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Der Graf von Gaſchin, Beſitzer der Herrſchaft Toſt und Peiskretſcham, hat zu Gunſten des Staats auf die Ent⸗ ſchaͤdigung verzichtet, worauf er fuͤr das zum Bau der nenen Chauſſee von ſeinen Grundſtuͤcken entnommene Terrain und manche andere damit verbundene Aufopferung Anſpruch ge⸗ habt haͤtte. . . 3 8
In Jauernick, Goͤrlitzſchen Kreiſes, befand ſich fruͤher
keine evangeliſche Schule und die ſchulpflichtigen Kinder dieſer
Confeſſion waren, wegen zu großer Entfernung von den be⸗ nachbarten Schulen, genoͤthigt, Theil an dem Unterrichte des daſigen katholiſchen Organiſten und Orts⸗Schullehrers nicht nur in den gemeinſamen Lehrgegenſtaͤnden, ſondern auch in der Religion, letzteres nach Luthers Catechismus, zu nehmen. So redlich auch der bisherige katholiſche Schulleh⸗ rer ſeiner Amtspflicht hierin genuͤgt hatte: ſo regte ſich doch bei den evangeliſchen Eltern der lebhafte Wunſch nach einem vollſtändigen und aus der Fuͤlle eigener Ueberzeugung des Lehrers hervorgehenden Religions⸗Unterrichte ſür ihre Kin⸗ der. Dieſer Wunſch iſt im vorigen Jahre durch Einrichtung eines eigenen evangeliſchen Schulſyſtems in Jauernick, alſo durch Anſtellung eines Lehrers und Erbauung eines maſſiven Schulhauſes, in Erfuͤllung gegangen. — Wenn hierbei der aͤäußerſten Anſtrengung der evangeliſchen Schul⸗Gemeinde in Jauernick und Niecha belobend erwaͤhnt werden muß, ſo darf auch nicht mit Stillſchweigen werden, daß hierin nicht nur von dem katholiſchen Theiſe der Gemeinde, ſondern auch von dem Patrocinio, dem Jungfrauenſtift in Marienthal, welches aus dem Aerario der katholiſchen Kirche u Jauernick mit Genehmigung des Herrn Fuͤrſt⸗Biſchof zu Brdslan 300 Rthlr. zu dem Reubau angewieſen hat, preis⸗ wuͤrdig unterſtuͤtzt worden iſt.
— Nach Inhalt der im neueſten Stuͤcke des Amtsblat⸗ tes der Köͤnigl. Regierung zu Frankfurt a. d. O. enthalte⸗ nen hiſtoriſchen Nachrichten aus dem daſigen Regierungs⸗ Bezirk wurde im verwichenen Monat Maͤrz der Kuͤſtriner Kreis auf eine auffallende, den Verdacht abſichtlicher Brand⸗ ſtiftung erregende Weiſe durch Brandungluͤck heimgeſucht. Zuſammen wurden in genanntem Kreiſe 156 Wohnhaͤuſer, 8 122 — 8. ag. 819s alſo 317 Gebäude
rch die Flamme eingeaͤſchert. ie Unterſ⸗ dieſer Braͤnde ee noch. eesiaeeich. se
— Der in Strasburg (Reg. Bez. Marienwerder) perſtor⸗ bene evangeliſche Pfarrer Powalski hat fuͤr das evangeliſche Schulweſen 600 Rthlr., für die Kirche 400 Rthlr. legirt, und außerdem der Kirchen⸗Kaſſe und der Kirchen⸗Bibliothek ſein rüͤckſtändiges Gehalt von 220 Rthlr., dem evangeliſchen Hospital aber ſeine noch ausſtehende Kalende vermacht Dem Schulweſen kommt dieſe Wohlthätigkeit beſonders hü ſtatten.
