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piere aͤußert, ſo hielten ſich doch bei uns, ſo wie an den meiſten auswaͤrtigen Boͤrſeplaͤtzen, die Courſe der Oeſterreichi⸗ ſchen und andern Staats⸗Effecten mit vieler Feſtigkeit auf dem hohen Punkt, den ſie in der letzten Zeit erreicht haben. Die meiſten Umſaͤtze fanden pr. comptant ſtatt und es war zu jeder Stunde willige Nachfrage zu beobachten. Die Reſul⸗ ate der Abrechnung fuͤr April fielen unter dieſen Umſtänden ganz befriedigend aus. Zu Anfang der Boͤrſe lies es ſich mwwoar an, als werde ſich ein reeller Ueberfluß von effectiven Stuͤcken einſtellen, weshalb auch einige Effectenſorten um ein Weniges im Cours zuruͤckgingen; doch war bei dem an⸗ haltenden Gelduͤberfluß am Platz keine namhafte Verlegen⸗ heit auch nur moͤglich; unſere Geldleute waren gleich bereit, alle ſich zeigenden Effecten auf mehrere Monate zu 3 ⅞ pCt. Zins pr. Jahr in Depot und Prolongation zu nehmen. Am Schluß der Boͤrſe (wo die Abrechnung beendigt war) 8 3. ſich hiernach ſogar noch ein merkliches Begehr und die Oeſterreichiſchen Fonds blieben in comptanten Stuͤcken ziemlich Mit dem erſten Tag des neuen Monats trat jedoch Die Oeſterr. Papiere machten eine deren Anlaß wohl zunäͤchſt durch das 3 pCt. Rente an der Pariſer Die Wirkung wurde indeſſen ge⸗ daß außer den 3 pCt. bie uͤbai⸗ gen Fonds ſelbſt zu Paris nicht zuruͤckgingen. Metalliques ſfielen hier von 989⸗ auf 97 g. ank⸗Actien von 1329 auf 1320 und Partial von 125 ¾ auf 124 ⅛. Eine Aenderung, die am beſten zeigt, wie leicht, bei dem geſpannten Stand der Effecten⸗Courſe, irdend ein bedeutendes Ereigniß den Fondsmarkt aufs nachtheiligſte wuͤrde beruͤhren koͤnnen. ESs bhleiht zu bemerken, daß die Oeſterr. Effecten zu den ewichenen Courſen ſtets pr. comptant begehrt waren, daß in den uͤbrigen Effecten wenig Umſatz ſtatt fand, und die Preiſe derſelben faſt unverändert blieben. — In Bezug auf den Wechſelhandel iſt zu erwaͤhnen, daß ſich im Laufe der Woche keine weſentlichen Schwankungen der Courſe ergaben; daß Berlin und Bremen aller Sichten, Leipzig und Wien kurze Sicht ziemlich gefragt, die übrigen Deviſen minder be⸗ gehrt, jedoch im Ganzen auch mehr geſucht als ausgeboten Disconto fuͤr Platzwechſel haͤlt ſich auf 2 ¼ bis 4 pCt. —
Hamburg, 5. Mai. Auf Veranlaſſung der nicht un⸗ bedeutend gewichenen Engliſchen Courſe, wie auch in Folge der gleichzeitig in Paris und Wien gefallenen Effecten, wa⸗
hier geſtern und heute alle Gattungen von Staats⸗Pa⸗
166 eine Veraͤnderung ein. ruͤckgaͤngige Bewegung, Weichen der Franzoͤſiſchen Börſe ſich erklaͤren laͤßt.
