89 fuͤrchterlichem Getoͤſe begleitetes Erdbeben, das ber 3
Sekunden dauerte, ſtatt gefunden, und ſich nach 7 Mi⸗ jedoch ſeyen keine Haͤuſer einge⸗
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nnuten wiederholt habe; ſtuͤrzt.
. Seit einigen Tagen ſind die Erdſtoͤße ſeltener und ſchwaͤcher, und wenn auch das Schwanken der Erde bisweilen 5 bis 6 Minuten anhaͤlt, ſo iſt ſolches doch nicht mehr mit einem ſo fuͤrchterlichen Ge⸗ töſe begleitet, wie fruͤher. Die letztern Erderſchuͤtterungen
haben noch mehrere, bei dem großen Erdbeben verſchont ge⸗ bliebene Gebäͤude vollends umgeworfen. In dem Regie⸗ rungs⸗Bezirk von Orihuela ſind 17 Kirchen zertruͤmmert, und 4000 Hzuſer eingeſtuͤrzt. Bis jetzt hat man unter den Rui⸗ nen 2968 Leichname und 1207 Verwundete hervorgezogen, ſo wie zwei lebende und unverſehrte Perſonen, weſche wie durch ein Wunder am Leben geblieben ſind. Als ganz außer⸗ ordentlich iſt der Umſtand zu erwaͤhnen, daß ein 11 Monat . ohne irgend eine Nahrung fuͤnf Tage unter den zubringen koͤnnen. Man fand es unter zwei ge⸗ llenen, einen Triangel bildenden Mauern neben ihm liegenden, von dem Einſturz eines Hauſes getoͤdteten Mutter. Der Erz⸗Biſchof hat dies, aauf eine ſo wuͤnderbare Weiſe erhaltene Kind, zu ſich genom⸗ mmen. In dem Bisthum von Orihuela zaͤhlt man bereits
700 Waiſen, deren Eltern um das In dem Diſtrikt, die Stiftungen des Fannt, zeigen ſich 400 Oeffnungen der Erde, welche ſchwar⸗ zes und die Luft verpeſtendes Waſſer in großen Maſſen aus⸗ gießen. Auch hier hat man eiligſt Kanäaäͤle gemacht, um die⸗ ſes, alle von ihm beruͤhrte Pffan en verbrennende Waſſer aocbzuleiten, welches ſelbſt bei deſſen Vermiſchung mit anderem Waſſer und bei ſeinem Ergießen in die See, noch alle 2* Fiſche toͤdtet. Andere Schluͤnde werfen Sand und Aſche 8 — 8 volcher Menge, daß man ein Paar hundert Sparen —2. en könnte; unter denſelben befinden ſich
— Ie — S von Metallen. Die Farben⸗Miſchung, 1
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— — Murcia, 7. April. Kaum hatte man ſich hier vpon dem erſten Schrecken etwas erholt, als wir 1* Iene wieder in Furcht und Entſetzen gerathen ſind. Geſtern Mor⸗
1 Uhr naͤmlich ſtellte ſich neuerdings ein Erdbeben 8 52à und dauerte rd
8. mit ganz ſo vielem Getöſe als am 21. 8 10 Sekunden in den Stoͤßen, worauf die Erde noch 12 Sekunden lang ſchwankte. Zwei Stunden
dearauf fand abermals ein, jedoch weniger ſtarkes Erdbeben
ſteatt. Allen Berichten zufolge hat in Torrevieſa, La Mata 8 und den übrigen von dem Erdbeben vom 21. Marz zu Grunde gerichteten Ortſchaften das Schwanken der Erde eigentlich gar noch nicht aufgehoͤrt, indem die Erdſtöße deben ununterbrochen, bald ſtark, hald ſchwah, auf einander gekfolgt ſind. Nie iſt etwas Aehnliches erlebt worden. Viele Pe onen, welche alles dieſes fuͤr unwahrſcheinlich und un⸗ woahr erklärt hatten, haben ſich von hieraus nach jener ggend und ſind, mit Angſt und Schrecken erfüllt, zu⸗
* ruͤckgekehrt. Seit einigen Tagen werfen die Schluͤnde oder
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Murcia, 4. April.
an der Bruſt, ſeiner,
gen um 2 ein, obgleich nicht
Heffnungen auch eine Art Muſcheln, Pechinas genannt, ſo wie andere in der See lebende Schaalen⸗Thiere aus.
