Allgemeinen
zur
pPreußliſchen St
a ats⸗Zeitung Nr. 122. 54
die Lage der Dinge zu erkennen, er iſt aber von Natur Feind 88. Conceſſtoen, und nur dann zum Nach eben geneigt, wenn ſein Stolz nicht beleidigt, und ſeine roß⸗ muth in Anſpruch genommen wird. Ueberhaupt haben die Türken keinen Begriff vom Unterhandeln im Europaͤiſch⸗ diplomatiſchen Sinne, und das Hauptverſehen in allen bishe⸗ rigen Unterhandlungen war, daß man mit ihnen kaufmaͤnniſch zu Werke ging, und ihnen im eigentlichen Sinne des Wortes
immer mehr Nachgiebigkeit und Conceſſionen abhandeln wollte,
8 dafuͤr irgend einen beſtimmten Erſatz zu bieten. Ein —— ſtolzen, ſeine Bedeutenheit uͤberſchaͤtzenden Volke kränkend ſeyn mußte, und welches daher nicht zum Frieden füͤhren konnte. — Die Anſtalten bei der Armee ſind, in Ruͤckſicht
auf die Zahl der Truppen und die erlaſſenen Befehle, im Falle eines Rüͤckzuges Alles zu verheeren, fuͤrchterlich. Es war wohl immer Gewohnheit der Tuͤrkeſchen Truppen, bei ihren Ruͤck⸗ zuͤgen die Gegenden, welche ſie zu verlaſſen gezwungen ſind, zu verwuͤſten; dieſesmal ſoll jedoch dabei ſyſtematiſch verfah⸗ ren werden, und ein zu Konſtantinopel unter Leitung eines ehemaligen deutſchen Officiers aufgeſtellter Generalſtab ſcheint ein ordentliches Brandſyſtem organiſiren zu ſollen, um vor⸗ kommenden Falls den Ruͤckzug zu decken. Es iſt nicht zu
läugnen, daß dadurch ein ſchnelles Nachdringen des Feindes verhinbert wird, allein welche traurige Ausſichten gewaͤhrt ein ſolches Verfahren den ungluͤcklichen Einwohnern von Bul⸗ garien und Rumelien! — Der Handel iſt im Stocken. Nur Kriegsbeduͤrfniſſe ſind gangbare Artikel, welche die Regierung
qut und puͤnktlich zahlt. Hier will man wiſſen, daß die Tuͤr⸗
ken von Widdin aus einen Zug in die kleine Wallachei ge⸗
macht, und Ruſſiſche Magazine zerſtört haͤtten. Dieſe An⸗
abe hat jedoch wenig Waͤhrſcheinlichkeit, da jenſeits ein ſtar⸗ tes Ruſſiſches Corps 85 und dabei die Donau durch den geſchmolzenen Schnee ſehr angeſchwollen, und die Ueberfahrt
felbſt fur einzelne Perſonen ungemein ſchwierig iſt. Der Höohe Waſſerſtand dieſes Stromes hat auf beiden Ufern vie⸗
len Schaden gethan.“
— Der Courrier de Smyrne enthält folgendes Schreiben aus Alexandrien vom 5ten 8”n, 8gs Konſtantinopel trifft ein Tartar nach dem andern ein, und
erſt vor Kurzem ſind binnen zehn Tagen re . Die ſchen, 2 s en. überbringen, beziehen ſich auf Truppen⸗Sendungen wel — . Pfern⸗ 2 62— werden drin