mmindert durch den Umſtand,
ren pieren ebenfalls niedriger. — Die Baiſſiers waren die ein⸗ zigen Käufer, die fruͤheren Spekulanten à la hausse waren ohne Ausnahme zuruͤckgetreten. — Oeſterr. Metallig. 97 ½,
Partial⸗Oblig. 124 ½¼. Bank⸗Actien 1096. Metalliq. Certif. 87. Obligation er Poln. Anleihe 100 ¼. Daͤniſche 3pCt. Anleihe 62 ½⅛. — Von Wechſeln war London gut zu laſſen. Amſterdam war 2. 3 Cents über Cours Geld. Parig hatte Geld. Peters⸗ burg Briefe. Wien und Augsbuͤrg begehrt. Frankfurt a. M. Briefe. Breslau Geld. Disconto 2 pCt. — Paris, 2 Mon. 187¼. Petersburg desgl., 9 ½. London desgl., 13 Mark 9 ½ Schill. Amſterdam desgl., 35. 40. Augsburg 6 . Wochen, 147. Frankfurt a. M., desgl., 147 ¾. Wien desgl., 1146 ⁄. Breslau desgl., 150 ½. Leipzig, Meſſe 16 6½ Italien. 5 8 Rom, 23. April. Se. Heiligkeit hat den Monſignor Polidori, 12 Secretalr des Conſiſtoriums, welcher woͤhrend des onclave’s die Geſchäfte eines Staats⸗Seecre⸗ tairs verſah, zum Secretair der heiligen Congregation des Examens der Biſchoͤfe, und den Monſignor Grimaldi zum Seecretair der Conſulta ernannt. — Das Roͤmiſche Diario enthält eine Berichtigung der fruͤher gegebenen Nachricht, daß Se. Heiligkeit ſich waährend der Ereigniſſe vom Jahre 1808 bis 1814 im ſuͤdlichen Frankreich aufgehalten habe. Der heilige Vater, damals Biſchof von Montalto, befand ſich jene Zeit hindurch abwechſelnd in Pavia, in Mantua und in Mailand. — Man will wiſſen, daß die Gioſtra kuͤnf⸗ tig nicht mehr erlaubt werden ſoll. Dies grauſame und mitunter auch gefoͤhrliche Spiel, wo Buͤffel und Stiere von Hunden gehetzt wurden, war fuͤr die heiße Jahreszeit ein ſehr beliebrer Zeitvertreib der geringeren Volksklaſſen, und veranlaßte haͤufig die Auslaͤnder zu unbilligen Urtheilen.
Spanien.
Die Gazette de France giebt folgendes Pri April: „Die —2 zrſchrei⸗ die in der Landes⸗ Ver⸗
pro Ende Mai.
G Heg⸗ Ruſſ. Anleihe 91;.
— b ben aus Madrid vom 21. enthaͤlt umſtändliche Angaben uͤber waltung ſeit einigen Jahren Heingef
NI 8
nehmlich in ſofern ſie die Landſtraßen betreffen. Nach den Liſten der mit dieſem Zweige beauftragten Commiſſion 1c. allein im vorigen Jahre uͤber 30 Lieues neue Straßen, 2— Bruͤcken, 70 Waſſerleitungen und mehrere Haͤuſer zur Beex.. quemlichkeit der Reiſenden gebaut worden. Ueber 15 Mill.⸗ Realen ſind auf dieſe Arbeiten verwendet worden, ohne die
von Privatleuten geleiteten Unternehmungen, z. B. 8,
Straße von Granada nach Jaen und eine zweite von Leon nach Aſturien u. a. m. zu rechnen. Das neue Reglement uͤber den Freihafen Cadix iſt bekannt gemacht worden. der Finanz⸗Miniſter hat dieſe Angelegenheit mit Eifer und Thö⸗
tigkeit betrieben. Auch der Marquis von Caſa⸗Irugo und 1 Herr Burgos haben zu dem gluͤcklichen Ausgange der Sache
viel beigetragen. Letzterer hatte um Urlaub zu einer S8ae, Reiſe nach dem ſuͤdlichen Frankreich gebeten; allein wichtige
ihm aufgetragene Geſchaͤfte werden ihn hier feſthalten. Am 8 30. Mat, als dem Namenstage des Koͤnigs, wird, wie man
der Freihafen von Cadix eroͤffnet werden; an dem-⸗ elben Tage ſoll auch das neue Handels⸗Geſetzbuch erſcheinen,