Türkei und Griechenland.
Aus einem im neueſten Blatte der Allgemeinen Zei⸗ 5 enthaltenen Schreiben aus Konſtantinopel vom 26. März theilen wir Nachſtehendes mit: „Die Unterhand⸗ lungen uͤber Griechenland werden von dem Niederländiſchen Geſandten unverdroſſen fortgeſetzt, und es ſcheint ſelbſt Hoſf⸗ nung vorhanden zu ſeyn, daß die Pforte ſich zur Annahme der Vermittelung bequemen werde, da der Reis⸗Effendt wie⸗ . derholt den Wunſch gezußert hat, daß die Botſchafter 2 388 ruͤckkommen, und ſich uͤberzeugen moͤchten, wie aufrichtig S n. een anns Griechenlands wuͤnſche, und — be⸗ „ Alles zu thun, was zur — ellu . des guten -12. ed ane wiſchen 1. Wöeee 24 2 Frankreich, dienen koͤnne, fobcls es ſich nur mit der Ehre dder Pforte vereinbaren laſſe. Die Nachri ) achrichten aus Griechen⸗ lläand und Aegypten, welche in keiner Ruͤckſicht erfreulich Se Pren,e,e geaha9e, Seraae, de ſeüher des ahn⸗ lichen Gelegenheiten ſchon gefuͤhrt wurde, abermals veran⸗ laßt b haben. Es heißt, der Paſcha von Aegypten habe ſein Bedauern zu erkennen gegeben, daß er in dem gegen⸗ waͤrtigen Kriege mit Rußland nicht ſo kraftigen Beiſtand
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leiſten koͤnne, als er wuͤnſche, weil alle Communikation zu MWaſſer durch die ſe Escadren unterbrochen, und 8 b Truppen und Lebens⸗
deͤchſt koſtſpielig und langw ey mittel zu Lande zu mhehee ere,- te er, daß die Ruſ⸗
füͤr die Armee
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ſen gegen ihn Repreſſalien blokiren wuͤrden, ſobald ſie Tuͤrkiſche ſtung beſtehen
— und Alexandrien
egypten an dem Kriege Theil Unter der Hand will er jedoch fuͤr die wirken; allein worin dieſe Huͤlfslei⸗ bleibt raͤthſelhaft, wenn darunter
nehmen ſaͤhen. rmee ſoll,
nicht Beiſteuer in Geld verſtanden wird. Man be⸗. ſorgt hier, daß Admiral Heyden Alexandrien blokiren, Tund
daß dieſe Maaßregel den Mangel an Lebensmitteln in der Hauptſtadt noch vermehren werde, die bis jetzt das Weni 4½ das ſie erhielt, uͤber Smyrna bezog. — In Livadien ſoles * zum Nachtheile der Tuͤrken Gefechte vorgefallen ſeyn, und die
an der Donau von dort aus beſtimmten Ver⸗ ſtaͤrkungen duͤrften daſelbſt vergebens erwartet werden. Ueber⸗ aupt ſcheinen ſich die Angelegenheiten in Griechenland fuͤr
die Tuͤrken ſehr unguͤnſtig zu geſtalten. Reſchid Paſcha wird taͤglich hier erwartet; Einige behaupten ſogar, er befinde ſich bereits incognito in Konſtantinopel, und habe mit dem Sul⸗
tan eine Unterredung gehabt, worin es ihm gelungen ſey,
denſelben von der gefährlichen Lage der Dinge zu uͤberzeugen.
Es iſt indeſſen nicht wahrſcheinlich, daß der Groß⸗Vezier ins⸗
Leben gekommen ſind. Cardinal Bellugo ge⸗
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Er begab ſich direct nach Modon.
