Drittel Griechiſcher Woͤrter ins Koptiſche gebracht, und die ſpaͤtere Arabiſche Unterjochung ein Drittel Arabiſcher, ſo daß die Anzahl rein Aegyptiſcher Woͤrter in die⸗ ſer Sprache aͤußerſt beſchraͤnkt iſt. Auf der anderen Seite haben die Aegypter ſelbſt, als ſie, zum Chriſtenthume
Alnusdruͤcke verworfen, die ihnen nur einigermaaßen heidniſch vorkamen, oder auf deren alten Glauben Bezug hatten. Sie haben dieſelben durchgang s durch Griechiſche zu erſetzen ge⸗ ſucht. Aber gerade dieſe Ausdruͤcke erſcheinen als die aller⸗ unentbehrlichſten hei der Entzifferung der hieroglyxphiſchen In⸗ ſchriften, von welchen ſich der groͤßte Theil auf religoͤſe Dog⸗ men und Handlungen bezieht. Iſt es uͤbrigens wohl zu glauben, daß die Aegyptiſche Sprache nicht, ſeit den Jahr⸗ tauſenden, die der Einfuͤhrung des Chriſtenthums vorhergin⸗ 2 bedeutende Veraͤnderungen erlitten haben ſollte. an oͤnnte zwar vorausſetzen, daß die Ueberbleibſel der alt Aegyp⸗ tiſchen Sprache, die ſich im Koptiſchen vorfinden, nicht ſehr von den Woͤrtern abweichen, die in der Zeit der Roͤmiſchen Herrſchaft, oder ſelbſt zur Zeit der Lagiden, in Aegypten ge⸗ braͤuchlich waren; iſt es aber wohl wahrſcheinlich, daß die Verſchiedenheit jener Woͤrter, mit denen aus den Zeiten des Rameſſes und Amenophis, nicht ſehr bedeutend ſey? Die Natur der Sprachen bleibt ſich uͤberall gleich, und es iſt ausgemacht, daß jede Mundart in einer Periode von 1000, 1500 oder 2000 Jahren ſehr große Veraͤnderungen erleidet. Wenn nun auch das Koptiſche zur Erklärung der Inſchrif⸗ ten aus den Zeiten Nevos und der Ptolemäaͤer dienen koͤnnte, F— es glaublich, daß man daſſelbe mit einiger Ausſicht auf elingen zur Ueberſetzung von Inſchriften anwenden kann, die 2000 oder 3000 Jahre von unſerer Zeitrechnung in Stein gegraben wurden. — Hic Rhodus, hic salta.
Im Ganzen koͤnnen alſo wohl die Entdeckungen des Herrn Young und e dazu dienen, die Namen der Aegyptiſchen Herrſcher auf den Denkmäaͤlern zu leſen, aber ſie werden nie, ſelbſt zu einer oberflaͤchlichen Erkenntniß des Inhalts der Aegyptiſchen Inſchriften fuͤhren, was auch diejenigen glauben und ſagen moͤgen, die nicht im Stande
ſind, die Streitfrage zu entſcheiden. Uebrigens wimmeln die Schriften des Herrn Champollion von den gewagteſten Conjecturen, und von unbewieſenen Vorausſetzungen, die mit Naͤchſtem in einem beſondern Werke aufgedeckt werden ſollen, in dem man ſich auch bemuͤhen wird, den Werth der Ent⸗ deckung des phonetiſchen Alphabets zu ſchätzen und unwider⸗ ruflich zu beſtimmen. Als ein geringes Beiſpiel von der Art, mit welcher Champollion uͤber alle ſich darbietende Schwie⸗ rigkeiten weghuͤpft, mag Folgendes dienen. Als Wilhelm v. Humboldt ſich mit der Entzifferung der Aufſchrift der loͤwen⸗
er ſchriftlich Herrn Champollion uͤber den Valor des hier folgenden Zeichens —
ö
6 ,hnae,.
das im Pantheon egyptien (Planche 23) als erſter Buch⸗ ſtabe des Namens der Goͤttin Neith, oder der Aegyptiſchen Minerva, ſteht. In dieſem Werke hatte Champollion es für einen ſymboliſchen Charakter gehalten, zwei Bogen mit ihrer krummen Seite güßen einander gebunden vorſtellend. Aber in ſeiner Antwort erklart er es für ein Weberſchiff, das den Buchſtaben N vorſtellt, mit dem das koptiſche Wort, nat oder net, das nach ihm ein Weberſchiff bedeuten ſoll, an⸗ ſangr. — Das iſt aber eine 2— — — übt Fikohi, und da dieſes Wort nicht mit en
ſchiff heißt Fikohi, un ſ Nat aber bedeutet im und we⸗
anfängt, ſo kann das Zeichen dieſen aus dieſem Grunde, nicht vorſtellen. . — Koptiſchen einen Weberbaum und eine Weberei,⸗
— der jens noch dieſe ſehen dem oben ſtehenden Zeichen im ge⸗
üch 8 g. April. eert, von Herrn Lafitt 4 Herr Drovettt, nes warden. nach Frankreich zuruͤck; an deſſen — Geſtern ſchloß ZpCtige Rente 79 Frankfurt a. M., 21. April. 1 Looſe zu 100 Fl. 163. Brief.
bekehrt, die Bibel uͤberſetzten, fuͤr dieſe Ueberſetzung alle die
koͤpfigen Aegyptiſchen Bildſaͤulen in Berlin beſchaͤftigte, befrug
ringſten aͤhnlich, das man aber wohl fuͤr ein Weberſchiffchen halten kann. Paris, den 5. April 1829. Klaproth. *
Koͤnigliche Schauſpiele.
