dungen und Injurien kann nur in Folge einer Klage der 8 deetheiligten Parthei ein gerichtliches Verfahren eintreten.“ b — forderte ſodann die Mitglieder auf, ſich in ihre Sectionen zuruͤckzuziehen, um die von der Regierung bewilligten Veraͤnderungen zu pruͤfen. Nach Verlauf von ſwei Stunden, waͤhrend welcher die Sitzung aufgehoben war, kkehrten die Abgeordneten allmaͤhlig in den Saal zuruͤck, woorauf das Protokoll der Central⸗Section uͤber den modiſi⸗ eirten Geſetz Entwurf verleſen wurde; daſſelbe iſt ziemlich ausgedehnt und enthält unter Anderm die Bemerkung, daß iitnn dem modificirten Geſetz eine Beſtimmung uͤber die Nichtver⸗ antwortlichkeit der Drucker in dem Falle, wenn der Verfaſ⸗ ſer bekannt ſey, oder vielleicht ſchon gerichtlich verfolgt werde, ** mangele. Jetzt begann die Discuſſion uͤber das neue Preß⸗ geſetz, ſo wie es von der Regierung modificirt worden iſt. G van Comb ugshe betrachtete daſſelbe nunmehr als n
ein ſehr gutes Geſetz uͤber die Preſſe; man habe darin einen Artikel uͤber die Verantwortlichkeit des Druckers vermißt, aber dieſer Punkt koͤnne ja noch im kuͤnftigen Straf⸗Ge⸗ ſetzbuche eine Stelle finden; er ſtimmte daher fuͤr die Annahme deſſelben. Herr Beelaerts vertheidigte das Ge⸗ ſes gegen mehrere in den fruͤhern Sitzungen gemachten Ein⸗ waͤnde und billigte die neuen Veraͤnderungen; beſonders ſprach er ſeine Freude daruͤber aus, daß eine gerichtliche Verfolgung kuͤnftig nur auf geſchehene Klage ſtatt finden ſoll, wuͤnſchte jedoch, daß dieſe Beſtimmung auch auf muͤnd⸗ *liche Verlaͤumdungen und Injurien —2 werden moͤge; demungeachtet ſtimmte er fuͤr das Herr Le Hon — nicht der Meinung, daß der modiſicirte Entwurf ein Agutes Preßgeſetz ſey, er betrachtete es nur als etwas Tran⸗ ſttoriſches, ſtimmte jedoch fuͤr deſſen Annahme, da es bei weitem beſſer ſey, als das druͤckende und verhaßte Geſetz von 1815; er verſprach ſich davon den güͤnſtigſten Einfluß 5 oͤffentliche Stimmung. Die Sitzung wurde auf⸗ . e . 5 Geſtern hat die zweite Kammer den neuen Preßgeſetz⸗ Entwurf mit 84 gegen 4 Stimmen ö . F von Bruckere, Angillis, von Staſſart, von erlache, Schooneveld, Warin und Leclereg ſpra⸗ chen zu Gunſten des Geſetzes. Dem Journal de la Bel⸗ gique zufolge gehoͤren die 4 Stimmen gegen das Geſetz den Herren Byleveld, Sypkens, Gockinga und Hoyuck van Papendrecht an. — Der vollſtaͤndige Text des Preß⸗ Geſetzes, wie ihn die Kammer in dieſer Sitzung angenom⸗ men hat, lautet folgendermaaßen: Art. 1. Unabhängig von den Beſtimmungen des 60ſten Art. des Straf⸗Geſetzbuchs und fuͤr alle in dieſem Geſetzbuche nicht ſpeciell erwaͤhnten Fäͤlle, ſollen diejenigen als Mitſchuldige an einem begangenen Vergehen oder Verbrechen betrachtet werden, die durch an oͤffentlichen Orten vor einer Verſammlung gehaltene Reden, oder durch Anſchläge und gedruckte oder ungedruckte, verkaufte oder nur ausge⸗ theilte Schriften die