tugal.“) Der Red

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ner hielt hierauf der Expedition nach Morea eine lange Lobrede, an deren Schluſſe er aͤußerte, daß Frankreich kein Opfer ſcheuen wuͤrde, um die gaͤnzliche Emancipation

g der Griechen herbei zu fuͤhren. Herr Etienne war der

letzte Reduer, der ſich in dieſer Sitzung vernehmen ließ. Er machte die Verſammlung beſonders darauf aufmerkſam, wie

licherlich es ſey, bei den jährlichen Berathungen uͤber das Bludget ſtets einige tauſend Franken abzuhandeln, um im naͤch⸗

ten Jahre mehrere Millionen nachtraͤglich zu bewilligen. Es ſey endlich Zeit, meinte er, dieſem Unweſen, wel⸗

ches man lediglich der Nachſicht der vorigen Kammer beimeſſen müſſe, zu ſteuern; nur deshalb, weil der

Braf von ronnet ſich einer ſo nachſichtigen Kammer, 5 8 8 Alles gut geheißen und gegen die er ſich Alles habe erlauben duͤrfen, gegenuͤber befunden, habe er ſeine Pflichten verletzt; die jetzige Kammer moͤge ſich wohl huͤten, dem Beiſpiele ihrer Vorgaͤngerin zu folgen, ſie moͤge 7 bittlich gegen jeden pflichtvergeſſenen Miniſter ſeyn, ſelbſt wenn derſelbe noch im Amte ſey. Eine Summe von 500,000 Fr., die im vorigen Jahre von dem Miniſter der auswaͤrti⸗ gen Angelegenheiten fuͤr geheime Ausgaben 7-1. e See. den iſt, gab dem Redner Gelegenheit, ſich in großen Lobeser⸗

8* hebungen uͤber den perſoͤnlichen Charakter des Grafen von

ſa Ferronnays auszulaſſen; mit deſſen Entfernung, aͤußerte er,

ſcheine auch der gute Geiſt und das Vertrauen von dem

Miniſterium gewichen zu ſeyn; von dem Augendblicke an, wo er keinen Antheil mehr an den oͤffentlichen Angelegenheiten genommen, ſey im Gange der Verwaltung jene unbegreifliche

8 Aenderung eingetreten, welche ſo viele Hoffnungen zerſtoͤrt,

ſporgniſſe

teen abgeſchloſſen worden ſeyen, und ob der

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bereits vor einigen Tagen gemeldet worden) das

9 Koͤnig von dem Praͤfekten des Departements d

2 Geiſtlichen empfangen.

und das Land aufs Neue in einen Abgrund der Be⸗ und der Ungewißheit geſtuͤrzt habe. „Waͤre er am Ruder geblieben“, fuͤgte der Redner hinzu, „ſo wuͤrde er dadurch, daß er in Frankreich ſelbſt jeden Keim der Unzufriedenheit und Uneinigkeit ausgerottet, demſelben die ihm gebührende Achtung im Auslande verſchafft haben;

er wuͤrde eingeſehen haben, daß man das Volk nur dadurch unaufloͤslich an den Thron feſſelt, daß man ihm alle

Freiheiten, die es rechtmaͤßig verlangen kann, zugeſteht; er wuͤrde uns am Beſten ſagen koͤnnen, ob wir unſere Stel⸗ lung in Europa's Politik zu behaupten vermoͤgen; ob wir ſtark genug ſind, in dem Kampfe, der ſich aufs Neue im Oriente entſpinnt, als Vermittler aufzutreten; ob Griechen⸗ land ſolche Graͤnzen erhalten habe, die den dieſem Lande gebrachten Opfern entſprechen und ihm eine unabhaͤngige Zu⸗ kunft verheißen.“ Am Schluſſe ſeiner Rede fragte Hr. Etienne noch den proviſoriſchen Nachfolger des Grafen von la Ferron⸗ nays, ob Handelsvertraäͤge mit den Suͤd⸗Amerik niſchen Staa⸗