Sonnabend, 25. April. Im Opernhauſe: Großes Vo⸗ kal, und Inſtrumental⸗Concert, worin der Ritter N. Paganini mehrere Toncertſtuͤcke vortragen wird. I. Theil. 1) Huvertuͤre, von Neukomm. 2) Recitativ und Duett, aus der Oper: Armide von Gluck, geſungen von der Koͤnigl. Saͤngerin Mad. Milder, und dem Koͤnigl. Sänger Herrn Stuͤmer. 3) Großes Violin⸗Concert in 3 Säatzen: Allegro maes- 10so, von Kreutzer — Cantabile und Duett, componirt vom Ritter Paganini — Rondo scherzoso, von Kreutzer, vorgetra⸗ gen vom Ritter Paganini. II. Theil. 4) Symphonie, von Mozart. (Erſter Satz.) 5) Variationen fuͤr Fortepiano, mit Begleitung des Orcheſters, componirt und vorgetragen von Hauck. 6) Sonate nach der Preghiera in der Oper: Mo⸗ ſes, von Roſſini, mit variirtem Thema, fuͤr die Violine com⸗ ponirt und auf der G⸗Saite vorgetragen, vom Ritter Pa⸗ — 2) Finale aus obiger Symphonie. 8) Adagio und
olero, fuͤr die Oboe, vorgetragen vom Koͤnigl. Kammer⸗ Muſikus Herrn H. Griebel. 9) Variationen auf den Con⸗ tretanz der Hexen, aus der: la Noce di Benevento, von Vigano, componirt und vorgetragen vom Ritter Paganini.
Preiſe der Pläͤtze: Ein Platz in den Logen des erſten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Platz in einer Parguet⸗ Loge 1 Rthir. Ein Platz in einer Loge des zweiten Ran⸗ ges 1 Rthlr. Ein Platz in einer Loge des dritten Ranges 20 Sgr. Ein Platz im Parquet 1 Rthlr. 10 Sgr. n Platz im Orcheſter 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Platz im Par⸗ terre 20 Sgr. Ein Platz auf dem Amphitheater 15 Sgr.
Der Anfang dieſer Vorſtellung n Wum 7 Uhr. Die Kaſſe wird um 6 Uhr geöͤffnet. .
Die freien Entreen und Abonnements ſind ohne Aus⸗ nahme nicht guͤltig.
Im Schauſpielhauſe; Familienleben Heinrich IV., hiſto⸗ riſches Luſtſpiel in 1 Aufzug, nach dem Franzoͤſiſchen. Hier⸗ auf: Die Schachmaſchine, Luſtſpiel in 4 Mrzeltungen, nach dem Engliſchen. 1
Kanigsſtaädtſches Theater. „Sonnabend, 25. April. Der Hoſmeiſter in tauſend
Aengſten. Hierauf: Das lebendige Weinfaß.
8*
Seeeacä— . i „₰ 4 8* Den 24 April. 1829. 82 3 Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. Preuſs. Cour.)
Fria Geld. ries Geld. Si.-Schuld -Sch.] 4 94 ½ 94 1 Kur- u. Neum. do.] 4 104 104 ½ Pr. Engl. Anl. 181 5 103 ⅞˖ [103¾ Schlesische do. 106 ¾ — Pr. Engl. Anl, 22 5 [103 [— Pomm. Dom-. — 107 Kurm. Ob m. 1. C 4 —- IMaArk. do. — 107 rlin. wad-0Ob.; —-— [Rackz. C. d. Kmk. — — dito dito 4 100½ 99 % 11 do. do0. d. Nmk. — — Königsbg. do. 4 — 93 ⅞ [Zins-Sch. dKmbk -— Elbinger do. 5 — 100† diio . Nmkb. —— 641 Danz. do. in Th Z. — 36 ⅞ 35 ¾ Weztpr. Pfdb. A. 4 — 961 diio dito B. 4 95 94 ⅔ [Holl. vollw. Duc — 18 ½ — Grofahz. Pos. do. 4 — 99 ¾ [Friedrichsd'or. — 13 12½ Oasppr. Pfandbrf. 4 96 — Disconto 82. Pomm. Plandbe. 4 [104 ¼ 1 1032 Auswärtige Börsen. ds 8n0 e 22. 8 . “ terr. lent. Metalliques ank-Acten 1114. Russ. Enel. Anl. 93½ en 1
8
ch . Der Commiſſions⸗Bericht uͤber das Budget, Abtheilung der Ausgaben, wird, wie man ver⸗
bisher Franzöſiſcher General⸗Conſul in Aeg Srelle weird der bisherige Conſul zu⸗ r. 60 Cent; 5 p Ctige 108
.538 Metalliq. 98 19.
, kommt, ſeiner Geſundheits⸗Umſtaͤnde wegen⸗ interimiſtiſch nach Alexandrien gehen.
Fr. 50 Cent. Bank⸗Actien 1327. Partial⸗Oblig. 125 ¼. 8& 8.
Redacteur John, Mitredacteur C ottel⸗