Berlin, Donnerſtag den 30ſten April

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

8* f ſt lerei⸗Buch⸗ Seine Majeſtaͤt der Koͤnig haben dem Mal halter I bei der hieſigen ——— das Allgemeine Ehrenzeichen erſter Klaſſe zu 8 eihen g. 6 Seine Majeſtät der Koͤnig haben den isherigen Con⸗ ſul für ngoͤr, Regierungsrath von Forckenbeck, zum e. onſül daſelbſt, inieichen den Kaufmann Peter Friedrich Riſſen zum Conſul in Rendsburg, und den Kaufmann Siegfried Vietor Schmidt zum Conful in Kiel zu ernennen geruhet.

Angekommen: Der Kaiſerlich Ruſſiſche Feldjaͤger Jonffew, als Courier von St. Petersburg.

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Ansland.

Nachrichten vom Kriegs⸗Schauplatze.

St. Petersburg, 20 April. Mittels Berichtes vom 15. März hat der General⸗Adſutant Graf Paskewitſch von Erivan Seiner Majeſtät dem Kaiſer folgende Details eines neuen über die Dürten erfschtenen Sieges uͤberſendet: Der Geuergl. Mazor Heſſe, weſcher den Befehl erhalten hes ſein Detaſchement im Guriel zuſammenzuͤziehen, wurde machees, daß die Tuͤrken ſich zu Anfange dieſes Mo⸗ nats in dedeutender Anzahl an den Graͤnzen von Kabulet ge⸗ zeigt Lvüe’n die nahe lzegenden Dörfer des Guriel beun⸗ 2 Fen. 2 durch Kundſchafter vlatren daß der aſcha 7. p zunc, Keya⸗Oglu, von drei Roßſchweifen, der an der 862 ven 2000 Mann vorgerückt war, und an⸗ Ferdem noch ö atum, Kabulet, Tſchanetes und Tſchakrop an ſich gezsgen datte, ein verſchanztes Lager an dem zwiſchen der Stadt Kintriſcht und der Feſtun t 9 engenen, 8 Uaaſgeſchlagen habe; außerdem dathen die Türken au zwiſchen Meere hingehenden Wege Verhaue A--. eüſgs vng en beabſichtigte, unſer Detaſchement anzugeeiſen 8,* von Trapezunt erwartete Verſtärkun —-à vy. ſobald eine ihm geſtoßen ſeyn wuͤrde, und ſich darauf 12 2900 Mann zu maͤchtigen. Der General Major Heſſe 8 Guriel zu be⸗ Entſchluß, dem Feinde zuvorzukommen. faßte ſogleich den Am 5. Mäͤrz ging der General malt einem Batai Infanterie⸗Regiments von Mingrellen, drei ataillon des des 44ſten Jäͤger⸗Regiments, im Ganzen 1246 empagnieen wie mit vier leichten Geſchüͤtzen, Bergha Mann, ſo 1315 Mann Milizen aus dem Guriel, üͤber 7₰ übitzen und nebi, und ruüͤckte lngs dem Meeres⸗Ufer vor, Fluß Nato⸗ Milizen den obern Weg durch den Wald ainſchodem er die Drei Werſte von dem Uebergange eroͤffneten Fesnc ließ. welche das erſte Verhau beſetzt hielten, ihr Feuer 88 uͤrken, von der Miliz, die ſie e. hatte, in der 5 5 mit ſolchem Ungeſtuͤm angegriffen, daß ſich der Ienke un rer bemeiſterte und ſie die beiden letzten Verhage 8 2 88 ließen, indem ſie ſich in wEg; nach dem wrichen 88 Meere und einem ſumpfigen Gehölze errichteten 8 8— rüͤckzogen. Dieſes Lager, welches einen Raum von 96 84 den einnahm, wurde durch einen hölzernen, mit Erbe e⸗ gefuͤllten Wall und durch einen tiejen Graben vertheidigt. Pen Weg dahin war mehrere Werſte weit von hnlichen Grahen durchſchnitten. Der Feind empfing unſer Detaſche⸗ ment mait elnem fürchtbaren Feuer und unterhielt einen 82

mremerbvramneammne.

Zeitungs⸗Nachrichten.

