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mittelbar an die fruͤher von ihm aus Griechiſchen
nicht durchdrang, wird, wie man ſagt, naͤchſtens nach Paris abreiſen.“
— Das Journal du Commerce giebt Folgendes aus Madrid vom 16. April: „Unter den Miniſtern herrſcht fortwaͤhrend Uneinigkeit. Die Eintreibung der er⸗ hoͤhten Stroh⸗ und Geraͤthſchaften⸗Steuer, welche zur Ab⸗ tragung unſerer Schuld an Frankreich beſtimmt iſt, findet viele Schwierigkeiten, wird aber mit großer Strenge von den Intendanten vollzogen, denen mit dem Verluſt ihres Amtes gedroht worden iſt, wenn ſie dieſe Steuer nicht ein⸗ gͤgen. — Die Glaͤubiger mehrerer maͤchtigen Granden be⸗ lagen ſich daruͤber, daß die Regierung denſelben haͤufig lange Friſten zur Bezahlung ihrer Schulden geſtattet; erſt im ver⸗ wichenen Maͤrz ſind acht und dreißig ſolcher Friſten bewil⸗ ligt worden. — Aus mehreren Provinzen wird gemeldet, daß in Folge der ſtarken Regenguͤſſe im Winter und Fruͤhjahr das Getreide verfault iſt.“
AIEHgIIehb.
Florenz, 21. April. Nach den neueſten Nachrichten aus Rom erwartet man Se. Maj. den Koͤnig von Baiern auf Seiner Ruͤckreiſe hier zu Florenz den 3. Mai. Es heißt, Se. Majeſtaͤt gedenken diesmal den Weg uͤber Piſa und an der Meereskuͤſte nach Genua zu nehmen, um hierauf uͤber Mailand in Ihre Staaten zuruͤckzukehren.
Neapel, 12. April. Hier iſt folgendes Köͤnigl. De⸗ eret erſchienen: „Franz I., von Gottes Gnaden, Koͤnig bei⸗ der Sicilien u. ſ. w. Da Wir es fuͤr angemeſſen gefunden haben, daß in Unſerer erblichen Monarchie des Koͤnigreichs beider Sicilien das Oberhaupt des Bourboniſchen Herrſcher⸗ Hauſes ſtets uͤber alle Mitglieder Unſerer Familie das noͤ⸗ thige Anſehen ausuͤbe, um den Glanz des Thrones in ſeiner Reinheit zu bewahren; ſo haben Wir beſchloſſen zu befehlen, und fehlen wie folgt: Art. 1. In dem Koͤnigreiche beider Sicilien duͤrfen die Soͤhne und Toͤchter des Koͤnigs; die Enkel und Urenkel beiderlei Geſchlechts in männlicher Des⸗ cendenz; ferner die Bruͤder des Koͤnigs mit ihren Kindern und Enkeln beiderlei Geſchlechts in männlicher Descendenz, und endlich die Schweſtern, Oheime und Tanten des Koͤnigs, welches auch ihr Alter ſeyn mag, ohne die Al⸗ lerhoͤchſte Zuſtimmung Sr. Maj. keine Ehe ſchließen. Der Mangel dieſer Zuſtimmung wuͤrde die Ehe in po⸗ litiſcher und buͤrgerlicher Hinſicht unguͤltig machen. Artikel 2. Die im vorigen Artikel bezeichneten Familien⸗Glie⸗ der ſollen kuͤnftig, die maͤnnlichen fuͤr immer, die weiblichen, ſo lange ſie noch nicht verheirathet ſind, in folgenden Fällen der Genehmigung des Koͤnigs beduͤrfen: 1) un ſie die Immobilien, die ſie nicht erworben haben, mit Hypotheken belaſten oder veraͤußern wollen; 2) wenn ſie Anleihen machen, tauſchen oder irgend einen anderen Vertrag ſchließen wollen, der eine Real⸗ oder Perſonal⸗Verpflichtung zur Folge hat; 3) wenn dieſelben bewegliche Kapitalien, welche nicht von ih⸗ nen erworben ſind, empfangen und daruͤber quittiren wollen. Der Mangel der Koͤnigl. Genehmigung wuͤrde den Act recht⸗ lich unguͤltig machen. Art. 3. Gegenwäͤrtige feierliche Acte, die von Uns unterzeichnet, von Unſerem Haus⸗Miniſter und Unſerem Miniſter der Juſtiz und der Gnaden recognoscirt, mit Unſerem großen Siegel verſehen und von dem Praͤſeden⸗ ten des Miniſter⸗Conſeils contraſignirt worden iſt, ſoll ein⸗ regiſtrirt und in den Archiven des genannten Conſeils nie⸗ dergelegt werden.