mit denen ſich mehrere Commiſſionen ſeit laͤngerer Zeit bee⸗ ſchaͤftigen.“ Ee
Pariſer Blaͤtter enthalten folgende Nachrichten aus Liſſabon vom 15. April: „Die geſtrige Hofzeitung giebt zwei Decrete der Regierung, durch welche der bisherige Ju- ſtiz⸗Miniſter Rio de Mendoca mit Beibehaltuͤng aller ſeiner Titel und Privilegien entlaſſen, und der Rath beim Ober⸗ Juſtiz⸗Tribunale, Barboſa de Magalhaes, ein Guͤnſtling der Koͤnigin Mutter an ſeine Stelle ernannt wird. Der
neue Miniſter iſt ein Bruder des Kriegs⸗Miniſters, Vi⸗ comte von Barbacena. Dieſelbe Zeitung enthaͤlt die Er⸗ nennung des Generals Brito Mounzinho zum Militair⸗Gou⸗ verneur der Provinz Algarbien und des General⸗Majors Salazar Moscozo zum Gouverneur der Feſtung Elvas. Der Bicomte von Aueluz hat von Dom Miguel die Krongüter
und Garten von Cantanheda als Schenkung erhalten. Dieſe 1 Herrſchaft gehoͤrte fruͤher dem beruͤhmten Hauſe Marialva
an. — Vorgeſtern um 11 Uhr Abends iſt der Secretair des Grafen da Ponte, Herr Silveira, mit Depeſchen an den Miniſter der auswaͤrtigen Angelegenheiten hier eingetroffen, und im Hotel des Vicomte Santarem abgeſtiegen. Geſtern fruͤh vor 8 Uhr begab er ſich nach dem Pallaſt von Queluz und hatte eine lange Unterredung mit Dom Miguel; Abends wurde ein Miniſter⸗Rath gehalten, welchemnaͤchſt Dom Miguel ſich nach dem Gemaͤchern ſeiner Mutter begab, mit der er eine geheime Unterredung hatte. Die Poltzei ſucht mit der gröͤßten Sorgfalt zu verhindern, daß uͤber den In⸗ halt der Depeſchen etwas im Publikum verlaute. Unter. deſſen ſteigt der Haß der Anhänger Dom Miguel's gegen 8 die hier anſäſſigen Franzoſen; ſchon ſeit mehreren Tagen uͤberhaäͤuften ſie dieſelben mit Drohungen und geſtern belei⸗ digten ſie ſolche ſogar in den Kaff⸗ uſern und an andern oͤf⸗ fentlichen Orten. Seit fuͤnf Poſttagen haben wir keines der Franzoͤſiſchen Blaͤtter, ſelbſt nicht das unſchuldigſte, erhalten. Sogar dem Conſul, Herrn Blanchet, ſind dieſelben trotz ſe⸗
nem Anſehen nicht ausgehändigt worden.“
Nach den neueſten, uͤber Warſchau
Berlin, 7. Mai. uns ſo eben zukommenden Nachrichten aus St. Petersburg, werden Ihre Kaiſerliche Maſeſtaͤten zwei Tage ſpaͤter, als fruͤher beſtimmt war, von da abreiſen, und demnach erſt am
17ten d. M. in Warſchau eintreffen.
— Der Bau des Muſeums, der auf Befehl Seiner Majeſtaͤt des Koͤnigs vor 5 Jahren begonnen wurde, naͤhert ſich jebt der Vollendung.
Zeichnungen von dieſem, in vieler Beziehung merkwuür⸗ digen Gebaͤude, eine ausfuͤhrliche Erlaͤuterung derſelben, eine Ueberſicht des ganzen, damit in Verbindung ſtehenden, aus⸗ gedehnten Bau⸗ und Verſchoͤnerungs⸗Planes, und eine An⸗ labe der Summen, welche Seine Maſeſtat zur Ausfüͤhrung ewilligt haben, beſinden ſich im 6ten Heft der —
„Sammlung a oniſcher Entwuͤrfe von Schin⸗ kel. Berlin, 1825, bei Wittich.“
Dem hieſigen Publikum wird indeſſen eine vactaaßs üͤber die architectoniſche Anordnung jetzt um ſo mehr wi kommen ſeyn, als demſelben die Säle des
Muſeums an den
Sonntagen vom 10. Mat bis 14. Junt geöffnet und damte 8— 8 “ ITe. . “
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