Krieg mit Al⸗ Er ging hierauf die durch, und endigte

gier ſich noch nicht ſeinem Ende nahe vncgeen I“ Miniſterien ſeinen Vortrag mit folgenden Worten⸗ 3 3

ber Eroͤffnung der diesjaͤhrigen Hoffnungen war damals dem Lande verheißen; 2. reich ſchickte ſich an, ihn zu heben, als derfelb⸗ gang rank⸗ unvorſichtigen Haͤnden ihm wieder entruͤckt Sas. 2e 8 Augendlicke iſt kein veruhigendes Wort, kein Troſt 52 Munde der Miniſter hervorgegangen. Die Zeir 4 gen iſt voruͤber, und die der Sehnſucht nach Subſidien 6* ekom⸗ F. Lande verlangen, * wir von dem befriedig b aben 3 8 nein! Ich werde daher nicht fuͤr alle Fnaena Ich ſage, langt werden, ſtimmen, und wenn dieſe 8 dbri ver⸗ nicht zweifle, dennoch bewilligt werden oütene- ich uͤbrigens wenigſtens alle die Pflichten, die meine Auhe e. ich den Thron und das Land mir auflegen, reneich ichkeit an Als Herr Etienne nach ſeinem Platze⸗, erfuͤllt ha— empfing er die Gluͤckwuͤnſche ſeiner Freunde Zarückehrte, wurde um 5 ½ Uhr aufgehoben und die Fortſetz ie Sißzung cuſſion auf den folgenden Tag anberaumt. bung der Dis⸗

Paris, 6. Mai. Vorgeſtern nahm der Koͤnig (wie

fuͤr die bei Quiberon Gefallenen, ſo wie d Mauſoleum ten, in Augenſchein. Um 12 Uhr Mittags nflanzen⸗Gar⸗ zog von Bordeaur und ſeine Schweſter, um 1 un Her⸗ Dauphin, die Dauphine und die Herzogin von 8. hr der eine halbe Stunde ſpaͤter Se. Majeſtaͤt Höͤchſtſelb . s St. Clond, wo die Hohen Herrſchaften den Vhſe verweilen werden. Dei Seiner Ankunft daſelbſt wurde

Oiſe, Baron Capelle, ſo wie von dem Maire und Der Londoner Courier hatte unlaͤngſt ge b 9 gemeldet der Fuͤrſt von Polignac in London bedeutend krank ee e ſey. Der Courrier frangais fuͤgt nach Privat⸗Briefen

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von dorther hinzu, daß ihm jede Arbeit, ja ſogar jede Be⸗

ſprechung mit ſeinen Secretairen unterſagt worden ſey. Man fuͤrchtet, daß er einen Schlagfluß gehabt habe. 8 Niederlande. 8 3

Bruͤſſel, 7. Mai, In ihrer vorgeſtrigen Si die zweite Kammer den Geſetz⸗Entwurf n des ung hat ſchaft mit 70 gegen 2 Stimmen angenommen; Herr von Staſſart war der einzige Redner, der dagegen ſprach. Der zweite Geſetz⸗Entwurf wegen einiger Berichtigungen im Hol⸗ ſaͤndiſchen Texte des Civil⸗Geſetzbuches wurde ohne Diseuſ⸗ u“ ſion und einſtimmig angenommen. Darauf begannen die Debatten uͤber den Geſetz⸗Entwurf, welcher den 7ten Titei des 3ten Buchs der Civil⸗Prozeß⸗Ordnung bilden ſoll Unoh 4 von der Inſolvenz des Schuldners handelt. Die erren Leclerqund van Combrugghe ſtimmten gegen das Geſetz, 8 welches von den Herren Serruys, Donker⸗Curtius, Beelaerts und van Reenen vertheidigt wurde. Herr 8 von Rou ck und van Aſch billigten das Princip des Ge⸗ ſetzes, wuͤnſchten aber in den Einzelnheiten einige Verbeſſer. rungen. Die Discuſſion uͤber den Geſetz⸗Entwurf ſollte in der naͤchſten Sitzung fortgeſetzt werden. uu Uebermorgen wird der Geburtstag Ihrer Koͤnigl. uqun“.“] heit der Prinzeſſin Mariane gefeiert werden; Ihre e11“.“ Hoheit iſt am 9. Mai 1810 geboren. Im fruͤheren Finanz⸗Hötel ſollen Arbeiten begonnen werden, um mehrere fuͤr die Kuͤnſte und Wiſſenſchaften be-⸗ ſtimmte Lokale in Stand zu ſetzen. 3 Aus Java ſind Zeitungen bis zum 10ten Januar ange⸗, kommen. Die Rebellen ſind in mehreren Gefechten von un,:, ſeren Truppen zuruͤckgeworfen worden. Maͤjor Bauer, EW“ fehlshaber der vierten Colonne, erwaͤhnt in ſeinem Berichte vom 28. December einer kleinen Niederlage, die ein Theil ſeiner Colonne erlitten habe und wobei der Hauptmann voen Ingen nebſt einigen Gemeinen geblieben ſey; in dieſem Ge⸗ fechte fiel auf Seiten des Feindes der Haͤuptling Mangko⸗ Diningrat. An demſelben Tage hatte ſich die zweite Co⸗ lonne mit dem Major Bauer vereinigt, um gemeinſchaftlich 2 gegen den Feind zu operiren. Seit der Gefangennehmung des Ober⸗Prieſters Kiaya Modjo hatten viele ſeiner Anhaͤn⸗ . ger die Reihen der Rebellen verlaſſen. Ueber den Aufent⸗ halt des Oberhauptes der Aufruͤhrer, Dipo Negoro, war nichts Beſtimmtes bekannt; es herrſchten daruͤber die wider⸗ ſprechendſten Geruͤchte. Oberſt Cochius hat im Suͤden von Djocjokarta eine Schanze errichten laſſen, um dem Feinde den Uebergang uͤber den Projo zu verwehren. Das Schiff „Prinz von Oranien“ iſt am 1ſten d. M. von Batavia im Texel angekommen.

