Amt

öͤffnete der Marquis von Mortemart mit einer Gedaͤcht⸗

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Kronik des Tages. Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

;

liche Nachrichten.

8 Wi Wi i Archi⸗ 0 reslau, iſt der Diakonus Meiſer zum e der Pfarrkirche St. Nicolai Krv. Ene zu Danzig, iſt dem bisherigen katholiſchen U Alt⸗Grabau, Johann Paraski⸗ die erledigte Roͤmiſch⸗ katholiſche Pfarrſtelle in Schwarzau verliehen; 8 Du Oppeln, iſt der katholiſche Pfarrer Andreas Gelze in Tzwicklitz zum Pfarrer in Kreutzdorff; der katho⸗ liſche Pfarrer Aloys Schindler in Groß⸗Rudno, zum farrer in Czwicklitz; und der katholiſche Pfarrer Ehriſtoph teronymus Woͤhle in Kujau zum Pfarrer in Polniſch⸗

Raſſelwitz ernannt.

bgereiſt: Seine Durchlaucht der Statthalter des 0uLassgihums Poſen, Fürſt Radziwill, nach Poſen.

eitungs⸗Nachrichten. Ausland.

Frankreich. Pairs⸗Kammer.

Die Sitzung vom 5. Mai er⸗

niß⸗Rede auf den verſtorbenen Herzog von Avar . Graf von Baſtard ſtattete demnaͤchſt Bericht über 82 Geſetz wegen Verhaftung der Schuldner ab. Den Reſt der Sitzung fuͤllten die Berathungen uͤber den Entwurf wegen Auslegung mehrerer Artikel des Militair⸗Straf Geſelzbuches Nach einer unerhehlichen Discuſſion wurde dleſer e twurf in der von der en in Antrag gebrachten Abfaſſung it 111 gegen timme angenommen. D b gg c noch nicht anberaumt. Der nächſte Siz⸗ 2 Deputirten Kammer. In der Sit wurden die Berathungen uͤber die 3 ens 1828 fortgeſetzt. Herr Eade e hahe 2 veſe Nachſchüſſe nicht bewäligen köͤnnte, ſe ntehe de üutter ihm mict dien Nhdehditet berſeczen deweeſen M erch habe nun einmal“, aͤußer zöhter da, cohes ſich um das Geld der Serhet⸗eenh üfen ehler

ſo wie um die Rechte der Waͤhler handelt, Seeüergfüchrtgen, Hebenruͤckſichten nehme. .

v ne der Finanz⸗Miniſter nicht eine baldige 9 richt Reform unſers ſchlechten Finanz⸗ ſtems verſwre, wweun der Miniſter des In⸗ nern uns nicht 9

Gung vom 5.

keichmaͤßis die Zuſicherung giebt, daß er in der

nächſten Seſſion das uns entriſſene Communal⸗Geſetz wieder verſtehen. Sie

vorlegen werde, ſo kann ich Ean nichts⸗ wiſſen, meine Herren⸗ in 2 gennützigen drn en⸗ man nichts umſonſt; wenn 2 * ſehen, daß ver 8 Augen Einige mehr Pben ween Lus ſie bekommen, und An⸗

br nehmen wollen als ſie geben, ſo

dere dagegen wieder mehr 8 koͤnnen wir, die wir mit der Wahrnehmung der ee ten, auch nichts

er beauftragt ſind, wenn wir nichts erha Tnen. e Hr. Agier (bekanntlich das Haupt eines beſon⸗ dern Vereins von Deputirten im Schooße der Kammer) aͤußerte uͤber das Miniſterium, daſſelbe habe das Ungluͤck ge⸗ habt, ſich, hoffentlich nur auf kurze Zeit, eine Majorttaͤt ent⸗ ſchluͤpfen zu laſſen, die ihm nicht von einzelnen Partheien, ſondern von der allgemeinen Stimmung der Gemuͤther ge⸗ boten worden, und die um ſo ſicherer und ſtarker geweſen ſey, als ſie auf der wahren oͤffentlichen Meinung beruht habe.

Dieſem Ungluͤcke allein habe das Miniſterium ſeine gegenwaͤrtige

laten Mai

16329.

ſchwierige Stellung beizumeſſen; i 8 Un behaglichkeit, die die Leh ges 5 lich von Dauer ſeyn koͤnne, zuſchreiben. Er glaube indeſſen nse, daß dies ein Grund ſey, den Miniſtern die verlangten N 4

. 2 gten Nachſchuͤſſe vorzuenthalten. Eben ſo wenig halte er dafuͤr daß der vo⸗ rige Großſiegelbewahrer wegen der von ihm ohne Autoriſa⸗ tion verausgabten Gelder zur Rechenſchaft gezogen werden koͤnne, da das, was er gethan, nur hoͤchſtens den Namen einer ſchlechten Verwaltungs⸗Maaßregel, nicht den einer Ver⸗ ſchleuderung verdiene. Der Redner ſtimmte ſchließlich fuͤr die Bewilligung der verlangten Nachſchuͤſſe. Nachdem noch Herr Fleuxy ſich gegen dieſelben ausgeſprochen hatte, beſtieg der Großſiegelbewahrer in ſeiner Eigenſchaft als in⸗ terimiſtiſcher Chef des Miniſteriums der auswaͤrtigen Ange⸗ Uemnteteen die Rednerbuͤhne, und aͤußerte ſich in folgender

rt:

„Wir haben eine ſchwierige Aufgabe zu loͤſen. Von Sei

mehrerer Redner ſind die Miniſter aufgefordert worden, ſich 88 die zarteſten Punkte der auswaͤrtigen Politik zu erklaäͤren. Die Einen haben, waͤhrend ſie den Handlungen des Miniſteriums Gnade widerfahren ließen, die Abſichten deſſelben entſtellt; die Anderen hinwiederum ſind, waͤhrend ſie deſſen gute Geſinnungen anerkannten, mit hitterem Tadel uͤber ſeine Handlungen her⸗ gefallen. Unter ſolchen Umſtaͤnden muß ich in der That mehr als je die Entfernung desjenigen meiner edlen und trefflichen Freunde bedauern, deſſen Lob geſtern ſo ſchoͤn von dieſer Redner⸗ buͤhne herab (aus dem Munde des Herrn Etienne) erklungen iſt; ſeine Worte wuͤrden ohne Zweifel guͤnſtiger als die meinigen aufgenommen worden ſeyn. Gleichwohl, meine Herren, halte ich mich uͤberzeugt, daß, waͤre er noch unter uns, er unſer Syſtem nicht mißbilligen wuͤrde, und wenn wir daher ſeines Beiſtandes beraubt ſind, ſo glaube ich doch, behaupten zu koͤnnen, daß uns ſein Beifall und ſein Vertrauen nie entſtanden hat. Ein Umſtand, der mich uͤberdies noch troͤſtet, iſt der, daß im Schooße dieſer Kammer ſelbſt ſich cine ſo große Meinungs⸗Verſchiedenheit offen⸗ bart hat; denn waͤhrend ein Redner (Hr. Bignon), geſtuͤtzt auf ſeine Erfahrungen im Felde der Politik, verſichert, daß unſere Erpedition nach Griechenland ſchlecht erſonnen und zur ungele⸗ genen Zeit ausgefuͤhrt worden ſey, hat ein anderer Redner von derſelben Seite (General Sebaſtiani) mit der naͤmlichen Ueber⸗ zeugung behauptet, daß dieſe Expedition ſich aus Gruͤnden der hoͤhern Politik vollſtaͤndig rechtfertigen laſſe. Sie werden daher, meine Herren, Ihr Urtheil zuruͤckhalten; Sie werden nicht diejenigen verdammen, die mit voller Sachkenntniß gehan⸗

delt haben und denen es, um einen Entſchluß zu faſſen, nicht

an den Notizen gefehlt hat, die den von Ihnen gehoͤrten Rednern abgehen. Jene gruͤndliche Kenntniß des Sachverhaͤltniſſes hat vielleicht einigermaaßen die Geſchicklichkeit erſetzt, die man dem Miniſterium abſpricht, ſo wie uns andererſeits der Mangel an Sachkenntniß Derer, welche die Beſchluͤſſe tadeln, die wir dem Koͤnige gerathen haben, das Gewicht ihrer Argumente zu ſchwaä⸗ chen ſcheint. Welchen Zeitpunkt hat man im Uebrigen gewaͤhlt, um uns zu fragen, was wir mit dem Anſchen der Nation im Auslande gemacht haben? Wann haͤtte jemals ſeit der Wieder⸗ herſtellung der Monarchie die Franzoͤſiſche Flagge ruhmwuͤrdiger

auf den Meeren beider Hemisphaͤren Febeg⸗ als gerade jetzt?

Wann waͤre jemals das Buͤndniß des Koͤnigs von Frankreich von allen fremden Maͤchten eifriger nachgeſucht worden, wann die Ver⸗ mittelung ſeiner Agenten begieriger und erfolgreicher in Anſpruch genommen worden, als eben jetzt? Freilich wird die hochherzige Politik des Koͤnigs von jener edlen Uneigennuͤtzigkeit geleitet, woran ganz Eu⸗ ropa den aͤchten Franzoͤſiſchen Geiſt erkennt; aber dieſe Uneigen⸗ nuͤtzigkeit wird ihre ralhte tragen, und es iſt daher ſchwer zu begreifen, wie man von dieſer Rednerbuͤhne herab behaupten konnte (Herr Bignon), die Expedition, welche ganz Frankreich beifaͤllig aufgenommen, ſey in dem Geiſte der Ruſſiſchen Politik begonnen und in dem der Engliſchen Politik beendigt worden. Kann man armen Chriſten⸗Sklaven keine huͤlfreiche Hand reichen und ihnen keine buͤrgerliche und religidſe Freiheit zuſichern, ohne

von dem Cabinette von St. Petersburg geleitet zu wer⸗ den? Kann man die Feindſeligkeiten auf einem bereits befrei⸗

ten Boden nicht einſtellen, und eine den Griechen venſtthe unſeren Verhaͤltniſſen mit der Pforte entſprechendere und fuͤr Frankreich minder laͤſtige Stellung daſelbſt nicht einnehmen, ohne

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