der, der vom Sonnenſcheine beleuchtet wird; uͤberhaupt wech⸗ ſelte ihre Geſtalt beſtändig. Wenige Aungenblicke darauf riß ſich der duͤnnere Theil gewaltſam los, und vereinigte ſich mit dder obern Saͤule; zugleich erblickte man in der Nähe Blitze und eine ſehr ſchoͤne Spiralbewegung, welche jedoch nach 886 8 etlichen Minuten gaͤnzlich verſchwand, nachdem der Nordoſt⸗ wind viel dunkles Gewoͤlk auf die Luft⸗Erſcheinung hinge⸗ trieben hatte. Der Barometer zeigte heute ſchwungfoͤrmige Bewegungen; die Temperatur ſiel um 4 Grade, und die Beſchaffenheit der Luft war beſtändig elektriſch. Wir hoffen indeſſen, daß dieſes furchtbare elektriſche Phäͤnomen in den E Gegenden keinen Unglücksfall werde verurſacht

aben.

*

82

⸗5 - ben. Spanien. & Madrid, 9. April. Aus den Koͤnigreichen Murcia

nd Valencia ſind folgende Nachrichten eingegangen: Alicante, 31. Maͤrz. In den Orten, wo Almoradi und Torrevieſa geſtanden haben, dauern die Erdbeben leider nooch bis heute fort. 8 9 e ern von Almoradi, 30. Maäͤrz. Cage mehrt ſich unſere 82 denn die Erdbeben dauern deis jetzt ununterbrochen fort, und obſchon wir in Baracken ſeben, ſo ſcheint es doch, daß, wenn noch einige ſolcher Erd⸗ beben erfolgen, wie das von heute fruͤh bei Aufgang der Tonne, auch die leichteſten und kleinſten Huͤtten umgeſtuͤrzt und wir unter denſelben werden begraben werden. Taͤglich werden eine zahlloſe Menge von Leichnamen unter den Rui⸗ nen entdeckt und hervorgezogen. 4 Mnurcia, 31. Mäͤrz. Laut dem, bei der hieſigen Po⸗ * lizei eingegangenen Rapport, haben in den umliegenden Or⸗ hten von Grihuela in der Nacht vom 29. zum 30. März ſie⸗ ben und fuͤnfzig ECrdheben ſtatt gefunden. An vielen . Orten haben ſich eine große Anzahl Schluͤnde geöffnet und Sand von ganz unbekannter Art ausgeworfen, beſonders aber verbreiten ſolche peſtilentialiſche Geruͤche. Die Hofzeitung enthaͤlt ein, an den Königl. Juſtiz⸗ Miniſter, Don Francisco Tadeo de Colomarde, erlaſſe⸗ nes Decret Sr. Majeſtaͤt des Königs, worin alle Klaſſen aufgefordert werden, durch freiwillige Beitraͤge das Ungluͤck eſer, durch die Erdbeben vom 21. bis 31. 2 Grunde gerichteten Familien zu mildern, und ſind a9 ſefehl des

Von Tage zu

1

Khönigs aus deſſen Privat⸗Chatoulle und aus der der Koͤni⸗ gin 75,000 Piaſter zu dieſem Zweck verwandt worden. Fer⸗ ner hat der Koͤnig aus den, durch Entrichtung des Zehnten

an die Krone gebildeten Korn Vorraͤthen zwanzig tauſend Fanega's Weizen zu gleichem Zwecke angewieſen. Zur Ver⸗ ellung der fuͤr die Verungluͤckten eingehenden milden Bei⸗ rraͤge iſt eine Commiſſion unter dem Vorſitze des Cardinal⸗

*† Erzbiſchofs von Toledo ernannt worden. 1

Der General⸗Commiſſair de la Santa Cruzada hat mit Erlaubniß Sr. Maj. den Biſchöfen von Carthagena und