— Aus Koͤln vom 17. April wird geſchrieben: „Die uͤberall
ängerin e Sont gefeierte Saͤnger ag traf von Achen am 15ten d. M. hier ein 8 gab am 16ten ein im ieſigen Theater, wo ſie den lauteſten und verdienteſten Bei⸗
all einaͤrndtete, ſo wie auch die hohe Liebenswuͤrdigkeit ihrer
ſcheinung jedem, der ſich ihr zu naͤher 3 22 — Agdinten bleiben wies. nühern Gelegenheit hatte,
Verzeichniß der Vorleſungen, welche auf der Königlichen Thierarznei⸗Schule im bevorſtehenden Sommer⸗ meſter vom 27. April bis zum 19. 5 g werden.
1) Herr Ober⸗Stabs⸗Roß⸗Arzt und Profeſſor mann wird tͤglich Morgens von 8—,9 Uhr a0g Han tags von 5—6 Uhr die Uebungen im Kranken⸗ Stalle leiten; Montags und Dienſtags von 2— Uhr wird derſelde allge⸗ meine Pathologfe, Donnerſtags und Freitags in denſelben
Stunden allgemeine Therapie und Arzneimittel⸗Lehre, und Mittwochs und Sonnabends die Lehre vom Exterieur vor⸗ agen. 8. 3 herr Profeſſor Dr. M. Reckleben, Privat⸗Docent an er Univerſität, wird von 11 — 12 Uhr am Mittwoch und Donnerſtag uͤber die Diagetik; Freitags und Sonnabends üͤber die Seuchen der Hausthiere, von 1—2 Uhr Nachmit⸗ tags, am Montag, Dienſtag, Mittwoch und Donnerſtag uͤber Pboſolo üe, am Freitag und Sonnabend uͤber Oſteolo⸗ e Vorträge halten. ℳ 3) Heer Profeſſor Dr. M. Gurlt hält Montags, Dien⸗ ſtags, Donnerſtags und Freitags von 10— 11 Uhr uͤber all⸗ emeine Naturgeſchichte, und an denſelben Tagen von 11 — 95 Uhr uͤber Phpſiologie, ſo wie am Mittwoch und Don⸗ nerſtag von 2— 3 Uhr über Oſteologie Vorleſungen. Ferner
* Derſelbe am Montag, Dienſtag, Donnerſtag und
Freitag von otanik, und ver⸗ bindet damit botaniſche Excurſionen. Die Sectionen der in Krankenſtaͤllen gefallenen Thiere geſchehen unter ſeiner eitung. d
4) Herr Ober⸗Thier⸗Arzt und Repetitor Dr. M. Hert⸗ wich haͤlt Montags, Dnasag⸗ Mittwochs und Donner⸗ ſtags von 3— 4 Uhr Vorleſungen uͤber allgemeine Chirurgie und Repetitionen ſowohl uͤber dieſe, als auch uͤber die Arz⸗ neimittel⸗Lehre, in noch zu beſtimmenden Stunden. Der⸗ ſelbe leitet außerdem taͤglich von 7— 8 ‚Uhr Morgens und von 6 — 7 Uhr Nachmittags die Uebungen im Krankenſtalle, ſo wie er auch die im Krankenſtalle des Herrn Profeſſor Naumann vorkommenden chirurgiſchen Operationen verrich⸗ tet, oder unter ſeiner Leitung verrichten laͤßt.
5) Herr Apotheker und Lehrer Erdmann leitet taͤglich die pharmaceutiſchen Arbeiten in der Schul⸗Apotheke. Der⸗ ſelbe haͤlt Mittwochs und Sonnabends von 11 — 12 Uhr, und Freitag von 1—2 Uhr uͤber Pharmacie und Formulare,
und Montags, Dienſtags und Sonnabends von 2—3 Uhr
uͤber Phyſik Vortraͤge und Repetitionen.
6) Herr Kreis⸗Thier⸗Arzt und Repetitor Hildebrand wird taͤglich Vormittags von 9 — 10 Uhr praktiſchen Unter⸗ richt uͤber die Krankheiten der Hunde und kleineren Haus⸗ Thiere ertheilen, und in noch zu beſtimmenden Stunden Re⸗ petitionen uͤber allgemeine Pathologie und Therapie, Exte⸗ rieur, Seuchen⸗Lehre und Dieͤtetik Peen.