und die Erd⸗ Unter auf eine hal
geheim die Hauptſtadt betreten koͤnne; daß er aber ſehr fuͤr den Frieden geſtimmt ſey, wird allgemein angenommen. Der Franzoͤſiſche Commiſſair, . v. Jaubert, ſcheint nicht mehr lange hier bleiben zu wollen, und wenig mit dein Reis⸗ Effendi zu harmoniren. Die Ruſſiſchen Gefangenen genießen jetzt auf Verwendung des Daniſchen Geſandten viele Erleich, 8 terungen, und werden ziemlich gut bekoͤſtigt, da der Daͤniſche Geſandte ſelbſt ihnen die Lebensmittel liefert. — Die Aus⸗ wanderung der Juden dauert fort; ſie begeben ſich meiſtens nach Sophia.“
— Der Courrier d'Orient enthaͤlt folgende Nachrichten aus Modon und Patras:
„Modon, 4. Marz. Da dem Praͤſidenten Griechen⸗ lands der Zuſtand ſeiner Geſundheit nicht, wie er es ge⸗ wuͤnſcht, erlaubte, ſich zum Oberbefehlshaber der Expeditions⸗ Armee zu begeben, um ihm die Erkenntlichkeirsgefuͤhle zu be⸗ zeugen, wovon die Voͤlker Griechenlands fuͤr Frankreich, wel⸗ ches zu ihrer Befreiung ſo maͤchtig beigetragen hat, durch⸗ drungen ſind, ſo hat derſelbe den Admiral Miaulis beauf⸗ tragt, das Organ ſeines Vaterlandes zu ſeyn. Die Wahl eines durch ſeine Dienſte und einen unbegraͤnzten Patriotismus ſo ausgezeichneten Abgeſandten wurde von der Franzoͤſiſchen Ar⸗ mee nach Gebuͤhr gewuͤrdigt. Der Admiral ſetzte gleich bei ſei⸗ ner Ankunft zu Navarin den Generallieutenant Matſon von ſeiner Miſſion in Kenntniß, und der 26. Februar wurde zum feierlichen Empfange beſtimmt. Bei ſeiner Ausſchiffung wurde der Admital durch 11 Kanonenſchuͤſſe von der Feſtung Navarin begrüßt, und die Wachen ſtanden unterm Gewehr. Der Oberſt Tenzel, aber des Generalſtabs, wurde dem Admiral tunde Weges zur Begruͤßung entgegen geſen⸗ det, wo ihn auch eine Abtheilung Cavallerie erwartete. Um 10 Uhr näherte ſich der Admiral der Stadt, begleitet von Mavros, dem Praͤfekten von Ober⸗Meſſenien, und dem Griechiſchen Commiſſair bei der Franzoͤſiſchen Armee, Latris, welche Beide zur Deputation gehoöͤrten. Auch begleitete ihn einer ſeiner Soͤhne. Am Glacis wurde er vom Comman⸗ danten des Platzes empfangen. Der Ober⸗Befehlshaber hatte ſcinen Generalſtab, die verſchiedenen Commandeurs und Adminiſtrations⸗Beamten um ſich verſammelt. Der Admi⸗ ral uͤberreichte darauf ein Schreiben des Praͤſidenten, und hielt eine Anrede, worauf der General ſogleich in ſeiner Antwort die freundſchaftlichen Geſinnungen Frankreichs fuͤr Bebe heneng nanff ea. Bei ihrer Trennung lud der Ad⸗
ral den Maiſon zum 7 1 Fregatte ein.“ Z Iü Ame .
Unter⸗ 85 e
„Patras, 12. Marz. Die Commiſſion von Ge⸗ lehrten, die von der Franzoͤſiſchen — nach Mo⸗ rea beſtimmt, und den 10ten des verfloſſenen ts
auf der Fregatte „Cybele“ von Toulon abgegangen war iſt am üten in Navarin angekommen. 5 der be
derſelben ſteht bekanntlich der Oberſt Bory de St. Vin⸗
cent. — Vergangene Woche brach hier mehrmals Feuer ſchreibt einige dieſer Unfälle der Böswilligkeit
Der Vice⸗Admiral von Rigny hat ſo eben Navarin —2 um ſich nach Toulon einzuſchäſfen. Der Marquis von Dalmatien, Officier des Generalſtabs, geht edenfalls auf dem „Conquérant“ nach Frankreich ab. — Vice⸗ Admi⸗ ral — kam geſtern von Navarin auf der te Hellasz“ bei der Rhede von Patras vorbei. Da der Wind ſehr war, ſo ging er auf der anderen Seite der Spihze des Schloſſes von Morea vor Anker. Er ſoll in einigen Tagen hieher kommen. — Die dei der Griechtſchen Bauf bisber eingekommenen Summen belaufen ſich au 164,878
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