Srichuela 16,000 Ptaſter gedem 8000) geſandt, um ſolche

* 2 üUnter die durch die Erdbeben verungluͤckten Familien zu ver⸗

8 8 888 Die Gemahlin bes Franzoͤſiſchen Geſandten, Vicomteſſe

ce St. Prieſt, iſt geſtern in Begleitung ihres Neffen, des

KComte de St. Prieſt, des erſten Franzöſiſchen Ambaſſade⸗

1b Seeretairs Billecocg, ſo wie auch des Ruſſiſchen Legatſons⸗

Sccretairs, Fuͤrſten Dolgorucki, und des Sardiniſchen Lega⸗

ons⸗Secretairs, Grafen von St. Marſan, nach Sevilla,

215 Cadix, Malaga, Granada ꝛc. gereiſt. Zwei Franzoͤſiſche Land⸗

8 ſchafts⸗Maler befanden ſich noch außerdem im Gefolge der Ambaſſadrice. 1 b E Der gegenwärtig am Koͤnigl. Franzzſiſchen Heſe. efene ditirte Kentgl. Vorſchafter Sr. Kathol. Maſeſtat, Bt f Okalta, iſt in dieſem Augenblick auf einer Urlaubs⸗Reiſe * Madrid degriffen und wird in wenigen Tagen hier eintre Kürezlich iſt deſſen Mutter geſtorben, und am 7ten d. ſehr ſtarh ſeine äͤlteſte Tochter, die Graͤfin von Tilly, eine †es Pichnete Frau, im p5ten Jahre thres Alters. Garde Grenadſen henmmandeur Cabanas, Oberſt des lſten die Stelle des er⸗Regiments der Provinzial⸗Milizen, iſt an Küſten und Gr e Unſpeetor der Carabiniers der dijger des Callao), zum Beigade Ehef ſean Rodil (Verthei⸗

nannt und zugleich zum Generalt⸗ Weaz * 8₰ er⸗

Ps⸗ 1A

Londoner tter melden aus Liſſab

April: „Die Aſſignationen, die Dom Miguet 8 essafeen ſetzen gedenkt, ſollen jede zu 50 Milrees, und der 2

1 8 89.

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7 Ungefaͤhr 3,540/900 Thaler Preuß. Courant.

lauf derſelben 2,600,000 Milrees*) ſeyns deſeiken e⸗

jährlich 5 pCt. Zinſen, in ſechsmonatlichen Terminen zahl⸗ bar, tragen, und das Kapital in 50 Jahren, vermittelſt eines Tiſgungs⸗Fonds von 2 pCt., zuruͤckgezahlt werden. Zur Erleichterung des Umſatzes werden jene Papiere auf den Inhaber lauten und fuͤr jede 6monatliche Zinſen, Coupons ausgegeben werden. Der Tilgungs⸗Fonds ſoll aus den Ein⸗ bün ſten des Zollhauſes von Porto gebildet werden, das jäht⸗ lich 180,000 Milrees nicht in den Staatsſchatz, ſondern an die mit der Zins⸗Zahlung beauftragte Behorde abliefern ſoll. Die Regierung nimmt die Aſſignationen in allen oͤffentlichen Be⸗ hoͤrden als Zahlung an, ausgenommen von den Koͤniglichen Pachtungen; wie man glaubt, werden dieſelben in 5 doder 6 Tagen ausgegeben werden. 8

Tuͤrkei und Griechenland.

Die Allgemeine Zeitung enthält folgende Correſpon⸗ denz⸗Mittheilungen aus Konſtantinopel und Ancona:

„Konſtantinopel, 26. Marz. Der Sultan hat die noch nicht verlaſſen, allein die Vorbe⸗ reitungen zu ſeiner Reiſe dauern fort. Die Noth in Hinſicht der Lebensmittel hat noch nicht nachgelaſſen, obgleich die Regierung Alles aufbietet, um dem Uebel zu ſteuern. Die Flotte iſt bereit, in das Schwarze, oder nach Andern in das Weiße Meer abzuſegeln, um ſich mit den Ruſſen zu meſſen. Nach den vom neuen Groß⸗Vezier Reſchid⸗Paſcha dem Sultan erſtatteten Berichten hat er vor ſeiner Abreiſe von Janina die Albaneſer zufrieden geſtellt, und mit Ausnahme von dreien Chefs neue Capitulationen mit ihnen geſchloſſen. Vom Kriegs⸗Schauplatze iſt nichts Si⸗ cheres bekannt; Huſſein⸗Paſcha zieht alle Truppen zwiſchen Adrianopel und Schumla zuſammen. Die b der Ruſſen bei Intada hat zur Folge gehabt, daß die am Ein⸗ gange des Bosporus wohnenden Griechen ihre Doͤrfer ver⸗ laſſen mußten, und daß Tuͤrkiſche Truppen dieſelben beſ⸗ ten. Der Cultan begehrte eine Anleihe bei den M ſcheen, allein die Ulema's haben daruͤber noch keinen Ent⸗ ſchluß gefaßt. Die Beſorgniſſe wegen der Theuerung n men zu, und haben vielleicht die Abreiſe des Sultans verzo⸗ gert. Indeſſen beweiſen alle in den letzten Tagen erſchiene⸗ nen Fermans, daß derſelbe die bisher verfolgte Bahn nicht zu verlaſſen, ſondern den inneren und aͤußeren Feinden, wozu ſich nun noch der Hunger geſellt, aus allen Kraͤften die Spitze zu bieten gedenkt.“

„Ancona, 6. April. Durch einen Franzoöſiſchen Kauf⸗ fahrer erfaͤhrt man, daß bei den Griechen Reibungen unter den Chefs ſtattgefunden haben, denen die Tuͤrken ihre au⸗ genblicklichen Vörtheile in Oſtgriechenland zu verdanken hat⸗ ten, daß aber die Feſtigkeit des Praͤſidenten die ſeen g.

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wieder hergeſtellt hat, und die von dem Ppſilantiſchen mee⸗Corps erlittenen Nachtheile zeither wieder ausgeglich wurden. Die Turken ſollen in den letzten Tagen des Fe⸗ bruars bei Kaprena auf das Haupt geſchlagen, und bis Flockori bei den Thermopylen zuruͤckgedraͤugt worden ſeyn. Man ſchreibt dem Bruder des Peadene⸗, welchem das Gouvernement von —,— anvertraut iſt, das Ver⸗ dienſt von dieſem gluͤcklichen Ergebniſſe zu. Die Griechiſche Armee organiſirt ſich nach und nach, die Gegenwart der Franzoſen traͤgt viel zu ihrer Ausbeldun bei, ſie iſt jetzt in

4 mehrere Diviſtonen eingetheilt, die den Namen der ree,

zen tragen. Die Albaneſer und Turken ſind in Theſſal unter einander handgemein, und dieſe Provinz leidet un mein durch die beiderſeitigen Verheerungen. Indeſſen kommt dieſe Erbitterung beider Theile den Griechen zu ſtatten, da bekanntlich die Albaneſer immer derſenigen Parthei dienen, zu welcher ſie ein hoͤherer Cold⸗Anbot oder der temporalre Haß gegen die andere Parthei zieht. Zwiſchen dem Eng⸗ liſchen Admiral Malcolm und dem Ruſſiſchen Admiral Hepy⸗ den ſoll ein Zwiſt uͤber die Wegnahme der beiden Aegyptiſchen Schiffe entſtanden ſeyn. Der Engliſche Admiral hatte nͤme⸗ lich deren Ruͤckgabe verlangt, der Ruſſiſche aber ſie aus dem Grunde verweigert, weil ſeine Regierung mit der Pforte Kriege ſey, und die Aegyptier den Tuͤrken allen erdenkli Vorſchub leiſten, und in Kandia ſogar ein errichten wollen, welches die Ruſſiſche Marine im Archipel nicht guͤltig een könne. Der Engliſche Admtral ſoll die T rigkeit dieſes Grundes eingeſehen haben, und die genomme nen Aegyptiſchen Schiffe wurden von den Ruſſen nach einem Griechiſchen Hafen gebracht. Man behauptet, Admiral den habe einige Schiffe nach der Aſtatiſchen Küſte a 7 um die Aegyptier zu hindern, dort Truppen oder denfen ans Land zu bringen. Zu Aegina wollte man ſogar wi *₰ die Ruſſiſche Escadre habe Befehl erhalten, zu einer beſtim 8 3———

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