Neapel, 7. April 1829. 1“ 82 (gez.) Franz.
ee Marquis von Ruffo, Miniſter des Königl. Hauſes. 5* Marquis von Tommaſi, Miniſter der Juſtiz und 5 der Gnaden. 1 en 1 interimiſtiſcher Praͤſident des Miniſter⸗ onſeils.
Die hier angekommene Gemahlin des Grafen v. Guil⸗ leminot wurde vorgeſtern durch die Herzogin von Blacas dem Koͤnige und der Köͤuigin vorgeſtellt.
Tuͤrkei und Griechenland.
1 Der Oeſterreichiſche Beobacht Korfu⸗Zeitung vom 28. März 4 4 Penn. en
Nachrichten uͤber die weiteren Unternehmungen der Inſur⸗
genten im oͤſtlichen und weſtlichen Grischenland, die ſſch un⸗
mitgetheilten (in Nr. 110 der Staats⸗Zeitung — —
* nen) Berichte anſchließen:
(Aus der Korfu⸗Zeitung vom 28. Maͤrz.) Officielle Nachrichten uͤber die Operationen der Griechi⸗
88 beſagte; Truppen, die ſich am 3. März Buduniha und
Thermopylen genaͤhert hatten, dieſe wichtigen Poſitionen be⸗ ſetzt haben, welche von den Tuͤrken, die ſich, 3000 Mann ſtark, jenſeits Alamana (auf der Straße nach Zeitun) con⸗ centrirten, ohne Widerſtand verlaſſen worden waren. In Folge der Occupation dieſer haben die Griechen nach⸗ ſtehende Dispoſitionen getroffen: Die vierte und fünfte Chi⸗ liarchie (Regiment) bleiben zu Budunitza und im Kloſter von Damaſta; die Thermopylen werden vom Corps Eumorfopulo, Gravia von den Corps des Farmachi und des Komna, Martini vom Corps des Karataſſo, Eleuſis vom Corps des Vaſſo beſetzt; der Ober⸗Beſehlshaber (Demetrius Ppſtlanti) mit ſeiner Garde beobachtet Livadia?). Dieſe Corps ſind beſtimmt, in Oſt⸗Griechenland zu agiren. — Die erſte und die zweite Chiliarchie und die Cavallerie unter Commando des Hadſchi⸗Chriſto, die Corps des Tſavella, des Veri, Maſtrapa, und Makrijanni haben Befehl erhalten, nach Weſt⸗Griechenland aufzubrechen, um Lepanto und Miſ⸗ ſolunghi zu belagern. — Die neueſten Briefe aus Patras melden, daß beſagt. Truppen am 22. März vor Lepanto an⸗ gelangt waren. Miaulis, der mit der Fregatte „Hellas“ in den dortigen Gewaͤſſern angekommen war ), ſoll die Operatio⸗ nen der Land⸗Truppen von der Seeſeite unterſtützen. Bald nach Ankunft der Griechen machten die Tuͤrken einen ſtarken Ausfall aus dem Kaſtell von Lepanto, der aber mit Verluſt zuruͤckgeſchlagen wurde. — Man erwartete den baldigen Fall von Lepanto wegen Mangels an Lebensmitteln. (Aus der Korfu⸗Zeitung vom 4. April.)