der, die g des neue Mehemet⸗Ali wird drei valſgändine Jnſengeer eöan ckt. — 1000 Mann Lawaüeen. Beobachtungs⸗Linie die Verſchigleſchen. — gezogene ſe ſind Maaͤßregeln getroſfen worden, ſie duppen verhenßee, Wuͤſte zu ſchicken und bereits die noͤthigen 189 Seelgs cheilt. Dieſes Heer wird der vas 4* m kſchle dazu er⸗ ernannte Kyaia⸗Bey befehligen. Sine 2. vüum Seraskier uüuund ein Transportſchiff ſind von demn Ruſphriſche Corvette 838 82 % Kandien blokirten, gen — ſchen Schiffen, MNachricht mußten Tuürkiſche, mit Getreite 8 8* Auf dieſe Europa beſtimmte Fahrſeuge ihre Ladungen eladene und nach bringen. — Die Franzöͤſiſche Fregatte Ser, wieder ans Land zige Europaͤiſche Kriegsſchiff, das hier 64 8 iſt das ein⸗ Kauffahrer ſind ſelten und werden geſuch Daſen liegt. Die then ſind ſehr hoch, und werden es au — die Schiffsmie⸗ 8 — da die neue Aerndte eine Menge von heſchemnlich blei⸗ 5 ge haben wird, beſonders wenn das 8 bſendungen zur chloſſen bleibt, was allem Anſcheine nach chwarze Meer ver⸗ Die Feeeesſb⸗ Schiffe, welche keine Auft, all ſeyn wird. ſeille V. ben, da Frankreich faſt gar keine Merage nach Mar⸗ mehr bezieht, ſind genöthigt, Zwiſchen⸗Auftraͤge to Baumwolle Vereinigte Staaten von Nord⸗Am xven 25. * eri
pea henr henn, nah In Das Cabinet wel 8 gebildet hat,*) be eht⸗ elches der neue nern, die dem Syſtem des vorigen Praͤſideneen⸗ us lauter Maͤn⸗ entweder entgegen oder doch fremd waren Fein⸗ Herrn Abams, in einem Amerikaniſchen Cabinerte Feiten ſich dn ihnen iſt — in 2 wozu noch der erkena h frifft — ſemals err be wen i derzzchskger nerecge näcan
» Wir haben die Mitglieder elben in
Zeitung genannt.
Nr. 92 der Staats⸗ 1
gehoͤrige Staaten — Neu⸗England und Virginien — . kein Mitglied im Cabinette vertreten ſind. — Eine neue Oppoſition organiſirt ſich unter der Leitung des Hrn. Clay, der zu den ausgezeichneteſten Mitgliedern des Adamsſchen Ca⸗ binettes gehoͤrte; ſeine, bei einem oͤffentlichen ihm zu Ehren veranſtalteten Mittagsmahle in Waſhington, gehaltene Rede (woraus wir morgen einen Auszug geben werden) hat die Auf⸗ merkſamkeit auf ihn noch mehr erregt. Die unterſcheidenden
Kerkmale zwiſchen der Adamsſchen und Jackſonſchen Verwal⸗ tung beſchraͤnken ſich darauf, daß man von der erſten wahrzu⸗ nehmen glaubte, ſie wolle das General⸗Gouvernement auf Koſten der einzelnen Staaten⸗Gouvernements, die ſich ſaͤmmtlich als ſonverain betrachten, in ſeiner Macht verſtaͤrken. Die Er⸗ klaͤrungen, die Herr Adams uͤber das Syſtem zum Schutze der einheimiſchen Fabriken, uͤber die, auf Koſten und unter Leitung des General⸗Gouvernements, anzulegenden Landſtra⸗ ßen und Kanaäͤle, ſo wie über die in dem Regierungs⸗Sitze ſelbſt zu errichtenden, wiſſenſchaftlichen Inſtitute gegeben hatte, ſah man ſaͤmmtlich als Zeichen eines ſolchen Beſtre⸗ bens an. Dagegen wird von dem neuen Präſidenten, Hrn. Jackſon, eine gaͤnzliche Umkehr dieſer Politik erwartet. Wie geſchickt und ausweichend dieſer jedoch ſich zu benehmen weiß, geht ſchon daraus hervor, daß er von den ſuͤdlichen Staaten zum Praͤſidenten erwaählt wurde, weil man dort glaubte, er ſey egen den Tarif; von den mittleren Staaten aber — Penß vanien, Ohio und Kentucki — weil man hier der Meinung war, Gencral Jackſon ſey mehr fuͤr den Tarif eingenommen, als irgend ein Anderer.
