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„Heiliger Vater! 1 Die Unterzeichneten haben im Namen des geſammten Volkes der Inſel Syra die Ehre, ihre Wuͤnſche und Bit⸗ ten ehrfurchtsvoll zu den Fuͤßen Eurer Heiligkeit niederzu⸗ legen, damit Dieſelbe geruhen moͤge, zu ihren Gun⸗ ſten Fuͤrſprache bei den verbuͤndeten Maͤchten einzulegen. Die Griechen haben ſich gegen ihren Souverain em⸗ poͤrt. Drei chriſtliche Maͤchte haben beſchloſſen, einen Theil Griechenlands unabhaͤngig zu machen, und wir erfah⸗ ren mit dem 22155 auern, daß unſere Inſel dazu gehoͤrt. Heiliger Vater! Wir ſind unſerm Souverain, der Vorſchrift unſerer heiligen eeer folgend, ſtets getreu ge⸗ blieben. Es hat uns kein Opfer gekoſtet, dieſe Pflicht zu erfuͤllen, und wenn es wahr iſt, daß die Treue kein Ver⸗ brechen iſt, warum ſollen wir mit Gewalt unter die Rebellen ezählt und deren Geſetzen unterworfen werden? In dieſem Fale (und Gott möͤge ein ſolches Ungluͤck von uns abwen⸗ den) werden wir gezwungen ſeyn, entweder unſer Vaterland zu verlaſſen, oder unſern Ritus zu aͤndern, um mit einem ſo unduldſamen Volke zuſammen leben zu 2 12 ſchmeicheln uns aber mit der Hoffnung, daß die r ſchen Maͤchte, wenn ſie Beweggruͤnde gehabt haben, d 8 egr ſche Revolution zu unterſtuͤtzen, darum eein armes Volk nicht werden zwingen wollen, gegen ſeinen Willen untreu zu ſeyn. n der ſuͤßen Hoffnung, daß durch die Fuͤrſprache Eurer Zaneenn die verbuͤndeten Maͤchte uns geſtatten werden, un⸗ ter den Geſetzen unſers legitimen Souverains nnhig zu le⸗ ben, haben wir die Ehre, die Fuͤße Eurer Heiligkeit ehr⸗ furchtsvoll zu kuͤſſen. Spyra, den 1ſten Januar 1829. Folgen die Unterſchriften des Erzbiſchofs, im lamen der geſammten Geiſtlichkeit, und die der Primaten, im Namen des Volks.“ „Die katholiſchen Einwohner, welche vor der Revolu⸗ tion die ganze Bevoͤlkerung der Inſel ausmachten, ſind ſeit mehreren Jahren die Opfer des Haſſes und der Rache der Griechen geweſen. Die Grundung einer geregelteren Regie⸗ rung hat ihr Loos nur wenig gemildert, und ſie werden je⸗ den Augenblick durch Ungerechtigkeit und Willkuͤhr bedruͤce Wenden ſie ſich an die Gerichtshoͤfe, ſo ſinden ſie dort nur und Ermuthigung für ihre Unter⸗ G werden ihre Beſitzthuͤmer verletzt, Verträͤge gebrochen, und ihre Intereſſen unaufhörlich beeintraͤchtigt, ss daß Jemand daran däͤchte, zu Gunſten einer Klaſſe ein⸗ Uischsetten, weiche von rechtswegen und nur darum proſeri⸗ Griechiſchen 8. wegl ſie einer andern Kirche als der ſich das neue Grhcgenlaaen ee Bezichung wenigſtens hat der Heloten iſt wieder erſchian alten genähert, und die * ſenen. Sogar das Eigenthum

oliſch 1 den ſatheliſchen wird nicht reſpectirt, und es waͤre

noch eine Vergunſti gung der Lepeichaber, wenn ſie irgend 2

daß alles Eigent es iſt anerkannt, 2 „Dieſe Bebzumin 8 de der Hellenen gekommen iſt.“

der katholiſchen Gemeigbe 2, einen Briefwechſel zwiſchen

der Regierung herbeigefuͤhrt. wuehegenwärtigen Oberhaupte Um deſſelben di 8 nur 2 bleibt wahr, daß die heiligſten Rechte n, aber es 8 Pben⸗ und daß die Reclamirenden ang —— einer Genugthuung begnch 8 t dem 8 8 ee ar keinen Vertheidiger 1n8n⸗ Füacn vorwerfen 8 der Katholtten von Spra geſchieht, Aller, was hinſicht⸗ r ſie unmöglich iſt, mit Denen zu ſ. beist ihnen, daß es e betrachten und in ihrer Kirche welche ſie als n Haß und Verſolun erbiecginen fortdauern⸗ . daran erinnert, baß Ir Iaelhaft⸗ wenn lebt haben, dieſe Inſel ſel⸗ nkommener Eintracht ge „Der * räͤſident hat vmdenklichen Zeiten ge5,

der Ruſſiſchen Regierun egina ten, da

Rußland fuͤr das

ren werde. Was England t ein S Drittheil es dem Beiſpiele ſeiner Verbündeten fel man nicht, ob r., An ſcheinf .S 80 zarzacht ucd de. Peaſiene Zeiſter der einn erüner ut dieſelbe Lnge