Deutſchland. Nuͤrnberg, 6. Mai. In vergangener Nacht gegen

12 Uhr ſind Ihre Maj. die regierende Koͤnigin, von Alten⸗ burg uͤber Hof und Baireuth kommend, mit Gefolge hier. S

angelangt, und haben Ihr Abſteigequartier wie immer 48

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Gaſthofe zum rothen Roß genommen, woſelbſt Ihre Maljl. von den, in Erwartung Ihrer Ankunft ſeit mehreren Tagen hier anweſenden hohen Verwandten, J. J. K. K. H. H. der Herzogin Paul von Wuͤrtemberg, der verwittweten Fuͤrſtin von Thurn und Taxis, der Frau Herzogin von Naſſau, em Prinzen Friedrich von Wuͤrtemberg und Se. Durchl. dem Herzog von Naſſau, bewillkommnet wurden. Die Anweſen⸗ heit der allverehrten Landesmutter in hieſiger Stadt wird ſich, dem Vernehmen nach, bis morgen Mittag verlaͤngern. Nuͤrnberg, 7. Mai. Ihre Maj. die Koͤnigin und bie uͤbrigen hier anweſenden Erlauchten Perſonen geruhten, ge⸗ ſtern Abend in dem hieſigen Interims⸗Theater zu erſcheinen, wo Dieſelben von dem zahlreichen Publikum unter Pauken⸗ und Trompetenſchall mit einem dreimaligen Lebehoch begruͤßt wurden. Die erhabenen Gaͤſte wohnten der Vorſtellung der Oper: „Die weiße Dame“ bis zum Ende bei, und indem Sie dadurch Ihre Zufriedenheit mit der Ihnen vorgefuͤhr⸗ ten Leiſtung auf eine ſchmeichelhafte Weiſe darlegten, wurde zugleich dem Publikum die erfreuliche Gelegenheit gewäaͤhrt, des erhebenden Anblicks dieſer durch innige Verwandtſchafts⸗ Bande hervorgerufenen Vereinigung Fuͤrſtlicher Perſonen laͤnger zu geniehen. Heute Mittag um 2 Uhr ſetzten Ihre Maj. die Koͤnigin, nachdem Sie vorher noch den Albrecht Duͤrer's⸗Platz, Albrecht Duͤrer's Haus und den St. Johan⸗ nis⸗Kirchhof beſichtigt hatten, Ihre Reiſe nach Muͤnchen von hier aus fort, auf welcher Allerhoͤchſtdieſelben heute in Pape- penheim uͤbernachten und morgen Abend in der Reſidenzſtadt eintreffen werden. Auch die uͤbrigen hoͤchſten Herrſchaften haben heute unſere Stadt verlaſſen; Se. Durchl. der Her⸗ zog von Naſſau mit Ihrer Frau Gemahlin K. Hoh. ſchlu⸗

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