Die Verwaltung des Hrn. John Auiney Adams, heißt es im Richmond Whig vom 4. März, endigte geſtern um Mitternacht, und die Verwaltung des Generals Jackſon beginnt am heutigen Tage. Moͤgen die Paraſiten des Glücks und der Haufe jener Veraͤchtlichen, deren hoͤchſter Ehrgeiz darin beſteht, es mit der Maſſe zu halten, es heute ſo machen wie die Tuͤrken, und der aufgehenden Sonne ihre Anbetung zollen. Hrn. Adams politiſche Sonne iſt unterge⸗ gangen, und wahrſcheinlich fuͤr immer. Jetzt iſt der Au⸗ genblick gekommen, wo man von ihm ſo ſprechen darf, wie Maͤnner, die ihn aufmerkſam beobachteten, von ihm denken, ohne in den Verdacht zu gerathen, zur Erreichung ſelbſtſuͤch⸗ tiger Zwecke ſeiner Eitelkeit Weihrauch ſtreuen, oder ſeinem Stolze ſchmeicheln zu wollen. In dieſem Geiſt, im Geiſte der Wahrheit, ſo weit ſie uns bekannt iſt, wollen wir von ihm reden, und mit dem aufrichtigſten Herzen die Meinung ausſprechen, daß die Vereinigten Staaten niemals, in keinem Verwaltungszweige, einen geraderen, gewiſſenhafteren Be⸗ amten gehabt haben, der Tag und Nacht ſo gearbeitet haͤtte, wie er, um die ihm obliegenden Amts⸗Pflichten gehöͤrig zu erfuͤllen. Wir kennen kein groͤßeres Lob, das einem Manne ertheilt werden kann. Andere moͤgen talentvoller ſeyn — doch das haben ſie dem Schoͤpfer aller Dinge zu verdan⸗ ken. Was kann aber mehr zu Gunſten eines Mannes ſpre⸗ chen, als wenn er in jeder Lage des Lebens, in die das Schickſal ihn verſetzt, ſein Moͤglichſtes thut, um ſeinen Pflichten nach⸗ zuleben, und der Erfuͤllung derſelben Vergnuͤgen, Bequemlich⸗ bs des Lebens, ja ſeine Geſundheit ſelbſt Opfer bringt. Hrn. Adams leidende, abgezehrte Geſtalt iſt ein lebendes Wahr⸗ zeichen des Eifers, mit dem er ſeine oͤffentlichen Pflichten erfuͤllte. Ob er es verdient, daß ſeine Feinde laut uͤber ſeinen Fall triumphiren; ob jemals eine fruͤhere Verwaltung die oͤffent⸗ lichen Angelegenheiten, in allen Abtheilungen und Verzwei⸗ gungen, factiſch mit ſolchem Erfolge und mit ſolcher geleitet habe, wie er; — ob er den Praͤſidenten⸗Stuhl ſeines tadelhaften Benehmens wegen, oder in Folge ehrgelziger Anſpruͤche Anderer verlaſſen mußte, die durch ein gluͤckliches Zuſammentreffen von Umſtaͤnden in den Stand geſetzt wor⸗ den waren, die Leidenſchaften der Nation auf eine liſtige, eimliche Weiſe fuͤr ihr Intereſſe aufzuregen, — das ſind
ragen, die ins Gebiet der Geſchichte geheren, und deren oͤſung einer kuͤnftigen Zeit aufbehalten iſt. Unſerer Ueber⸗ nugucg nach kann jenes unpartheitſche Tribunal nur 8 ſei⸗ nen Gunſten entſcheiden. Keinen beſſern Wunſch können wir gegen unſere Landsleute ausſprechen, als den, daß eine jede Verwaltung bei ihrem Abgange die öffentlichen An legenheiten ſo büäbend, ihre Inſtitutionen ſo gedeihend, un das Gluͤck und die Freiheit der Nation ſo bauerhaft und ſo wahrhaft begründet hinterlaſſen möge, als es dieſesmal der Fall iſt. Zu gleicher Zeit können wir nicht umhin, unſer