Büeger und Einwohner auf eine di⸗ recte Weiſe . dieſem Vergehen oder Verbrechen aufgefor⸗ dert haben. rt. 2. Die Beſtimmungen der Artikel 367 bis incluſtve 375 des Straf Geſetzbuchs finden auf Verlaͤumdun⸗ gen und Injurien gegen die oöffentlichen Behörden und an⸗ dere aus mehreren Mitgliedern beſtehende Koöͤrperſchaften Anwendung, auch wenn keine Perſon namentlich be⸗ zeichnet worden iſt. Art. 3. Wegen ſchriftlicher Ver⸗ laͤumdungen und Injurien kann nur auf die Klage der betheiligten Parthei ein gerichtliches Verfahren eintreten. Art. 4. Die im 2ten und Iten Artikel enthaltenen Be⸗ ſtimmungen koͤnnen dem Rechte der Eroͤrterung und Beur⸗ theilung der von öͤffentlichen Behörden ausgehenden Acte keinen Eintrag thun. Art. 5. Wer einer durch die Preſſe begangenen Beleidigung, Verlaͤumdung, Injurie, oder der im lſten Artikel dieſes Geſetzes erwaͤhnten Aufforderung beſchuldigt iſt, kann nur nach vorangegangener Inſtruction vor Gericht ge⸗ ſtellt werden; wohnt derſelbe im Lande, ſo kann der Richter nur ein ves adanns, Mandat an ihn erlaſſen, welches erſt, wenn er nicht erſcheint, executiviſch vollzogen werden kann. Die Verhaftung des Angeklagten kann nie vor ſeiner Ver⸗ urtheilung ſtattſfinden. Art. 6. Die gerichtlichen Verfol⸗ gungen, zu denen die in den erſten drei Artikeln des gegen⸗ waͤrtigen Geſetzes enthaltenen Vergehen Anlaß geben moöͤch⸗ — ſollen nach dem Verlaufe eines Jahres ihre Rechtskraft — verlieren.
Der
Danemark. amburger Correſpondent meldet unterm Mai: „Sicherem Vernehmen nach wird die Ver — J. J. K. K. H.H. der Kronprinzeſſin und des Prinzen Fer, dinand von Dänemark am 4ten d. M., und die Vermäh⸗ lung hoͤchſt wahrſcheinlich am 31. Juli, als dem Kroͤnungs⸗ Tage Sr. Maßeſtät des Köͤnigs, ſtattfinden.
entſchlanb.
Hannover, 1. Mai. Geſtern geruheten Se. Köni⸗ Hoheit der Herzog von Cambridge, zu dem an dieſem Ta gefeierten Geburts⸗Feſte Sr. Majeſtät unſert geliebten Kö⸗ —27 Landesvaters, in einer zahlreichen Cour die Glck⸗ wuͤnſche entgegen zu nehmen. —2— hatten bei Sr. Kö⸗ nigl. Hoheit und bei J. J. E. E. den Staats⸗ und Cabinets⸗ Miniſtern v. Bremer und v. Meding Vereinigungen zur Tafel ſtatt. Abends war Cour, Ball und Souper im Köë⸗
nigl. Schloſſe zu Herrenhauſen. In dem Schauſpielhauſe wird te ein zur Feier des erfreulichen Feſttages von Hrn. von Holbein gedichteter Prolog von Herrn Katzianer ge⸗
ſprochen, und nachmals eine Vorſtellung des Stuͤcks: Der beſte Ton, gegeben. Stuttgart, 30. April. Nachrichten aus Wetzlar zu⸗ folge endigte daſelbſt am 25ſten d. M. nach 342—2—V43— Leiden, im 60ſten Lebensjahre Ihre irdiſche Laufbahn die Frau Herzogin Albertine Wilhelmine Amalie von Wuͤr⸗ temberg, geborne Prinzeſſin von Schwarzburg⸗Sondershau⸗ ſen, tief betrauert von denen, die das Glüͤck atten, ihr naͤ⸗ her zu ſtehen; von den Armen und Nothleidenden, denen ihre Fürſorge ſtets nahe war, ſchmerzlich vermißt.