annt, wer an ſeiner Stelle das Commando X.,

fuͤhrenden Armee in Livadien erhalten werde. Die von

der Franzoͤſiſchen Cavallerie abgetretenen Pferde ſollen zur Veſcrarzſiſch drei Schwadronen in den drei Feſtun 8. Modon, Patras und Argos, verwendet werden Pe⸗ erſtere dieſer Plätze enthaͤlt bedeutende the. Die Franzoſen ſagen, Reiter die Pferde, ſondern umgekehrt die Pferde die Reiter bilden. Als die von der Griechiſchen Regierung zur Caval⸗ lerie beſtimmten 100 Mann in Modon beim General Mai⸗ ſon ankamen, konnte dieſer nicht umhin, ſeine Unzufrieden⸗ heit uͤber den gaͤnzlichen Mangel an Kriegszucht und Ord⸗ nung bei ihnen auszudruͤcken; ihre Uniform beſtand aus al⸗ len moͤglichen Zuſammenſtellungen Europaͤiſcher und Griechi⸗ ſcher Kleidung. Mit Bedauern denke ich daran, ſagte er, daß alle dieſe Pferde und dieſes ſchoͤne Sattelzeug in kurzer Zeit in den Haͤnden der Griechen zunichte gemacht, und wie ſo viele andere Opfer, welche Frankreich fuͤr dieſes un⸗ gluͤckliche Land dargebracht hat, nutzlos werden ſollen. Sich dann zu den Soldaten wendend, fuͤgte er hinzu: Es iſt wahr, daß nicht Ihr, ſondern nur der, welcher Euch regiert, die Schuld dapon trägt. Und was der General voraus⸗ geſehen, beginnt ſchon, ſich zu verwirklichen. Die von der Franzoͤſiſchen Armee an Griechenland abgetretenen Maul⸗ thiere ſind in Napoli di Romania, wo Niemand ſie verpflegt; man laͤßt ſie faſt und ſie ſind beinahe unfaͤhig, irgend einen Dienſt zu leiſten.“

h- ven

Braſilien. g brs⸗

Nio Janeiro, 24. Februar. Das Diario Flumt⸗ nenſe vom heutigen Tage enthaͤlt in 8 Columnen ein Kai⸗ ſerliches Decret mit Inſtruectionen fuͤr die verſchiedenen Ab⸗ 21382 des National⸗Schatzes und des Finanz⸗Miniſte⸗ riums. ·

Die geſetzgebende General⸗Verſammlung von Braſilien iſt zu einer außerordentlichen auf den erſten April anberaum⸗

ten Sitzung zuſam 1b vFrere pen. Sitzung zuſammenberufen worden 2Se n

Inl and.

Berlin, 6. Mat. Dem Vernehmen nach werden Ihre Kaiſerliche Majeſtaͤten der Kaiſer und die Kaiſerin von Ruß⸗ land Ihre Reiſe von St. Petersburg nach Warſchau am Iten dieſes Monate antreten. Es beſtätigt ſich, daß der feierliche Einzug Ihrer Majeſtaͤten in die Hauptſtadt Polens am 15ten d. M., die Kroͤnung aber am Läſten ſtattfinden wird. Wir hoͤren, daß des Kaiſers Majeſtät demnaͤchſt in Schleſien, unfern der Polniſchen Graͤnze, Seine Majeſtät, unſern Allergnaͤdigſten Koͤnig, mit Ihrem Beſuche 2 und einen oder zwei Tage daſelbſt verweilen werden.

Muͤnſter. Die bedeutende Anzahl von Taubſtummen in der Provinz Weſtphalen (ungefaͤhr 500 jeden Geſchlechts und Alters), namentlich von dartinter befindlichen Kindern, machte die Errichtung einer eigenen Vildungs⸗Anſtalt fuͤr dieſelben um ſo wuͤnſchenswerther, je ſeltener üͤberhaupt noch derglei⸗ chen Anſtalten vorgefunden werden, und da namentlich in den weſtlichen Provinzen des Preußiſchen Staats, außer dem Privat⸗Inſtitute des rofeſſors Heinecken KA keine vorhanden war. Auf den von den hohen Miniſterien unterſtüͤtzten Antrag des Ober⸗Präͤſidenten von Weſtphalen geruheten des Köͤnigs Majeſtät mittels Cabinets⸗Ordre vom 14ten November 1820 die Errichtung einer Anſtalt fuͤr Weſtphalen zu bepehmihen, und zu dieſem Zweck einen bedeutenden Theil der Kloſtergebaͤnde zu Ken⸗ trop bei Hamm nebſt einigen Laͤndereien, als Geſchenk, und außerdem die Koſten der erſten Einrichtung zu uͤberwei⸗ ſen. Zugleich bewilligten Se. Maj, als fixirte jährliche Zu⸗ ſchuͤſſe, theils aus Staatskaſſen, theils aus einem anderen (bem Buͤrenſchen) Fonds zuſammen 1000 Rthlr. jährlich, auch ſchenkten Allerhoͤchſtdieſelben ſpaͤterhin der Anſtalt noch ein Lapnea von 2000 Fl. mit einem jährlichen Zinsertrag von 58 Rchlr. 10 Sgr., ſo daß die jaͤhrliche Einnahme der Anſtalt ſich auf 1058 Rthlr. 10 Sgr. belief; eine Summe, die hinreichend ſchien, um die Anſtalt, wenn auch vorerſt nur im Kleinen, zu begruͤnden; und da ſich zugleich in der des damaligen zweiten Lehrers an dem Koͤnigl. Taub⸗

ummen⸗Inſtitut zu Berlin, Dr. Weidner, ein geeigneter Mann zur Uebernahme der Lehrerſtelle an der zu errichten⸗ den Anſtalt gefunden hatte, ſo konnte dieſelbe ſchon im Januar 1821 mit 6 taubſtummen Kindern, 4 Knaben und 2 Mladchen, die unentgeltlich aufgenommen wurden, eroͤffnet werden. Es ergab ſich indeß bald, daß das einſame, uͤberdem auch baufaͤllige Kloſter Kentrop, fuͤr die junge Anſtalt nicht der geeignetſte Ort war, indem die Entwickelung der geiſtigen

Futter⸗Vorrä⸗

diesmal wuͤrden nicht die