7) Herr Dr. philos. Stoͤrig, Prof. extraordinarius an der Univerſitaͤt, wird woͤchentlich dreimal uͤber Zuͤchtung und Pflege des Schaafviehes, deſſen Krankheiten und deren Heilung Vortraͤge halten.
8) Der Vorſteher der Schmieden, Herr Thier⸗Arzt Muͤller, wird woͤchentlich zweimal von 3— 4 Uhr uͤber die Schmiede⸗Kunſt Vortraͤge halten, und die praktiſchen Uebun⸗ gen in der Inſtructions⸗Schmiede leiten.
9) Herr Profeſſor Dr. Reckleben und Herr Ln Arzt Muͤller uͤbernehmen den Unterricht derjenigen gelern⸗ ten Beſchlag⸗Schmiede, welche zugleich Thier⸗Aerzte vierter Klaſſe werden wollen, wenn ſich dazu eine hinlaͤngliche An⸗ zahl melden wird. . ,
10) Herr Regiſtrator Toͤnnies wird in noch zu be⸗ ſtimmenden Stunden zu ſchriftlichen Styl⸗Uebungen Anlei⸗ tung geben. 8
Vermiſchte Nachrichten.
Beſchreibung des Ruſſiſchen Kriegsthea⸗ ters in der Europaͤiſchen Tuͤrkei. (Fortſetzung und Schluß.) B. Ruſſiſcher Kriegs⸗Schauplatz im Suͤden des Balkan. In dieſem Theile des Kriegs⸗Schauplatzes, der ein ſtumpfwinkliges Dreieck bildet, giebt es im eigentli⸗ chen Sinne des Wortes genommen, keine befeſtigten Staͤdte, ausgenommen Tatar⸗Baſardſchik, Adrianopel und Konſtan⸗ tinopel. Uebrigens ſinden ſich auch hier wie in Bulgarien große, wegen ihrer Lage wichtige, und zum Theil befeſtigte Plaͤtze, welche den Tuͤrken zur Schutzwehr dienen, und dem heranruͤckenden Feinde Hinderniſſe in den Weg legen. Be⸗ — zeichnen ſich in dieſer Hinſicht die bereits fruͤher er⸗ waͤhnten Vereinigungs⸗Punkte aus, die man parallel mit dem Balkan von Tatar⸗Baſardſchik aus bis r hin, findet, indem auf ſelbigen alle vom Balkan fuͤh⸗ rende Straßen, und mithin auch alle uͤber dieſes Ge⸗ birge hinziehende Truppen⸗Abtheilungen, dieſelben be⸗ ruͤhren muͤſſen. Das iſt der Grund, warum jene Orte eben ſo viele ſtrategiſche ö,—2 bilden, welche zuſammen⸗ enommen als erſte Baſis auf dieſer Seite des Bal⸗ klans, und als drirte und letzte der Ruſſiſchen Ope⸗ rationen im Allgemeinen, betrachtet werden koͤnnen Der weſtlichſte dieſer Punkte iſt Tatar,Baſardſchik 888 8 tar⸗Baſar, befeſtigter Platz am linken Ufer der Marica, die hier ſchiffbar wird, und auf dem Vereinigunas ’ tza, Straßen von Uskioba, Sophia und Nico 8 gepunkt der Haͤuſer und 10,000 Einwohner Dieſer 3 ſie hat 2000 der Tuͤrken bietet ihnen alle Haa e es⸗ in Haͤnden abenerwaͤhnten uͤber den Balkan führenden chen Engpaͤſſe zu vertheidigen. —
—* und fruchtbaren Ebene an beiden Seiten der Ma⸗ 8. 18,000 H;ͤuſer und 80,000 Einwohner (nach An⸗ 1een. 8, 200 Hauſer und 120,000 Einwohner), die geößten⸗ 1 aus Griechen beſtehen. Aus dieſem Grunde ſowohl, dns auch wegen der offenen Lage disſet Steöhte 1e. 10 üh lhr keine heftige Gegenwehr erwarten. — n, uns 20,000 Einwohnern, und Jambelgi t Hineen
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