wichtige Stelle erhalten werde. 8
Dem Globe zufolge glaubt man, daß beide Parlamente⸗ ſich, der Oſbel berſen wegen, auf 2 Wochen vertagen
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