ſtuͤndigen blutigen Kampf. Nachdem der General⸗Major Heſſe eine Batterie aufgeſtellt hatte, deren Kartaͤtſchen- und Gra⸗ naten⸗Feuer Verheerung im feindlichen Lager anrichtete, gab er Befehl zum Sturm, der von der regelmoͤßigen Infanterie

und von der Miliz mit glaͤnzender Tapferkeit ausgefüͤhrt wurde. Aus ſeinen Verſchanzungen zuruͤckgetrieben, zerſtreute

ſich der Feind in die Waldungen, und ließ ſein ganzes Ge⸗

paͤck und eine Menge von Waffen, nebſt 163 Todten auf dem Platze. Sein ganzer Verluſt bei dieſer Schlacht betraͤgt 1000 Mann an Todten und Verwundeten. Unſererſeits haben wir

3 Fuͤrſten, 1 Officier, 33 Unter⸗Officiere und Gemeine an Todten, und 8 Officiere, 142 Unter⸗Officiere und Soldaten

und 9 Milizen an Verwundeten. Die geſammte im Lager gemachte Beute wurde der Miliz uͤbergeben, deren Eifer und Tapferkeit bei dieſer Geiegenheit um ſo mehr Anerkenuung verdienen, als ein großer Theil dieſer Milizen im vorigen Jahre, angeregt durch das Beiſpiel der Fuͤrſtin, von welcher 8 ſie abhaͤngig waren, ſich auf die Seite der Tuͤrken geſchlagen, 8 und ſeit dem Angriffe auf Poti gegen uns gefochten hatte.

Frankreich. bb Pairs⸗Kammer. In der S1s8 vom 21. A * wo die Kammer ihre Berathungen uͤber das Militair⸗Straſ⸗ 8 289 fortſetzte, wurden die Artikel 6 bis einſchließlich 21, mit Ausnahme der Art. 8, 9, 12, 16 und 18, welche nochmals der Commiſſton uͤberwieſen wurden, angenommen. Sechs und zwanzig Redner ließen ſich im Laufe der Discuſ⸗ ſion vernehmen, darunter die Miniſter der Juſtiz, des Krieges und des oͤffentlichen Unterrichts, der Graf von Ségur, der Graf Daru, der Herzog Decazes, der Baron Pasquier, der Marſchall Soult, der Baron Mounier u. A. Die Berathung ſollte am folgenden Tage fortgeſetzt werden. ₰₰ Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 21. April. An der Tages⸗Ordnung waren die Berathungen über die einzelnen Artikel des Geſetz⸗Entwurfes wegen Dotation der airs⸗Kammer. Der Berichterſtatter, Graf von St. Georges, widerlegte zuvoͤrderſt die verſchiedenen, im Laufe der allgemeinen Discuſſton gemachten Einwendungen, und 6 beharrte bei den, von der Commiſſion in Antrag gebrachten Amendements. Der Praͤſident verlas hierauf den 1ſten Ar⸗ 6-e. tikel des urſpruͤnglichen Geſetz⸗Entwurfes. Er lautet . wie folgt: ö“ „Art. 1. Die von dem Könige den Pairs bewillig⸗ ten, und mit der Pairs⸗Wuͤrde verknuͤpften erblichen Do⸗ tationen im Betrage von 1,784,000 Fr., ſollen in Inſecrip⸗ tionen 5p Etiger Renten verwandelt und in das große Buch der dffentlichen Schuld eingetragen werden, ohne daß jſei. doch eine jede dieſer Dotationen mehr als 12,000 Fr. Ren.,. ten, mit Zinſengenuß vom 22. Sept. 1829, betragen darf.“ Se Die Commiſſion hatte dieſen Artikel mit dem 6ötem und 8ten zuſammengefaßt und folgende Redaction in Vor⸗ ſchlag gebracht: 8 hes gae⸗ 8 Die e im Betrage von 2,186,500 Fr., die der Kbnig den Pairs bewilligt hat, oder deren die chemalti⸗ gen Senatoren kraft der Verordnung vom 4. Juüni 1814 IIu] Fen, ſo wie diejenigen Penſionen, zum Beläufe von 4 6,900 Fr., welche den Wittwen der Pairs und Senatoren zuſtehen,⸗ ſollen in die Penſions⸗Liſte cingetragen und mit dem 22. Dee 18 29 aus dem Penſions- Fondes bezogen werden. Gleichmäßig ſollen in die Penſtons⸗Liſten dicjenigen Penſtonen eingeteagen werden, welche bei dem Abſterhen der noch lebenden Senatoren, in Gemäaͤßheit der Verordnung vom 4 Juni 1814, ihren bin⸗ 1 terbliebenen Gatrinnen bewikigt werden möchten“ 2 Die Bemerkung des Praſidenten, daß außerdem nach bei dem iſten Artikel 12 Amendements vorgeſchlagen worden ee dhen „erregte einiges Gelaͤchter. Herr Dupin der Aeltere widerſetzte ſch dem Antrage der Commiſſion; es ſcheine im nicht angemeſſen, aͤußerte er, die Penſtonen der Pairs mit

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