aireuth, 30. April. Das Staͤdtchen Lichtenberg (im Ober⸗Mayn⸗Kreiſe) und die Umgegend wurde am 25ſten d. M. von einem verwuͤſtenden Gewitter⸗Sturm betroffen. Der Hagel war ſo ſtark, daß in den gegen Nordweſt liegen⸗ den Haͤuſern des Ortes kaum eine Fenſtertafel ganz blieb, ausgenommen da, wo man Anfangs ſo beſonnen war, die Fenſter ſogleich auszuheben. Die Schloſſen erreichten die Größe einer ſtarken Welſchen Nuß und auch mitunter die Länge und Groͤße eines Tauben⸗Eies, in Marrgruün ſogar die Groͤße eines Huͤhner⸗Eies, wo ſie aber auch nicht ſebe haͤufig und auch nur zwei Minuten lang ſielen. In Lich⸗ tenberg ſiel der Hagel eine Viertel Stunde und an manchen Orten lag daher derſelbe uͤber einen Schuh hoch. Das Waſ⸗ ſer floß in Stroͤmen. Ein Blitz mit gleich darauf gefolgtem heftigen Donnerſchlag beendigte das tobende Unwetter.
Iralien. 3 Rom, 18. April. Se. Heiltgkeit haben den Cardinal Riario⸗Sforza zum Legaten von Forli ernannt.
Am 11ten d. M. gab der Kaiſerlich Ruſſiſche Geſandte beim Roͤmiſchen Stuhle, Fuͤrſt Gagarin, in ſeiner Wohnung, im Pallaſt Pamphily an der Piazza Navona, eine glaͤnzende Soiree zu Ehren Ihrer Kaiſerl. Hoheit der Frau Großfuͤr⸗ ſtin Helena von Rußland. Nachdem die Geſellſchaft in acht auf das Glänzendſte erleuchteten und ausgeſchmuͤckten Säͤlen einige Zeit verweilt hatte, trat man in eine weite Gallerte⸗ wo die beruͤhmten Raphaeliſchen Sibyllen von Engliſchen Damen, und ſpaͤterhin das Gemälde „die Mutter der Gracchen’“ von Camuccini und die „Herodias“ von Guido Rent von Ruſſiſchen Damen vorgeſtellt wurden. Auch ein Inſtru⸗ mental⸗ und Vocal⸗Concert wurde ausgefuührt.
Unter den hier ſich aufhaltenden Fremden beſinden ſich auch die beiden aͤlteſten Söͤhne des Herzogs v. Wellington. — Bei den in der Sivxtiniſchen Kapelle in der Tharwoche gehaltenen Feierlichkeiten ſah man in beſondern Logen Ihre Kaiſerliche Hohent die Großfuͤrſtin Helena von Rußland und Se. Durchlaucht den regierenden Fürſten von Reuß⸗bLoben⸗ ſtein⸗Ebersdorf. Se. Majeſtaͤt der Koͤnig von Baiern wur⸗ den durch eine leichte Unpäßlichkeit abgehalten, Theil zu neh⸗ men, befinden ſich jetzt aber wieder voͤllig hergeſtellt. In Hinſicht des Miſerere wurden die Erwartungen des Publi⸗ kums, welches die älteren Compoſitionen wie ſonſt zweimal zu hören hoffte, getaͤuſcht. Bei voller Anerkennung der man, 2 erdienſte der neuern Muſik, und der vortreffli⸗ chen Ausfuͤhrung derſelben, aͤußerte ſich dennoch allgemein das Verlangen nach derjenigen des Allegri, welche aber, wie man ſagt, wegen einiger darin vorkommenden ſehr hohen Toöͤne ſchwer zu geben ſeyn ſoll. Die ſchoͤne Kreuz ⸗Erleuchtung in St. Peter fand diesmal nicht ſtatt. Morgen wird aber die Erleuchtung der Kuppel von St. Peter und übermorgen die Girandola ſeyn. f
Tuͤrkei und Griechenland.
Aus einem, von dem Muüͤrnberger Friedens, und Kriegs⸗Courier mitgetheilten Schreiben von der Graͤnze der Wallachei, vom 10. April, theilen wir Nachſtehendes mit::
„Der General Graf Pahlen unternahm vor 9
gen cine Recognoscirung dis Widdin, und kehrte 8. wieder nach Buchareſt zuruͤck. Reuerdings find daſelbſt wie⸗
;
“