Das Kaſtell von Lepanto hat ſich, wie wir in unſerem * Blatte vorausſagten, am 27. Marz den Griechen er⸗ geben. Nach einem heftigen Bombardement von der See⸗ ſeite, und wegen der Noth, welche die Beſatzung an Lebens⸗ mitteln litt, ſchloſſen die Tuͤrkiſchen Behoͤrden eine Capitu⸗ lation, und uͤbergaben das Kaſtell den Griechen. Der Fall dieſes Schloſſes laäßt vermuthen, daß auch die Feſtuͤng und die Stadt gleichen Namens (Lepanto) ſehr bald aus Mangel an Lebensmitteln fallen werden. — Man⸗ gel und Hungersnoth herrſchen in Epirus. Dadurch werden die Operationen der Tuͤrkiſchen Behöͤrden ſehr e „ und die Griechiſchen Truppen machen täͤg⸗ icch neue Fortſchritte. Man verſichert, daß die Truppen des General Church, nachdem ſie ſich faſt aller ſuͤdlich am Golfe von Ambrakia (oder Arta) gelegenen Punkte bemäͤchtige hat⸗ ten, die ſtarken Poſitionen des Makrinoros (eine Gehirgs⸗ kette in Akarnanien) beſetzt, und ſuͤmmtliche Griechiſche Capi⸗ tani, die ſich in 5 herer Zeit (nach Miſſolunghi's Fall) den Türken unterworfen hatten, neuerdings aufgewiegelt haben. Wenn dieſer Stand der Dinge noch kurze Zeit dauert, ſo werden ſowohl Lepanto als das bekannte Miſſolunghi aus gänzlichem Mangel an Lebensmitteln fallen, indem ſie un⸗ möglich aus Janina oder Arta Succurs erhalten koͤnnen. — Auch die griechiſchen Truppen in Oſt⸗Griechenland ſcheinen wenig Widerſtand zu finden. — Demetrius Ppſtlanti ſoll aus Verdruß über die Ernennung des Bruders (Auguſtin) des Praͤſidenten zum bevollmächtigten Stellvertreter in den Provinzen des griechiſchen Feſtlandes ſeine Reſignation ein⸗ gereicht haben; ſie ſoll aber nicht angenommen, und Deme⸗ trius Ypſilanti bewogen worden ſeyn, ſein Commande fort⸗ zuführen. — Man ſchreibt uns als gewißte daß endlich der Befehl zur Einberufung der Griechiſchen Rational⸗Verſamm⸗ lung fuͤr die Mitte des kuͤnftigen Mal Monates erlaſſen wor⸗ den ſey, und daß die Wahlen der Repraͤfentanten nach den Vorſchriften des Geſetzes von Epidaurus ſtatt finden len. — Der Präſident von Griechenland (deſſen Abreiſe um 2. Mäaͤrz nach Nauplia wir angezeigt haben) bereiſt den Perer
*) Stadt oder Provinz? Die Stadt ſollte ja, den Gricchi Berichten zufolge, von den Tuͤrken abermals geraͤumt ſeyn. (Anmerk. des Oeſterr. Bcobachters) 2„) Graf Capodiſtrias hatte den Admiral Miaulis an Vord „Hellas nach Ravarin zum Ober⸗Befehlshaber der Franzöſiſe Erpeditions Trupven (Marſchall Matſon) geſchickt, mit dem Nu. trage, dieſem Heerfuͤhrer 8 der Courrier d Drient, welcher ſeinem Blatte vom 12 Marz umſtäaͤndlichen Bericht über dieſe Sendung erſtattet, ſich ausdruüͤckt) die Dankbarkeit zu bezeugetze von welcher die Völker des Peloponncs gegen Frantreich, 8 maͤchtig zu ibrer Befrriung deigetragen hat, durchdrungen ſind⸗ Admiral Miaulis kam am 26. Fehr in Ravarin au, und bo ſich noch am ſelben Tage nach Modon, wo er auf das Feterkt empfangen wurde, dem Franzoſiſchen Befchlshaber ein Dautſc. bens⸗ Schreihen des Grafen Cavodiſtrias, aus Aeging vom e . datirt, uͤberreichte, und eine Anrede an ihn bielt, teſ
teſer, ſo wie das Schreihen des Grafen G las, in den vor⸗ bindl Ausdruͤcken deantwortete.. einem Aufent von en in Modon